Pagan Folk, Nordic Folk

Somberlain

Till Deaf Do Us Part
Einen schönen Neofolk Thread gibt es ja schon mit ausgezeichneten Anspieltipps. Mich persönlich begeistern vor Allem in letzter Zeit die skandinavischen, oder auch mitteleuropäischen Vertreter dieser Stilrichtung des Neofolks, genannt Pagan- oder auch Nordic Folk. Wardruna ist wohl den meisten ein Begriff, aber es haben sich über die letzten Jahre einige Musikgruppen dieser Musikrichtung verschrieben, welche ich hier gerne sammeln würde.

Eine große Begeisterung habe ich für die Gruppen, die nicht vor elektronischen Einflüssen in dieser oftmals altertümlich dargestellten Musik zurückschrecken und einen klasse Ambientsound raushauen. Ich weiß nicht was es ist, aber ich höre es über die letzten Wochen verstärkt beim Kraftsport/Waldlauf, da es eine recht meditative Wirkung auf mich ausübt.

Die Band, die mich zum Erstellen diesen Threads geführt hat, ist die Band ,,Heilung aus Dänemark. Die Songs beginnen zumeist sehr ruhig und bauen im Laufe der Spielzeit eine starke Atmosphäre auf, die mit teilweise deutschen Texten trotz der ruhigen Frauengesänge und Melodien martialisch oder gar kriegerisch wirken.

Die Songs Krigsgaldr und Fylgija Ear (mit deutschen Texten) haben es mir am meisten angetan.


http://heilung.bandcamp.com/releases




Auf mehr Anspieltipps verschiedener Bands würde ich mich sehr freuen. :)
 
@Somberlain : Wo würdest du den Unterschied vom Nordic Folk zum klassischen Neofolk sehen?
In der textlichen Ausrichtung (also hier etwa Edda, skandinavisches Heidentum etc.) und/ oder allein der Herkunft der Künstler?

Die gute Hagalaz' Runedance-Scheibe "Volven" wurde schon genannt. Ein anderer Klassiker, der beide, von mir vermuteten, Kriterien erfüllt ist von :OF THE WAND AND THE MOON: "Nighttime Nightrhymes":


Die werde ich wohl gleich mal in voller Länge auflegen. :)
 
@Somberlain : Wo würdest du den Unterschied vom Nordic Folk zum klassischen Neofolk sehen?
In der textlichen Ausrichtung (also hier etwa Edda, skandinavisches Heidentum etc.) und/ oder allein der Herkunft der Künstler?

Die gute Hagalaz' Runedance-Scheibe "Volven" wurde schon genannt. Ein anderer Klassiker, der beide, von mir vermuteten, Kriterien erfüllt ist von :OF THE WAND AND THE MOON: "Nighttime Nightrhymes":


Die werde ich wohl gleich mal in voller Länge auflegen. :)


Sehr gutes Album. Erst vorgestern gehört!

Gute Frage das mit der Grenze. Die Herkunft spielt hier denke ich weniger eine Rolle. Viel eher die Texte, gepaart mit der richtigen Atmo, die an paganistische/nordische Klänge erinnert. Den Song hier würde ich eher noch zu Neofolk einordnen. Aber ich würde hier gerne alles sammeln, was man ein bisschen in die Sparte Nordic/Pagan Folk stecken kann.
 
Ob's nun "Nordic Folk" (nicht wirklich, imo) oder doch eher "Pagan Ambient" oder gar auch "Dungeon Music" zuzuordnen ist - eine offensichtliche Nennung ist das hier natürlich trotzdem. Und außer "offensichtlich" ist es auch einfach unfassbar toll. Hat in all den Jahren zumindest für mich nix von seiner Magie eingebüßt:

Wongraven "Fjelltronen"

 
Die lieben Schubladen: Ich würde eigentlich fast alles hier Gepostete als Neofolk titulieren (außer Wongraven und Sigur Ros). Bei Pagan Folk denke ich eher an so unangenehme Zeitgenossen wie Omnia. Oder Faun (von denen mag ich sogar ein paar Stücke).

Bei Nordic Folk wiederum denke ich eher an skandinavische, meistens moderne Folkmusik. Also Garmarna, Hedningarna, Kraja und Konsorten. Nach meinen Verständnis vermischt sich dieser Nordic Folk auch ganz gerne mit modernen Nordic Jazz (etwa Valkyrien Allstars mit ihren Kollaborationen mit Bugge Wesseltoft, ich würde hier auch einige Arbeiten von Jan Garbarek nennen).

Pagane Inhalte gehören neben anderen Inhalten wie Thelema etc. in meinen Augen eben auch genuin zum Apocalyptic/Neofolk (man denke nur an Fire+Ice, alte Sol Invictus, Blood Axis etc.). Gerade :OTWATM: sind ja sehr offensichtlich vom britischen ApoFolk inspiriert ("Sonnenheim" wurde von einem Versand damals mit ":Of the Death and the June:" beworben).
 
Ist keine Neofolk, aber kommt von der Atmosphäre schon ein bisschen in die Richtung. Deshalb nenne ich mal:

Sigur Rós


Hier arbeiten Sigur Ros mit Hilmar Örn Hilmarsson (HÖH) zusammen. Für mich durch seine Arbeit mit u.a. Current 93 und Psychic TV eigentlich ein Urgestein des Apocalyptic Folks und Post Industrial. Wobei man ihn und seine Arbeit sicher nicht darauf verengen darf. Durfte ihn mal für eine "Pagan Fire"-Sonderausgabe des Legacy interviewen. Ganz großer Mann!
 
Die lieben Schubladen: Ich würde eigentlich fast alles hier Gepostete als Neofolk titulieren (außer Wongraven und Sigur Ros). Bei Pagan Folk denke ich eher an so unangenehme Zeitgenossen wie Omnia. Oder Faun (von denen mag ich sogar ein paar Stücke).

Bei Nordic Folk wiederum denke ich eher an skandinavische, meistens moderne Folkmusik. Also Garmarna, Hedningarna, Kraja und Konsorten. Nach meinen Verständnis vermischt sich dieser Nordic Folk auch ganz gerne mit modernen Nordic Jazz (etwa Valkyrien Allstars mit ihren Kollaborationen mit Bugge Wesseltoft, ich würde hier auch einige Arbeiten von Jan Garbarek nennen).

Pagane Inhalte gehören neben anderen Inhalten wie Thelema etc. in meinen Augen eben auch genuin zum Apocalyptic/Neofolk (man denke nur an Fire+Ice, alte Sol Invictus, Blood Axis etc.). Gerade :OTWATM: sind ja sehr offensichtlich vom britischen ApoFolk inspiriert ("Sonnenheim" wurde von einem Versand damals mit ":Of the Death and the June:" beworben).

D'accord. Allerdings sehe ich die Schubladen in diesem Thread eher als eine persönliche Einfassung des Erstellers, denn als Versuch ein reales Genre zu behandeln.

Für das Interview mit HÖH beneide ich dich ja ein wenig.;)
 
D'accord. Allerdings sehe ich die Schubladen in diesem Thread eher als eine persönliche Einfassung des Erstellers, denn als Versuch ein reales Genre zu behandeln.

Ist ja auch vollkommen in Ordnung. Ich verbinde mit diesem Label halt eher folklastige Mittelaltermarkt-Musik wie Omnia. Man kann sich auch die Frage stellen, ob ein Genre, das doch eher überschaubar ist, zig Sub-Kategorien braucht. Ist aber meine Meinung.

In meiner, rein subjektiven Erinnerung kam Pagan Folk mit anderen Begriffen wie Dark Folk oder Folk Noir zu einer Zeit auf, als Veranstalter von Neofolk-Konzerten oder Disko-Reihen, die das Genre bespielten, unter Beschuss selbsternannter Antifa-Aktivisten gerieten (selbsternannt, weil ich mich selbst als links bezeichnen würde und ich das Vorgehen in diesem Fall in den meisten – nicht allen – Fällen als inhaltlich und methodisch falsch erachtete). Also in den Nuller Jahren. Damals packte man halt „Folk Noir“ oder „Pagan Folk“ auf den Flyer und hatte keinen Beef mit diesen Gruppen, die eher Schlagwort-fixiert nach „Neofolk“ oder „Apocalyptic Folk“ Ausschau hielten. „Pagan Folk“ war als Begriff eher im süddeutschen Raum beliebt.

Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass "Pagan Folk" damals mit der Zeit das ebenfalls beliebte Schlagwort "Pagan Muzak" (nach der gkleichnamigen NON-Veröffentlichung) ersetzte, also eher der eigenen Verortung im Post-Industrial diente.

Mit der Zeit durchlief dann der Begriff eine Wandlung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Nordic Folk wiederum denke ich eher an skandinavische, meistens moderne Folkmusik. Also Garmarna, Hedningarna, Kraja und Konsorten.

KRAJA sind jetzt nicht mein Fall, weil die a capella unterwegs sind, GARMARNA und HEDNINGARNA, auch RANARIM oder TVÅ FISK OCH EN FLÄSK mag ich hingegen ganz gerne. Die haben zwar moderne Elemente in ihrer Musik, diese ist aber inspiriert von traditioneller Folklore, teilweise singen die auch traditionelle Volkslieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist ja auch vollkommen in Ordnung. Ich verbinde mit diesem Label halt eher folklastige Mittelaltermarkt-Musik wie Omnia. Man kann sich auch die Frage stellen, ob ein Genre, das doch eher überschaubar ist, zig Sub-Kategorien braucht. Ist aber meine Meinung.

Gehe ich mit. Zumal, wenn "neue" Sub-Kategorien nur um ihrer selbst Willen existieren und keine wirkliche nähere Charakterisierung der Musik bedeuten.
OMNIA sind halt ein furchtbares Beispiel. :D

Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass "Pagan Folk" damals mit der Zeit das ebenfalls beliebte Schlagwort "Pagan Muzak" (nach der gkleichnamigen NON-Veröffentlichung) ersetzte, also eher der eigenen Verortung im Post-Industrial diente.

Da du ja bereits die mögliche Entstehung als Vermeidungstaktik gegen Antifaübergriffe angesprochen hast, glaube ich auch in diesem Punkt an eine politische Intention. Boyd Rice' sozialdarwinistische Ansichten (ob nun ernst gemeint oder als Satire zu verstehen) haben sicher nicht zu einer Entspannung der Lage beigetragen.
 
Nur rummosern bringt natürlich auch nichts. Deshalb an dieser Stelle die freudige Nachricht: Sanna Kurki-Suonio (ex-Hedningarna) bringt in wenigen Tagen ein neues Album über Westpark heraus. Hier ein altes Stück:

 
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