♠ Every Month is MOTÖRMONTH! ♠

Ich bin kein Compilations-Typ, und was Compilations angeht, gäbe es heute eine so verrückte Zusammenstellung wie "No Remorse" ja auch gar nicht mehr: alte Tracks, Livetracks, und neue Tracks wild durcheinander auf einer VÖ, da war damals der Zugang schon ein anderer (muss gerade an die "Headstone - The Best of UFO" 2LP denken, die ich von meinem Vater geerbt habe - da sind doch allen ernstes auch Nummern von den Scorpions, Whitesnake und MSG drauf, heute würde es da nen Aufstand geben!). Für MH dürfte das genau das Richtige gewesen sein, weil die Scheibe(n) tatsächlich viele Sternstunden der Band einfangen konnte, vor allem mit einem Augenmerkt auf Härte und Geschwindigkeit, was ja auch ein bisschen Imagearbeit ist, wenn man so will, also MH nochmal für die Öffentlichkeit des Jahres '84 in eine gewisse Richtung (und zwar in Richtung Metal) gebügelt hat. Sicher ein guter Move, rückblickend, und so überzeugend wie die Compi ist und so gut wie sie sich verkauft hat war sie sicher ein genialer Einstieg für etliche Leute in den MH-Kosmos. Ob ich sie selber einem "Einsteiger" geben würde, weiß ich nicht - möglicherweise einem, der sonst nur Thrash/Death hört, denn für eine Zielgruppe, die auch andere Musik zu schätzen weiß, gerät mir auf "No Remorse" der Blues zu sehr ins Hintertreffen. Unverzichtbar bleibt sie wegen den damals neuen Tracks, von denen "Killed by Death" für mich zurecht zum absoluten Klassiker avanciert ist.
Da MH ja auch nach der NR weiter gingen, gibt es da heute viel, viel breitere Compis, da empfehle ich stets die tolle "The Essential" oder die "Stone Deaf Forever" Box etc. Aber historisch gesehen ist bei der NR (außer den tollen Leder-Optik-Sleeves:D) wichtig, das Lemmy es gegen den anfänglichen Willen des Labels durchgesetzt hat, vier neue Stücke mit drauf zu hauen, obwohl ihm klar war, das Label hat sie schon abgehakt, was sich kurz drauf ja auch bestätigte. Lemmy war schon zu lange im Musikbiz, um ihn noch foppen zu können. Somit hat er sich voll hinter die neue Besetzung gestellt, an die er voll glaubte und es allen gezeigt, dass das Ende des klassichen Line-Ups nicht das Ende der Band war. Auch das steht für die Attitüde der Band, seinen Stiefel durchzudrücken, komme was wolle. (Pathos, trief trief;))
 
Zuletzt bearbeitet:
"No Remorse" war die erste Motörhead-Platte seit "Bomber", die ich mir nicht gleich kaufte. Gerade in 1984 veröffentlichten neue interessante Bands ihre Alben geradezu wie am Fließband (siehe hier: Album of the Year 1984), und für ein Doppelalbum mit gerade mal 4 neuen Songs fehlte mir schlicht das Geld. Und dann war ja außer Lemmy auch sonst keines der bekannten Gesichter mehr dabei; dafür ein junger Gitarrist mit dem komischen Namen Würzel (??). Ne ne, da reichte es mir vorerst, die 4 neuen Songs aus dem Radio auf Tape aufzunehmen.

Ja, ich geb's zu, mein Interesse an Motörhead ließ zu dieser Zeit vorübergehend nach.

Allerdings verirrte sich Motörhead dann auf der kommenden Tour, den "Christmas Metal Meetings 1984" (mit Talon, Girschool, Mercyful Fate und Helix) erstmals zu uns in die Provinz. Da musste ich natürlich hin, so dass dann in diesem Jahr endlich mein erstes Motörhead-Konzert anstand.

Leider kam durch dieses Konzert meine Begeisterung nicht zurück. Im Gegenteil. Es war F Ü R C H T E R L I C H ! Mit einer unerträglichen Lautstärke und einem Soundmatsch, der es unmöglich machte, auch nur einen einzigen gespielten Song zu erkennen, schaffte die Band es, die Halle buchstäblich leer zu spielen. Auch mein Kumpel und Ich ergriffen irgendwann die Flucht, weil es schlicht nicht mehr auszuhalten war.

Danach war die Enttäuschung riesengroß - erst Recht nach dem genialen Auftritt von Mercyful Fate - und das Thema Motörhead war für mich erst einmal abgehakt.

Man beachte auf meinem Ticket links unten die laufende Nummer. :) Mein Kumpel hatte die Nr. 1.

christmasmetalmeetingqmckk.jpg
christmasmetalmeeting4ffq3.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
"No Remorse" war die erste Motörhead-Platte seit "Bomber", die ich mir nicht gleich kaufte. Gerade in 1984 veröffentlichten neue interessante Bands ihre Alben geradezu wie am Fließband (siehe hier: Album of the Year 1984), und für ein Doppelalbum mit gerade mal 4 neuen Songs fehlte mir schlicht das Geld. Und dann war ja außer Lemmy auch sonst keines der bekannten Gesichter mehr dabei; dafür ein junger Gitarrist mit dem komischen Namen Würzel (??). Ne ne, da reichte es mir vorerst, die 4 neuen Songs aus dem Radio auf Tape aufzunehmen.

Ja, ich geb's zu, mein Interesse an Motörhead ließ zu dieser Zeit vorübergehend nach.

Allerdings verirrte sich Motörhead dann auf der kommenden Tour, den "Christmas Metal Meetings 1984" (mit Talon, Girschool, Mercyful Fate und Helix) erstmals zu uns in die Provinz. Da musste ich natürlich hin, so dass dann in diesem Jahr endlich mein erstes Motörhead-Konzert anstand.

Leider kam durch dieses Konzert meine Begeisterung nicht zurück. Im Gegenteil. Es war F Ü R C H T E R L I C H ! Die unerträgliche Lautstärke in Verbindung mit einem Soundmatsch, der es unmöglich machte, auch nur einen einzigen gespielten Song zu erkennen, führte dazu, dass die Band es schaffte, die Halle buchstäblich leer zu spielen. Auch mein Kumpel und Ich ergriffen irgendwann die Flucht, weil es schlicht nicht mehr auszuhalten war.

Danach war die Enttäuschung riesengroß - erst Recht nach dem genialen Auftritt von Mercyful Fate - und das Thema Motörhead war für mich erst einmal abgehakt.

Man beachte auf meinem Ticket links unten die laufende Nummer. :) Mein Kumpel hatte die Nr. 1.

christmasmetalmeetingqmckk.jpg
christmasmetalmeeting4ffq3.jpg
Top Story! Top Shirt!! Kann ich aus der Sichtweise heraus gar verstehen. Mein erstes war halt 86 und Orgasmatron rulte alles!
 
Von mir noch ein Dankeschön und höchsten Respekt für das zweite geile Review hintereinander, @Fallen Idol 666!

'Killed by Death' hat mich damals vorab völlig geplättet und ist auch heute noch weit oben in meiner Motörbestenliste.

Die anderen 3 fand und finde ich natürlich auch geil, davon besonders 'Locomotive'.
dankeschön, hat auch großen Spaß gemacht - aber ne kleine Pause tut nun gut;). Ja, klar, ist auch KBD ein Jahrhundert-Knaller, keine Frage! Lemmys dreckige Lache im Mittelteil rult alles und auch das fette Finale! aber eben, Locomotive ist eine tolle Granate, genau wie Snaggletooth. Von hier an war die Marschrichtung bis zur Rock'n'Roll klar!
 
c792d811d0318498d4fc762989284bca.500x484x1.jpg


Motörhead - Orgasmatron (1986)

Keine Frage, es ist wirklich schwer sich die persönlichen Favoriten aus der Diskographie von MOTÖRHEAD herauszupicken. Das mag mitunter daran liegen dass die Truppe um Kultwarze Lemmy Kilmister aus meiner Sicht in ihrer langjährigen Geschichte ohnehin nie ein nur ansatzweise mittelmäßiges oder gar schlechtes Album veröffentlicht haben. Wie bei vielen Metalheads trugen auch MOTÖRHEAD maßgeblich zu meiner Sozialisation als Anhänger harter Musik bei und die Band hat seit den Anfangstagen immer noch einen speziellen Platz in meinem Herzen. Doch was sind nun die absoluten "Over the Top"-Alben? Für mich ist ganz klar der 86er Output "Orgasmatron" neben "Ace of Spades" und "Overkill" die liebste Platte. Warum? Weil hier einfach alles stimmt: Coverartwork, Sound, Songs und die Lyrics repräsentieren alles was exemplarisch für die Truppe ist. 9 einfach starke Rock'n'Roll-Nummern mit einem leicht metallischen Einschlag. Dabei ist auch kein einziger Ausfall zu verzeichnen, denn egal ob man nun den stampfenden Oper "Deaf forever" nimmt, die beiden Hymnen "Nothing up my Sleeve" und "Doctor Rock" (das auch Jahre später immer wieder seinen Weg in die Live-Setlist geschafft hat) sich durch die Ohren bläst oder zu "Built for Speed" die Faust gen Himmel streckt, man kommt nicht umhin aufgrund der superben Gitarrenarbeit, Lemmys typisch-knarzigem Gesang und dem treibenden Schlagzeug in totale Metallerexstase zu verfallen. Wem das nicht reicht der kann seinen Kopf zu den beiden schnelleren, im Up-Tempo-Bereich angesiedelten Abrissbirnen "Claw" und "Mean Machine" im Rhytmus kreisen lassen. Und der krönende Abschluss ist der absolut geniale Titeltrack, der mit stampfendem Bass und sägenden Gitarren ähnlich wie die auf dem Coverartwork abgebildete Motörlok alles und jeden zermalmt was sich ihm in den Weg stellt. Auch textlich läuft die Truppe zur Höchstform auf, rechnet Lemmy hier doch mit allem ab das ihm zeitlebens äußerst zuwider war: Militarismus, Politik und Religion. Für mich ist "Orgasmatron" einfach ein absoluter Klassiker und ein Album dass man als Metaller allgemein und als Motörkopp im Speziellen huldigen sollte, am Besten auf einem eigenen Altar!
 
Zuletzt bearbeitet:
c792d811d0318498d4fc762989284bca.500x484x1.jpg


Motörhead - Orgasmatron (1986)

Keine Frage, es ist wirklich schwer sich die persönlichen Favoriten aus der Diskographie von MOTÖRHEAD herauszupicken. Das mag mitunter daran liegen dass die Truppe um Kultwarze Lemmy Kilmister aus meiner Sicht in ihrer langjährigen Geschichte ohnehin nie ein nur ansatzweise mittelmäßiges oder gar schlechtes Album veröffentlicht haben. Wie bei vielen Metalheads trugen auch MOTÖRHEAD maßgeblich zu meiner Sozialisation als Anhänger harter Musik bei und die Band hat seit den Anfangstagen immer noch einen speziellen Platz in meinem Herzen. Doch was sind nun die absoluten "Over the Top"-Alben? Für mich ist ganz klar der 86er Output "Orgasmatron" neben "Ace of Spades" und "Overkill" die liebste Platte. Warum? Weil hier einfach alles stimmt: Coverartwork, Sound, Songs und die Lyrics repräsentieren alles was exemplarisch für die Truppe ist. 9 einfach starke Rock'n'Roll-Nummern mit einem leicht metallischen Einschlag. Dabei ist auch kein einziger Ausfall zu verzeichnen, denn egal ob man nun den stampfenden Oper "Deaf forever" nimmt, die beiden Hymnen "Nothing up my Sleeve" und "Doctor Rock" (das auch Jahre später immer wieder seinen Weg in die Live-Setlist geschafft hat) sich durch die Ohren bläst oder zu "Built for Speed" die Faust gen Himmel streckt, man kommt nicht umhin aufgrund der superben Gitarrenarbeit, Lemmys typisch-knarzigem Gesang und dem treibenden Schlagzeug in totale Metallerexstase zu verfallen. Wem das nicht reicht der kann seinen Kopf zu den beiden schnelleren, im Up-Tempo-Bereich angesiedelten Abrissbirnen "Claw" und "Mean Machine" im Rhytmus kreisen lassen. Und der krönende Abschluss ist der absolut geniale Titeltrack, der mit stampfendem Bass und sägenden Gitarren ähnlich wie die auf dem Coverartwork abgebildete Motörlok alles und jeden zermalmt was sich ihr in den Weg stellt. Auch textlich läuft die Truppe zur Höchstform auf, rechnet Lemmy hier doch mit allem ab die ihm zeitlebens äußerst zuwider war: Militarismus, Politik und Religion. Für mich ist "Orgasmatron" einfach ein absoluter Klassiker und ein Album dass man als Metaller allgemein und als Motörkopp im Speziellen huldigen sollte, am Besten auf einem eigenen Altar!

:verehr::verehr::verehr:

Die habe ich sogar als Vinyl!
Staubtrocken, direkt, in die Fresse, GEIL!:jubel:
 
@BavarianPrivateer Dein Review ist zwar kurz aber geil.:verehr:
Die Orgasmatron ist bei mir in den Top 5.MEISTERWERK!:verehr:
Ein schlechtes Motörhead Album gibt es nicht aber mMn gibt es mittelmäßige.
Motörhead,Bomber,On Parole,Iron Fist und Another Perfect Day sind schwächer als zB Overkill,
Ace Of Spades und Orgasmatron.
 
Zurück
Oben Unten