Pallas

IQ, Marillion, Pendragon... aber Pallas fehlt noch in der Neo-Prog-Riege, glaube ich. Wahrscheinlich wird das seinen Grund haben und dieser Thread womöglich ohne Antworten bleiben. Aber die Band bzw. ihre Musik ist es mir wert, das zu riskieren. ;)

Die beiden frühen Alben heissen "The Sentinel" (1984) und "The Wedge" (1986). Besonders das Debut genießt einen guten Ruf in den berühmten Kennerkreisen (zu denen ich sicherlich nicht gehöre).

Mir haben es die Folgealben angetan, die sehr viel später erst erschienen sind, mit dem charakteristischen, aber evtl. gewöhnungsbedürftigen Sänger Alan Reed: "Beat The Drum" (1998/99), "The Cross And The Crucible" (2001) und "The Dreams Of Men" (2005).

Pallas pflegen vielleicht eines etwas ausladenderen Stil als ihre Kollegen von IQ und Pendragon, welcher gewöhnlich in der Musikpresse mit dem Epitheton "symphonisch" versehen wird. Kann man so sehen, allerdings werden darüber nicht Details vernachlässigt oder zugemalt, wie man befürchten könnte.

"The Cross And The Crucible" ist imho das vielschichtigste Album der Band. Hier sind sie wirklich auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Sehr abwechslungsreich, sehr einfallsreich und saugut klingend. Dazu mit einem reichlich "philosophischen" Thema, eine Art abstraktes Konzeptalbum, das ich in diesem Eingangspost einfach mal so empfehlen möchte.

Es gibt allerdings einen Haken: Pallas-CDs sind vielfach kaum noch oder gar nicht zu vernünftigen Preisen zu bekommen. Daß ich für nichtmal 10 € über die total neuwertige "Cross And Crucible" gestolpert bin, war reiner Zufall. Bei YT kann man selbstverständlich reinhören in ihre Werke.

Momentan beschäftigt mich "The Sentinel" stark, das ich immer wieder mit den Debutalben von Marillion und IQ vergleiche und von denen ich nie sagen kann, welches mir am meisten bedeutet.

Daher kam ich auf den Gedanken, diesen Pallas-Thread ins Leben zu rufen. Vielleicht gibt es ja doch jemanden, der seine Hörerfahrungen mitteilen kann und möchte.
 
Ach die alten Schotten ;)
Als alter Leser des Empire Magazin aus Niederkirchen kam man zumindest in den 90er Jahren an PALLAS nicht vorbei.
Ich finde die Mischung aus symphonischen Prog mit hardrockigen Anteilen immer ziemlich cool.
Und vor allem recht einzigartig.
Zu Zeiten der "The dreams of men" habe ich die Band zusammen mit PROTO KAW vor einer zweistelligen Besucherzahl live gesehen.
Nichtsdestotrotz hat man sich den Arsch abgespielt und kam super sympathisch rüber.
Nach dem Rauswurf (?) von Reed habe ich PALLAS irgendwie aus den Augen verloren.
Bei Inside Out ist man auch nicht mehr, oder irre ich mich da?
 
Ich kenne nur die "The Cross & The Crucible", die fand ich aber gut, wobei ich die relativ bald nach VÖ auch nicht mehr oft gehört habe.

Hatte aber eigentlich gedacht, es geht hier um das neue Album "The Edge of Time", das heute erscheint und eine Art Anthology ist:
https://justforkicks.de/shop/progressive/7154/the-edge-of-time

Bei InsideOut ist die Band auf jeden Fall schon lange nicht mehr, ich glaube, das Werk erscheint unter Eigenregie.
 
The Sentinel ist ein Klassiker des Genres. Eine spannende Scheibe, die man sich tatsächlich erarbeiten muss. Dazu kommt dann auch noch das Wirrwarr mit den verscheidenen/vertauschten Songreihenfolgen bei jedem (Re)Release. Aber egal, musikalisch ist der Mix aus 70er und 80er, aus eingängig und verspielt, aus straight in your face und majästetisch schon super.
 
*über Twelfth Night abschwärm*

Gut so?

Und ja, Fact & Fiction ist auch so'ne sahnig cremig beerige Inselplatte....ich glaub, ich leg die jetzt mal ein!!
 
Yes, Sir!!

Pallas ist ja eine Band, bei der man schön nerdig ganz, ganz tief in der begleitenden Diskografie (sprich: B-Seiten, Remixes, Rough Mixes, Compilations, unreleased songs, etc.) rumwühlen kann. Ich liebe sowas ja total.
 
Diese begleitenden Diskografien finde ich ja meist eher abtörnend. Eine Box, alles druff und fertig. Wenn ich ein Chili con carne möchte, esse ich ja auch nicht die Bohnen am Dienstage und am Mittwoch Tomatenmark.
 
Beeren_langer_haltbar_machen_667x667.jpg
 
IQ, Marillion, Pendragon... aber Pallas fehlt noch in der Neo-Prog-Riege, glaube ich. Wahrscheinlich wird das seinen Grund haben und dieser Thread womöglich ohne Antworten bleiben. Aber die Band bzw. ihre Musik ist es mir wert, das zu riskieren. ;)

Nun liegst Du denn falsch - sind ja schon ein paar Antworten zu finden.

Ich gebe zu: bis auf "The Cross..." und "Beat the Drum" ist diese Band bislang eher an mir vorbeigelaufen. Da hat allerdings nichts mit der Qualität der beiden Werke zu tun, die ich durchaus so zwischen 8 - 8,5 Punkte einsortieren würde - und trotzdem viel zu lange nicht aufgelegt habe.

Die Bedeutung der ersten beiden, auch von Dir benannten Werke, ist mir indes auch bekannt, speziell "The Sentinel" hat einen guten Ruf, auch weit über die "pure" Prog-Szene hinaus.

Leider habe ich es versäumt, meine Sammlung hier zu erweitern, als die Chance dazu da war und die CD's noch zu ordentlichen Kursen zu bekommen waren - und seither läuft es so an mir vorbei, das Thema Pallas....
 
@RageXX : Ich hippe mich ja gerade in die "Sentinel" und bin bisher extrem begeistert. Leider komme ich vor Arbeit nicht in zufriedenstellendem Maße zum Hören, aber nach zweieinhalb Durchläufen liegt sie ganz klar vor "Jester" und "Lush Attic". Das ist schon guter Stoff, ist das, und weitaus proggiger als der Nachfolger "The Wegde". Der geht eher in Richtung "Nomzamo", wenn Du bei YT mal reinhören willst, also mich hat das überzeugt, daß ich dieses Album nicht werden haben müssen.

Aber "Sentinel" ist eigentlich ein Muß für Dich. Jede Menge Frühphasen-Neoprog-Nostalgie inbegriffen. :) Ach, ich liebe sie ja, diese wunderbaren Unvollkommenheiten, diese leicht schiefen Töne und immer ist irgendwas zu laut oder zu leise. Das war noch Musik mit Herz und nicht sterile Perfektion. Das Album ist nicht völlig im Mond, ich habe die ja auch erst vor zwei Wochen oder so bestellt, für noch unter 20 €, also den Preis einer herkömmlichen Neuveröffentlichung etwa. Kann man machen.

"The Sentinel", das ist für mich schlicht die "Atlantis-Suite". Also auf der Edition von 1992, der, so weit ich sehe, alle nachfolgenden gefolgt sind, die ersten drei Songs geskippt, es geht für mich erst ab "Rise and fall (Part 1)" los. "Shock Treatment", "Cut and run" und besonders "Arrive alive" sind deutlich kommerzieller ausgerichtete Kompositionen und enthalten teils alberne Kopien seinerzeit angesagter Keyboardhooklines oder Gesangsmelodien.

Aber die "Atlantis-Suite" ist großartig. Da ist viel Abwechslung drin, viel Dynamik zwischen bombastischeren Stellen und recht zarten, in sich gekehrten.

"Beat The Drum", da bin ich zwiegespalten. Herrliche Momente, aber auch ein bißchen Anbiederung an den New Artrock oder wie das damals hieß. "Cross" ist da weitaus besser "gealtert". Deine Punkteanpeilung würde ich genauso teilen.
 
Ein feines Box Set gibt es ab dem 28.06.24. von den Neo Prog Rockern „Pallas“. „Eyes In The Night“ – The Recordings 1981-1986 enthält 6 CD, 1 Blu-Ray, sowie ein Buch und Poster.

Streng limitierte 7-Disc-Boxset-Anthologie mit 6 CDs und 1 Blu-ray-Video feiert die Musik der Neo-Prog-Band Pallas von 1981 bis 1986.

Enthält die Alben "Arrive Alive", "The Sentinel", "The Wedge", Singles und die EP "Knightmoves", sowie BBC-Aufnahmen des Auftritts der Band beim Reading Festival 1983, eine Session für die Friday Rock Show im März 1984 und eine CD mit einem zuvor unveröffentlichten Konzert, aufgenommen im Ritzy‘s, Aberdeen, im Oktober 1985.

Beinhaltet auch eine Blu-ray-Video-Disc (code free) mit dem gesamten Konzert "Live from London", aufgenommen im Mai 1985, und das Promotional-Video von 1984 für "Eyes in the Night (Arrive Alive)". Alles neu remastert von den Original-Masterbändern.

Umfasst ein aufwändig illustriertes Buch mit einem umfangreichen Essay von Pallas Experte Mike Bentley und einem Poster.

Pallas stand an der Spitze der sogenannten Neo-Prog-Bewegung, die Anfang der 1980er Jahre in Großbritannien entstand. Ursprünglich aus Aberdeen stammend, gehen die Wurzeln der Band bis ins Jahr 1974 zurück. Bis 1980 hatte sich Pallas auf eine Besetzung mit Euan Lowson (Gesang), Graeme Murray (Bass, Gitarre, Gesang), Niall Matthewson (Gitarre), Ronnie Brown (Keyboards) und Derek Forman (Schlagzeug) festgelegt und begann, eine treue Anhängerschaft in Schottland zu gewinnen. Eine UK-Tour mit Marillion brachte Pallas in den Marquee Club in London, und ihr selbst veröffentlichtes Live-Album "Arrive Alive" begann, die Aufmerksamkeit der großen Plattenlabels auf sich zu ziehen.

Nach ihrem Auftritt beim Reading Festival 1983 unterschrieb Pallas dann beim EMI-Label Harvest und nahm das Album "The Sentinel" mit dem ehemaligen Yes- und ELP-Produzenten Eddy Offord auf. Das Album erreichte 1984 die Top 50 in Großbritannien und wurde später für den US-amerikanischen Markt neu gemischt und gilt heute als Klassiker der Neo-Prog-Ära. Im folgenden Jahr verließ Euan Lowson die Band und wurde durch den Sänger Alan Reed ersetzt. Diese überarbeitete Besetzung nahm die EP "The Knightmoves" auf, die im selben Jahr herauskam, und spielte auch ein Live-Konzert für die TV-Serie "Live in London" ein. Das nächste Album der Band, "The Wedge", stieg ebenfalls in die UK-Charts ein. Nach einer ruhigen Phase von einigen Jahren meldete sich Pallas 1999 wieder und nahm weiterhin Alben auf und ging gelegentlich auf Tour, wobei sie kürzlich ihr sechstes Studioalbum veröffentlichten. Streng limitiert!

TRACK LISTING

DISC ONE

Arrive Alive Released in 1981

1 5 to 4

2 Queen of the Deep

3 Flashpoint

4 Heart Attack

5 Crown of Thorns

6 The Ripper

Bonus tracks

7 Arrive Alive (A-side of single 1982)

8 Stranger on the Edge of Time (B-side of single 1982)

DISC TWO

Pallas at the BBC & more 1 Paris is Burning (A-side of single 1983)

2 The Hammer Falls (B-side of single 1983)

Live Reading Festival 1983

3 Cut and Run

4 Ark of Infinity

5 Arrive Alive

6 Atlantis

Friday Rock Show 1983

7 Cut and Run

8 Shock Treatment

9 Rise and Fall / Heart Attack

DISC THREE

The Sentinel UK Album mix Released in 1984

1 Eyes in the Night (Arrive Alive)

2 Cut and Run

3 Rise and Fall

4 Shock Treatment

5 Ark of Infinity

6 Atlantis

Bonus tracks

7 East West

8 Crown of Thorns

9 March on Atlantis

10 Heart Attack

DISC FOUR

The Sentinel US Album mix Released in the USA in 1984 1 Eyes in the Night (Arrive Alive)

2 Cut and Run

3 Rise and Fall

4 Shock Treatment

5 Ark of Infinity

6 Atlantis

DISC FIVE

The Wedge Released in 1986

1 Dance Through the Fire

2 Throwing Stones at the Wind

3 Win or Lose

4 The Executioner (Bernie Goetz A Gun)

5 A Million Miles Away (Imagination)

6 Ratracing

7 Just a Memory

Bonus tracks

8 Stranger

9 Nightmare

10 Sanctuary

11 Mad Machine

12 A Stitch in Time

13 Throwing Stones at the Wind (single mix)

DISC SIX

Live at Ritzy’s, Aberdeen 22nd October 1985

1 Dance Through the Fire

2 Cut and Run

3 Shock Treatment

4 Ratracing

5 Throwing Stones at the Wind

6 Executioner

7 Just a Memory

8 Crown of Thorns

9 A Million Miles Away (Imagination)

10 Sanctuary

DISC SEVEN BLU-RAY

Live from London

The Camden Palace 20th May 1985

1 Shock Treatment

2 Crown of Thorns

3 Cut and Run

4 A Million Miles Away (Imagination)

5 Nightmare

6 Dinosaur

7 Sanctuary / Atlantis

8 Stranger

9 Eyes in the Night (Arrive Alive)

Bonus content

10 Eyes in the Night (promo video 1984)

Quelle: JFK
 
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