Ja, kann ich absolut nachvollziehen. Für mich ist das einer der Gründe, warum der Schweden-BM bei mir hinter dem Norweger-BM meist eher die zweite Geige spielte. Viele schwedische Bands dieser Ära und Schule haben sich etwas zu sehr darauf verlengt, ihren typischen "generisch guten" Sound zu fahren, und sich weder innerhalb ihres Genres besonders individuell zu positionieren, noch innerhalb der eigenen Entwicklung sonderlich auffällige oder mutige Schritte zu unternehmen. Die meisten Norweger dieser Generation haben dagegen versucht, sich auf Teufel komm 'raus von anderen Bands der eigenen Szene abzugrenzen, und auch sich selbst von eigenen Frühwerken weg zu bewegen.
Wenn du auf der einen Seite Dissection, Naglfar, Dark Funeral, Sacramentum und Marduk auflistest,
auf der anderen Seite Mayhem, Burzum, Darkthrone, Emperor, Immortal und Mysticum,
dann wird halt recht schnell klar, wo die kreative und extravagante Ader mehr wirkte.
Deswegen kann man natürlich jederzeit trotzdem die schwedische Schule bevorzugen. aber die klassischen Bands der jeweiligen Szenen zeigten in Norwegen schon weit mehr Hang zur Originalität und zur Weiterentwicklung. Denke, diese (Selbst-)Limitierung wird in meinem Review schon auch deutlich. Die dennoch sehr hohe Einschätzung ist der Freude am Comeback geschuldet und sehr vielen kleinen musikalischen Finessen, die mir total gut gefallen. Aber dazu muss es einen natürlich erst einmal anmachen, dem Album so viel Aufmerksamkeit zu widmen...