Mordred

Ich habe Mordred seinerzeit geliebt. Das Attribut "göttlich" hätte ich sofort unterschrieben. Aber ich muss heute attestieren, dass der Sound doch sehr gealtert ist. Es bin selten bis gar nicht mehr in der Stimmung, mir "Funk-Metal" reinzuziehen. (Gilt analog für die Rap-Varianten wie Clawfinger, Sullen, Downset, Dog eat Dog.) Obwohl Mordred mit Sicherheit die Besten ihres Fachs waren. Nichtsdestotrotz werde ich mir die neue Scheibe anhören. Mal hören, wie sich die Herrschaften weiterentwickelt haben.
 
Das Debüt liebe ich bis heute. Für viele sicher2.oder gar . Reihe Thrash, für mich einfach ein grandioses und zweitloses Werk

Für "In this Life" habe ich echt Jahre gebraucht, um das Albzum zu verstehen. Landet so alle ein bis zwei Jahre auf dem Teller, ohne dabeí Liebe zu erzeugen.

"The Next Room" ist sicher kein Überalbum, aber mMn besser als sein Ruf. Gebt der Scheibe noch mal eine Chance :)

die letzte EP bietet dann musikalisch Licht und Schatten, was ich dann auch vom neuen Album erwarte
 
Schwierig. Ich hätte damals eher „halbgöttlich“ unterschrieben – war schon schön, die Erste. Fällt mir aber schwer, die Platte mit frischen Ohren zu hören und dabei den Nostalgiebonus rauszukürzen. Ich glaub auch, dass der Sound an sich nicht gut gealtert ist.
 
Die beiden Demos und das Debut stehen ganz oben in meiner Gunst. Ich mag auch die beiden Folgealben und die Vision EP, ist aber nichts für jede Lebenslage. Natürlich hat die Band sich durch den Stilwechsel ein Alleinstellungmerkmal innerhalb der Bay Area Szene geschaffen, finde aber schon das dieser funkige Einfluss insgesamt eher schlecht gealtert ist.

Das neue Album wird auf jeden Fall angetestet.
 
Habe mir mal die Zeit genommen und die "In this Life" wiedergehört. Das ist immer noch eine richtige gute Scheibe. Geile Vocals, geile Gitarren und komplexe Songstrukturen, die dennoch eingängige Songs hervorbringen. Das einzige was mich heutzutage massiv stört, ist das komische Gescratche. Das Feeling ist schon sehr 90er. Bei mir werden Erinnerungen ans Abi, die erste Freundin, coole Parties und asslige Kneipen mit hervorragender Musikauswahl wach. Die jüngere Metal-Generation wird's nicht nachvollziehen können und das Zeug schnell beiseite legen bzw. wegclicken.
 
Ich finde Mordred immer dann am besten, wenn der Funk in den Hintergrund tritt und sich diese typischen Bay-Area-Gitarren mit einer gewissen, kühlen Urbanität vermengen, die sich vor allem den Scratchings und Samples verdankt. Ich liebe die ersten drei Alben inkl. der "Vision" EP gleichermaßen, ja, ich würde sogar so weit gehen und "The Next Room" als eines der besten, alternativen Metal-Alben überhaupt bezeichnen. "Volition" brauchte dann etwas bei mir, aber letzendlich bekamen sie mich auch damit am Wickel. Zum neuen Album will ich noch nichts spoilern, aber freue mich schon auf rege Diskussionen...!
 
Jetzt gerade noch die erste reingezogen. Und die ist weitaus weniger dem Zeitgeist unterworfen, weil wesentlich traditioneller - sieht man mal von Every Day's a Holiday ab. Nicht so aggressiv wie Vio-Lence, nicht so kopfstimmenlastig wie Forbidden, schön eigenständig. Ich glaub, ich muss mal wieder die Bay-Area-Urgesteine einwerfen und weniger Black-Death-Gesumpfe hören.
 
@Luger erwähnt unter anderem das, was mir bei Mordred schon immer mit am besten gefiel, nämlich den lässigen Gesang von Scott Holderby. Ich mag es dreckig, ich mag es aggro, ich mag es versifft und versoffen, ich mag Screams und Gebrüll, gib's mir asig. Aber diese gewisse Nonchalance, die Holderby im Timbre hat, wie auch die Entwicklung von einem etwas nasaleren Ausdruck der Frühzeit hin zu diesem völlig coolen Sprechgesang der späteren Phase, finde ich einfach nur einzigartig. Der klingt immer komplett unaufgeregt, ohne jemals emotionslos oder unterkühlt zu wirken. Super Typ...!
 
In einem Rock hard von 1988 hat es das Mekong-Delta-Mastermind Ralf Hubert in einem Crossfire (ich meine, es war bei Megadeth) auf den Punkt gebracht: Thrash lebt auch maßgeblich vom individuellen Sound des Sängers. Er muss nicht unbedingt besonders gut singen können, sondern eigenständig klingen. Und seinerzeit war es auch so, dass die Bands eigenständige Sänger hatten. Am modernen Thrash stört mich oft, dass die Sänger sehr gleichförmig unterwegs sind oder growlen. Ich werde deswegen bspw. überhaupt nicht mit Enforced warm. (Ja, steinigt mich) Scott Holderby klingt in jeder Situation eben nach Scott Holderby. Fazit: Sehr cool.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mordreds VISION stand da so im (einzigen erreichbaren) Plattenladen rum und ich musste sie kaufen! Ohne reinhoeren, ohne die Band zu kennen, einfach weil.
Das hab ich dann nie bereut. Konnte auch einen Kumpel überzeugen, sonst niemand. Die redeten dann von weder Fisch noch Fleisch, und ernähren sich wohl heute noch unausgewogen.

Als Erstkauf und -liebe bleibt VISION dann auch für mich das Highlight der Discographie, gefolgt von In this life, das ich dann später auf Tape bekam.
Als "The next room" rauskam war ich musikalisch anderweitig unterwegs...
Das Debut hab ich auch erst vor 2,3 Jahren zum ersten Mal gehoert.

Die neueren Songs (Volition und die aktuellen Singles) find ich durchaus ansprechend, aber nicht zwingend. Auf ein frisches (oder eben nicht) Album freu ich mich erstmal wie Bolle!

Am geilsten & herausragendsten find ich bei MORDRED tatsächlich die Scratches. Das mag ich generell gern, will mir deswegen aber keine (reine) HipHop-PLatte anhoeren müssen^^.
Wenn das wie Percussion eingesetzt wird, als rhytmische Belebung, mag ich das gern. Wird bei Mordred ja netterweise auch nicht überstrapaziert.


Ich glaub auch, dass der Sound an sich nicht gut gealtert ist.

Bin ich auch nicht, passt also!
 
Jemineee,,, die "Fool's Game" lag seit...uffzig Jahren nicht mehr auf dem Dreher. Wäre mal ne Idee. Kaum noch inErinnerung,das Ding.
 
Habe auch die "In this Life", die ich nach wie vor 1, 2 Mal im Jahr höre und die für mich prima gealtert ist, nämlich nahezu gar nicht.

Das Konzert am 17. Mai 1991 mit Ignorance war extrem stark. In der Markthalle zu Hamburg, nicht im großen Saal, nicht im Marxx, sondern oben. Heute Catering-/Aufenthaltsraum für die Bands z.B. während des HoH.

Ich stelle eine gewisse Gier nach der Neuen fest, obgleich ich nach @Iron Ulf 's etwas kryptischer Bemerkung weiter oben etwas zwiespältig bin...
 
Das Konzert am 17. Mai 1991 mit Ignorance war extrem stark. In der Markthalle zu Hamburg, nicht im großen Saal, nicht im Marxx, sondern oben. Heute Catering-/Aufenthaltsraum für die Bands z.B. während des HoH.
Mensch, da war ich auch. War ein tolles Konzert, auch Ignorance haben geliefert. In Erinnerung geblieben ist mir außerdem die Vorliebe beider Bands für gewisse Rauchwaren. :D

Ich glaube ich höre jetzt Ignorance!
 
Lass es mich so ausdrücken: mein Beitrag wurde mit nordisch im Takt wippendem Fuß verfasst. Womöglich habe ich dabei sogar gelegentlich mit den Fingern in der Tasche geschnippt...!

Ich schnippe sogar mit beiden Händen und der Double-Whipper am Fußgelenk wird auch gern betätigt.

Also wenn der Norden dermaßen ausrastet darf ich mich wohl auf das Album des Jahres freuen!
 
Zurück
Oben Unten