RageXX
Till Deaf Do Us Part
Anlass für das Eröffnen eines Threads für diese großartige Band ist der Gig vom vergangenen Samstag in der Mausefalle 33 1/3 in Bonn. Ich weiß nicht, ob Jemandem der genannte Club ein Begriff ist, aber "Kellerkneipe" trifft es schon recht gut. Was dann aber dargeboten wurde war unfassbar - und das absolute Kontrastprogramm zum Gigantismus des zeitglich präsentierten ESC.
Overhead hatten (fast) die gleiche Setlist am Start wie auch in Oberhausen im vergangenen Herbst - fühlten sich aber ganz offenslichtlich vor kleinem, dafür wirklich eingeschworenem, Publikum um so wohler: speziell Sänger (und Querflötist) Alex Keskitalo war an diesem Abend bestens aufgelegt und ein perfekter Frontmann, der Rest der Band (Bassist Janne Katalkin im Übrigen stilecht im "Number of the Beast"-Shirt) spielte frei, unbekümmert, dafür mit einer massiven Energie auf, die in dieser heimeligen Atmosphäre regelrecht greifbar wurde: "Metaepitome", "Butterfly's Cry", "...to the Madness", "Telepathic Minds", "The Pilot's not fit to fly" (Novum gegenüber dem Oberhausen Gig), "Haydenspark", "Planet of Disorder"....was für ein massives Aufkommen an alten und neuen Hits, die mit Leidenschaft und absoluter Hingabe abgeliefert wurden. Was für eine Vielseitigkeit, 70's Prog, Kraut, Neo-Prog, AOR, eine Prise Alternative-Einschlag....Overhead können SONGS schreiben. Songs, die im Live-Kontext noch mehr zünden und mitreißen als auf Konserve. Songs, die Dir eine Gänsehaut über den ganzen Körper jagen. Ein hervorragender Gitarrist, der seine (auch optisch) zur Schau getragenen 70's Einflüsse ganz offensichtlich nach außen trägt, ab und an auch mal mittels eingestreutem Riffgewitter oder Metal-Solo zur Nackengymnastik animiert, dabei aber stets geerdet wirkt - und (speziell in "Telepathic Minds" nicht von dieser Welt) immens viel Gefühl in seine Soli legt, dies sei noch gesondert hervorgehoben.
Kurz: Overhead haben bei mir einen langen Weg nehmen müssen, um den Status "Lieblingsband" zu erreichen - mit dem vergangenen Samstag haben sie ihn gar zementiert. Wer je die Gelegenheit haben sollte, die Band live zu erleben (Eintritt waren € 10,00 im VVK, € 12,00 an der AK), der kann und darf sie nicht verpassen. Dieser Idealismus (Eintrittspreis), verbunden mit der Nahbarkeit der Musiker (waren nach dem Auftritt schneller am Merch-Stand als der ärgste Kettenraucher vor der Tür) und der - ich wiederhole mich, muss aber sein - Leidenschaft, mit der die eigene Musik zelebriert wird gehört belohnt. Overhead und Gigs wie dieser, sie machen einem schlagartig bewusst, wie großartig es abseits der Radio-Rock/Pop und Dua-Lipa Clone laufen kann. Chapeau, ich hoffe auf ein langes Forbestehen, denn diese Art von Künstlern darf einfach nicht aussterben - schon gar nicht, wenn sie eine makellose Diskographie aufweisen, die stilistischen Wandlungen über die Jahre im Detail stets schlüssig bleiben und die Musik jederzeit ihren "bandeigenen" Stempel behält.
Discographie (nur Studio):
Overhead hatten (fast) die gleiche Setlist am Start wie auch in Oberhausen im vergangenen Herbst - fühlten sich aber ganz offenslichtlich vor kleinem, dafür wirklich eingeschworenem, Publikum um so wohler: speziell Sänger (und Querflötist) Alex Keskitalo war an diesem Abend bestens aufgelegt und ein perfekter Frontmann, der Rest der Band (Bassist Janne Katalkin im Übrigen stilecht im "Number of the Beast"-Shirt) spielte frei, unbekümmert, dafür mit einer massiven Energie auf, die in dieser heimeligen Atmosphäre regelrecht greifbar wurde: "Metaepitome", "Butterfly's Cry", "...to the Madness", "Telepathic Minds", "The Pilot's not fit to fly" (Novum gegenüber dem Oberhausen Gig), "Haydenspark", "Planet of Disorder"....was für ein massives Aufkommen an alten und neuen Hits, die mit Leidenschaft und absoluter Hingabe abgeliefert wurden. Was für eine Vielseitigkeit, 70's Prog, Kraut, Neo-Prog, AOR, eine Prise Alternative-Einschlag....Overhead können SONGS schreiben. Songs, die im Live-Kontext noch mehr zünden und mitreißen als auf Konserve. Songs, die Dir eine Gänsehaut über den ganzen Körper jagen. Ein hervorragender Gitarrist, der seine (auch optisch) zur Schau getragenen 70's Einflüsse ganz offensichtlich nach außen trägt, ab und an auch mal mittels eingestreutem Riffgewitter oder Metal-Solo zur Nackengymnastik animiert, dabei aber stets geerdet wirkt - und (speziell in "Telepathic Minds" nicht von dieser Welt) immens viel Gefühl in seine Soli legt, dies sei noch gesondert hervorgehoben.
Kurz: Overhead haben bei mir einen langen Weg nehmen müssen, um den Status "Lieblingsband" zu erreichen - mit dem vergangenen Samstag haben sie ihn gar zementiert. Wer je die Gelegenheit haben sollte, die Band live zu erleben (Eintritt waren € 10,00 im VVK, € 12,00 an der AK), der kann und darf sie nicht verpassen. Dieser Idealismus (Eintrittspreis), verbunden mit der Nahbarkeit der Musiker (waren nach dem Auftritt schneller am Merch-Stand als der ärgste Kettenraucher vor der Tür) und der - ich wiederhole mich, muss aber sein - Leidenschaft, mit der die eigene Musik zelebriert wird gehört belohnt. Overhead und Gigs wie dieser, sie machen einem schlagartig bewusst, wie großartig es abseits der Radio-Rock/Pop und Dua-Lipa Clone laufen kann. Chapeau, ich hoffe auf ein langes Forbestehen, denn diese Art von Künstlern darf einfach nicht aussterben - schon gar nicht, wenn sie eine makellose Diskographie aufweisen, die stilistischen Wandlungen über die Jahre im Detail stets schlüssig bleiben und die Musik jederzeit ihren "bandeigenen" Stempel behält.
Discographie (nur Studio):
- 2002: Zumanthum - Auch erst im vergangenen Jahr als Repress bekommen, mir als Debut gar nicht bekannt. Recht 70's verwurzelt mit krautigen Einsprengseln.
- 2005: Metaeptitome - Mix aus Neo-Prog, Kraut, Jethro-Tull und 70's Style in Reinkultur. "Metaepitome", "Butterfly's Cry" und "Dawn"...Großtaten.
- 2008: And we're not here after all - Sound ähnlich wie auf Metaepitome, etwas härter, etwas straighter. "...to the Madness" als Anspieltipp.
- 2012: Of Sun and Moon - Alternativer und "moderner" als auf den Vorgängern, ein wenig Elektronik mit an Bord.
- 2018: Haydenspark - ein halber Schritt zurück in den Neoprog (Titelsong!), ansonsten noch ein wenig "Modern Prog" wie sein Vorgänger
- 2023: Telepathic Minds - weniger 70's orientiert, eher recht harter Neoprog, viele Longtracks, streckenweise AOR-Schlagseite