Pantera

Für mich bis auf 'Cemetary Gates' fast unanhörbar. Dieser Gitarrensound ist der Anfang vom Ende. Unabhängig davon, dass Dimebag ein sehr guter Klampfer war, wenn ich ein begnadeter Rennfahrer bin, beweise ich das auch nicht mit einem Opel Manta. Zur gruseligen Musik, ein Image, welches mir die Band dann gänzlich vermiest hat. Man darf gerne zu seinen Früwerken stehen ...

Welches Image soll das gewesen sein?
 
Das Image des modernen "tough guys", der seine verweichlichte Vergangenheit leugnet. Obendrein gab es die eine oder andere schwulenfeindliche Nummer von Freund Phil.

Das war - in meiner Wahrnehmung - aber vor allem Phil. Sympathieträger war der für mich auch nie, und ist es bis heute nicht. Dass die anderen eigentlich alle relative nette Burschen waren (wenn auch mit verdammt großer Klappe), war doch ziemlich früh bekannt. Und bei Phil bin ich mir alles andere als sicher, ob das wirklich nur Image war. *g*
 
Anfang der 90er hab ich die Band gehasst wie die Pest, einfach, weil sie mir zu monoton klangen und (im Gegensatz zu meinen Helden aus den 80ern) total angesagt waren.
Meine Meinung hat sich später, als ich musikalisch offener wurde, etwas geändert, allerdings kann ich mit "Vulgar Display Of Power" (und allem danach) bis heute nur sehr wenig anfangen, bis auf einzelne Passagen klingt mir das einfach zu monoton und steril (gutes, bzw. schlechtes Beispiel: "Walk" - eintöniger geht's wohl kaum, da nützt auch ein sehr guter Gitarrist nichts).
"Cowboys From Hell" finde ich, bis auf wenige Songs ("Primal Concrete Sledge", "The Sleep" sowie evt. noch "Medicine Man") und die zu sterile Produktion, recht gut, was ich auch erst gemerkt habe, nachdem mich der Videoclip zu "Cemetary Gates" auf den Geschmack gebracht, und mich das Album mal antesten lassen hat. "Power Metal" ist, bis auf kleine Ausreißer nach unten ebenfalls ganz geil, ein Mix aus den beiden Alben wäre für mich wohl das ultimative Pantera-Album geworden (Produktion von der "Power Metal). "I Am The Night" gefällt mir teilweise auch, vor allem der Titelsong ist saugeil, Hammerriff! Die ersten beiden Alben sind nicht so mein Fall, zuviel Glam/Hair Metal.
Insgesamt also alles andere als eine wichtige Band für mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Biersaufende Redneckprolls?

Pantera in 2 Worten. Danke.

Vinnie Paul ist wohl das unsympatischte Gewürm, was so auf dem Planeten rumexistieren darf.
Ansonsten machen objektiv betrachtet gute Musiker noch keine gute Musik. Pantera sind da ein Paradebeispiel für. Ne Handvoll gelungener Tracks, aber das wars auch schon.
 
"Cowboys From Hell" ist ein sehr gutes Album, für mich das Referenzwerk der Band. Meine Meinung ist aber auch dass Pantera ohne Exhorder niemals diesen Stilbruch und letztlich diesen Erfolg gehabt hätten.

Vor allem haben sie sich den Erfolg hart erarbeitet durch permanentes Touren. Das haben sogar Exhorder mal in irgend einem Interview auch gesagt als sie drauf angesprochen wurden.

Auch wenn die eine oder anderes Aussage grenzwertig war so waren sie doch meine Helden weil sie mitten im Grunge Wahn und der Metal ist tot Debatte mit Far Beyond Driven auf 1 in den Charts gezeigt haben das der Metal noch lebt.

Ich fand auch Klasse das nicht einfach die Vulgar... kopiert wurde sondern das Härtetechnisch nochmal eins drauf gesetzt wurde.
 
Far Beyond Driven überragend, Vulgar Display knapp dahinter. Mit Cowboys konnte ich lange nichts anfangen, mag ich aber inzwischen auch. Die Alben davor zünden bei mir nicht. Das konnten andere deutlich besser. Mit den Alben nach FBD hab ich mich bislang nie eingehend beschäftigt. Damals hatte ich da irgendwie keinen Bock drauf und später bin ich nicht dazu gekommen.
Leider hab ich die nie live gesehen, ich kenne nur die (völlig wahnsinnigen) Live-Aufnahmen von den DVDs.
 
Was ihre Wirkmacht und ihren Hunger betrifft, ziehe ich vor Pantera nach der mit Cowboys from Hell erfolgten stilistischen Wandlung den Hut, ebenso, wie mich die immense Spielkultur, als auch die Kombination aus fast schon bluesigen Grooves mit hochverdichtetem, knochentrockenem Boliden-Sound durchaus beeindruckt. Musikalisch bewegt mich das allerdings nicht so sehr, auch wenn ich hin und wieder Far Beyond Driven und vor allem The Great Southern Trendkill auflege.

Mein Lieblingsalbum von Pantera wird jedoch immer und mit weitem Abstand Power Metal bleiben - für mich eine echte Sternstunde des US-Metal. Auch die Alben davor finde ich sehr gelungen und konnte nie ganz nachvollziehen, wieso die Band sich so verbissen von ihrer alles andere als peinlichen, wenn auch hübscher zurechtgemachten Vergangenheit distanzierte. Das war doch geile, ehrliche Musik - Glitzerbuxe hin oder her, da muss man sich doch nicht für schämen...!
 
Als die ''Far Beyond Shitty'' rauskam, kratzte ich mich am Sack und habe die Platte am nächsten Tag einem Geschäftskollegen geschenkt. Er hat sich sehr darüber gefreut und ich mich auch, dass ich sie los war. Ich habe mich einfach zu sehr von dem Review eines SEHR WOHL BEKANNTEN SCHREIBERLINGS BEIM DAMALIGEN ROCK HARD beeinflussen lassen (die Sache ist noch nicht gegessen. Siehst Du den schwarzen Lieferwagen, mit den getönten Scheiben vor Deinem Haus?), der diese Scheibe dermaßen lobte, dass ich sie eben kaufte. Tja, so blöd muss man mal sein.


Doch zu Phil: ich mochte den eigentlich immer, auch wenn sich sein Gesangsstil teilweise nach gepresster Blutwurst anhörte. Live war er super und als liebenswerter Chaot längst keine so schlimme Nervensäge, wie bspw. der ehemalige Brüllproll von EXODUS. Glaube, dieser Stilwechsel von PANTERA, der kam denn auch von Herzen und war keine Marketingidee. Menschen verändern sich und wie will man das einem vorwerfen, dass er sich denn auch musikalisch verändern möchte? Ich meine, ich als Fan bin ja schließlich nicht dazu gezwungen, diesen Weg mitzugehen. Mir geht es wie dem rapanzel, ich habe die gleichen Scheiben noch im Schrank stehen und ich betrachte das restliche Schaffen von PANTERA eher mit einem Achselzucken.
 
Vielleicht war der Begriff "Image" etwas falsch. Wahrscheinlich waren die Herrschaften tatsächlich so drauf. Macht es für mich nicht besser. Unsympathisch, wenn man sogar Fans, die bei einer Autogrammstunden Ewigkeiten anstehen durften, weg schickt, weil man seine alten Scheiben nicht unterschreiben will. Assig.

Die Fahne für den Metal in den 90er hoch gehalten? Vielleicht. Aber - und hier benutze ich mal gern das so treffende Attribut des Herrn Eisen - dieser "hoch verdichtete" Sound ist eben weit entfernt von "meinem" Metal. Heavy Metal ist für mich eine lebendige Spielart. dazu benötigt man Sauerstoff. Bei so einem atmungsinaktiven Klangbild schließt sich das in meinen Ohren eben aus. Das ist Musik, die einfach "an" ist. Auf einem Equalizer wären wahrscheinlich permanent alle Zeiger auf 12. Ätzend. Ich mag es dynamisch, Stereo-Klänge und auch gern laut/leise-Spielereien. Fehlt hier alles. Das grenzt manchmal an Übersteuerung und zerrt daher massiv an meinen Nerven. Siehe eben auch die allseits so hoch gelobte "Painkiller". Da höre ich 1000 Mal lieber eine der tollen Soundgarden-Scheiben der Frühphase oder eben tollen Metal dieser Zeit: Oracle, Mystik, Steel Prophet, Kingsbane, etc pp. Insofern haben sie die Fahne für meine Definition des Metal eben nicht hoch gehalten, sondern den Startschuss für alles gegeben, was ich im Metal nicht mag.

Da war das hier irgendwo erwähnte Erhöhen der Härte für mich das I-Tüpferli auf einem riesigen Klumpen Morast. Obendrein klingt es für mich auch gar nicht härter. Es wurde lediglich noch unmelodischer. Gegen den Mainstream? Vielleicht. Mutig? Vielleicht. In meinen Ohren eher Lärm. Nicht mutig, sondern vielleicht gar nicht besser gekonnt.
 
Der Sound, den PANTERA etabliert haben, der war halt auch stellvertretend für eine Zeit, in der sich der Metal neu zu definieren versuchte. Zumindest war das mein Eindruck, von einem Teil der Szene. Hart waren PANTERA eh nie. Das waren weiterhin die Death Metaller, die beharrlich ihren Mörtelsound im Underground unters Volk warfen. PANTERA wurden lediglich melodiebefreiter und rhythmischer. Und das ist schade, denn wenn man doch die Fähigkeit besitzt, schöne Melodien zu kreieren, weshalb werfe ich dieses Talent einfach so über Bord? Das habe ich nicht verstanden. Dass sie sich stilistisch verändern wollten, das schon. Nur hätten sie sich dann, bei einem so gravierenden Stilwechsel eigentlich umbenennen sollen. Gleiches gilt auch für eine Band aus Brasilien. Bei SEPULTURA war es ja ähnlich. Richtig schöne Thrash-Scheiben, mit Melodie. Und auf einmal nur noch Rhythmik und Gebrülle. Es wirkt vielleicht technisch gut umgesetzt, doch es fehlt einfach die Seele. Und wenn ich seelenlose Musik hören will, dann brauche ich dafür aber keinen Metal. In diesem will ich nämlich eine Seele entdecken.
 
Also ich muss auch mal meinen Senf hier ablassen.
Kennengelernt habe ich sie ne Weile, nachdem sie die "Vulgar..." rausbrachten. Hat mich auch derbst umgeblasen. Die "Far beyond driven" ebenfalls. Danach gabs für mich ne Rückbesinnung auf die "CFH". Mit der "Great Southern Trendkill" konnte ich seinerzeit weniger anfangen, dafür gefällt sie mir heute umso besser. Die "reinventing the steel" konnte mich nicht mehr wirklich begeistern. Ob das nun an den internen Animositäten lag oder ob deren Zenit einfach überschritten war, keine Ahnung.
Dennoch muss ich sagen, dass Pantera als Einheit einfach ein tighter Schlag in die Fresse waren. Ich mag ihre Songs nicht missen und könnte mich verdammen, dass ich sie nicht live gesehen habe. Von den Sympathien zu Dimebag ganz zu schweigen, aber hier solls ja um Pantera gehen. Deshalb lass ich das mal außen vor.
Wobei, die 3 Videos from Hell haben uns damals einige hochprozentige Wochenenden beschert. Was haben wir gelacht und gebechert!

Listenwahn (mit allem vor Cowboys from Hell bin ich nurbeilüfig vertraut):

Cowboys from Hell - 8/10
Vulgar Display of Power - 9/10
Far Beyond Driven - 9,5/10
The Great Southern Trendkill - 9/10
Reinventing the Steel - 7/10
 
Ich werde es wohl nie schaffen einen Pantera-Thread zu lesen ohne mich aufzuregen. *g*
Gottband selbstverständlich. Beste Metalband der 90er (ja!) und Phil ist der Meister. Ja, auch mit Down, "NOLA" steht für mich sogar über den Pantera-Alben.
Ansonsten wurde viel Richtiges bereits gesagt (und viel Mist, wie immer bei dem Thema).
Liste:
Cowboys from Hell - 9/10
Vulgar Display of Power - 10/10
Far Beyond Driven - 9/10
The Great Southern Trendkill - 9,5/10
Reinventing the Steel - 8,5/10
 
(und viel Mist, wie immer bei dem Thema).

Man sieht, wo du herkommst.



Diese beiden Platten haben die Metalwelt verändert wie kaum ein anderes Album seit den frühen Achtzigern.
Da werden jetzt einige Leute sagen: "Ja, aber zum Schlechteren!" ;)

Ich sag's mal so: Aus meiner Sicht hat die Metalwelt diese Veränderung ganz sicher nicht gebraucht. ;)
 
Zurück
Oben Unten