(Non-Metal-) Jahresrückblick 2024

Weiter geht es mit Musik aus dem Bereich Singer Songwriter / Solokünstler / irgendwas mit Folk (männlich):


Father John Misty - Mahashmashana:
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Ein durchaus bekannter Name, von mir aber bisher gekonnt ignoriert, weshalb ich das Album auch nicht in seinem Gesamtschaffen einordnen kann. Zu hören gibt es jedenfalls eine sehr vielfältige Mischung aus Folk (Rock), Classic Rock und Art Pop mit Einflüssen aus Country und Psychedelic bis hin zu Shoegaze. Einfach sehr schöne, einnehmende Musik mit tollen (oft orchestralen) Arrangements und starkem Songwriting. Oft schwelgerisch und dramatisch, mitunter cinematisch und geradezu episch. In anderen Augenblicken wieder sehr sanft, intim. und düster. Aber eben auch mal durchaus knackig und zeitlos rockig. Schon mit einem Hang zum Pathetischen und Prätentiösen, allerdings - ähnlich wie bei Nick Cave - irgendwie zu Recht. Style with substance eben.
Anspieltipps spare ich mir, weil einzelne Songs der Vielfalt des Albums nicht gerecht werden würden. Einfach komplett hören! :D


The Felice Brothers - Valley Of Abandoned Songs:
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Ähnliche Ausgangssituation wie bei Father John Misty: die Band gibt es schon lange, mein Erstkontakt ist aber dieses Album hier, dass über dies auch noch aus alten Songs besteht, die es nicht auf vorherige Alben geschafft haben. Wenn das hier allerdings Songs von der Resterampe sein sollen, dann müssen besagte Vorgängeralben wirklich sehr sehr gut sein... Jedenfalls spielen The Felice Brothers sehr klassischen, zeitlosen Americana / Folk Rock. Eher understated und verträumt, schön schräg und auf perfekte Art nicht perfekt. Angenehme, berührende Vocals und Harmonien zu stimmigen, aus Alltagsbeobachtungen gegriffenen Texten mit passender musikalischer Untermalung.


Christopher Owens - I Wanna Run Barefoot Through Your Hair:
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Soloalbum des Frontmanns der mir nur namentlich bekannten, aufgelösten Indie-Rock Band Girls. Der arme Mann hatte wohl seit seinem letzten musikalischen Lebenszeichen einiges an KRisen zu durchstehen - von Beziehungsaus über Todesfälle bis hin zur Obdachlosigkeit infolge eines Verkehrsunfalls - und das spiegelt sich sowohl in seiner fragilen, warmen Stimme als auch den oft resignierten, niederschmetterenden und mitnehmenden Texten. Musikalisch ist das für mich klassische amerikanische gitarrenlastige Singer-Songwriter-Kunst mit wirklich herrlichem analogen Gitarrensound (so schön wie das knarzt und knistert und kratzt und quietscht). Überwiegend ruhig und melancholisch, ab und zu aber auch mal treibend und jammig oder sogar episch beschwingt. Und trotz aller Schwermut, scheint ständig die Hoffnung durch und man fühlt sich irgendwie getröstet. Solange man noch seine Gitarre hat:
 
Teil 2:

Tucker Zimmerman (& Big Thief) - Dance Of Love:
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Hat eine Erwähnung hier alleine schon wegen der Geschichte hinter dem Album verdient. Der Folk-KünstlerTucker Zimmerman hat sein Debüt nämlich bereits 1969 veröffentlicht und damit auch prominente Fans wie etwa David Bowie gefunden. In den 80ern verloren sich dann seine Spuren und jetzt, nach 43 Jahren, gibt es tatsächlich ein Comeback-Album - in Zusammenarbeit mit den großartigen Big Thief, die ihn aufgespürt und gewissermaßen überredet haben. Ich finde die Geschichte dahinter ja schon so berührend, dass ich vermutlich nicht ganz unvoreingenommen an das Album herangehe, aber meiner Meinung nach wird hier auch musikalisch sehr viel geboten. Alleine der tolle, oft zweistimmige Gesang von Tucker und Adrianne Lenker mit ihren fragilen, zittrigen Stimmen. Noch dazu klingt das Album einfach herrlich intim, warm und heimelig. Als hätten sie es direkt in seinem Wohnzimmer aufgenommen


Loren Kramar - Glovemaker:
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Stilistisch schwer einzuordnen. Folk gibt es durchaus, aber auch viel Soul, Glam, Jazz und Pop, Bläser und 70er Jahre. Und viel Hollywood, Flamboyanz und Opulenz. Yves Tumor und auch Hamish Hawk kommen mir als Referenzen am ehesten in den Sinn. Sehr tolle ausdrucksstarke Stimme zwischen schmachtend intim und theatralisch und extravagant. Mal eher düster und traurig, mal provokant und gewitzt ("I'm a Slut"). Ein sehr spannendes, vielfältiges und eigenes Album, dem ich beschreibend gerade nicht gerecht werde.


MJ Lenderman - Manning Fireworks:
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Gitarrist der tollen Alternative Country / Indie Rock Band Wednesday. Sehr weit oben in sämtichen namhaften Jahresendlisten. Klassischster, amerikanischer Country / Folk Rock - schön mit Mundharmonika, Pedal Steel und allem was dazugehört. Sehr lässig und unaufgeregt, textlich zwischen lakonisch trocken und beobachtend empathisch. Gekonnte Traditionspflege im Stile von Neil Young, Bob Dylan oder Bruce Springsteen. Allerdings mit mehr Rock und mehr Gitarre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jahresbestenlisten dieses Jahr machen mich fertig - so viele besondere Scheiben sind dieses Jahr erschienen, gehört hab ich davon nur einen Bruchteil. Brauche mehr Zeit.
Ein paar Empfehlungen von mir und meinen Kollegen sind kurz hier zusammengefasst: https://www.rockstage-riot-rheinmain.de/plattentipps-2024.html
Da sind einige bereits hier erwähnte Alben dabei. Als meine Lieblingsalben 2024 haben sich unterm Strich herausgestellt:
Da das hinter Bezahlschranke liegt, hier mein vollständiger Text als Kopie:

2021 zumindest von mir erst übersehen, doch dann in die Jahrescharts, um dort zu bleiben: Nana Sinephro’s „Space 1.8“ hat bleibenden Eindruck hinterlassen.

von Michael Thieme

Dieses Album begleitet mich seitdem kontinuierlich, während andere aus dieser Liste in meinem Leben überhaupt keine Rolle mehr spielen und vielleicht wiederentdeckt werden müssen. Warum das so ist? Nun, es könnte etwas zu tun haben mit dem, was Sinephro in einem Interview mit Pitchfork als „starke, leise Töne“ definiert. Die Komponistin, Produzentin und Multi-Instrumentalistin, die gleichermaßen Piano, Synthesizer, Geige oder Dudelsack spielen kann, am meisten jedoch mit der Harfe assoziiert wird, schaffte es mit ihren Mitstreitenden einen eingängigen, sphärischen Klangteppich zu erschaffen, in dem man sich komplett verlieren kann, um immer weitere faszinierende Details zu entdecken. Das hat durchaus heilende Kraft – allerdings nicht in einem esoterischen Sinne, sondern in einem aktiven, wiederaufbauendem Prozess.

„Mehr ist Mehr“ geht auch in Leise​

Nala Sinephro Endlessness Cover
Nala Sinephro wuchs als Kind einer Klavierlehrerin und eines



Jazz-Saxophonisten auf. Sie hatte als Teenager mit einem lebensbedrohendem Tumor zu kämpfen und stürzte sich nach dessen Entfernung auf das Leben, in dem sie in den Brüsseler Clubs elektronischen Hardcore feierte. Sie studierte das Piano sowie den Synthesizer, bevor sie sich in den Klang der Harfe verliebte, die für sie für diese starken, leisen Sounds steht. Sie erlebte Rassismus in der Schule sowie im Londoner Jazzcollege, das, merkwürdig genug, fast nur von weißen Menschen besucht und geprägt wurde. Doch es sind die 2010er-Jahre – in der Londoner Jazzszene brodelt es nicht nur, es kommt zu diversen Explosionen. Während Kollegen wie Shabaka Hutchings jedoch (erstmal) laut sind und ebenso in Verbindung mit elektronischer Musik ordentlich Party machen, werkelt Sinephro an ihrem zunächst unauffälligem Meisterwerk, welches 2021 erscheint und nach und nach alle Interessierten komplett umhaut.

„Endlessness“ – Nala Sinephro und Co feiern das Leben​

In zehn neuen Kompositionen – „Continuum 1 – 10“ genannt und sich damit ebenso aufeinander beziehend wie die Tracks des Vorläufers von 2021 – schafft Nala Sinephro mit Unterstützung von Hochkarätern wie den Saxophonist.Innen Nubya Garcia und James Mollison, Sheila Maurice-Grey am Flügelhorn, den schlagzeugspielenden Morgan Simpson und Natcyet Wakili sowie einem 21köpfigen Streicher.Innen-Ensemble eine weitere Einladung, sich unter den Kopfhörern zu verlieren. Es geht um nichts weniger als den Zyklus des Lebens, in herausragenden Kompositionen voller detaillierter Schönheit. Das sprengt den Rahmen des Ambient-Jazz bei Weitem und fühlt sich dem Spiritual-Jazz verwandter an. Vor allem ist es aber ganz große Kunst mit der vermutlich gleichen Nachhaltigkeit wie beim Vorgängeralbum. Ich würde drauf wetten.
Zitat Ende.

Zum Thema Hip Hop: Mein bisheriges Highlight ist das hier:


Warum, steht kurz in meinen Jahrescharts.
Liebe diesen Thread hier, danke für die Inspirationen.
 
Ich hab grad leider keine Zeit viel zu schreiben, daher hau ich einfach mal meine Liste hier rein. Wenn ich’s schaffe, verliere ich später noch ein paar Zeilen zu den Platten.

Ist Ist - Light A Bigger Fire
W.H. Lung - Every Inch Of Earth Pulsates
Illegale Farben - Monte Fiasko
Die Verlierer - Notausgang
Beth Gibbons - Lives Outgrow
Bleib Modern - Bleib Modern
Fontaines D.C. - Romance
Gewohnheitstrinker - Schlägerei
Hamish Hawk - A Firmer Hand
Hammerhead - Nachdenken über Deutschland
Kendrick Lamar - GNX
Kontrolle - Grau
Missiles - Weaponize Tomorrow
Nadine Shah - Filthy Underneath
Nick Cave And The Bad Seeds - Wild God
New Model Army - Unbroken
Sprints - Letter To Self
Sweet Ermengarde - Sacrifice
The Chisel - What A Fucking Nightmare
The Cure - Songs Of A Lost World
 
Árstíðir - „Vetrarsól“

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Normalerweise gebe ich einem Album etwas Zeit und möglichst viele Hördurchgänge bevor ich es hier vorstelle. Und die Isländer hatte ich gerade erst vorletztes Wochenende in einem ganz kleinen, aber ausverkauften Café live gesehen und mir dort das aktuelle Album gekauft. Der Gesang stand schon immer im Vordergrund bei ihrer Folk-Musik, meistens mit eher zurückhaltender Instrumentierung (z. B. Gitarre, Cello, Klavier). Das aktuelle Album passt zur Weihnachtszeit (deshalb poste ich es auch heute schon), denn hier werden ausschließlich isländische traditionelle Volks- und Weihnachtslieder zum Besten gegeben. Nur mehrstimmiger Gesang, keine Begleitung durch Instrumente. Sehr besinnlich.

Video zu „Ísland Farsælda Frón“ (live in einer U-Bahn-Station): https://www.youtube.com/watch?v=tdTM6XaRMXE

Komplettes Album:https://arstidir.bandcamp.com/album/vetrars-l-2
 
Video zu „Ísland Farsælda Frón“ (live in einer U-Bahn-Station): https://www.youtube.com/watch?v=tdTM6XaRMXE
Das Video aus der U-Bahn Station schaue ich mir oft an (Wuppertal glaube ich?). Rührt mich immer sehr an, die Kraft dieser Sonnen. Danach meistens dann noch das Video, das Hamferð während der Sonnenfinsternis auf den Färöern gedreht haben und sich in seiner erhabenen Schönheit ähnlich anfühlt.
 
Das Video aus der U-Bahn Station schaue ich mir oft an (Wuppertal glaube ich?). Rührt mich immer sehr an, die Kraft dieser Sonnen. Danach meistens dann noch das Video, das Hamferð während der Sonnenfinsternis auf den Färöern gedreht haben und sich in seiner erhabenen Schönheit ähnlich anfühlt.
Das ist im Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel gemacht worden. Eine U-Bahn gibts in Wuppertal gar nicht und die Stationen der Schwebebahn haben keine besonders tolle Akustik.
 
Das Video aus der U-Bahn Station schaue ich mir oft an (Wuppertal glaube ich?). Rührt mich immer sehr an, die Kraft dieser Sonnen. Danach meistens dann noch das Video, das Hamferð während der Sonnenfinsternis auf den Färöern gedreht haben und sich in seiner erhabenen Schönheit ähnlich anfühlt.
Ich kannte Árstíðir gar nicht bevor der Auftritt Mitte Dezember bei mir in der Nähe angekündigt wurde. Als deren Video aus dem Bahnhof vor vielen Jahren viral ging, hatte ich das natürlich nicht mitbekommen. Ich sah das ursprüngliche Video gestern zum ersten Mal, als es um das Verfassen des Beitrags ging. Die Soundqualität war mir aber zu verwaschen, daher wählte ich zum Verlinken ein aktuelleres: Die sind offenbar letztes Jahr ein weiteres Mal in dem Bahnhof aufgetreten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Julie Christmas - „Ridiculous And Full Of Blood“

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Bei dieser Dame ist es auch passend, sie noch zur Weihnachtszeit zu nennen, hat sie doch von ihren Eltern den entsprechenden Zweitnamen wegen ihrer Geburt am Weihnachtstag bekommen. Julie Christmas kennen einige Metalheads vermutlich durch ihre Kollaboration mit Cult of Luna 2016 und dem daraus resultierenden Album „Mariner“ (ich bereue es bis heute noch, dass mich damals die weite Anreise zu den Konzerten abgeschreckt hat). Man hat es bei ihr mal wieder mit einer äußerst markanten Stimme zu tun. Zahmen Klargesang hat sie schon drauf, aber oft bewegt sie sich im Bereich Schreien oder zumindest an der Schwelle dazu (bei dem Song „End Of The World“ ist auch Johannes Persson von COL als Gastsänger dabei). Stilistisch kann man das unter Post-Metal laufen lassen und obwohl Julies Gesang sicher ebenso stark wie eigenwillig ist, finden sich in den Songs überraschend viele Melodien, die auch hängen bleiben. „Ridiculous And Full Of Blood“ ist erst ihr drittes Solo-Album seit 2010, aber sie hat davor und währenddessen auch noch bei anderen Bands mitgewirkt – zum Beispiel Made Out Of Babies und Battle Of Mice. Starke Frau in der Metalszene jedenfalls – wer sie noch nicht kennt, sollte sich mal mit ihr beschäftigen, Stoff gibt es genug.

Video zu „End Of The World“ (feat. Johannes Persson): https://www.youtube.com/watch?v=zdJZn83jErw

Live @ Hellfest 2024: https://www.youtube.com/watch?v=8y_Rj-wnP7g

Komplettes Album: https://juliechristmas.bandcamp.com/album/ridiculous-and-full-of-blood


Auch hören:

Battle Of Mice
„Sleep And Dream“ (2006): https://www.youtube.com/watch?v=1k74EB4XVp0

Made Out Of Babies
„How To Get Bigger“ (Live, 2010): https://www.youtube.com/watch?v=xruieFsv0ok
 
Julie Christmas - „Ridiculous And Full Of Blood“

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Bei dieser Dame ist es auch passend, sie noch zur Weihnachtszeit zu nennen, hat sie doch von ihren Eltern den entsprechenden Zweitnamen wegen ihrer Geburt am Weihnachtstag bekommen. Julie Christmas kennen einige Metalheads vermutlich durch ihre Kollaboration mit Cult of Luna 2016 und dem daraus resultierenden Album „Mariner“ (ich bereue es bis heute noch, dass mich damals die weite Anreise zu den Konzerten abgeschreckt hat). Man hat es bei ihr mal wieder mit einer äußerst markanten Stimme zu tun. Zahmen Klargesang hat sie schon drauf, aber oft bewegt sie sich im Bereich Schreien oder zumindest an der Schwelle dazu (bei dem Song „End Of The World“ ist auch Johannes Persson von COL als Gastsänger dabei). Stilistisch kann man das unter Post-Metal laufen lassen und obwohl Julies Gesang sicher ebenso stark wie eigenwillig ist, finden sich in den Songs überraschend viele Melodien, die auch hängen bleiben. „Ridiculous And Full Of Blood“ ist erst ihr drittes Solo-Album seit 2010, aber sie hat davor und währenddessen auch noch bei anderen Bands mitgewirkt – zum Beispiel Made Out Of Babies und Battle Of Mice. Starke Frau in der Metalszene jedenfalls – wer sie noch nicht kennt, sollte sich mal mit ihr beschäftigen, Stoff gibt es genug.

Video zu „End Of The World“ (feat. Johannes Persson): https://www.youtube.com/watch?v=zdJZn83jErw

Live @ Hellfest 2024: https://www.youtube.com/watch?v=8y_Rj-wnP7g

Komplettes Album: https://juliechristmas.bandcamp.com/album/ridiculous-and-full-of-blood


Auch hören:

Battle Of Mice
„Sleep And Dream“ (2006): https://www.youtube.com/watch?v=1k74EB4XVp0

Made Out Of Babies
„How To Get Bigger“ (Live, 2010): https://www.youtube.com/watch?v=xruieFsv0ok
Was für ein Zufall. Das Album läuft bei mir seit 5 Minuten als Erstkontakt! Ist komplett an mir vorbei gegangen. Wie konnte das nur passieren! Freue mich gerade wie bolle :jubel:
 
Ich hab grad leider keine Zeit viel zu schreiben, daher hau ich einfach mal meine Liste hier rein. Wenn ich’s schaffe, verliere ich später noch ein paar Zeilen zu den Platten.

Dem würde ich mich mal anschließen wollen:
40 Watt Sun - Little Weight
Asian Glow - Unwired Detour
Attic Frost - A sad thought made dance
Attic Ocean - Retriever
Audinjee - Towards Backward on the End of the Cliff
Balance and Composure - With you in Spirit
Beth Gibbons - Lives Outgrown
Bleib Modern - s/t
Blood Incantation - Absolute Elsewhere
Chaincut - Hatred, kill my heart
Chapel of Disease - Echoes of Light
Frail Body - Artificial Bouquet
Genevieve Beaulieu - Augury
Girls in Synthesis - Sublimation
Giver - The Future holds nothing but confrontation
Haunted Plasma - I
Insect Ark - Raw Blood Singing
Kontrolle - Grau
Laudare - Requiem
Locrian - End Terrain
Oriska - s/t
Parannoul - Sky Hundred
Pøltergeist - Nachtmusik
Ponte del Diavolo - Fire Blades from the Tomb
Rope Sect - Estrangement
Shantidas - Musique pour Ombres mecaniques
State Faults - Children of the Moon
Soror Dolorosa - Mond
Sunrise Patriot Motion - My father took me haunting in the snow
Touche Amore - Spiral in a straight line
Ulcerate - Cutting the Throat of God
Violent Magic Orchestra - Death Rave
Whispering Sons - The Great Calm
WH Lung - Every Inch of Earth pulsates
WTZ - Droga do domu
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Album des Jahres stammt von einem Duo aus Dresden: SORSE mit dem Album "Echoes & Wastelands"
geboten wird Chillout mit vielen sphärischen Sounds. Wen es interessiert, höre sich nur den ersten Track an "Turn Around and Nobody Will Be There" an. Genial!

 
Weiter geht es mit Musik aus dem Bereich Singer Songwriter / Solokünstler / irgendwas mit Folk (männlich):
Zeit für die Female-Edition:

Adrianne Lenker - Bright Future:
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Adrianne Lenker von Big Thief hatte ich ja weiter oben schon kurz erwähnt. Hier taucht sie also noch einmal auf. Dieses Mal mit ihrem Soloalbum, auf welchem ähnlich wie bei Big Thief eine Mischung aus Indie, Folk, Country und Americana geboten wird. Musikalisch der Hauptband nicht unähnlich, nur vielleicht noch etwas ungefilterter, intuitiver und freigeistiger. Mal mit Band, mal akustisch reduziert mit Gitarre oder Klaver, mal zweistimmig. Immer intim, ehrlich, berührend und tiefgründig, zwischen sehnsüchtig traurig und beobachtend kontemplativ. An sich ein unauffälliges Album, das zunächst unspektakulär wirken mag. Wenn man allerdings genau hin- und zuhört, wird man regelrecht in einen Bann gezogen und das Ganze wirkt enorm nach (zumindest bei mir) Und was hat die Frau für eine charismatische Stimme - dazu dann noch die in ihrer vermeintlichen Simplizität so großartigen, poetischen Texte (alleine "Evol" - grandios). Wird nicht umsonst als eine der besten Songwriterinnen unserer Tage gehandelt und auch Vergleiche mit Bob Dylan, Neil Young oder Townes van Zandt kommen nicht von ungefähr...
Einfach anschauen und verlieben (die ganzen halb weinenden Leute im Publikum - fühl ich):


The Innocence Mission - Midnight Swimmers:
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Bereits das 13. Album (allerdings mein Erstkontakt) der Indie Folk/Indie Pop-Band um Sängerin und Songwriterin Karen Peris. Wunderschön verträumter, rustikaler Folk mit traumhaften Melodien und Harmonien und ganz viel Wärme und Empathie. Für mich ein absolutes Wohlfühlalbum, insbesondere wegen dieser herrlichen, fragilen und einnehmenden Vocals, die eine kindliche Naivität ausstrahlen, die nicht besser zu der besinnlichen und intimen Atmosphäre des Albums passen könnte.


Jessica Pratt - Here In The Pitch:
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Noch einmal Singer Songwriterin-Folk, hier sehr entrückt und retro mit psychedelischen Momenten und klanglich wie ein verlorenes Album aus den 60ern. Schöne, eher raue und tiefe, aber sanfte Vocals. Alles sehr minimalistisch und ätherisch schwebend. Mir fehlen vielleicht ein paar mehr herausstechende Momente, aber stilistisch gefällt mir das Album sehr gut und bei 27 Minuten Spielzeit, kommt auch keine Langeweile auf. Ich bilde mir auch eine gewisse mysteriöse, düstere Note ein - könnte allerdings auch daran liegen, dass mich das ganze musikalisch an den Song erinnert, den In Solitude während der Sister-Tour immer als Intro verwendet haben (Name und Interpret sind mir entfallen).
 
Nachdem @avi Laudare bereits erwähnt hat, muss ich dennoch noch ausführlicher auf die Leipziger mit ihrem Ausnahmealbum Requiem eingehen.

Laudare - Requiem

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Das Album ist der Wahnsinn. Zusammen mit dem Leipziger Uni-Chor liefern die beiden Jungs und Mädels ein Magnus Opus sondergleichen in Sachen Post Black Metal, Neo-Klassik, Post-Hardcore und Metalcore, Folk und progressivem Stylesclash ab.

Liest sich verwirrend und abschreckend, die Musik geht aber wunderbar ineinander über, ergänzt sich gegenseitig und ist einfach füreinander gemacht. Schwer zu beschreiben: anhören!
Die flirrenden Black Metal Gitarren, die Chöre, der Core-Gesang, übergehend in Klargesang und immer diese Klassischen Versatzstücke, Streicher, Piano, Fauchen, Kreischen, Cello & Soprangesang, alles in Latein. Einfach nur ganz großes Kino.

Es handelt sich um eine Neu-Vertonung der liturgischen Form der Totenmesse, dem Requiem.

Sollte man von den Alben 2024 gehört haben.

Und das Album wächst stetig noch. Für mich unglaublich gut und auf Platz 4 meiner Gesamtjahresliste, mit stetigem Drang nach oben. Ein nachhallender Brecher, wunderschön.
Auch das Artwork und die Aufmachung des Vinyls sind nur zu empfehlen. Ein rundum gelungenes Gesamtkunstwerk.

 
Nachdem @avi Laudare bereits erwähnt hat, muss ich dennoch noch ausführlicher auf die Leipziger mit ihrem Ausnahmealbum Requiem eingehen.

Laudare - Requiem

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Das Album ist der Wahnsinn. Zusammen mit dem Leipziger Uni-Chor liefern die beiden Jungs und Mädels ein Magnus Opus sondergleichen in Sachen Post Black Metal, Neo-Klassik, Post-Hardcore und Metalcore, Folk und progressivem Stylesclash ab.

Liest sich verwirrend und abschreckend, die Musik geht aber wunderbar ineinander über, ergänzt sich gegenseitig und ist einfach füreinander gemacht. Schwer zu beschreiben: anhören!
Die flirrenden Black Metal Gitarren, die Chöre, der Core-Gesang, übergehend in Klargesang und immer diese Klassischen Versatzstücke, Streicher, Piano, Fauchen, Kreischen, Cello & Soprangesang, alles in Latein. Einfach nur ganz großes Kino.

Es handelt sich um eine Neu-Vertonung der liturgischen Form der Totenmesse, dem Requiem.

Sollte man von den Alben 2024 gehört haben.

Und das Album wächst stetig noch. Für mich unglaublich gut und auf Platz 4 meiner Gesamtjahresliste, mit stetigem Drang nach oben. Ein nachhallender Brecher, wunderschön.
Auch das Artwork und die Aufmachung des Vinyls sind nur zu empfehlen. Ein rundum gelungenes Gesamtkunstwerk.


Danke für deine schönen Worte dazu! Großartiges Album, bei dem ich selbst noch nicht gänzlich dazugekommen bin einzutauchen und es deswegen in meinen Jahreshighlights noch keine Erwähnung findet. Das schöne an der Band, die waren auch schon zu Beginn mehr Kunstprojekt als eine reine "Musikband" und haben neben dem Audio-Bereich auch immer noch andere Bereiche des Kunstbusinesses einfließen lassen. Quasi eine Art ganzheitliche Kunstform für mich.
 
Nick Cave & The Bad Seeds - Wild God

Als großer Fan der Phase rund um The Boatman‘s Call und No More Shall We Part hab ich mich mit den letzten Alben von Herrn Cave trotz deren hoch emotionalen Hintergrunds eher schwer getan: zu viel gleichförmige Elektronik, zu wenig Storytelling. Umso mehr freut mich, dass Wild God genreübergreifend als mein Album des Jahres über die Ziellinie gehen wird. Denn das Album ist super dynamisch, hat coole Sprachbilder und es ist an manchen Stellen herrlich pompös mit massiven Streichern. Da wird dann mit der groben Kelle Gänsehaut verteilt, wie ich es sonst nur von dramatischen Metal-Stücken kenne! Fazit: :verehr:
 
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