♠ Every Month is MOTÖRMONTH! ♠


ANOTHER PERFECT DAY (UK, Bronze 1983)

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:top:
Sehr Lesenswert!
Bleibt nach der Overkill meine liebste von ihnen.
Gerade das Gitarrenspiel ist hier der völlige Wahn und die Songs sind auch mit die besten ihrer Karriere.
Nur bei "One Track Mind" muss ich dir widersprechen; finde den als einzigen Song stinklangweilig;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Thanx @Fallen Idol 666 für die tolle Rezi.

APD ist auch von mir eher selten gehörte Platte, und wanderte auch erst Mitte des letzten Jahrzehnts in meine Sammlung. Irgendwie war mir nie richtig bewusst, dass sie überhaupt existierte und dementsprechend habe ich den ganzen hick hack darum gar nicht mitbekommen. Umso erstaunter war ich als die Platte dass erste mal durch war. Klar gibt es Songs wie den Opener, der auch auf den beiden Platten davor hätte stehen können, aber in seiner Gänze wirkt das Album doch anders. Irgendwie als wären die Spider Murphy Gang zusammen mit einer größeren 80er Hardrock Band im Studio gewesen und Lemmy hätte sie alle zusammen auf einen Trip in seine Welt mitgenommen und dazu die Texte eingegröhlt. Da muss ich Lust drauf haben, aber wenn dann ist die Platte ganz groß.

Hits der Platte sind für mich neben dem Opener, Rock it und I got mine.

P.S.: Die erwähnte bayrische R'n'R-Band, kommt mir den ersten beiden Platten auch heute noch oft in den Sinn. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich diese Band fast höre seit ich laufen kann und das sie ähnliche Einflüsse haben wie Lemmy.
 
Verdamned.. ich habe mir vorhin "White Line Fever" geschnappt um mal wieder darin zu schmökern. Bin einfach in Kapitel 12 "We Are Motörhead" eingestiegen - es beginnt mit dem Ende der March Ör Die-Tour und den Aufnahmen zu "Bastards". Habe mir also dazu passend "Bastards" aufgelegt.
2 Fakten hierzu:
1. Scheiße, "Bastards" ist soooo geil. Jedes Mal, wenn ich mich mal wieder intensiver mit einem MotörAlbum beschäftige, will ich es in meiner ewigen Top 3 der MotörAlben haben. Wer als Abschlusssong, nach 11 geilen Liedern noch ein sich am Ende komplett zerlegendes "Devils" im Köcher hat (ich übergehe jetzt mal galant das Stones-Cover als Zugabe), gehört definitiv zu den GANZ Großen. Zuletzt war es sogar bei den völlig unterbewerteten "Snake Bite Love" und "We Are Motörhead" um mich geschehen <3
2. Über Lemmy und Motörhead zu lesen ist schön und gut. Damit meine ich eher den professionellen Journalismus - die persönlichen MotörMonth-Erfahrungsberichte nehme ich hier ausdrücklich aus:). ABERRRRRRRRRRRRRR vom Meister selbst zu lesen, seinen schrägen Humor beim Lesen mit zu "harr-harren", wie er die MotörHistory erinnert und immer dabei wieder seine Lebensweisheiten einstreut. Es ist unvergleichbar. Kein Musiker kann mich auch mit Worten/Geschichten so sehr fesseln wie Lemmy:verehr::verehr:

So, jetzt muss ich zu meiner Frau, das Zivilleben ruft. Sie hat ne Serie rausgesucht.
 
Heyho, vielen Dank für's Feedback:). Wir machen dass alle hier eben mit Liebe und Hingabe an die einst lauteste Band der Welt, wer sie nicht liebt zumindest mit maximalem Respekt, fabuliere ich mal. Jau, gestern HOD mit unglaublich krassem und abtörnenden Anfang für mich - aber dazu im entsprechenden Thread. Heute Nacht dann "No Remorse" for you all!!;)
 
Was ich durch diesen Thread wieder mal merke: Ich wäre nie in der Lage, ne fixe Liste meiner Motörhead-Lieblingsalben zu erstellen. Das wechselt quasi wöchentlich. Heute könnte ich z.B. den ganzen Tag die "Snake Bite Love" hören (die ja auch irgendwie sträflich unterschätzt wird). Ein Knallersong folgt auf den anderen ... und irgendwie ist es jedes Mal noch so, als ob man das Album gerade erst für sich entdeckt. ♥ ♠
 
Schon über 48h ohne Motörhead, da erst HoD, jetzt die dort gekauften Scheiben gehört werden müssen und gleich geht‘s zu gänzlich unmusikalischer Resttagesgestaltung. Vielleicht bring ich noch schnell ein paar Songs unter davor, sonst ginge das ja gar nicht im Motörmonth.
 
Another Perfect Day lege ich auch gerne und oft auf, "Back at the Funny Farm" (Die geniale Zeile mit den sleeves wurde ja bereits zitiert!), der wunderbar melancholische Titeltrack, die Gute-Laune-Hits "I Got Mine" und "Dancing On Your Grave" sowie das mitreissende "Die You Bastard!" sind meine Highlights. Der Rest schwankt jedoch zwischen "nur" gut ("Marching Off To War", "One Track Mind") und eher verzichtbar ("Shine", "Rock It" - Es sei nur sicherheitshalber angemerkt, dass "verzichtbar" im MOTÖRHEAD-Kosmos immer noch "sehr stark" im Bezug auf andere Bands bedeutet!). Der Sound ist mir allgemein etwas zu verwaschen, und die Songreihenfolge ergibt keinen optimalen Fluss. Wäre aber wahrscheinlich trotzdem knapp in der Top-10, auch wegen dem Artwork.
 
Auch beim heutigen Durchlauf hat mich APD wieder völlig begeistert. Über allem thront der majestätische Titelsong mit seinen geilen Melodiebögen und Gitarrensoli. Überhaupt gefallen mir auf dem Album die Parts am besten, in denen Robbo harmonische Akzente setzt, wie z.B. 'I Got Mine', 'One Track Mind', Marching Off to War', 'Shine' oder 'Dancing on Your Grave'. Bezeichnend für die Klasse des Albums ist, dass ich 'Rock It' als den "schwächsten" Song benennen würde, da ich den auch gerne mag.
 
NO REMORSE (Bronze, UK 1984)

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Nachdem man sich von Robbo recht bald wieder getrennt hat, erschien, während die Band in den USA war, gegen deren Willen, eine Best-Of via Bronze. Für Lemmy der Hinweis, dass einen das Label abschiessen will. Und ja, das Label schien nicht mehr so recht an die Band zu glauben und wollte noch kein ganzes Album riskieren, nachdem Iron Fist und Another Perfect Day bei Presse und Fans ziemlich floppten (verkaufsmäßig jedoch nicht mit Blick auf die Chartpositionen: #6 und #20 im UK). Die Band hatte merklich an Reputation verloren. Jedoch ließ Lemmy es sich nicht nehmen, bei der Songauswahl mitbestimmen zu dürfen und konnte die Chefetage überreden, 4 neue Songs der neuen Besetzung mit drauf zu packen. Apropos: nach dem Eklat mit Brian Robertson war die Band erstmal am Boden. Wie nun weiter machen? Es folgten Auditions zwecks neuer Gitarre. Übrig blieben unter den Scharen an Bewerbern zwei Typen, zwischen denen sich Lemmy und Philthy einfach nicht entscheiden konnten, da ihnen beiden gleichermaßen an der Axt kompetent, und, durch die Nachwehen mit Robbo noch wichtiger, menschlich auf Anhieb sympathisch rein liefen. Da man keinen gehen lassen wollte, durften als Experiment eben beide an Bord bleiben, da sie sich zudem musikalisch wie ebenfalls menschlich gut ergänzten (beide verabredeten heimlich bei Vorproben dem jeweils andern Parts zuzuschustern, um die Chefs von der Wichtigkeit beider zu überzeugen). Die Typen hör(t)en auf die Namen Phil Campbell (ein Waliser, ex- Persian Risk) und Michael Burston, der von der Gang aufgrund seines kauzigen Aussehens sogleich in Würzel umgetauft wurde, da er frappierende Ähnlickeiten mit dem Protagonisten der englischen Kinderserie „Die Vogelscheuche“ hatte (eine Kultsendung meiner Kindheit!). Da die Band-Survivors diesmal einen unbekannten Gitarristen wollten und keine Diva, meinte Würzel: „Einen unbekannteren wie mich wirst du nicht mehr finden“, das überzeugte den Boss. Der olle Kahn schien wieder auf dem richtigen Kurs – da machte Philthy den Rückzieher und verließ Motörhead!! Lemmy mutmaßte aufgrund der Enttäuschung, dass es mit der musikalischen Karriere in Richtung seriös mittels Robertson doch nichts wurde. Das war hart für den Lemster, da Philthy ein Bruder für ihn war.. Aber Lebbe geht weida. Und so kam recht bald der ehemalige Saxon-Drummer Pete Gill dazu, Reputation genug (leider erwieß er sich in den nächsten Jahren ebenfalls immer mehr als Diva und so musste er nach Orgasmatron wieder gehen und ein reumütiger Philthy kehrte auf den Drehstuhl zurück). So wurden nun, voller Elan und bis zum Bersten vor Energie strotzend (Lemmy redete von einer Verjüngskur um 10 Jahre), vier neue Songs aufgenommen – und die sind der Knaller, aber dazu gleich mehr.


No Remorse deckt zwar nur die Bronze-Jahre bis eben '84 ab, ist aber nach wie vor für mich persönlich die Mutter aller Motörhead-Compilations, und derer gibt es viele! Als ich sie damals im Plattenladen erspähte wollte ich sie unbedingt haben, da mich das martialische Warpig vorne drauf völlig in seinen Bann zog – ich kannte bis dato nur die Another Perfect Day und die Overkill. Auf No Remorse sind nicht nur die absoluten Band-Überhits wie logo Ace Of Spades, Overkill, Bomber, Iron Fist und Motörhead (die Killer-Version von der No Sleep) drauf gepresst, sondern in geschmackssicherer Reihenfolge (jepp, Lem wusste, was das beste für die Band ist) auch die Hits der vermeintlich zweiten Reihe wie Jailbait, Stay Clean, Stone Dead Forever, Shine, Dancing On Your Grave (immerhin wurde AOP mit zwei Songs bedacht), No Class, (We Are) The Roadcrew (ebenfalls in der No Sleep-Brechstangenversion) oder Metropolis. Aus der Steinzeit sind neben Motörhead noch Iron Horse und Leaving Here in Live-Versionen von Bronze-Platten drauf. Daneben noch Single-only-Tracks wie das göttliche, von Fast Eddie gesungene Emergency und Please Don‘t Touch von der Kollaboration mit Girlschool, Like A Nightmare, Louie Louie und Too Late Too Late. ABER: das beste daran sind die damals brandneuen vier Tracks, die ALLES umhauen! Sie schließen jeweils eine der vier Seiten. Den Anfang macht Killed By Death, der so gut und heavy rüberkommt, dass er auch als Single ausgekoppelt wird (besonders schön: im Warpig-Shape, aber auch die 3 Song-12“ EP mit Poster und den beiden jeweils Under The Knife betitelten Songs, die ansonsten nichts miteinander zu tun haben, Motörhumor halt). KBD wird schnell zu einem der Kulthits der Band, der nie mehr aus der Setlist verschwinden wird. Das sich steigernde Stück, dass dann im fulminanten Refrain mündet, zeigt die Heavyness der beiden neuen Klampfer eindrucksvoll! Auch Lemmys Text ist gnadenlos humorvoll, vorausgesetzt man steht drauf (wer nicht??!), der kultige End-Part mit Lemmys fiesem Lachen ist genial! Seite 2 wird von Snaggletooth beendet: nicht nur der zukünftige Name des Warpigs, auch der Song an sich ist der Knaller! Eine wahre Speed-Granate, unglaublich stark! Absolut geiler Refrain, was ne Marschrichtung, Alter! Die Soli von Würzel und Phil, sowie Gill‘s Punch bringen die Band so nah an den zu der Zeit härter werdenden Heavy Metal wie nie zuvor (und nur selten danach, aber Orgasmatron kommt ja bald!). Mein Fave unter den damals neuen. Es folgt Steal Your Face auf der C, der diesmal im gebremsten Midtempo ankommt, aber dennoch viel Härte und Metal-Soli aufweist, schöner Slow-Burner. Als letztes dann Locomotive, nochmal eine noch schnellere Nummer, die mit Overkill-artigem Drumbeat beginnt und gnadenlos geil daher peitscht – was eine Bombe! Ebenfalls sich in den Refrain schön steigernd und super Mittelpart! Das neue Line-Up hat es allen gezigt: die Band ist nicht am Ende, sondern fängt grade erst an, wenn auch alle dem glorreichen Trio mit Eddie und Philthy nachtrauern und das die letzte Liasson mit Bronze sein wird.


Die Doppel-LP hat auf dem Frontsleeve das von Joe Petagno modifizierte Warpig vom Debut (oder ist es nur ein Negativ oder anders schattiert?), das im neuen Glanz um einiges aggressiver und angriffslustiger aussieht und wohl eines der meisttätowierten Bandlogos überhaupt sein dürfte! Sehr, sehr schön sind auch die Innenhüllen, die nicht nur mit den Texten und Songinfos, sondern auch einleitenden Linernotes von Cheffe höchstpersönlich, sowie Fotos und einer Bandbiographie von Kerrang!-Mastermind Malcolm Dome bedruckt sind, wow – value for money! Aber am allercoolsten ist die limitierte Special Version im schwarzen Ledercover!! Das Warpig glänzt vorne in silber, hinten die Songtitel auch, währrend Bandlogo und Plattentitel in schönstem rot schimmern, fantastisch, für so etwas sammelt man Vinyl!! Ganz toll auch die weitaus rarere Doppel-Tape-Version ebenfalls im Ledercover mit Druckknöpfen, die wie edle Kippenpackungen aussehen! Eine spätere CD-Version gibt es ebenfalls in Leder-Optik. Besser geht nicht! Auf einer noch späteren extended Doppel-CD-Edition gibt es noch Bonustracks. Für mich ist und bleibt dieses edle Teil ein Highlight in der Band-Discographie. No Remorse – passender kann ein Titel nicht sein!


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