Neue Musik, moderne Musik, Avantgarde & Co

Ui, das rettet mir ja den Tag. Dankeschön. Ich wollte schon Spongebob oder Helge einlegen.

Schön auch, dass diese Musik in dem Sinne konservativ oder traditionsbewusst ist, dass sie auf Wiederholungen nicht verzichtet. Die Frage wäre, ob das wirklich mit Neuer Musik zu tun hat. Oder nicht viel eher so Popmusik ist. Mischform wahrscheinlich.


Edith blue: Ach so, das ist Non-Music. In dem Genre könnte ich es wohl auch weit bringen, denke ich. Hat wer Bock? Geil vor allem auch die Kommentare da drunter. LOL.

Der Brotkatzen-Typ hat bestimmt auch noch studiert, was sonst, wa?


Edith yellow: Wie, was? Da soll Hespos mit drin sein? Verstehe ich nicht. Ich hatte gerade ein Buch gelesen über diesen Komponisten, und da stand drin, dass Unwiederholbarkeit eines der wesentlichen Kompositionsprinzipien dieses Komponisten ist. Gut, ich habe nicht mehr so genau gelesen. Denn das Buch ist echt sowas von scheiße. Da kriegt man ohnehin keinen Eindruck davon, wie das alles ist und funktioniert und pipapo. Super, wenn man dann den Scheißdreck rezensieren soll. Alles unentgeltlich. Menu Totale Arbeitsverweigerung.
 
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Ui, das rettet mir ja den Tag. Dankeschön. Ich wollte schon Spongebob oder Helge einlegen.

Schön auch, dass diese Musik in dem Sinne konservativ oder traditionsbewusst ist, dass sie auf Wiederholungen nicht verzichtet. Die Frage wäre, ob das wirklich mit Neuer Musik zu tun hat. Oder nicht viel eher so Popmusik ist. Mischform wahrscheinlich.


Edith blue: Ach so, das ist Non-Music. In dem Genre könnte ich es wohl auch weit bringen, denke ich. Hat wer Bock? Geil vor allem auch die Kommentare da drunter. LOL.

Der Brotkatzen-Typ hat bestimmt auch noch studiert, was sonst, wa?


Edith yellow: Wie, was? Da soll Hespos mit drin sein? Verstehe ich nicht. Ich hatte gerade ein Buch gelesen über diesen Komponisten, und da stand drin, dass Unwiederholbarkeit eines der wesentlichen Kompositionsprinzipien dieses Komponisten ist. Gut, ich habe nicht mehr so genau gelesen. Denn das Buch ist echt sowas von scheiße. Da kriegt man ohnehin keinen Eindruck davon, wie das alles ist und funktioniert und pipapo. Super, wenn man dann den Scheißdreck rezensieren soll. Alles unentgeltlich. Menu Totale Arbeitsverweigerung.
war jetzt auch nicht so ernst aufs Threadthema bezogen. ich war ja auch nur verwundert Hjuler in Zusammenhang mit diesem Komponisten zu lesen. Aber scheint wohl einen regionalen Bezug zu haben. Kommen alle aus Deutschlands hohem Norden.
Kommissar Hjuler nennt sich jedenfalls so weil er wirklich Kommissar ist.
Und ja, die Kommentare sind gut!
"Loli_destroyer
vor 3 Jahren
was zur Hölle ich geh mich erhängen ."
:D:D:D
 
Das ist ja nun auch wieder ne heiße Geschichte, was der Kommissar da so in seiner Freizeit macht. Würde mich ja echt mal interessieren, was seine Kollegen so sagen, wenn sie mal nichts-ahnend zu ner Show ihres Kollegen vorbeischauen. Aber wer weiß, vielleicht sind die da ja alle so drauf und das ist das Normalste auf der Welt und am Montagmorgen heißt es nur lapidar: "Mensch Hjuler, wat war denn los gestern Abend? Warste heiser? Also letztes Mal haste schon mehr gerockt."
Diese Performances auf Youtube sind nun nicht irgendwie mein Ding, aber irgendwie find ich's auch grandios, wenn Leute ihren Sinn im Absurden suchen.
 
Zum Thema 'positiv-befremdlich' fiel mir gerade noch dieses merkwürdige Video von Andrea Neumann (Innen-klavier & Elektronik)und Sabine Ercklentz (Trompete & Elektronik) aus der Berliner Echtzeitmusik-Szene ein:

By the way, das Debut-Album des Duos "Oberflächenspannung" (Charhizma Records, 2003) sei empfohlen:
https://www.youtube.com/watch?v=GslYTIPSDwM
 
Es gibt da eine hübsche, frischgepresste (Kirchen-)Orgel-Solo-Platte anzupreisen von Hermann Nitsch, Vertreter des Wiener Aktionsimus, quasi die Blutsverwandten des Black Metal aus der Kunstszene:
https://trostrecords.bandcamp.com/album/orgelkonzert-jesuitenkirche-2013
Das Album hat (bis auf's Cover) mit seinen Performance- und Malerei-Arbeiten, für die er hauptsächlich bekannt ist, wenig zu tun. Das 4-teilige Werk ist sehr dronig angelegt, teilweise minimalistisch, teilweise sehr fett und monolithisch.
9120036682474.jpg
 
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Es gibt da eine hübsche, frischgepresste (Kirchen-)Orgel-Solo-Platte anzupreisen von Hermann Nitsch, Vertreter des Wiener Aktionsimus, quasi die Blutsverwandten des Black Metal aus der Kunstszene:
https://trostrecords.bandcamp.com/album/orgelkonzert-jesuitenkirche-2013
Das Album hat (bis auf's Cover) mit seinen Performance- und Malerei-Arbeiten, für die er hauptsächlich bekannt ist, wenig zu tun. Das 4-teilige Werk ist sehr dronig angelegt, teilweise minimalistisch, teilweise sehr fett und monolithisch.
9120036682474.jpg

Das klingt interessant. Ich habe mir mal eine Ausstellung von Nitsch im Wiener Theatermuseum angeschaut. Ich kenne die dortige Konservatorin/Restauratorin. Die erzählte mir, dass es echt eine Heidenarbeit war, die Räumlichkeiten in Hinsicht auf die ganze Sauerei so herzurichten, dass das Museum danach nicht wegen Verwesungsgestank und Massen an Fliegen abgerissen werde muss.
 
Das klingt interessant. Ich habe mir mal eine Ausstellung von Nitsch im Wiener Theatermuseum angeschaut. Ich kenne die dortige Konservatorin/Restauratorin. Die erzählte mir, dass es echt eine Heidenarbeit war, die Räumlichkeiten in Hinsicht auf die ganze Sauerei so herzurichten, dass das Museum danach nicht wegen Verwesungsgestank und Massen an Fliegen abgerissen werde muss.
Ich hab mal 2004 (als ich länger in Wien war) eine große Ausstellung zum (mir damals völlig unbekannten) Wiener Aktionismus im MUMOK im Museumsquartier gesehen. Da gab's dann neben den Kunstwerken auch viele Video von Kunstaktionen/Performances, die ein wesentlich Aspekt dieser Strömung waren. In Punkto Blut, Tierkadaver (hier insgesondere Innereien), Blasphemie und Ritual gibt's schon einige Parallelen zum Black Metal. Hinzu kommt beim WA noch Nacktheit und Sexualität. (In dieser Bezeihung ist man im BM ja eher prüde.) Das fand ich damals schon persönlich ziemlich ekelig und abstossend.
Es ging damals in den 60ern nicht um Schock und Skandal als Mittel des Show-Effekts, sondern hatte schon einen klaren gesellschaftlichen und politischen Anspruch, nämlich die verkrustete konservative und katholische Gesellschaft zu kritisieren, aufzubrechen und zu attackieren. Die Studentenbewegung Ende der 60er war in Österreich dagegen eher unauffällig. Da kamen tatsächlich eher starke Impulse aus der Kunstwelt. Was damals ein Skandal war ist heute weitestgehend anerkannt und akzeptiert. Was ich damals irgendwie auch ganz witzig fand, im Gmoakeller einem traditionellen Restaurant hinter'm Wiener Konzerthaus, hängt z.B. ein riesiges Blut-Gemählde von Nitsch. Es gab dann aber auch später merkwürdige esoterisch-verwirrte Ausprägungen des WA mit Otto Mühl und sein patriarchisch-geführten Kommune, die später wegen Missbrauchsvorfällen aufgelößt wurde.
Ich frag mich, ob der Wiener Aktionsimus eigentlich eine bekannte Referenz ist für die orthodoxe Black Metal-Szene.
 
Trotz Orgien-Mysterien-Theaters, trotz des abstoßend-skandalträchtigen Aktionismus des Wiener Aktionismus ist ja zumindest Nitsch nicht nur in den gängigen Kulturbetrieb eingemeindet worden - er ist auch schon mal ganz ungeniert in der hiesigen Seitenblicke-, Opernball- und Bussi Bussi-Gesellschaft als skurriler und gern gesehener Farbtupfer präsent. Irgendwann fügt sich alles in das System - ob Black Metal oder revolutionäre Avantgarde. Trotz oder gerade wegen Blut, Eingeweide und nackter Haut.
 
Ich hab mal 2004 (als ich länger in Wien war) eine große Ausstellung zum (mir damals völlig unbekannten) Wiener Aktionismus im MUMOK im Museumsquartier gesehen. Da gab's dann neben den Kunstwerken auch viele Video von Kunstaktionen/Performances, die ein wesentlich Aspekt dieser Strömung waren. In Punkto Blut, Tierkadaver (hier insgesondere Innereien), Blasphemie und Ritual gibt's schon einige Parallelen zum Black Metal. Hinzu kommt beim WA noch Nacktheit und Sexualität. (In dieser Bezeihung ist man im BM ja eher prüde.) Das fand ich damals schon persönlich ziemlich ekelig und abstossend.
Es ging damals in den 60ern nicht um Schock und Skandal als Mittel des Show-Effekts, sondern hatte schon einen klaren gesellschaftlichen und politischen Anspruch, nämlich die verkrustete konservative und katholische Gesellschaft zu kritisieren, aufzubrechen und zu attackieren. Die Studentenbewegung Ende der 60er war in Österreich dagegen eher unauffällig. Da kamen tatsächlich eher starke Impulse aus der Kunstwelt. Was damals ein Skandal war ist heute weitestgehend anerkannt und akzeptiert. Was ich damals irgendwie auch ganz witzig fand, im Gmoakeller einem traditionellen Restaurant hinter'm Wiener Konzerthaus, hängt z.B. ein riesiges Blut-Gemählde von Nitsch. Es gab dann aber auch später merkwürdige esoterisch-verwirrte Ausprägungen des WA mit Otto Mühl und sein patriarchisch-geführten Kommune, die später wegen Missbrauchsvorfällen aufgelößt wurde.
Ich frag mich, ob der Wiener Aktionsimus eigentlich eine bekannte Referenz ist für die orthodoxe Black Metal-Szene.
Was für ein Zufall! (Oder nicht? Die Wege des Herrn sind unergründlich...) Hab genau heute Morgen über Hermann Nitsch gelesen, der war mir bisher unbekannt (Wiener Aktionismus war mir ein Begriff, aber nicht viel mehr). Ich höre jetzt mal rein.
 
Was für ein Zufall! (Oder nicht? Die Wege des Herrn sind unergründlich...) Hab genau heute Morgen über Hermann Nitsch gelesen, der war mir bisher unbekannt (Wiener Aktionismus war mir ein Begriff, aber nicht viel mehr). Ich höre jetzt mal rein.
Nichts ist Zufall. Tatsächlich hab ich bei der Platten-Empfehlung direkt an @Herrn City gedacht. Das hast Du dann wohl gespürt und konntest am Morgen dann gar nicht mehr am Herrn Nitsch vorbei.
 
Trotz Orgien-Mysterien-Theaters, trotz des abstoßend-skandalträchtigen Aktionismus des Wiener Aktionismus ist ja zumindest Nitsch nicht nur in den gängigen Kulturbetrieb eingemeindet worden - er ist auch schon mal ganz ungeniert in der hiesigen Seitenblicke-, Opernball- und Bussi Bussi-Gesellschaft als skurriler und gern gesehener Farbtupfer präsent. Irgendwann fügt sich alles in das System - ob Black Metal oder revolutionäre Avantgarde. Trotz oder gerade wegen Blut, Eingeweide und nackter Haut.
Ich würde meinen, dass die Österreicher ganz besondere Weltmeister der Vereinnahmung sind - erst Hass und dann die große Verehrung, siehe z.B. auch Thomas Bernhard.
 
Ich würde meinen, dass die Österreicher ganz besondere Weltmeister der Vereinnahmung sind - erst Hass und dann die große Verehrung, siehe z.B. auch Thomas Bernhard.

Ich bin jetzt im WA nicht so firm, jedoch glaube ich, dass Nitsch in seinem Herzen einfach Katholik ist, auch wenn ihm von den "richtigen" Katholiken ja immer der Vorwurf der Blasphemie gemacht wurde bzw wohl immer noch gemacht wird. Von daher weniger Vereinnahmung als mehr Gewöhnung.
 
Ich bin jetzt im WA nicht so firm, jedoch glaube ich, dass Nitsch in seinem Herzen einfach Katholik ist, auch wenn ihm von den "richtigen" Katholiken ja immer der Vorwurf der Blasphemie gemacht wurde bzw wohl immer noch gemacht wird. Von daher weniger Vereinnahmung als mehr Gewöhnung.

Im Herzen sind wir Schluchtis ja alle qua Sozialisation und Erziehung erzkatholisch. Was so einiges erklären dürfte, nicht nur in Hinblick auf Nitsch.
 
Im Herzen sind wir Schluchtis ja alle qua Sozialisation und Erziehung erzkatholisch. Was so einiges erklären dürfte, nicht nur in Hinblick auf Nitsch.

Meine Vermutung gründete eher auf der Ikonografie der Nitsch'schen Arbeit (oder zumindest der, die ich kenne), aber ich will Dir da keinesfalls widersprechen. Katholiken, allesamt. :D
 
Meine Vermutung gründete eher auf der Ikonografie der Nitsch'schen Arbeit (oder zumindest der, die ich kenne), aber ich will Dir da keinesfalls widersprechen. Katholiken, allesamt. :D

Gewiss, nicht nur die Kreuzigungssymboliken, überhaupt all das Blut und das Fleischliche - also das, was im Christentum einerseits verdrängt und negiert wird und gleichzeitig ständig wenig klandestin aus allen Ritzen wieder und wieder hervorquillt -, das ist auch bei Nitsch affirmativ präsent - als archaisch-mythisches, vitalistisches gewendetes Motiv. Und so weit ich weiß, ist Nitsch auch in einem katholischen familiären Umfeld aufgewachsen. Von daher: Wir werden ihn nicht los, unseren Katholizismus. :D
 
Immer wieder erstaunlich, was es in diesem Internet so alles gibt.

Ergänzung: Das ist schon echt bizarr. Im 2. Mühl-Video schaut sich der Typ eine Performance von Otto Mühl an, wo dieser ein eigenes Erbrechenes isst. Darüber muss dann der Tipp selber kotzen. Es wäre schon ein irrer Kreislauf, wenn jetzt ich als Betrachter auch wieder kotzen müßte, aber leider lache ich mich nur tot darüber.
 
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https://ellenarkbro.bandcamp.com/

Der Titel spricht für sich selbst. Schöne Drone-Musik mit Orgel und Blechbläser, aufgenommen in Tangermünde.
Herzlich empfohlen.

For organ and brass is comprised of two works by the Stockholm-based composer Ellen Arkbro. Both works focus on tuning, intonation and harmonic modulation. In previous projects, Arkbro composed for early music ensembles, wrote a series of durational pieces utilising synthetic tones and processed guitars, and, most recently, presented a work lasting 26 days at the Stockholm Concert Hall. for organ and brass looks back to Arkbro’s studies in Just Intonation with La Monte Young, Marian Zazeela, and their disciple Jung Hee Choi in New York, as well as with kindred spirit Marc Sabat in Berlin.
The title composition was written for an organ with a specific kind of
historical tuning known as meantone temperament. It was only after locating an appropriate instrument—-the Sherer-Orgel dating back to 1624 in St. Stephen’s Church in Tangermünde, Northeastern Germany—-that Arkbro set about recording both for organ and brass and its counterpart, three.
“Hidden within the harmonic framework of the Renaissance organ are
intervals and chords that bare a close resemblance to those found in the modalities of traditional blues music,” explains Arkbro. “The work can be thought of as a very slow and reduced blues music.”
The work moves gradually through a series of long, sustained tones played by the organ and in parallel by a brass trio comprised of horn, tuba, and trombone. Arkbro’s treatment of pitch resembles the tuning strategies of La Monte Young. The brass parts were performed by microtonal brass trio Zinc & Copper, a group whose repertoire has included works by C.C. Hennix and Christian Wolff.www.zincandcopper.org

In Arkbro’s words, “the brass instruments and the organ fall into patterns of interaction in which a new breathing instrument emerges.” three, which follows the 20-minute title work, deploys the same principles of harmonic relativity. In removing the organ from the instrumentation and switching to a different meter, three acts as an intimate counterpoint to the ritual drone cycles of the title piece.
Ellen Arkbro is currently studying for her Master’s degree in music
composition at the Royal College of Music in Stockholm. Her work has been performed in Brooklyn, Stockholm, Norberg, Bologna, Gothenburg, Berlin, Birmingham, and Malmö, and on Swedish National Radio.
for organ and brass was recorded in Tangermünde, Germany in September 2016.
The performers were Johan Graden (organ), Elena Kakaliagou (horn),
Hilary Jeffery (trombone), and Robin Hayward (tuba).
 
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