Non-Metal-Jahresrückblick 2018

Zwischendurch mal eben etwas Kleineres: Ich finde ja elektronische Musik mit Metalgitarren meistens echt scheiße (ewige Ausnahme: Vatican Shadows "Enter Paradise"), aber der Ende letzten Jahres erschienene Grimes-Track "We Appreciate Power" läuft hier nach anfänglicher Skepsis ständig. Trotzdem hoffe ich, dass Industrial Rock bequemerer Spielart auf dem Album eine Ausnahme darstellen wird. Textlich geht es für mich erstmal um sich verändernde Machtverhältnisse zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz.

And if you long to never die
Baby, plug in, upload your mind
Come on, you're not even alive
If you're not backed up on a drive

(Retro?)futurismus im Ghost In The Shell-Style, wenn auch deutlich plakativer. Laut Eigenaussage verortet sich der Song allerdings in einem konkreten politischen Kontext:

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Ich liebe (hoch 1000) diesen Track.
Dachte aber eher, dass das Thema "Transhumanismus" ohnehin ein fester Bestandteil im GRIMES-Universum ist und es folglich auch auf diesem Song darum geht. Ein bisschen wird auch bestimmt Muski auf sie abstrahlen. Ich hoffe auf jeden Fall, anders als @1984 , dass das Album nur aus solchen Nummern besteht.:D
 
Ja, das Thema ist ja schon Teil ihres Gesamtkonzepts, aber in dem Text springt mich vorrangig das andere an.
 
Wenn ich aus dem Now-Playing-Thread zitieren darf:


Sons Of Kemet - Your Queen Is A Reptile
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Domestizierter Avantgarde-Jazz, tanzbarer Dub, World Music, perkusive Komplexität, Spoken Words und eine mächtig groovend-sonore Tuba (?) ergeben eine der Jazz-Platten 2018. Dazu noch auf dem legendären Impulse!-Label erschienen, Lieblingsplatte der The Wire-Redaktion und mit einer klaren emanzipatorisch-kritischen Botschaft aus postkolonialer Perspektive versehen (die aber selber ein wenig in die Identitätsfalle zu tappen scheint, aber so ist das halt mit dem postkolonialen Habitus), das muss man einfach mögen. Weil, wenn ich ergänzen darf, einfach saulässig und für eine Jazz-Platte auch für Pop- und Tanzmusik verliebte Ohren schwer zugänglich. Gibts jetzt für 9 Euro bei Amazon als CD.


Genau das ist meine absolute Lieblingsplatte in diesem Jahr; wollte auch schon was in diesem Thread dazu schreiben, aber der gute @subcomandante hat mir die Arbeit ja freundlicherweise abgenommen. Ich bin mal gespannt, wie weit oben die "Sons of Kemet" dank meines Votes im DF-Leserpoll landen wird...

Also: eine bessere Saxofon-/Tuba-/2 Schlagzeuge-Kombi als das hier werdet Ihr nicht finden!

Ähnlich gelagert und auch sehr gut, aber etwas schwieriger aufzutrieben ist die 2015'er Vorgänger-LP "Lest We Forget What We Came Here To Do". Aber die ist ja wie gesagt von 2015 und wird deshalb jedenfalls in diesem thread von mir nicht empfohlen.



Und überhaupt, Shabaka Hutchins (denn so heißt der gute Mann am Sax der Sons of Kemet): sehr sehr umtriebig, war/ist in diversen Projekten und Bands zugange, die alle zumindestens hochinteressant und ab von der Jazznorm sind.
U.a. spielt er auch mit auf der ebenfalls 2018 allseits zu Recht hochgelobten "Universal Beings" des Schlagzeugers Makaya McCraven:

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Diese Platte hat wiederum einen ganz anderen Ansatz als die Sons Of Kemet:

Makaya hat in vier Städten vier Sessions mit jeweils völlig unterschiedlichen Besetzungen gespielt, und die Stunden um Stunden an Aufnahmen der daraus entstandenen Musik dann nachträglich im Studio zerpflückt, neu zusammengesetzt und zu einem homogenen 90-minütigen, völlig organisch wirkenden neuen Werk verdichtet. Empfehlung!

https://intlanthem.bandcamp.com/album/universal-beings
 
Zuletzt bearbeitet:
Wollte auch mal noch was über ein paar Dinge schreiben (kommt noch), aber jetzt gibt es erst mal meine aktuelle Neuentdeckung:
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HARDCORE ANAL HYDROGEN (sic!) kommen aus dem Fürstentum Monaco und hätten bei der Verleihung eines Preises für die meiste Band der Welt gar keine so schlechten Karten: völlig vogelwild wirft diese Truppe alles an Musik, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, in den Mixer und rührt 42 Minuten und 49 Sekunden lang kräftig um. Hier trifft Cybergrind auf smoothen Barjazz, Breakbeats, djentige Dissonanzriffs, Hardcore, Electro, orientalische Melodien, Free-Jazz, Minimal Music, Industrial und was weiß ich noch.
Das ist zwar zugegeben zuweilen etwas anstrengend (IGORRR ist Popmusik dagegen!), aber wir sind ja auch nicht zum Spaß hier. Dennoch fehlen mir bisher an manchen Stellen noch ein paar Haltepunkte, man fühlt sich streckenweise herumgeschleudert wie in einem vollen Linienbus, der mit 100 km/h in der Rushhour durch die City düst - hingegen der 9-minütige Longtrack in der Mitte ist richtig gut durchkomponiert: hier mit Einflüssen aus Neuer Musik, Prog Rock (King Crimson-Flöte!), Philip Glass (!) und teilweise sogar Musique concrète. Hier sind durchaus Könner am Werk.
 
Ich bin hier im Thread ja nach wie vor stöbernd unterwegs. Und ich muss jetzt auch mal ein großes Kompliment an alle hier Beteiligten aussprechen: Hier wurde jede Menge starkes Zeug gepostet - die Trefferquote ist bei mir erschreckend hoch, hatte schon ca. ein halbes Dutzend CD-Bestellungen bei mir zu Folge. Aktuell überlege ich daher gerade, mir selbst eine temporäre Abkühlphase bzw. ein Stöberverbot zu verordnen. So kann das ja nicht weitergehen... Oder etwas doch? :hmmja:

Schwach geworden bin ich zuletzt hier, Bestellungen gingen raus:
Ich würde gerne nochmal ein paar Herzchen für das erste Lebenszeichen von Laudare verteilen.
D.e.o.m.e. hat mich gleich beim ersten Durchlauf kalt erwischt, Screamo paart sich mit ein paar Black-Metal-Ausbrüchen aber stets regiert das Gefühl, Violent Poetry eben!
Live auch übel gut.

https://laudare.bandcamp.com/releases

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Von den drei bestellten Sachen sicher der konventionellste Stoff, aber das ist einfach wirklich gut gespielt und muss sich hinter international bekannteren Sachen aus der Ecke nicht verstecken.
Spielen anscheinend im Frühjahr in Tübingen. Zwar nicht direkt um die Ecke, aber mal schauen, vielleicht...
Ach, die Rosenstock war schon toll, nicht so gut wie der Vorgänger, aber auch mit einigen tollen Momenten. Bei mir war das Jahr - neben den üblichen Verdächtigen Anna von Hausswolff, Birds in Row und Idles - vor allem durch die grandiose Tropical Fuck Storm geprägt. Einfach ein absolut grossartig wahnwitziges, satirisch-böses Album, das irgendwo zwischen frühem Nick Cave, Post Hardcoer und Psychedelic Rock. Macht einfach enorm Spass umd hat eine enorme Langzeitwirkung:

Sehr interessantes Album, da scheint jede Menge drin zu stecken und während ich bei Sachen, die mir auf Anhieb gefallen, oft Sorge um die Halbwertszeit habe, bin ich hier optimistisch, dass das Album noch mit weiteren Durchläufen wachsen wird.
War zuerst erschrocken - die CD schien nur teuer zu haben zu sein, aber offenbar hatte ich es dort mit der Australien-CD zu tun. Habe dann gesehen, dass es zum Glück noch ein normalpreisiges US-Release gibt.
Wenn ich aus dem Now-Playing-Thread zitieren darf:


Sons Of Kemet - Your Queen Is A Reptile
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Domestizierter Avantgarde-Jazz, tanzbarer Dub, World Music, perkusive Komplexität, Spoken Words und eine mächtig groovend-sonore Tuba (?) ergeben eine der Jazz-Platten 2018. Dazu noch auf dem legendären Impulse!-Label erschienen, Lieblingsplatte der The Wire-Redaktion und mit einer klaren emanzipatorisch-kritischen Botschaft aus postkolonialer Perspektive versehen (die aber selber ein wenig in die Identitätsfalle zu tappen scheint, aber so ist das halt mit dem postkolonialen Habitus), das muss man einfach mögen. Weil, wenn ich ergänzen darf, einfach saulässig und für eine Jazz-Platte auch für Pop- und Tanzmusik verliebte Ohren schwer zugänglich. Gibts jetzt für 9 Euro bei Amazon als CD.
Klingt auch auf Anhieb cool und da das Album wie erwähnt relativ günstig zu haben ist, gebe ich dem auch spontan eine Chance. Die Jazz-Ecke ist in meiner Sammlung eh völlig unterrepräsentiert (und das ist noch vorsichtig ausgedrückt).
 
Von den drei bestellten Sachen sicher der konventionellste Stoff, aber das ist einfach wirklich gut gespielt und muss sich hinter international bekannteren Sachen aus der Ecke nicht verstecken.
Spielen anscheinend im Frühjahr in Tübingen. Zwar nicht direkt um die Ecke, aber mal schauen, vielleicht...
Die Süßen haben übrigens gerade eine neue Scheibe aufgenommen die wohl etwas experimenteller wird, bin gespannt..
 
Haiku Funeral vs. Mirrors for psychic Warfare

Der Vergleich drängt sich mir geradezu auf. Post-Industrial-Düsterelektronik die in Nebenprojekten von Metalmusiker-Duos auf Kult-Labeln erscheint.

Nun was den Kultstatus betrifft hat Mirrors for psychic Warfare mit I see what I became durch Sanford Parker (Minsk, Corrections House) und Scott Kelly (Neurosis, Corrections House) auf Neurot eindeutig den höheren Kultfaktor als Haiku Funeral mit Decadent Luminosity von Dimitar Dimitrov (Corpus Diavolis, Unhealthy Dreams) und William Kopecky (Far Corner, Kopecky) auf Aesthetic Death. Vertriebsstruktur und Auflagen- und Absatzzahlen sprechen da für sich. Neurot ist ein Gigant der Hipster-Musik-Versorger, Aesthetic Death ein Nischenversorger für Nerds die extrem-depressiv-doomigen Krach und Kram suchen. Der Output von Neurot wird selbstverständlich international Print-Rezensiert, Rezensionen zu AD-Veröffentlichungen sind meist Online zu finden. Dennoch, beide Label genießen den Kultstatus auf ihre jeweils eigene Art. Über die Personen und ihre "Hauptbands" zu diskutieren erübrigt sich mit einem Wort: NEUROSIS!

So kam von beiden Duos im letzten Jahr ein neues Album. Beide griffen auf arabische Klänge zurück (Haiku Funeral deutlich mehr), beide suchten den Klang des organischen, beide Arrangierten Musik um Spoken-Words-Passagen, beide nutzten den Drumcomputer als Herzschlag der geradezu körperlichen Erfahrbarkeit ihrer Musik. Doch eben an diesem Punkt scheiden die Projekte voneinander.

Haiku Funeral erzeugen eine transzendentale Sogkraft damit sich beständig zurückzunehmen, die Musik fließen und treiben zu lassen. Mirrors for psychic Warfare hingegen türmen wieder und wieder neue elektronische Wände auf und berauben sich selbst der Option dem Hörer mehr als den bloßen Zuschauerplatz anzubieten, sie begehen den Fehler vieler Prog-Bands und stellen ihr Handwerk vor ihre Kreativität. Haiku Funeral hingegen nutzen ihr handwerkliches, insbesondere das kompositorische, Geschick als Basis für ihren kreativen Ausdruck. Haiku Funeral sind reduzierter, eleganter und düsterer sie bewegen sich Musikalisch zwischen Horrorfilmkompositionen wie jene für Angel Heart und Bram Stockers Dracula oder Diamanda Galas Adaption des Baudelaire-Gedichtes The Litanies of Satan. Und ebenso setzt Dimitriov seine Stimme ein sonor beschwörend, schwül, anbetend und verängstigt zugleich ohne etwaigen Eskapismus.

Jetzt sollte man nicht den Rückschluss ziehen, dass ich Kelly exaltierten Gesang unterstellen wollte, seine Gesang bleibt beim sonoren Gebrummel, dass man von ihm und besonders seinen (Neo)Folk-Projekten kennt, stets etwas drohend brummt er seinen Text in den Klangwald den Parker ihm anhaltend entgegenhält. Auch das funktioniert immer wieder und eine Nummer wie Crooked Tooth hämmert und wabert geradezu das Gefühl des prähistorischen Dschungel-Rituals aus den Boxen und wenn alle Stücke auf I see what I became derart stringent gezurrt worden wären, hätte das Album ein großes Post-Industrial-Werk, nicht zuletzt auf den Spuren von Skinny Puppy, sein können. Doch so wie es ist bleibt es ein zwar ambitioniertes Stück, aber dennoch überladenes Stück Musik aus dem Hause Neurot, dessen man sich in 5 Jahren kaum noch erinnern wird.

Dem Gegenüber könnte ich kein Stück von Decadent Luminosity als Glanzpunkt des Albums hervorheben, das Album ist der Glanzpunkt, es ist gar ein Glanzstück des Dark Ambient dessen man sich, wenn es gut läuft noch in 20 Jahren erinnert. Eine Reise durch einen schweren dunklen Klangkosmos und einen satanischen Blick auf die Welt. Übrigens lässt sich hier der für mich einzig vernehmbare Schwachpunkt des Albums ausmachen, die Texte sind nicht immer gelungen.

Haiku Funeral beats Mirrors for psychic Warfare (deutlich mit 9/10 zu 6,5/10)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wollte auch mal noch was über ein paar Dinge schreiben (kommt noch), aber jetzt gibt es erst mal meine aktuelle Neuentdeckung:
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HARDCORE ANAL HYDROGEN (sic!) kommen aus dem Fürstentum Monaco und hätten bei der Verleihung eines Preises für die meiste Band der Welt gar keine so schlechten Karten: völlig vogelwild wirft diese Truppe alles an Musik, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, in den Mixer und rührt 42 Minuten und 49 Sekunden lang kräftig um. Hier trifft Cybergrind auf smoothen Barjazz, Breakbeats, djentige Dissonanzriffs, Hardcore, Electro, orientalische Melodien, Free-Jazz, Minimal Music, Industrial und was weiß ich noch.
Das ist zwar zugegeben zuweilen etwas anstrengend (IGORRR ist Popmusik dagegen!), aber wir sind ja auch nicht zum Spaß hier. Dennoch fehlen mir bisher an manchen Stellen noch ein paar Haltepunkte, man fühlt sich streckenweise herumgeschleudert wie in einem vollen Linienbus, der mit 100 km/h in der Rushhour durch die City düst - hingegen der 9-minütige Longtrack in der Mitte ist richtig gut durchkomponiert: hier mit Einflüssen aus Neuer Musik, Prog Rock (King Crimson-Flöte!), Philip Glass (!) und teilweise sogar Musique concrète. Hier sind durchaus Könner am Werk.
Boah, was eine Wuchtbrumme. Und der Videoclip zu "Jean-Pierre ist grandios. Würde ich sehr, sehr gerne mal live erleben, wie die das wohl umsetzen
 
Ich weiss jetzt nicht ob das hier schon mal genannt wurde, aber ich fand den Soundtrack zu Babylon Berlin irgendwie sehr erfrischend. Vor allem in Kombination mit der Serie hat das eine sehr schöne Stimmung erzeugt. Kann ich mir aber auch so (also ohne Bilder) mal anhören. :)
 
6. Tropical Fuck Storm – A Laughing Death in Meatspace:
Selten hat ein Bandname, die stilistische Ausrichtung so gut umschrieben. Was für ein schräger Mix aus Psychedelic, Garage, Surf, Noise, Blues und Art Rock. Absolut unkonventionell, tolle Gitarrensound, intelligente Texte, stürmisch, unberechenbar, aberwitzig. Dazu gibt’s eine originelle Mischung aus zentralem männlichem, oft eher gesprochenem Gesang (hat was von frühem Nick Cave) und einer Frauenstimme, die meist wie einem Dialog antwortet. Ist genauso merkwürdig, wie es klingt. Allerdings ist das Album wirklich erstaunlich eingängig. Man höre einfach die ersten drei Songs, ich denke, dann weiß man schon, ob die Band einem etwas gibt, oder nicht.
Danke jedenfalls @Tiz für die Erwähnung hier im Thread, sonst wäre ich da wohl nicht drauf gestoßen.

Danke für den Tipp!
Soeben bestellt...
 
Ich weiss jetzt nicht ob das hier schon mal genannt wurde, aber ich fand den Soundtrack zu Babylon Berlin irgendwie sehr erfrischend. Vor allem in Kombination mit der Serie hat das eine sehr schöne Stimmung erzeugt. Kann ich mir aber auch so (also ohne Bilder) mal anhören. :)
Kann mich nur an den Titel "zu asche zu Staub" erinnern, aber von dem gibt es diverse Remixe, die wirklich alle sehr gut sind.
 
So jetzt möchte ich auch ein kürzlich entdecktes Highlight bewerben:
Kikagaku Moyo - Masana temples

http://kikagakumoyoggb.bandcamp.com/album/masana-temples
http://abload.de/image.php?img=a2717866482_16pekvg.jpg
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Hier haben wir es mit extrem schönen Psychedlic Rock zu tun. Wahrscheinlich nix neues für das Genre, aber dieser extrem positive Vibe bringt mich dazu meine enorm vielen Probleme zu vergessen und glückselig zu lächeln, das Album lädt zum träumen ein und schafft dies auch an enorm wiederlichen Tagen. Man macht die Platte an und ist direkt am wegschweben in eine Welt, die das Cover (eine Augenweide) am besten beschreibt. Ach und bevor ich es vergesse, dass der Gesang auf japanisch ist, ist quasi die Sahne auf dem Eisbecher, es gibt dem ganzen was geheimnisvolles und es umso reizvoller macht. Ich bin auf jeden Fall enorm angetan.
 
Ich mach einfach häppchenweise weiter. Da es gerade läuft:
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(Kobaryo - Mixpeed Action)

Nicht mehr ganz so bubblegum-mäßig wie der (ebenfalls grandiose) Vorgänger "Candy Speed Pops", dessen hier im Forum von mir hin und wieder gepostetes Cover bei manchen Leuten für Verwunderung/Verstörung gesorgt hat. Nichtsdestotrotz ist "Mixpeed Action" wieder eine völlig überragende Speedcore-Scheibe und natürlich auch einmal mehr ein wilder Ritt durch zahlreiche Genres der elektronischen Unterhaltungs- und Tanzmusik - von Chiptune über Goa bis hin zu komplett geisteskrankem Gehämmer. Um nur einige wenige (Hör-)Bildausschnitte zu nennen. Wenn man den direkten Vergleich zu "Candy Speed Pops" weiterhin bemüht, dann ist "Mixpeed Action" auf den ersten Hör härter, verschachtelter, weniger eingängig (ich bin fast versucht zu sagen: progressiver), weist dafür aber noch (!) mehr Abwechslung und Variation auf. Vereinzelt sind sogar harte Gitarren zu hören (wären zwar nicht unbedingt nötig gewesen, die bloße Erwähnung selbiger soll zudem nicht den Eindruck erwecken, ich wäre einer von den Leuten, die Musik nur genießen können, wenn ein gewisser Grundanteil harter Gitarren vorzufinden ist) und ein Song wie "Speed Complexxx" dürfte dank seines massiven Popfaktors auch einem Herrn @1984 zusagen.

https://psychofilthrecords.bandcamp.com/album/mixpeed-action
 
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