Non-Metal-Jahresrückblick 2022

Der böse Och

Till Deaf Do Us Part
Same procedure as every year…

So langsam scheint es mir an der Zeit, den Startschuss für diesen inzwischen traditionellen Thread zu geben.

Viele Erklärungen sind hoffentlich nicht mehr nötig. Wie die letzten Jahre auch, soll es hier wieder um die Frage gehen:


Welche Musik fandet ihr 2022 gut?


Stellt hier also gerne Musik jeglicher Genres vor, die euch dieses Jahr gefallen hat. Ob Kurzreview (finde ich natürlich immer besser) oder einfach eine Liste, überlasse ich euch.

@Onno Kannst du den Thread bitte wieder anpinnen? Du hattest das letztes Jahr übernommen.
 
Ich werde hier, wie die letzten Jahre auch, nach und nach meine Favoriten vorstellen. Wie immer bei mir keine Rangliste. Das folgende gehört aber dennoch zu meinen absoluten Lieblingsalben 2022.



Final Light - „Final Light“

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Kollaboration von dem Franzosen Perturbator und Johannes Persson von Cult of Luna. Im ersten Moment war ich fälschlicherweise der Meinung, dass ich das nicht brauche. Perturbator kenne ich nur oberflächlich, kam bei mir aber von gelegentlichen Eindrücken her nie über „ganz nett“ hinaus. Und von Cult of Luna habe ich schon ziemlich viel im Regal stehen. Ich bin da vielleicht etwas komisch, aber ich versuche es zu vermeiden, allzu viele Tonträger derselben Band im Regal stehen zu haben. So langsam sollte ich aber einsehen, dass Cult of Luna für mich wohl zu den Ausnahme-Bands gehören, die diese Faustregel außer Kraft setzen.

Aber zurück zu Final Light. Die Kollaboration klingt schon stark nach Cult of Luna. Das Grundgerüst bilden schwere Dronesounds zusammen mit dem charakteristischen tiefen Gebrüll von Johannes Persson. Darüber türmen sich dann hellere Synth-Klänge. Auch wenn die Ausrichtung auf dem Papier elektronischer Natur ist, müssen Metalheads keine Berührungsängste haben, denn das Album klingt wirklich heavy. Ich bin richtig froh, dem Album noch eine zweite Chance gegeben zu haben und bin inzwischen sehr angetan, gehört auf jeden Fall zu meinen Lieblingsalben 2022. Mächtig!

Reinhören:
 
Ich werde hier, wie die letzten Jahre auch, nach und nach meine Favoriten vorstellen. Wie immer bei mir keine Rangliste. Das folgende gehört aber dennoch zu meinen absoluten Lieblingsalben 2022.



Final Light - „Final Light“

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Kollaboration von dem Franzosen Perturbator und Johannes Persson von Cult of Luna. Im ersten Moment war ich fälschlicherweise der Meinung, dass ich das nicht brauche. Perturbator kenne ich nur oberflächlich, kam bei mir aber von gelegentlichen Eindrücken her nie über „ganz nett“ hinaus. Und von Cult of Luna habe ich schon ziemlich viel im Regal stehen. Ich bin da vielleicht etwas komisch, aber ich versuche es zu vermeiden, allzu viele Tonträger derselben Band im Regal stehen zu haben. So langsam sollte ich aber einsehen, dass Cult of Luna für mich wohl zu den Ausnahme-Bands gehören, die diese Faustregel außer Kraft setzen.

Aber zurück zu Final Light. Die Kollaboration klingt schon stark nach Cult of Luna. Das Grundgerüst bilden schwere Dronesounds zusammen mit dem charakteristischen tiefen Gebrüll von Johannes Persson. Darüber türmen sich dann hellere Synth-Klänge. Auch wenn die Ausrichtung auf dem Papier elektronischer Natur ist, müssen Metalheads keine Berührungsängste haben, denn das Album klingt wirklich heavy. Ich bin richtig froh, dem Album noch eine zweite Chance gegeben zu haben und bin inzwischen sehr angetan, gehört auf jeden Fall zu meinen Lieblingsalben 2022. Mächtig!

Reinhören:

Jo, die ist geil. Hatte erst total Angst, dass da abgestandener Industrial Metal rauskommt. Nee, super gemacht, auch echt gute Songs und viel Dynamik (v.a. weil bei Perturbator ja immer all men on 10 playen).
 
Der von mir sehr geschätzte Benjamin Tod hat dieses Jahr sein drittes Soloalbum Songs I Swore I'd Never Sing veröffentlicht. Gefällt mir, wie bereits die beiden Vorgänger, wieder sehr gut. Geboten wird eher ruhiger, getragener Songwriter/Folk/Country Sound, bei dem sich das genaue Hinhören lohnt. Lebt von der Stimme, den Gesangsmelodien und den wunderbar ehrlichen und persönlichen Texten. Benjamin hat mit seinen 32 Jahren schon viele Höhen und Tiefen erlebt, war unter anderem schwer süchtig und als Straßenmusiker unterwegs, aber hat irgendwie die Kurve gekriegt und es aus dem Abgrund geschafft. Und das hört man der Musik zu jeder Sekunde an. Leben und Sterben, Liebe und Hass, das Hinfallen und von ganz unten wieder Aufstehen. Lieder über den Struggle. Musik, die weh tun, aber auch Wunden heilen kann. Auf herrlich unpeinliche Weise pathetisch und dabei so wunderbar authentisch, dass man das als Fan solcher Musik einfach mögen muss. Hätte meines Erachtens gut in die Krachmucker-Folge mit den kaputten Jungs mit Gitarre, die traurige Musik machen (oder irgendwie so) gepasst. Und obwohl hier eigentlich kein Namedropping nötig ist, sollten Fans des großartigen Townes Van Zandt hier unbedingt ein Ohr riskieren. Er war ein großer Einfluss für Benjamin und das hört man. Sehr wichtige Musik für mich!

Ich lasse mal den Bandcamp-Link zum Album da:

https://benjamintod.bandcamp.com/album/songs-i-swore-id-never-sing

Anspieltipps: Still Search For You, Dark Before The Dawn, Wyoming

Und hier mal noch zwei Videos:
"Wyoming"
"Dark Before The Dawn"
https://youtu.be/kEDwj4yQi8s

Und wenn euch das gefällt, empfehle ich neben den beiden älteren Platten hier mal noch unbedingt die Lost Dog Street Band, in der Ben zusammen mit seiner Frau spielt und die ich nicht minder grandios finde. Musikalisch teilweise deutlich beschwingter, auch mal positiver und näher am klassischen Countrysound zur Sache, die Dunkelheit ist jedoch nie weit entfernt. Gibt's auch auf Bandcamp, Spotify und mit tollen Videos auf dem Gems On VHS Channel bei YouTube.
 
Ich werde hier, wie die letzten Jahre auch, nach und nach meine Favoriten vorstellen. Wie immer bei mir keine Rangliste. Das folgende gehört aber dennoch zu meinen absoluten Lieblingsalben 2022.



Final Light - „Final Light“

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Kollaboration von dem Franzosen Perturbator und Johannes Persson von Cult of Luna. Im ersten Moment war ich fälschlicherweise der Meinung, dass ich das nicht brauche. Perturbator kenne ich nur oberflächlich, kam bei mir aber von gelegentlichen Eindrücken her nie über „ganz nett“ hinaus. Und von Cult of Luna habe ich schon ziemlich viel im Regal stehen. Ich bin da vielleicht etwas komisch, aber ich versuche es zu vermeiden, allzu viele Tonträger derselben Band im Regal stehen zu haben. So langsam sollte ich aber einsehen, dass Cult of Luna für mich wohl zu den Ausnahme-Bands gehören, die diese Faustregel außer Kraft setzen.

Aber zurück zu Final Light. Die Kollaboration klingt schon stark nach Cult of Luna. Das Grundgerüst bilden schwere Dronesounds zusammen mit dem charakteristischen tiefen Gebrüll von Johannes Persson. Darüber türmen sich dann hellere Synth-Klänge. Auch wenn die Ausrichtung auf dem Papier elektronischer Natur ist, müssen Metalheads keine Berührungsängste haben, denn das Album klingt wirklich heavy. Ich bin richtig froh, dem Album noch eine zweite Chance gegeben zu haben und bin inzwischen sehr angetan, gehört auf jeden Fall zu meinen Lieblingsalben 2022. Mächtig!

Reinhören:
Brutal geil! Danke für den Tipp. Holt mich komplett ab. Kenne und mag beide Bands. Das Projekt war mir aber unbekannt. Die Kombi passt perfekt. Noch ein Jahreshighlight :top:
 
Da die Non-Metal-Alben, die ich dieses Jahr entdeckt habe, alle älter als 2022 sind, und die 2022er-Alben, auf die ich mich gefreut habe (The Lovecraft Sextet, Moderat), mich irgendwie auf Dauer nicht sooo begeistern wie erwartet, freue ich mich auf die Tipps hier.
Bis dahin kommt bei mir wieder nur Dark-Ambient-Gesülze. Zu meinen Käufen in dem Genre lasse ich mich sicher in den einschlägigen Threads noch aus. Hier nur das: Mich hat in diesem Jahr, das einen so verbittern konnte wie lange nichts, kein Sound, absolut gar keiner, die fünfzigtausend Doom-Alben inbegriffen, so befriedet wie "Trichurch of Katehon" von Monasterium Imperi. Ein in jederlei Hinsicht - Stilmittel, Aufbau, Atmosphäre - sehr einfaches Album, das auf den typischen Gothic-Mönchgesängen von Scorpio V basiert, sie aber wärmer und verschmuster darbietet als auf den bisherigen VÖ des Projekts (und denen seiner anderen Projekte, die in dieselbe Richtung gehen, z.B. Metatron Omega - da gab es dieses Jahr übrigens auch was Neues/Tolles). Sicher kann man dem Ergebnis vorwerfen, dass es wenig subtil ist, aber was hilft es, es ist ein Album, das ich dieses Jahr gebraucht habe, häufig. Gibt es bei Bandcamp wie alle anderen Releases als NYP.
https://monasteriumimperi.bandcamp.com/album/trichurch-of-katehon
 
KELLERMENSCH - CAPITULISM

Dänisches Sextett mit ihrem 3. Album. Leicht progressiver Rock mit einer guten Portion Melancholie versetzt. Das Debut bleibt für mich unerreicht. In 2022 kam das 3. Album CAPITULISM raus und muss hier auch noch öfters laufen um ein finales Urteil abzugeben. Gut und empfehlenswert ist es auf jeden Fall schon :)

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https://akchamel.bandcamp.com/album/transitory-collection-vol-ii-2
Ak'chamel zählen für mich zu den mit den Abstand interessantesten Acts die ich in den letzten Jahren so entdeckt hab und haben dieses Jahr sogar 2 Alben veröffentlicht. Ebenfalls noisy und folky, aber im Gegensatz zu Naujawanan Baidar mit einer großen Prise Schamanismus und Mystik versehen, dabei bleiben sie aber trotzdem irgendwie humorvoll und nicht so Ernst wie überhypte Keller Vampyr BM Rumpelkapellen, obwohl ihre Releases durchaus auch in den "Go Get it now" Thread passen würden. Wie auch immer, die Musik ist wirklich großartig! Groovy mysticism.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dominik Eulberg - „Avichrom“

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Dieses Album ist wirklich denkbar unmetallisch. Dominik Eulbergs aktuelles Album steht für gechillten Ornithologen-Techno. Meine Beschreibung klingt wohl ein wenig, als wollte ich mich darüber lustig machen; das liegt mir aber fern, denn ich mag das Album sehr gerne. Der deutsche DJ ist studierter Ökologe und beschäftigt sich bei seiner Musik thematisch schon immer mit Natur und auch deren Schutz. Beim ersten Reinhören hatte ich die Befürchtung, dass mir das zu sehr in Richtung Fahrstuhlmusik gehen könnte. Stimmt aber nicht – der gebotene, leichtfüßige Techno ist zwar unaufdringlich, bleibt aber jederzeit interessant genug, dass man ihn auch aufmerksam hören kann. Thematisch steht die Wortschöpfung des Albumtitels „Avichrom“ für Vögel (bzw. genau genommen Flug) und Farben. Jeder Track ist nach einer Vogelart benannt, z. B. Grünfink, Purpurreiher, Braunkehlchen, usw.
Ich zeige hier mal ausnahmsweise noch zusätzlich das Backcover:
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Ich bin ja vom Musikgeschmack her ein bisschen „krachbelastet“, was sich nicht selten auch auf die elektronische Musik niederschlägt, aber vielleicht gefällt mir gerade deshalb zur Abwechslung dieses sehr wohlklingende Elektronik-Album, das ziemlich nach Frühling und Sommer klingt, aber natürlich auch kompensatorisch in der dunklen Jahreszeit funktioniert.

Nehmen wir als Kostprobe mal den "Weißstorch":
Komplettes Album: https://dominikeulberg.bandcamp.com/album/avichrom
 
Dominik Eulberg - „Avichrom“

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Dieses Album ist wirklich denkbar unmetallisch. Dominik Eulbergs aktuelles Album steht für gechillten Ornithologen-Techno. Meine Beschreibung klingt wohl ein wenig, als wollte ich mich darüber lustig machen; das liegt mir aber fern, denn ich mag das Album sehr gerne. Der deutsche DJ ist studierter Ökologe und beschäftigt sich bei seiner Musik thematisch schon immer mit Natur und auch deren Schutz. Beim ersten Reinhören hatte ich die Befürchtung, dass mir das zu sehr in Richtung Fahrstuhlmusik gehen könnte. Stimmt aber nicht – der gebotene, leichtfüßige Techno ist zwar unaufdringlich, bleibt aber jederzeit interessant genug, dass man ihn auch aufmerksam hören kann. Thematisch steht die Wortschöpfung des Albumtitels „Avichrom“ für Vögel (bzw. genau genommen Flug) und Farben. Jeder Track ist nach einer Vogelart benannt, z. B. Grünfink, Purpurreiher, Braunkehlchen, usw.
Ich zeige hier mal ausnahmsweise noch zusätzlich das Backcover:
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Ich bin ja vom Musikgeschmack her ein bisschen „krachbelastet“, was sich nicht selten auch auf die elektronische Musik niederschlägt, aber vielleicht gefällt mir gerade deshalb zur Abwechslung dieses sehr wohlklingende Elektronik-Album, das ziemlich nach Frühling und Sommer klingt, aber natürlich auch kompensatorisch in der dunklen Jahreszeit funktioniert.

Nehmen wir als Kostprobe mal den "Weißstorch":
Komplettes Album: https://dominikeulberg.bandcamp.com/album/avichrom
Geil! Mit Dominik Eulberg bin ich während meiner Zeit in Wien in Berührung gekommen, als ich dort in einer Recht Elektro-interessierten WG gewohnt habe. Er war so meine Eintrittskarte in Minimal&Co, ich war natürlich auch von seinem Konzept schnell angefixt.
Ich mache immer noch gerne Titel wie "Der Buchdrucker" oder "Die Alpenstrandläufer von Spiekeroog" an. Die Livesets, die man online hören/streamen kann, waren auch immer sehr mitreißend.
 
Hallo, die meisten Sachen habe ich wahrscheinlich schon an anderer Stelle im Forum vorgestellt, aber hier gerne noch mal gebündelt.


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GHOST WOMAN S/T
Geiler analoger Hypno-Beat, Evan Uschenko ist ein nerdiges Genie.
Listen: DEAD & GONE


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Iona Zajac - Find Her In The Grass EP
Seufz, pure Schwermut, herrlich.
träumt: Accidents

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NIGHT BEATS - Live At Valentine
Großartige Platte, großartige Band. Man möchte sich ein Pferd kaufen und duch das nächtliche Thüringen reiten.
Gönnt euch: New Day
Und wenn ihr schon dabei seid: komplette Levitation Session gucken, Winterdepression weg.
 
Petrol Girls - „Baby“

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Die britischen Petrol Girls zimmern dem Hörer ein ebenso wütendes wie politisches Album um die Ohren. Ich muss gestehen, dass das aktuelle „Baby“ mein Einstiegsalbum ist - in das Vorgängeralbum hatte ich damals leider nur kurz reingehört, das muss ich noch nachholen. Anscheinend ist aber „Baby“ das bisher zugänglichste Album, wobei ich finde, dass das teilweise immer noch ganz schön sperrig und noisig klingt. Ein richtiger Hit und Ohrwurm ist aber „Baby, I Had An Abortion“ (unten verlinkter Anspieltipp), an dem man sieht, dass Frauenrechte ein wichtiges Thema der Band sind. Oben genannten Song möchte man aktuell am liebsten den Republikanern in den USA (aber nicht nur denen) in voller Lautstärke auf die Trommelfelle geben. Ich habe die Petrol Girls im Sommer bei einem Gratisfestival live gesehen, was in sofern ein vielleicht etwas ungewöhnlicher Kontext war, als es nicht nur das übliche preaching to the choir war, weil bei so einer Umsonst-Bühne eben auch zufällige Laufkundschaft anwesend ist. Ich hatte den Eindruck, dass da schon einige im Publikum sich bei den sehr deutlichen Ansagen von Sängerin Ren Aldridge mit großen Augen anschauten und dachten „wow, die Frau nimmt ja echt mal kein Blatt vor den Mund!“

„Baby, I Had An Abortion“ live im Studio:
https://petrolgirls.bandcamp.com/album/baby
 
The Body & OAA - „Enemy Of Love“

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Die umtriebigen Amis The Body waren schon letztes Jahr Bestandteil meiner Jahres-Highlights. Dieses Jahr ebenso, allerdings handelt es sich bei „Enemy Of Love“ um eine Kollaboration mit dem Elektroniker OAA aus Los Angeles (Solo-Album unten verlinkt). Hauptsächlich Noise mit einem Schuss Industrial oder genauer gesagt: knackig-brachiale Gitarren, Vocals, die so verzerrt sind, dass man sie anfangs vielleicht gar nicht als solche erkennt plus elektronische Sounds von OAA. Man ist hier offensichtlich um möglichst unbequeme Klänge bemüht, man hatte sogar die Idee (auch schon auf dem letzten Album), kurze Unterbrechungen (wie das Abreißen eines Streams) einzubauen, zum Glück nur sehr spärlich, denn das nervt einen als Hörer tatsächlich (was sie vermutlich auch so wollten…). Musik, die bestimmt nie im Radio laufen wird, für den fortgeschrittenen Krachhörer aber vielleicht ein gefundenes Fressen sein kann.

Kostprobe: „Obsessed Luxury“
Komplettes Album: https://thebody.bandcamp.com/album/enemy-of-love

Auch hören: OAA „Contracted Reality“(2021) https://tascrcrds.bandcamp.com/album/contracted-reality
 
Kristallin, kühl, nervös flirrend, rhythmisch vertrackt, klanglich differenziert, emotional distanziert, nachdenklich verkopft, aber zugleich auch ambient elektronisch, intim, knisternd, rhythmisch organisch, unvoreingenommen, verletzlich, vorwärtstastend klingt der experimentelle Postrock auf "Vertigo Days" von The Notwist.
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Kristallin, kühl, nervös flirrend, rhythmisch vertrackt, klanglich differenziert, emotional distanziert, nachdenklich verkopft, aber zugleich auch ambient elektronisch, intim, knisternd, rhythmisch organisch, unvoreingenommen, verletzlich, vorwärtstastend klingt der experimentelle Postrock auf "Vertigo Days" von The Notwist.
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Gutes Album, keine Frage, allerdings ist "Vertigo Days" schon von 2021 (siehe auch letztjähriger Thread).

The Notwist spielen übrigens im März '23 einige Termine in Deutschland, da werde ich sie mir nach ein paar Jahren wahrscheinlich mal wieder live anschauen.
 
Petrol Girls - „Baby“

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Die britischen Petrol Girls zimmern dem Hörer ein ebenso wütendes wie politisches Album um die Ohren. Ich muss gestehen, dass das aktuelle „Baby“ mein Einstiegsalbum ist - in das Vorgängeralbum hatte ich damals leider nur kurz reingehört, das muss ich noch nachholen. Anscheinend ist aber „Baby“ das bisher zugänglichste Album, wobei ich finde, dass das teilweise immer noch ganz schön sperrig und noisig klingt. Ein richtiger Hit und Ohrwurm ist aber „Baby, I Had An Abortion“ (unten verlinkter Anspieltipp), an dem man sieht, dass Frauenrechte ein wichtiges Thema der Band sind. Oben genannten Song möchte man aktuell am liebsten den Republikanern in den USA (aber nicht nur denen) in voller Lautstärke auf die Trommelfelle geben. Ich habe die Petrol Girls im Sommer bei einem Gratisfestival live gesehen, was in sofern ein vielleicht etwas ungewöhnlicher Kontext war, als es nicht nur das übliche preaching to the choir war, weil bei so einer Umsonst-Bühne eben auch zufällige Laufkundschaft anwesend ist. Ich hatte den Eindruck, dass da schon einige im Publikum sich bei den sehr deutlichen Ansagen von Sängerin Ren Aldridge mit großen Augen anschauten und dachten „wow, die Frau nimmt ja echt mal kein Blatt vor den Mund!“

„Baby, I Had An Abortion“ live im Studio:
https://petrolgirls.bandcamp.com/album/baby
Hammer-Album!
 
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Katharina Nuttall, The Garden

Wunderbare Künstlerin! Tiefe, ausdrucksstarke Stimme, erinnert stellenweise an Scott Walker. Total fesselndes Album.

Song: Lethe

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Metric, Formentera

Kanadische Band. Habe ich mit dem mächtigen Synthetica kennen gerlernt. Formentera ist bereits das achte Studioalbum. Kernstück ist das 10 minütige Doomscroller. Elektro-Beats treffen auf ätherischen Indie-Pop. Wahnsinniger Spannungsaufbau, unglaubliche Dynamik. Die ruhigen Parts in dem Song killen mich jedes Mal. Nachteil: Das Stück überragt alles andere auf dem Album.

Song: Doomscroller
https://www.youtube.com/watch?v=YjNytMN4QL0



36, Colors In The Dark

Dennis Huddlestons Ambient-Projekt. Warm Ambient Drone nennt man das wohl. Keine Ahnung. Ich fahr voll drauf ab. Das ist perfekte Musik, um morgens bein Gassigehen den Sonnenaufgang zu beobachten.

https://www.youtube.com/watch?v=_OEfEkChLrI
Bandcamp: https://3six.net



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The Smile, A Light For Attracting Attention

Die Band setzt sich aus einem Teil von Radiohead zusammen: Jonny Greenwood und Thom Yorke. Mein Album des Jahres! Wunderschön, komplett fesselnd. Natürlich eine Menge Radiohead mit drin und wer die letzten Alben von Thom Yorke mochte, wird hier ziemlich begeistert sein.

Song des Jahres: Free in the Knowledge
https://www.youtube.com/watch?v=CXbncoiKLn8
 
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