Modellbau/Tabletop

Modellbau, hier. Aber eher scratch building und ganz selten mal Bausätze.
Hier mal 2 Modelle, an denen ich für unseren Film mitgebaut habe

nydenion_shuttle_miniature_pad_by_jacklionheart.jpg

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Ansonsten hab ich privat jetzt auch wieder angefangen und mich erst mal mit Vallejo Sachen eingedeckt, u.a. der tolle Koffer mit den 97 Airbrushfarben.
Diverse Bandai/Gundam Modelle wurden auch bereits gekauft, also kanns in der alten Jahreszeit endlich wieder losgehen.
 
Bzgl. solcher Bemalungen, bzw Techniken muss ich mich echt mal bisschen informieren.
Denke, das ist einfacher, als ich mir das vorstelle.

Bei Modellen generell sieht das ja eher so aus:
Primer, evtl. Panellines, Grundfarbe, jegliche Andere Farbe, matt Coat, Öl-washing, Alterung, Klarlack, Ende.
In Etwa so:

10073891724_e503809aba_c.jpg


(obwohl selbst das schon ganz grosses Kino ist, weil hier zusätzlich noch mit Ölfarben gealtert wurde)
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Frau hat ein paar Acrylfarben ausm Action hier. Die sind auch für Plastik und Metall geeignet laut Aufdruck. Meint ihr ich kann damit mal üben?
Auf jeden Fall - Acrylfarben sind eigentlich die beste Wahl bei der Miniaturenbemalung. Grundsätzlich aber immer vorher mit etwas Wasser verdünnen und nicht direkt aus dem Topf/der Tube auftragen. Und jedes Modell vor der Bemalung grundieren. Ob weiße oder schwarze Grundierung ist Geschmackssache, das muss man ausprobieren, womit man am besten klarkommt
 
Ich kann die Tamiya Grundierung sehr empfehlen. Unglaubliche Deckung und die Details bleiben 1:1 vorhanden.
Wie ist denn die Schwarze von Citadel, taugt die was?

Und Farben immer Acryl.
Haben auch gegenüber Enamel den Vorteil, dass sie sich mit vielen Grundierungen vertragen. Allerdings muss man auch aufpassen, so neigen BANDAI Modelle sehr, bei Nitrobasierenden Grundierungen gerne mal zu zerbröseln...
Daher bleib ich bei Tamiya Grundierung und Vallejo Farben/washing/Lack.
Evtl. noch Tamiya Weathering Sets; das sind farbliche Pulver zur Alterung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bzgl. solcher Bemalungen, bzw Techniken muss ich mich echt mal bisschen informieren.
Denke, das ist einfacher, als ich mir das vorstelle.

Bei Modellen generell sieht das ja eher so aus:
Primer, evtl. Panellines, Grundfarbe, jegliche Andere Farbe, matt Coat, Öl-washing, Alterung, Klarlack, Ende.
In Etwa so:

10073891724_e503809aba_c.jpg


(obwohl selbst das schon ganz grosses Kino ist, weil hier zusätzlich noch mit Ölfarben gealtert wurde)

Die Techniken sind quasi die selben, egal ob man jetzt Großmodelle oder Infantrieminiaturen bemalt. Es gibt zwei einfache Techniken, die auch für Neueinsteiger ein schönes, plastisches Ergebnis garantieren:
Zum einen ist das Shading. Auf eine Grundfarbe trägt man eine sehr stark verdünnte Schicht eines dunkleren Farbtons derselben Farbe auf. Durch die starke Verdünnung sammeln sich die Pigmente in den Vertiefungen des Modells und erzeugen so eine Schattenwirkung mit einem gleichmäßigen Farbverlauf. Für optimale Ergebnisse gibt es bereits fertige Shade-Farben oder auch Inks, die bereits die nötige Verdünnung aufweisen und besonders schwere Farbpigmente haben.
Das Gegenteil ist das sogenannte Drybrushing, das verwendet wird, um Lichter auf erhöhten Stellen des Modells zu erzeugen. Dazu nimmt man eine hellere Farbe als den Grundton und wischt den Pinsel an einem Stück Küchentuch solange ab, bis er so gut wie trocken ist und keine Trägerflüssigkeit mehr an den Farbpigmenten ist. Wenn man dann vorsichtig mit diesem trockenen Pinsel über das Modell bürstet, bleiben die Farbpigmente nur an den erhabenen Stellen hängen und erzeugen so einen realistisch aussehenden Lichteffekt. Ein klassisches Beispiel dafür ist die (einfache) Bemalung von Kettenhemden: Silberne Metallfarbe wird trocken über eine schwarze Grundierung gebürstet, so dass nur die Kettenglieder metallisch glänzen, die Vertiefungen dazwischen aber schwarz bleiben.
 
Preshading ergibt tolle Details; allderings hab ich ganz am anfang den Fehler gemacht und bin mit der Grundfarbe viel zu dick drüber gegangen. Den Fehler mach ich nicht wieder :D
Bei gezeigtem Bild würde ich die Panellines sogar noch mehr, bzw dunkler hervorheben.
Ich bin bei meinem Falcon bald so weit, dann poste ich mal bilder!

falcon-07.jpg


Wie machst Du's denn beim drybrushing?
Erst das washing und dann drybrushing oder umgekehrt?
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Beides Vor und Nachteile haben kann; bei Raumschiffen mach ich das Drybrushing meist nach dem washing.
 
Ich kann die Tamiya Grundierung sehr empfehlen. Unglaubliche Deckung und die Details bleiben 1:1 vorhanden.
Wie ist denn die Schwarze von Citadel, taugt die was?

Ich bin damit sehr zufrieden, benutze aber generell ausschließlich Citadel-Farben, daher kann ich den Vergleich nicht ziehen. Alterungspulver habe ich von Forge World, benutze das aber so gut wie nie. Ich erziele Alterungseffekte, indem ich normale Citadel-Farbe mit einem trockenen Schwamm auftupfe
 
Preshading ergibt tolle Details; allderings hab ich ganz am anfang den Fehler gemacht und bin mit der Grundfarbe viel zu dick drüber gegangen. Den Fehler mach ich nicht wieder :D

falcon-07.jpg


Wie machst Du's den beim drybrushing?
Erst das washing und dann drybrushing oder umgekehrt?
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Beides Vor und Nachteile haben kann; bei Raumschiffen mach ich das Drybrushing meist nach dem washing.

Mal so, mal so - meistens aber erst Shading, dann Drybrushing. Häufig auch mehrmals hintereinander in immer feineren Farbabstufungen. Bei größeren Flächen trage ich zuletzt noch einen Glaze auf, um die Farbübergänge fließender zu machen
 
20171023_160739.jpg

Ich bin aktuell an einem YT-1300 Frachter dran. Hab 2 der grandiosen Bandai Kits bekommen, und will erst mit dem Zweiten den FALCON bauen. Dafür hab ich ein neues Cockpit und die Radarschüssel bei SHAPEWAYS 3D drucken lassen.
Der hier wird eine Andere Version. Mal schauen, was ich mir so einfallen lasse.
Das Cockpit ist übrigens bereits grundiert
 
Will jetzt auch mal mit Tabletop anfangen und da kommt die neue Warhammer: Age Of Sigmar Edition gerade recht.
Denke, die werde ich mir die Tage mal holen:

04010299013_AoSSoulWarsGER01.jpg


Kann dazu hier irgendjemand was sagen? Hat die Box schon jemand?
 
Kann dazu hier irgendjemand was sagen? Hat die Box schon jemand?

Tu's nicht.
Ganz ehrlich - auch wenn die Miniaturen (der Untoten) definitiv klasse sind und GW sich mit der neuen Edition sicherlich Mühe gegeben hat, die bisherigen eklatanten Schwächen des Systems auszubügeln, so ist AoS doch letztendlich nur der erbärmliche Versuch, ein einstmals komplexes, düsteres Erwachsenenspiel (Warhammer Fantasy) kompatibel für Kiddies aus der heutigen Videospielgeneration zu machen.
Dafür hat sich GW vor vier Jahren nicht gescheut, Millionen von langjährigen WHF-Spielern in den zahlungskräftigen Hintern zu treten, indem der Vorgänger sang- und klanglos eingstampft wurde, Miniaturensammlungen, die sich z.T. über Jahrzehnte angehäuft hatten, plötzlich unbrauchbar wurden, weil sie nicht mehr mit dem neuen System kompatibel waren.
Die neue Spielwelt war und ist ein schlechter Witz gegenüber des ausgefeilten und tiefschichtigen Backgrounds der "Old World" - dieser ganze Realmgate-Quatsch ist völlig einfallslos und an den Haaren herbeigezogen und erinnert von der Storytiefe an ein x-beliebiges Computer-MMORPG (was wohl auch die Intention gewesen sein dürfte).
Die Regeln sind so einfach und oberflächlich gehalten, dass auch der letzte Depp sie kapiert - nur macht es halt leider keinen Spaß, einen Haufen Miniaturen willkürlich aufeinander zu zu schieben und derjenige der besser würfelt gewinnt. Allein dieser erbärmliche Versuch, aus Marketinggründen mit der Brechstange ein Äquivalent zu den WH 40K-Space Marines auch ins Fantasy-Genre einzuführen (in Gestalt dieser potthässlichen "Stormcast Eternals" - allein dieser alberne Name spricht Bände....), lässt mich im Strahl kotzen.
Tatsache ist, dass die meisten erwachsenen, ehemaligen WHF-Spieler AoS meiden wie der Teufel das Weihwasser und auch in diversen Tabletop-Clubs stattdessen immer noch stur die alten WHF-Editionen gezockt werden.
Die AoS-Spielergemeinde ist im Durchschnitt 16-18 Jahre alt.
Um nachvollziehen zu können, WIE tief GW mit diesem hirnlosen Marketing-Coup vor vier Jahren ins Braune gegriffen hat, braucht man nur die aktuelle Videospielszene zu betrachten, die Games mit GW-Lizenz produzieren. Nicht EIN Game mit Fantasy-Background nutzt das neue AoS-Universum - man bleibt lieber in der guten alten Old World und deren Fraktionen. Bestes Beispiel ist der Megaseller "Total War Warhammer I & II", aber auch andere Titel wie Vermintide, Mordheim etc.

Fang stattdessen lieber mit Warhammer 40K an - das ist stimmig, nicht schwer zu lernen und hat trotzdem taktische Tiefe, eine Riesenauswahl an genialen Miniaturen und eine erwachsene Spielwelt und -gemeinde. Ähnlich wie AoS gibt es auch dafür eine Grundbox mit den kompletten Regeln plus zwei Basisarmeen - im Gegensatz zu AoS brauchst du auch nicht noch ein zusätzliches Magiebuch und "Handbuch des Generals".
Und was den Hintergrund angeht: Nicht jeder mag SciFi, aber das 40K-Universum ist in meinen Augen auch eher Dark Fantasy mit einem gewissen Steampunk-Faktor. Die Welt ist über Jahrzehnte gewachsen und dementsprechend vielschichtig, abgrundtief düster, morbide und tiefgehend.
Und sie ist absolut "Metal-kompatibel" -mindestens jeder zweite Mitarbeiter von GW hört Metal (kann ich bezeugen, ich war selbst 5 Jahre bei dem Haufen) und man merkt dies dem Background an allen Ecken und Enden an.
Was einige vielleicht noch nicht wussten: "Realm Of Chaos" von Bolt Thrower wurde ursprünglich von Games Workshop veröffentlicht, das Artwork stammt ebenfalls von GW und die Texte basieren auf einer alten Auflage von Warhammer 40K;). Auch die englischen Sabbat haben ihre ersten Gehversuche über GW unternommen - sie wurden einst mit der "Blood For The Blood God"-Flexi im GW Hausmagazin "White Dwarf" vorgestellt und das Artwork des Debuts "History Of A Time To Come" wurde von GW's Art-Director John Blanche persönlich angefertigt...

Tipp: Im Juni erscheint "Kill Team" - das ist ein Skirmish-Tabletop im WH40K-Universum, basierend auf den 40K-Regeln. Der Vorteil ist, dass man zum Spielen nur eine Handvoll Modelle benötigt (je nach gewählter Fraktion zwischen 10 und 20 Figuren), der Übergang zum "großen" 40K ist aber aufgrund des identischen Regelbackgrounds nahtlos, sobald die Figurensammlung über den Status eines Einsatzkommandos hinaus wächst ;).

Bei weiteren Fragen gern PM :)
 
Das nächste Warhammerfest Europe findet bei uns im Hotel statt. Nu is es langsam auch mal richtig offiziell. Bin gespannt was uns da erwartet...

Endlich normale Leute ;)
 
Tu's nicht.
Ganz ehrlich - auch wenn die Miniaturen (der Untoten) definitiv klasse sind und GW sich mit der neuen Edition sicherlich Mühe gegeben hat, die bisherigen eklatanten Schwächen des Systems auszubügeln, so ist AoS doch letztendlich nur der erbärmliche Versuch, ein einstmals komplexes, düsteres Erwachsenenspiel (Warhammer Fantasy) kompatibel für Kiddies aus der heutigen Videospielgeneration zu machen.
Dafür hat sich GW vor vier Jahren nicht gescheut, Millionen von langjährigen WHF-Spielern in den zahlungskräftigen Hintern zu treten, indem der Vorgänger sang- und klanglos eingstampft wurde, Miniaturensammlungen, die sich z.T. über Jahrzehnte angehäuft hatten, plötzlich unbrauchbar wurden, weil sie nicht mehr mit dem neuen System kompatibel waren.
Die neue Spielwelt war und ist ein schlechter Witz gegenüber des ausgefeilten und tiefschichtigen Backgrounds der "Old World" - dieser ganze Realmgate-Quatsch ist völlig einfallslos und an den Haaren herbeigezogen und erinnert von der Storytiefe an ein x-beliebiges Computer-MMORPG (was wohl auch die Intention gewesen sein dürfte).
Die Regeln sind so einfach und oberflächlich gehalten, dass auch der letzte Depp sie kapiert - nur macht es halt leider keinen Spaß, einen Haufen Miniaturen willkürlich aufeinander zu zu schieben und derjenige der besser würfelt gewinnt. Allein dieser erbärmliche Versuch, aus Marketinggründen mit der Brechstange ein Äquivalent zu den WH 40K-Space Marines auch ins Fantasy-Genre einzuführen (in Gestalt dieser potthässlichen "Stormcast Eternals" - allein dieser alberne Name spricht Bände....), lässt mich im Strahl kotzen.
Tatsache ist, dass die meisten erwachsenen, ehemaligen WHF-Spieler AoS meiden wie der Teufel das Weihwasser und auch in diversen Tabletop-Clubs stattdessen immer noch stur die alten WHF-Editionen gezockt werden.
Die AoS-Spielergemeinde ist im Durchschnitt 16-18 Jahre alt.
Um nachvollziehen zu können, WIE tief GW mit diesem hirnlosen Marketing-Coup vor vier Jahren ins Braune gegriffen hat, braucht man nur die aktuelle Videospielszene zu betrachten, die Games mit GW-Lizenz produzieren. Nicht EIN Game mit Fantasy-Background nutzt das neue AoS-Universum - man bleibt lieber in der guten alten Old World und deren Fraktionen. Bestes Beispiel ist der Megaseller "Total War Warhammer I & II", aber auch andere Titel wie Vermintide, Mordheim etc.

Fang stattdessen lieber mit Warhammer 40K an - das ist stimmig, nicht schwer zu lernen und hat trotzdem taktische Tiefe, eine Riesenauswahl an genialen Miniaturen und eine erwachsene Spielwelt und -gemeinde. Ähnlich wie AoS gibt es auch dafür eine Grundbox mit den kompletten Regeln plus zwei Basisarmeen - im Gegensatz zu AoS brauchst du auch nicht noch ein zusätzliches Magiebuch und "Handbuch des Generals".
Und was den Hintergrund angeht: Nicht jeder mag SciFi, aber das 40K-Universum ist in meinen Augen auch eher Dark Fantasy mit einem gewissen Steampunk-Faktor. Die Welt ist über Jahrzehnte gewachsen und dementsprechend vielschichtig, abgrundtief düster, morbide und tiefgehend.
Und sie ist absolut "Metal-kompatibel" -mindestens jeder zweite Mitarbeiter von GW hört Metal (kann ich bezeugen, ich war selbst 5 Jahre bei dem Haufen) und man merkt dies dem Background an allen Ecken und Enden an.
Was einige vielleicht noch nicht wussten: "Realm Of Chaos" von Bolt Thrower wurde ursprünglich von Games Workshop veröffentlicht, das Artwork stammt ebenfalls von GW und die Texte basieren auf einer alten Auflage von Warhammer 40K;). Auch die englischen Sabbat haben ihre ersten Gehversuche über GW unternommen - sie wurden einst mit der "Blood For The Blood God"-Flexi im GW Hausmagazin "White Dwarf" vorgestellt und das Artwork des Debuts "History Of A Time To Come" wurde von GW's Art-Director John Blanche persönlich angefertigt...

Tipp: Im Juni erscheint "Kill Team" - das ist ein Skirmish-Tabletop im WH40K-Universum, basierend auf den 40K-Regeln. Der Vorteil ist, dass man zum Spielen nur eine Handvoll Modelle benötigt (je nach gewählter Fraktion zwischen 10 und 20 Figuren), der Übergang zum "großen" 40K ist aber aufgrund des identischen Regelbackgrounds nahtlos, sobald die Figurensammlung über den Status eines Einsatzkommandos hinaus wächst ;).

Bei weiteren Fragen gern PM :)

Hey! Danke für den Post :)
Ja, mit 40K wollte ich sowieso anfangen, aber dachte, dass AoS erstmal für den Einstieg besser ist, da es einfacher sein soll.
Außerdem bin ich eher Fantasy als SciFi-Fan (obwohl ich beides mag).

Habe einen Kumpel, der sehr intensiv spielt. Er meinte, dass AoS 1 der totale Rotz ist, die neue Edition aber um einiges besser sein soll, wenn auch nicht ansatzweise an die Tiefe von 40K heranreichen kann.
Auch einige Videos dazu habe ich angeschaut (z.B. Diced oder hier: https://www.youtube.com/watch?v=x956KT9XRLU oder hier: https://www.youtube.com/watch?v=IzfS6KDA-2E) und die sind alle recht angetan von der neuen Edition. Die neue Edition von AoS soll sich außerdem auch vom Optischen her wieder mehr nach Warhammer Fantasy richten und sich um eine anständige Lore bemühen.

Über die erste Edition von Age Of Sigmar habe ich tatsächlich noch gar nichts Positives gehört...wieso haben sie Warhammer Fantasy denn eingestellt?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Über die erste Edition von Age Of Sigmar habe ich tatsächlich noch gar nichts Positives gehört...wieso haben sie Warhammer Fantasy denn eingestellt?

Weil sie sich aus reiner Großkotzigkeit und Geldgier ins eigene Knie geschossen haben. Aber der Reihe nach:

Um die Jahrtausendwende war GW quasi auf dem Höhepunkt angelangt. Sämtliche ernstzunehmende Konkurrenz auf dem Tabletopmarkt war ausgeschaltet, die Spiele und Miniaturen verkauften sich wie warme Semmeln, neue Märkte wurden erobert und mit dem Erwerb der Exklusivlizenz zum "Herr der Ringe"-Tabletop konnte man sich zusätzlich noch ein dickes Stück vom damaligen Hype um die Filmtrilogie abschneiden.
Die Folge war - wie so oft im Kapitalismus - dass man den Hals nicht voll kriegen konnte und sich für unfehlbar und unangreifbar hielt. Altgediente Mitarbeiter, die z.T. noch in den Garagen-Anfangstagen das Hobby mitentwickelt hatten, wurden reihenweise an die frische Luft gesetzt und durch irgendwelche windigen Wirtschaftsheinis und "Marketingexperten" ersetzt, die vom WH-Hobby und dessen Community nicht den blassesten Schimmer einer Ahnung hatten.
Von jetzt an zählten nur noch die Dollarzeichen - Wünsche der Community wurden ignoriert, unliebsame (weil kritische) Foren drangsaliert oder geschlossen, ja, es wurden angeblich sogar Mitarbeiter eingestellt, die auf Ebay nach allzu eifrigen GW-Gebrauchtverkäufern fahndeten.
Die Kundschaft wurde offenbar als geistig minderbemitteltes, fanboyhaftes Melkvieh angesehen, dem man auch mit den fadenscheinigsten Argumenten die Kohle aus der Tasche ziehen konnte. So wurde z.b. das Metall (aus dem der Großteil der Miniaturen damals bestand) durch das berühmt-berüchtigte "Finecast"-Resin ersetzt (in Communitykreisen eher als "Failcast" oder "Finecrap" bekannt). Zum zweieinhalbfachen des ursprünglichen Preises erhielt man nun eine (angeblich viiieeel detailreichere) Figur, deren fragile Teile (z.b. Speerschäfte) schon beim Anschauen abbrachen oder sich bei sommerlichen Temperaturen spontan verbogen. Außerdem war die Gusstechnik so unausgereift, dass ungefähr jede vierte Miniatur schwere Gussfehler aufwies und reklamiert wurde. Fast jede Finecrap-Mini hatte kleine Löcher von Luftbläschen, die aber zur Reklamation nicht ausreichten. Stattdessen entblödete GW sich nicht, zusätzlich eine flüssige Modelliermasse anzubieten, die "ideal" war, eben diese Löcher professionell zuzustopfen...
Nunmehr wandten sich die Wirtschaftsexperten der restlichen Produktpalette zu und stellten fest, dass die Verkäufe von WH40K um einiges höher waren als bei WHF. Wie ließ sich das Problem also aus BWLler-Sicht lösen?
Na, man wies die Spielentwicklung an, die neue Auflage so zu konzipieren, dass man zum Spielen MEHR Modelle in Form von möglichst großen Regimentern benötigte. Und da der gemeine GW-Kunde ja nunmal doof wie Brot ist, würde man gleich doppelt gut verdienen, wenn man auf diese dringend benötigten Rank & File-Modelle noch einen kräftigen Preisaufschlag draufknallen würde. Pay to Win vom Allerfeinsten...
Überflüssig zu erwähnen, dass diese Milchmädchenrechnung natürlich nicht aufging. Die Verkäufe von WHF sanken in unterste Untiefen, weil sich ein normaler Schüler oder Student (als klassische Zielgruppe) nie und nimmer mehr eine spielfähige Armee leisten konnte.
Natürlich war man zu arrogant, um sich einen Fehler eingestehen zu können, also machte man die Gründe für das Scheitern woanders fest:
Die mit Anstand beliebtesten GW-Miniaturen sind WH40K Space Marines. Die gibts aber nicht in WHF, also ist es "logisch" (und der EINZIGE Grund^^), dass es sich schlechter verkauft.
Also musste man nur mit der Brechstange ein Space Marine-Äquivalent in das Fantasy-Universum reinprügeln (die höchst albernen "Stormcast Eternals" - in Communitykreisen treffenderweise nur als "Sigmarines" bekannt) und die Börsenkurse würden durch die Decke gehen. Um es aber ganz sicher zu machen, müssten sämtliche Faktoren, die möglicherweise irgendwelche 12jährigen Doofkiddies sonst noch vom Kauf abhalten würden, entsorgt werden.
Die Spielwelt war viiieeel zu negativ und düster (und für den typischen, minderbemittelten GW-Konsumenten auch zu kompliziert) und sollte durch etwas ersetzt werden, das eben jene Doofkiddies schon aus ihren früheren Hobbies her kennen. Ein kunterbuntes, nicht zu kompliziertes Multiversum im Stil von WOW oder vergleichbaren PC-Games musste her, mit großen, mächtigen Helden und abgundtief üblen Schurken. Der Chaosgott Slaanesh aus dem WHF-Universum (Herr der Lüste und Perversionen) sollte bei dieser Gelegenheit am besten direkt mit über die Klinge springen, schließlich könnte der Anblick einer entblößten weiblichen Brustwarze ja zutiefst verstörent auf die angepeilte Kundschaft wirken.
Und natürlich durften die Regeln nur so komplex sein, dass man auch mit lediglich einer Gehirnzelle nicht überfordert ist. Sinnvolle Armeezusammenstellung? Geschenkt - die Kiddies sollen einfach alles was sie haben auf den Tisch klatschen und sinnlos ein paar Würfel werfen können.
So wurde also AoS aus der Taufe gehoben - vorher konnte man sich aber nicht verkneifen, den alten, knauserigen Säcken aus der WHF-Community ein letztes Mal an den Geldbeutel zu gehen. Die Pläne für AoS wurden erstmal zur Geheimsache erklärt und stattdessen eine große "Endzeit"-Kampagne für WHF ins Rollen gebracht, in dessen Rahmen ein Sack voll von zusätzlichen Regelbüchern und Miniaturen veröffentlicht wurde. Am Ende der Kampagne, als viele nochmal tief in die Tasche gegriffen hatten, explodierte die alte Welt (im wahrsten Sinne des Wortes) "right in their face" und AoS erschien auf der Bildfläche. Die "Regeln" wurden freundlicherweise umsonst per Download zur Verfügung gestellt (exakt VIER Seiten!), der Inhalt der Grundbox bestand nur aus den beiden Grundarmeen und einem Hintergrundbuch zur neuen "Spielwelt" und "Lore". Spätestens jetzt wusste jeder alteingesessene WHF-Veteran, dass der Großteil seiner Miniaturensammlung jetzt nur noch für die Vitrine verwendbar war, weil eine echte Kompatibilität nicht gegeben war.
Der darauf folgende Shitstorm in der Community war gigantisch. Mit Recht. Natürlich war die Diskrepanz im Umsatz zwischen 40K und AoS NOCH eklatanter als zuvor, die Aktionäre waren stinksauer und GW war nah dran, komplett in die Knie zu gehen. Also tat man das einzig Richtige - man zeigte den ganzen "Experten" im Management die Tür und besetzte die wichtigen Posten wieder mit Hobbyisten, die die Wünsche und Bedürfnisse der Community kennen und - tatsächlich - neuerdings auch auf diese hören. GW hat seit diesem Schritt einen wundersamen, nicht mehr für möglich gehaltenen Wandel vollzogen. Sämtliche Fehlentscheidungen wurden, soweit wie möglich, zurückgerudert und es wurde endlich erkannt, dass eine zufriedene Community der einzige Garant für wirtschaftlichen Erfolg ist.

- die Preise wurden wieder auf ein vernünftiges Maß zurechtgestutzt
- die Community wird bei der Entwicklung neuer Systeme oder Editionen aktiv mit einbezogen (so bei den neuen Editionen von 40K und AoS )
- der "White Dwarf" ist wieder ein echtes Hobbymagazin und keine kostenpflichtige Werbebroschüre
- die "Nebenspiele" (Necromunda, Space Hulk, Blood Bowl etc.) werden nach und nach wiederbelebt und durch neue Systeme ergänzt
- Bei AoS wurde aus der Not eine Tugend gemacht und durch Regelergänzungen ein halbwegs spielbares System geschaffen (das aber immer noch nicht ansatzweise an WHF herankommt)
- Grundspielboxen enthalten wieder echten Mehrwert und vor allem alle benötigten Regeln)
- es gibt Communityportale und Kritik wird ernstgenommen und auch (im WD) veröffentlicht und diskutiert
- das Farb- und Werkzeugsortiment ist tatsächlich hochwertig und nicht (wie einst) Billigschrott zu überteuerten Preisen
-Failcast wurde abgeschafft

Abschließend nochmal zum Thema AoS: Ich bin sicher, dass das ganze mittlerweile spielbar ist und für Neueinsteiger sicherlich auch Spaß macht, wenn man sich nicht an der Lore stört. GW hat alles versucht, zu retten, was zu reten ist - deshalb fahren sie jetzt zur neuen Edition ja auch eine gigantische Marketingkampagne, weil es definitiv nicht nochmal schiefgehen DARF. GW ist sich auch bewusst, dass sie die alten Veteranen verloren haben und diese nicht aufhören werden, über AoS angwidert die Nase zu rümpfen. Für mich persönlich verhält sich das Thema AoS analog zu folgender Lebensweisheit:

"You can't polish a turd, but you can roll it in glitter"...

Es würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn in ca. vier Jahren WHF plötzlich wie der Phönix aus der Asche wieder aufersteht - z.B. als "Warhammer Classic" oder "Warhammer Old World", parallel und teilkompatibel zu AoS...;):cool:
 
Vielen dank für deinen Post! Finde ich wirklich sehr interessant das alles zu lesen.
Bei dir scheint GW ja richtig verschissen zu haben. Sehr verständlich, wie ich finde.
Man merkt, wie nahe dir das geht...

Hm...ich bin heute ab 15 Uhr mal im GW hier in der Stadt und lass mich beraten. Mal schauen, womit ich heute Abend heimkomme :D
 
Ich habe tatsächlich nichts genommen...ich konnte mich nicht entscheiden.
Die AoS Figuren sehen irgendwie viel besser aus als die 40K Marines, aber das 40K System ist viel besser und wird von mehr Leuten gespielt.

Habe schon überlegt, mir die Deamons of Khorne Box zu kaufen, da man die sowohl mit AoS, als auch mit 40K spielen kann....schwierig.
 
Ich habe tatsächlich nichts genommen...ich konnte mich nicht entscheiden.
Die AoS Figuren sehen irgendwie viel besser aus als die 40K Marines, aber das 40K System ist viel besser und wird von mehr Leuten gespielt.

Habe schon überlegt, mir die Deamons of Khorne Box zu kaufen, da man die sowohl mit AoS, als auch mit 40K spielen kann....schwierig.
Ist doch ne prima Idee! Ausserdem kannst du sie sowohl als reine Dämonenarmee (für beide Systeme), als auch in Kombination mit Chaos Space Marines oder dem AoS-Äquivalent (hab den beknackten Namen vergessen) spielen. Und die Nurgle-Marines aus der 40K-Grundbox sind doch der Hammer!
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