(Non-Metal-) Jahresrückblick 2024

Zurück in härtere Sludge/Noise/Post-Gefilde. Teil 1:


Couch Slut - You Could Do It Tonight:
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Wegen des Bandnamens bin ich anfangs davon ausgegangen, das hier ginge eher in die pubertär- humorige Richtung, aber hier gibt es vielmehr sehr abgründigen, verdorbenen und hässllichen Noise mit Sludge- und Hardcore-Anleihen. Die "Sängerin" brüllt, schreit und quält sich hier durch die kaputtesten Texte und Themen und zwar auf eine so unverblümte und fast schon provokant beiläufige Art, dass es echt unbequem werden kann. Ein Wohlfühlalbum ist das hier also nicht. Wenngleich in musikalischer Hinsicht viel geboten wird - von doomigen Passagen, über Spoken Word bis hin zu schrägen Momenten und abseitigen Instrumenten wie Synths oder Trompeten.
Anspieltipps: "Wilkinson's Sword", "The Donkey"


Uniform - American Standard:
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Ziemlich eigenständige Mischung aus Industrial, Noise und Sludge mit etwas Drone, Hardcore und allerlei Elektronischem (Samples, Drum Machines etc). Manisch, beklemmend, niederdrückend, schmerzhaft (allein dieses gurgelnde Schreien...). Fette Soundwände, durchaus auch mal mit geradezu ausladend cinematischen Momenten - bis dann alles doch wieder zusammenkracht. Sehr intensiv, mitunter anstrengend, aber durchaus durchdacht und in den besten Momenten richtig kathartisch. Einfach mal den 20-minütigen Opener hören, dann sollte eigentlich alles geklärt sein.


Thank - I Have A Physical Body That Can Be Harmed:
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Wieder Noise, dieses Mal aus Großbritannien und mit ausgeprägter (Post-)Punk-Schlagseite. Ebenfalls häufig düster und beklemmend, wütend und bissig. Überwiegend allerdings durchaus wild verspielt, zugänglich, treibend und (dank cooler Gitarren- und Synthspielereien) auch mal tanzbar. Nichtsdestotrotz herrlich krachig. Dazu dann noch schön nölige Vocals tischen Schreien und Sprechen sowie gesellschaftskritische, oftmals trockenhumorige bis zynische Texte.
 
Julie Christmas - „Ridiculous And Full Of Blood“

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Bei dieser Dame ist es auch passend, sie noch zur Weihnachtszeit zu nennen, hat sie doch von ihren Eltern den entsprechenden Zweitnamen wegen ihrer Geburt am Weihnachtstag bekommen. Julie Christmas kennen einige Metalheads vermutlich durch ihre Kollaboration mit Cult of Luna 2016 und dem daraus resultierenden Album „Mariner“ (ich bereue es bis heute noch, dass mich damals die weite Anreise zu den Konzerten abgeschreckt hat). Man hat es bei ihr mal wieder mit einer äußerst markanten Stimme zu tun. Zahmen Klargesang hat sie schon drauf, aber oft bewegt sie sich im Bereich Schreien oder zumindest an der Schwelle dazu (bei dem Song „End Of The World“ ist auch Johannes Persson von COL als Gastsänger dabei). Stilistisch kann man das unter Post-Metal laufen lassen und obwohl Julies Gesang sicher ebenso stark wie eigenwillig ist, finden sich in den Songs überraschend viele Melodien, die auch hängen bleiben. „Ridiculous And Full Of Blood“ ist erst ihr drittes Solo-Album seit 2010, aber sie hat davor und währenddessen auch noch bei anderen Bands mitgewirkt – zum Beispiel Made Out Of Babies und Battle Of Mice. Starke Frau in der Metalszene jedenfalls – wer sie noch nicht kennt, sollte sich mal mit ihr beschäftigen, Stoff gibt es genug.

Video zu „End Of The World“ (feat. Johannes Persson): https://www.youtube.com/watch?v=zdJZn83jErw

Live @ Hellfest 2024: https://www.youtube.com/watch?v=8y_Rj-wnP7g

Komplettes Album: https://juliechristmas.bandcamp.com/album/ridiculous-and-full-of-blood


Auch hören:

Battle Of Mice
„Sleep And Dream“ (2006): https://www.youtube.com/watch?v=1k74EB4XVp0

Made Out Of Babies
„How To Get Bigger“ (Live, 2010): https://www.youtube.com/watch?v=xruieFsv0ok
Das Album rotierte jetzt bei mir etliche male und ich bin wieder total angekommen im Julie Kosmos. Ihr Gesang / Screams ist extrem und polarisiert. Love it or hate it! Es passt für mich "mittlerweile" perfekt. Vor ein paar Jahren konnte ich mit ihr gar nichts anfangen. Erst die Kollaboration mit Cult Of Luna und ihrem Mariner Album hat mir den Zugang ermöglicht. @Der böse Och: super geiler thread ❤️ danke dafür!
 
Die Julie Christmas Album ist echt toll! Vocals sind herausragend und noch dazu ist es enorm vielseitig - was zwar bedeutet, dass nicht jeder Song 100% für mich funktioniert, dafür gibt es aber einige richtige Gänsehautmomente, an die dieses Jahr sonst kaum jemand rankommt. Alleine "End of The World" oder "Seven Days"...

Komplett unbekannt. Aber allein schon wegen Cover und Deiner Beschreibung muss ich da reinhören
Hui bin gespannt, wie es dir gefällt! Find das Cover auch sehr stimmig, hat was von den Chat Pile-Albumcovern

die auch
Da muss ich wiederum selbst noch reinhören, kenne bisher nur das aktuelle Album.
 
Zurück in härtere Sludge/Noise/Post-Gefilde. Teil 1:
Teil 2:

Norna - Norna:
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2. Album aus schwedisch-schweizerischer Koproduktion. Doomiger Sludge-/Post-Metal im Stil von Amenra, YOB, Cult Of Luna und Co., wobei hier auch die Hardcore-Hintergründe diverser Bandmitglieder noch durchscheinen. Gewaltige, monolithische Soundwände, Screams irgendwo zwischen verzweifelt und bösartig. Brachial, zerstörerisch, düster, bedrohlich und vor allem schwer und zähflüssig. Für einige vermutlich zu monoton und repetitiv - kommt halt immer darauf an, inwieweit sich die beabsichtige Sogwirkung beim Hörer einstellt. Bei mir funktioniert das jedenfalls bestens


Insect Ark - Raw Blood Signing:
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In Berlin ansässiges Duo aus Dana Schechter (u.a. Swans) und Tim Wyskida (Khanate). Die Selbstbeschreibung "experimental cinematic Noise" weist schon mal in die richtige Richtung, dazu kommen dann noch Drone, Doom und Sludge, Lap Steel Gitarre und viel Elektronik bis hin zu Trip Hop. Früher war man wohl rein instrumental unterwegs, seit diesem Album gibt es vereinzelt, passende weibliche Vocals. Recht eigen und schwer zu fassen. Sehr viele expansive Klanglandschaften, viel Wall of Sound. Mal heavy und überwältigend, mal kalt und unbequem, mal psychedelisch und hypnotisierend, dann wieder geradezu schön und sanft.
Anspieltipps:"Youth Body Swayed", "Psychological Jackal", "TheFrozen Lake"


Giver - The Future Holds Nothing But Confrontation:
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(Post) Hardcore / Post (Black) Metal aus Köln. Meistens eher verständlich gescreamt und gegrowlt, häufig gesprochen oder auch mal clean gesungen, wobei letzteres bei mir teilweise Assoziationen zu modernerem Emo/Screamo weckt. Trotz atmosphärischer und "feinsinniger" Momente und der untergründigen Verzweiflung, überwiegen aber ganz im Sinne des Albumtitels Wut, Kompromisslosigkeit und Konfrontation und es wird einfach ordentlich geballert. Aber eben nicht stumpf, sondern ziemlich facettenreich, mitreißend und erfrischend dynamisch und unvorhersehbar.


Silhouette - Les dires de l'âme:

Französischer Post-BM mit diversen anderen Posts (-Rock/-Metal-/Hardcore) und vereinzelten Shoegaze-Einflüssen. Typisches Wechselspiel aus ruhigen, sanften und eher verträumten Passagen und entfesselten brachialen Ausbrüchen. Passend dazu gibt es auch sowohl cleane weibliche Vocals, als auch männliche, leidende Screams. Kling tvielleicht nach einem abgenutzten Konzept und ich finde sowas kommt auch oft zu glatt und gewollt rüber, hier wirkt das Ganze auf mich aber sehr stimmig und gut ausbalanciert. Fans von Alcest oder Sylvaine, aber auch an Amenra und Konsorten sollten ein Ohr riskieren.


Bonus-EPs:
  • Ord Cannon - Foreshots: Mitglieder von Bellrope /BSoN und so klingt es glücklicherweise auch: experimenteller, noisiger, verzerrter und sehr schleppender, industriell angehauchter Sludge. Bin gespannt, was da noch so kommt. Hoffentlich wird dieses Projekt etwas langlebiger als Bellrope​
  • Morbus Kinski - Blunt Force Boogey: nochmal Sludge aus Deutschland, hier in der dreckigen, asseligen, hässlichen, nihilistischen und hardcorelastigen Variante à la Iron Monkey oder Eyehategod​
 
Das Album rotierte jetzt bei mir etliche male und ich bin wieder total angekommen im Julie Kosmos. Ihr Gesang / Screams ist extrem und polarisiert. Love it or hate it! Es passt für mich "mittlerweile" perfekt. Vor ein paar Jahren konnte ich mit ihr gar nichts anfangen. Erst die Kollaboration mit Cult Of Luna und ihrem Mariner Album hat mir den Zugang ermöglicht. @Der böse Och: super geiler thread ❤️ danke dafür!
Der Thread hat ja inzwischen Tradition.
Mich selbst hat es zuletzt krankheitsbedingt aus der Spur geworfen, aber es scheint jetzt langsam wieder bergauf zu gehen, daher werde ich hier hoffentlich bald wieder mitmischen. Und nettes Feedback wie deines hilft wohl noch ein bisschen zusätzlich bei der Genesung. :)

Laudare - "Requiem" und Uniform - "American Standard" hatte ich auch auf meiner Liste der Alben, die ich hier noch empfehlen wollte. Aber da die jetzt schon gut vorgestellt wurden, belasse ich es dabei (auch wenn ich das letztes Jahr anders gehandhabt hatte). Ich habe auch so noch ein paar Pfeile im Köcher.
 
Wollte eigentlich schon viel eher was posten, aber irgendwie ist mir der Weihnachtsurlaub dazwischen gekommen. Naja, besser spät als nie ;)

Teil 1

High Vis – Guided Tour
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Diese Gruppe macht seit Jahren alles richtig und mit „Guided Tour“ vermutlich sogar noch richtiger. Man scheint endgültig die perfekte Formel gefunden zu haben um Post Punk/Hardcore/Brit Pop und neuerdings auch Dance Sound zu vermengen. Irre!

Soft Kill – Escape Forever
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Mit High Vis in meiner Top 5, genreübergreifend. Sind immer unterm Radar geflogen, nur um dann einzuschlagen wie eine Bombe. Saustarkes Post Punk/New Wave Album zwischen unterkühlten und fast schon launigen Nummern. Vermutlich ist kein Album 2024 öfter gelaufen.

Die Verlierer – Notausgang
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Wunderbar schrammliger Post Punk in NDW-Kleidern, direkt aus dem schimmligen Kellerproberaum. Gute Texte und herrlich unperfekter Gesang als abblätternde Tapete für den Proberaum gibt’s mit dazu. Fickt diese Stadt!
 
Teil 2

Sabrina Carpenter – Short n´ Sweet
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Die Reaktionen hier werden zwischen „WTF?!“ und „WER?!“ pendeln. Egal, das hier ist eine super Pop Platte, die mir richtig gut reingelaufen ist. Somit meine Überraschung des Jahres, da es nun wirklich nicht mein bevorzugtes Genre ist. Carpenter hat zudem offensichtlich Humor und ist nicht so aalglatt wie das Gros der Pop-Zunft (checkt mal das Splatter Video zu "Taste"). Für mich außerdem mal wieder ein Augenöffner, wie sehr man doch in seiner Bubble lebt. Ihren Namen hab ich schon mal irgendwo gehört, aber WIE groß die ist hat mich dann schon umgehauen.

The Chisel – What A Fucking Nightmare
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Oi! mit gepfeffertem (Hardcore-) Arschtritt. Ohne Scheiß, das ist auf einer Stufe mit den Genre Legenden.

Begeistern konnten dazu noch:
Schedule1 - Crucible
Bleib Modern – Bleib Modern LP
Chain Cult – Harm Reduction
Poison Ruin – Confrere (EP)
Leftovers – Es Kann sein dass alles endet
Sprints – Letters To Self
Amyl And The Sniffers – Cartoon Darkness
The Cure – Songs Of A Lost World
Rixe – Tir Groupé (EP)
[Edit: vergessen] Conservative Military Image - No Squares in Our Circle

Ein paar Hip Hop und Hardcore Sachen poste ich dann noch die nächsten Tage.

PS: Schön, dass hier was los ist. Da wird ich mit Sicherheit in das ein oder andere noch reinhören müssen. Keep it coming! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Lila Ehjä - Clivota

Hiebei handelt es sich um eine junge französische Solo Künstlerin. Ihre Musik variiert zwischen Wave / industrial und noise Rock. Ich bin durch Zufall über einen US YouTuber am Samstag auf das Album aufmerksam geworden. Kurz darauf das Album angehört und war sofort schockverliebt. Das Album habe ich am gleichen Abend noch bestellt.

2024 war für mich überhaupt in sehr starkes Jahr in Bezug auf Alben von weiblichen Solo Künstlerinnen.

Short Name dropping:

* Noga Erez
* Chelsea Wolfe
* Rosalie Cunningham
* Bobbie Dazzle
* Julie Christmas
* Beth Gibbons

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Zuletzt bearbeitet:
Lila Ehjä - Clivota

Hiebei handelt es sich um eine junge französische Solo Künstlerin. Ihre Musik variiert zwischen Wave / industrial und noise Rock. Ich bin durch Zufall über einen US YouTuber am Samstag auf das Album aufmerksam geworden. Kurz darauf das Album angehört und war sofort schockverliebt. Das Album habe ich am gleichen Abend noch bestellt.

2024 war für mich überhaupt in sehr starkes Jahr in Bezug auf Alben von weiblichen Solo Künstlerinnen.

Short Name dropping:

* Noga Erez
* Chelsea Wolfe
* Rosalie Cunningham
* Bobbie Dazzle
* Julie Christmas
* Beth Gibbons

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Liebe alle Veröffentlichungen bei Deinem Short Name Dropping, außer Bobbie Dazzle. Die hab ich noch nicht gehört, wurde woanders aber auch schon gefeiert. Muss ich unbedingt nachholen.
 
Teil 2

Sabrina Carpenter – Short n´ Sweet
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Die Reaktionen hier werden zwischen „WTF?!“ und „WER?!“ pendeln. Egal, das hier ist eine super Pop Platte, die mir richtig gut reingelaufen ist. Somit meine Überraschung des Jahres, da es nun wirklich nicht mein bevorzugtes Genre ist. Carpenter hat zudem offensichtlich Humor und ist nicht so aalglatt wie das Gros der Pop-Zunft (checkt mal das Splatter Video zu "Taste"). Für mich außerdem mal wieder ein Augenöffner, wie sehr man doch in seiner Bubble lebt. Ihren Namen hab ich schon mal irgendwo gehört, aber WIE groß die ist hat mich dann schon umgehauen.

The Chisel – What A Fucking Nightmare
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Oi! mit gepfeffertem (Hardcore-) Arschtritt. Ohne Scheiß, das ist auf einer Stufe mit den Genre Legenden.

Begeistern konnten dazu noch:
Schedule1 - Crucible
Bleib Modern – Bleib Modern LP
Chain Cult – Harm Reduction
Poison Ruin – Confrere (EP)
Leftovers – Es Kann sein dass alles endet
Sprints – Letters To Self
Amyl And The Sniffers – Cartoon Darkness
The Cure – Songs Of A Lost World
Rixe – Tir Groupé (EP)
[Edit: vergessen] Conservative Military Image - No Squares in Our Circle

Ein paar Hip Hop und Hardcore Sachen poste ich dann noch die nächsten Tage.

PS: Schön, dass hier was los ist. Da wird ich mit Sicherheit in das ein oder andere noch reinhören müssen. Keep it coming! :)
Boah, fuck, die Chain Cult ist mir ja vollkommen durchgerutscht! Danke für die Erinnerung! Auch sonst großartige Liste! ❤️
 
Mina Richman - „Grown Up“

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Die deutsch-iranische Singer-Songwriterin Mina Richman machte zum ersten Mal auf sich aufmerksam, als sie vor gut zwei Jahren während der massiven Proteste im Iran einen Solidaritätssong beisteuerte. Ich hingegen bemerkte ihr Schaffen erst 2024 mit Erscheinen ihres Debüt-Albums. Im ersten Moment war das gar nicht so mein Sound, weder Stimme noch insgesamt, aber die Songs waren einfach gut genug, dass das dann doch ziemlich schnell zündete.

Video zu „Grow Up“: https://www.youtube.com/watch?v=Ima3zroCWHk

Komplettes Album:https://minarichman.bandcamp.com/album/grown-up
 
Glassing - „From The Other Side Of The Mirror“

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Das Album der Texaner ist ein Grenzgänger. Einerseits über weite Strecken ein ordentlicher Härtegrad mit kaum zu überhörenden Black-Metal-Einflüssen, aber andererseits bin ich doch klar der Meinung, dass sich das Album nicht eignet, um es als Black-Metal-Album vorzustellen. Dafür sind wiederum die Post-Elemente zu ausgeprägt. Speziell die überwiegend geschrieenen Vocals passen interessanterweise sowohl auf ein Black-Metal- wie auch ein Post-Hardcore-Album. Und auch wenn ich bei meinen Beschreibungsversuchen hier etwas rumeiere, so ist das doch ein sehr stimmiges Album zwischen Härte und Atmosphäre.

Video zu „Defacer“: https://www.youtube.com/watch?v=_JNpXCe14LU

Komplettes Album: https://glassing.bandcamp.com/album/from-the-other-side-of-the-mirror-2
 
Glassing - „From The Other Side Of The Mirror“

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Das Album der Texaner ist ein Grenzgänger. Einerseits über weite Strecken ein ordentlicher Härtegrad mit kaum zu überhörenden Black-Metal-Einflüssen, aber andererseits bin ich doch klar der Meinung, dass sich das Album nicht eignet, um es als Black-Metal-Album vorzustellen. Dafür sind wiederum die Post-Elemente zu ausgeprägt. Speziell die überwiegend geschrieenen Vocals passen interessanterweise sowohl auf ein Black-Metal- wie auch ein Post-Hardcore-Album. Und auch wenn ich bei meinen Beschreibungsversuchen hier etwas rumeiere, so ist das doch ein sehr stimmiges Album zwischen Härte und Atmosphäre.

Video zu „Defacer“: https://www.youtube.com/watch?v=_JNpXCe14LU

Komplettes Album: https://glassing.bandcamp.com/album/from-the-other-side-of-the-mirror-2
Hat mich, als ich bei Erscheinen reingehört hab, irgendwie nicht so gekriegt, weil sich dieses Hin und Her zwischen harten und ruhigen Momenten für mich nicht so stimmig angefühlt hat und das Geschreie etwas anstrengend wirkte. Aber gerade läuft das Album nochmal und dieses Mal gefällt's mir ziemlich gut und es erreicht mich viel mehr. Also in dem Sinne danke fürs Animieren zum noch einmal eine Chance geben
 
Hat mich, als ich bei Erscheinen reingehört hab, irgendwie nicht so gekriegt, weil sich dieses Hin und Her zwischen harten und ruhigen Momenten für mich nicht so stimmig angefühlt hat und das Geschreie etwas anstrengend wirkte. Aber gerade läuft das Album nochmal und dieses Mal gefällt's mir ziemlich gut und es erreicht mich viel mehr. Also in dem Sinne danke fürs Animieren zum noch einmal eine Chance geben
Ging mir ähnlich mit dem Glassing-Album: Ursprünglich war meine Tendenz "ja, ist nicht schlecht, aber auch nicht sooo besonders". Aber irgendwas davon hatte sich dann anscheinend doch in meinen Gehörgängen verhakt, weshalb ich das Album dann doch immer mal wieder hörte. Und es wuchs schließlich genug, dass ich mir irgendwann sagte, OK, jetzt "muss" ich das Album dann doch noch kaufen.
Mir geht das gar nicht selten so, dass meine Einschätzung eines Albums nicht in Stein gemeißelt ist, sondern sich eben auch ändern kann. Also nicht um 180°, aber halt schon von "nicht schlecht" zu "kann doch einiges" - oder auch mal umgekehrt. Bei den ganzen Alben, die man so im Laufe eines Jahres antestet, wäre es natürlich effizienter, wenn man zu jedem Album sofort eine klare Meinung hätte ... Aber na ja, beim Musik Hören muss Effizienz ja nicht unbedingt die oberste Prämisse sein.
 
Nachdem scheinbar auch ein paar Hip Hop Interessierte da sind, ein paar Worte dazu, auch wenn ich selbst weit davon entfernt bin Experte zu sein.

Teil 1

Crimeapple & Apollo Brown – This, Is Not That
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Weitgehend unaufdringliche Beats von Producer-Legende Apollo Brown treffen auf ebenfalls unaufgeregt coolen, wie zweisprachigen Storyteller-Rap von Crimeapple. Die Samples sind super lecker und reichen von jazzig loungigen Pianos, Bläsern, Querflöten, Filmscore bis hin zu spanischen Schnulzen. Für weitere Abwechslung sorgen zudem die eingestreuten, klassischeren Boom-Bap Tracks. Ich hab nach jedem Durchgang einen anderen Lieblingssong, das ist ein sehr gutes Zeichen.

Roc Marciano & The Alchemist - The Skeleton Key
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Nicht ganz unähnlich zu „This, Is Not That“ ist dieses Album in Bezug auf Rap und den eher minimalistischen Beats (vom nächsten Top Producer). Der Unterschied ist, dass „The Skeleton Key“ eher einer nächtlichen Fahrt durch eine verruchte Großstadt gleichkommt. Leergefegte Straßen, Regen, flackernde Neonlichter, zwielichtige Gestalten am Straßeneck. Roc Marciano versprüht dazu den Vibe eines Köters, der nicht lange bellt, sondern abwartet um dann gleich direkt zuzubeißen.

Roc Marciano – Marciology
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Nochmal Roc Marciano und auch dieses Album ist ziemlich atmosphärisch. Der unterschwellig grimmige Mafioso Style ist hier ebenso omnipräsent, während die rohen Beats stets unheilvoll spannungsgeladen sind. Wie in einem Thriller in dem jeden Moment etwas passieren könnte. Mein Highlight ist „Killing Spree“, wo sich Bilder eines Western Duells auf staubiger Straße förmlich aufdrängen.
 
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