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Das ist das Totschlagargument schlechthin, um eine unbequeme Diskussion darüber zu verhindern, warum in unterschiedlichen Fällen/bei unterschiedlichen Personen(gruppen) offenbar unterschiedliche Standards angesetzt werden!
Das Problem kann der Standort/Standpunkt sein, von dem etwas beobachtet wird. Gleiches Ereignis - unterschiedliche Wahrnehmung - unterschiedliche Beurteilung. Das ist halt das Grau in dem sich die Gesellschaft bewegt. Bekannt als Grauzone, welche ja auch gerne der Braunzone zugeordnet wird.Unterschiedliche Fälle, unterschiedliche Kontexte - unterschiedliche Beurteilung. Gleiche Fälle, gleiche Kontexte - idente Beurteilung. Ergibt - gleiche Standards. Ich sehe nicht, wo das Problem liegt?
Ja, aber Inhalte die man als ironisch wahrnimmt, muss man ja gar nicht seinem eigenen Wertesystem gegenüber verteidigen, weil sie dem nicht widersprechen. Darum das Deathmetal Beispiel: Das gefällt vielen ästhetisch darum ist es kein Problem. Selbes Beispiel bei gewalttriefenden Lieblingsfilmen. Es ist keine Projektionsfläche, sondern eine abstrahierte und/oder ironische Auseinandersetzung mit Gewalt, Sexismus, Rassismus, etc.Ich meine etwas anderes: Zu besagten akrobatischen Verrenkungen kommt es oft dann, wenn ich problematische Inhalte meinem eigenen Wertesystem gegenüber verteidigen muss, weil mir die Verpackung oder der Überbringer ästhetisch zusagen. Die Bereitschaft zur Nachsicht und zum Aushalten dieser kognitiven Dissonanz ist oft höher, wenn ich etwas oder jemanden liebe.
Wie oft soll denn noch ein Gegenstatement folgen? Soll er sich aufhängen? Jemand hat es hier schon völlig richtig auf den Punkt gebracht: er hat aus seiner Sicht eine Entschuldigung geliefert, die kann man akzeptieren oder nicht. Persönlich ist sie mir zu schwammig, trotzdem ist es unmöglich einen Menschen nur anhand von Interviews und YouTube-Schnipseln zu beurteilen.
Man kann nur dann klare Worte finden, wenn man tatsächlich einen Menschen kennt. Hier wird aufgrund von YouTube-Videos ein Charakterbild konstruiert. Wer prüft diese Videos, wie kam es zu dem Verhalten usw. usf. - bleibt außen vor. Exakt deshalb sind meine klaren und ernsthaften Worte: hier wird ein Mensch an den Pranger gestellt. Unklar bleibt für mich (und für DICH und für JEDEN, der glaubt, Anselmo nun als Menschen zu kennen, ihn aber nur über Medien und Netz kennt): wie ist er wirklich? Und: Rechtfertigt dies diese Form der Hexenjagd (ich benutze das Wort gern noch einmal), die hier stattgefunden hat? Mein klares Statement dazu: nein!
Persönlich: ich fand Anselmo immer schon unsympathisch und prollig - aber auch das ist nur "Wissen" aus einem Liveauftritt und einigen Interviews, nichts weiter als ein subjektiver Eindruck, der sowas von verkehrt sein kann. Es gibt mir (und auch sonst NIEMANDEM!) aber nicht das Recht, ihn als Nazi bzw. Vorsteher einer Nazi-Band abzustempeln. Hier wird eine Sau durchs Dorf getrieben, durchaus eine sehr Fragwürdige, das unterschreibe ich gerne - aber wie geht's bald weiter? Das Beispiel Type O wurde ebenso zurecht kurz angerissen wie das Thema "Südstaatenflagge = Nazis". Molly Hatchet und Lynyrd Skynyrd, Doc Holliday - alle mal fett an den Pranger, fein im Netz suchen, bis wir was - Belegbares oder Unbelegbares - finden, das nicht auch hier mal für einen fetten Shitstorm reicht. Aber wer zum Teufel sind überhaupt Molly Hatchet und Co...?
Nehmen wir irgendwann Jeden einfach auseinander wie es uns beliebt und nutzen das im Netz dazu, was uns hier in die Karten spielt? Das ist es, was mich ärgert und ankotzt. Es spielt dabei in meiner Welt überhaupt keine Rolle, wie sich wer und wie dabei besser oder schlechter fühlt, die Art und Weise wie das Ganze abläuft, das ist es, was ich einfach nicht ab kann.
Ja, das sollte der Anspruch sein, gerade seitens der Presse (und irgendwelcher Influencer etc.), die es ja vielfach scheinbar eher für sinnvoll erachtet, auf den gerade besser fahrenden Zug in solchen Dingen aufzuspringen.
Diese Speeches sind Jahre alt, was sie inhaltlich nicht besser macht - und ja, sie sind absolute Scheiße und als Solche zu verurteilen. Trotzdem ist nicht immer belegbar, woher das ganze Zeug stammt (womit nicht jedes entsprechende Video in Zweifel zu ziehen ist, aber sind alle echt?), niemand weiß es und niemand scheint von sich aus auf Anselmo zugegangen zu sein in dieser Sache. Gespräche hinter "verschlossenen" Türen? Mit einem Mal wird Jemand mit Vorgängen von vor zig Jahren angegangen, von allen Seiten. Kennt die Quattromilf Phil Anselmo persönlich? Wie viele PoC kennen (bzw. kannten) überhaupt Pantera und fühl(t)en sich nun überhaupt erst durch diese Debatte unwohl? Wer hat das Recht - trotz der definitiv nicht zu ignorierenden Videos - derartige Behauptungen aufzustellen?
Kuhnkes Lebenslauf (im Link eine Seite zuvor zu finden) erklärt ihre Härte und ihre Bitterkeit, ebenso wie die Bauchschmerzen der PoC entschuldigt dies aber in keinster Weise das Eindreschen auf einen anderen Menschen.
Warum? Wieso? Um es dann so zu drehen und zu wenden, wie man es gerne hätte? So wie Weidner bei Biolek damals? Vielleicht hätte Anselmo auch das Forum einer großen Bühne genutzt, um es dem Publikum direkt noch einmal zu sagen. Chance vertan.
Eine Meute urteilt ganz internet-like über eine Sache. Passiert das im Sinne Desjenigen, der das genauso sieht, dann ist das geil, gibt es aber Einwürfe, dann sind "die Anderen" nicht in der Lage "klare und ernsthafte Worte" zu finden.
Natürlich führen die das live auf und immer wieder. Es ist aber dennoch eine ironische Aussage einer Kunstfigur.Nein, das widert mich nicht plötzlich an. Es widert mich generell an, solche "Texte" zu lesen, "Ironie" hin oder her. Vielleicht pinkle ich denen mal an den Tourbus. Da ich die Band aber auch nicht persönlich kenne bleibt dieser lyrische Erguss eine Momentaufnahme, die ich nicht minder Scheiße finde, als andere Ausfälle. Unterschied: die führen das (wahrscheinlich) live auf und immer wieder. So seltsam es klingt: vielleicht fühlt sich bei diesen Zeilen tatsächlich auch der Ein- oder Andere unwohl, wie @Danzig auch schon erwähnte. Nicht jeder hat den Grips, Ironie in dieser Form zu greifen, vielleicht auch ein Phil Anselmo nicht....wer weiß?
Okay, nenn mir bitte mal einen der Mitdiskutierenden die das irgendwie behaupten, oder so fordern.Egal wie sehr ich gegen die Aktion/Aktionen von PA bin und diese verurteile, erst wenn ich diesen Herrn auf das Äußerste verteufele, Pantera im gesamten als Naziband nenne, ja erst dann bin ich glaubwürdig und kein Achselzucker der sich der Gleichgültigkeit preisgegeben hat?
Wieso genau sollte diese Person jetzt so einen gigantischen und völlig unverdienten Vertrauensvorschuss bekommen?
Ich würde vorschlagen diese Diskussion nun in den Metallica-Faden zu verlagern
Nur ein Punkt dazu: wenn sich sehr viele Menschen aus dem direkten Umfeld für denjenigen verbürgen, ist das für mich schon ein Anhaltspunkt. Dazu gehören nämlich im Falle Anselmo einige, die bei dem Thema an sich ziemlich sensibel sind, wie z.B. Phil Rind oder auch Doug Pinnick.
Das belegt natürlich nichts, aber das ist ja auf beiden Seiten so. Es gibt Indizien, die gegen ihn sprechen und es gibt Indizien, die für ihn sprechen. Weiter wird man was seine Person angeht, schlichtweg nicht kommen. Und genau da sind wir eben wieder an dem Punkt, wo wir schon vorher waren - auf eine Entschuldigung kann man immer nur mit einem Vertrauensvorschuss antworten. Eine Sicherheit gibt es da nie. Wenn man ihm dieses Vertrauen nicht entgegenbringen will, kann Anselmo aus der Nummer nicht rauskommen. Nie.
Ob das so sinnvoll ist, lasse ich mal offen. Ich bin bei diesen Fragen immer ein wenig irritiert, wie alttestamentarisch da teilweise von Links debattiert wird. Kapitalverbrechen scheinen mir ab und an leichter rehabilitierbar zu sein als vermutete Ansichten. Zweite Chancen gibt es offenbar nicht für jeden.
- Er versucht das ganze als Witz hinzustellen.
- Nachdem nichts mehr geht kommt ein Entschuldigungsvideo indem trotzdem nicht auf das eigentliche Problem eingegangen wird.
- In späteren Interviews stellt er sich als Opfer hin und ist trotzig.
Ist ja alles gut und auch verständlich. Das große Problem ist aber halt das hier:
Und dann die Weigerung seitens PA, sich nochmals dazu zu äußern. Das ist halt einfach in den Augen von vielen keine ernst gemeinte Entschuldigung.
Ich hatte ja früher hier auch in diesem Thread das Entschuldigungsvideo von Xavier Naidoo als Vergleich genannt. Dieser spricht von sich, entschuldigt sich von sich aus und führt sogar noch von sich aus, was er für Fehler bei sich gesehen hat. Wurde ihm damals ja auch (nicht von mir) als PR Stunt ausgelegt.
@NegatroN schrieb:
"Also hat eine Diskussion nur dann einen Sinn, wenn alle zum Schluss derselben - in dem Fall deiner - Meinung sind und nicht, wenn sie nach Auseinandersetzung mit dem Thema zu einem anderen Ergebnis kommen als du? Das würde ich dann nämlich tatsächlich sehr anders sehen."
@Barabas antwortete:
Ja, exakt so habe ich das geschrieben und auch gemeint. Generell habe ich ja oben mehrfach explizit gesagt, dass man Pantera boykottieren muss.
Ich weiß nicht so genau, worauf du da rauswillst. Die Antwort von Barabas war offensichtlich ironisch gemeint.
Okay, nenn mir bitte mal einen der Mitdiskutierenden die das irgendwie behaupten, oder so fordern.
Okay, dann erneut die Frage: Für wie glaubhaft hältst du eine Entschuldigung auf welche kurze Zeit später mit Trotz und Täter-Opfer-Umkehr reagiert wird? Das habe ich jetzt schon mehrfach gefragt, aber eingegangen ist darauf bisher niemand. Für dich mag es vielleicht reichen, aber dass das ganze extrem dünn ist und als nicht glaubwürdig gesehen wird, muss einem doch klar sein. Auch Anselmo selbst. Man kann doch nicht ernsthaft so tun, als hätte Anselmo auch nur ansatzweise viel Mühe darein gesteckt, eine zweite Chance zu bekommen.Nur ein Punkt dazu: wenn sich sehr viele Menschen aus dem direkten Umfeld für denjenigen verbürgen, ist das für mich schon ein Anhaltspunkt. Dazu gehören nämlich im Falle Anselmo einige, die bei dem Thema an sich ziemlich sensibel sind, wie z.B. Phil Rind oder auch Doug Pinnick.
Das belegt natürlich nichts, aber das ist ja auf beiden Seiten so. Es gibt Indizien, die gegen ihn sprechen und es gibt Indizien, die für ihn sprechen. Weiter wird man was seine Person angeht, schlichtweg nicht kommen. Und genau da sind wir eben wieder an dem Punkt, wo wir schon vorher waren - auf eine Entschuldigung kann man immer nur mit einem Vertrauensvorschuss antworten. Eine Sicherheit gibt es da nie. Wenn man ihm dieses Vertrauen nicht entgegenbringen will, kann Anselmo aus der Nummer nicht rauskommen. Nie.
Ob das so sinnvoll ist, lasse ich mal offen. Ich bin bei diesen Fragen immer ein wenig irritiert, wie alttestamentarisch da teilweise von Links debattiert wird. Kapitalverbrechen scheinen mir ab und an leichter rehabilitierbar zu sein als vermutete Ansichten. Zweite Chancen gibt es offenbar nicht für jeden.
Okay, wurde ja schon festgestellt, dass das Ironie war.@NegatroN schrieb:
"Also hat eine Diskussion nur dann einen Sinn, wenn alle zum Schluss derselben - in dem Fall deiner - Meinung sind und nicht, wenn sie nach Auseinandersetzung mit dem Thema zu einem anderen Ergebnis kommen als du? Das würde ich dann nämlich tatsächlich sehr anders sehen."
@Barabas antwortete:
Ja, exakt so habe ich das geschrieben und auch gemeint. Generell habe ich ja oben mehrfach explizit gesagt, dass man Pantera boykottieren muss.
Okay, da der Hinweis dadrauf offenbar immer wieder überlesen wird:Agreed. Wie gesagt, man muss ihm seine Entschuldigung nicht abnehmen und kann das alles völlig furchtbar finden. Die andere Seite ist aber, dass es außer diesem einen Abend beim Dimbash in den letzten 25 Jahren nichts gegeben hat, was Anselmo irgendwie in Verbindung mit Rassismus oder Nazitum bringen würde. Er äußert sich nicht entsprechen, er schreibt keine solchen Texte, er ist überhaupt kein Teil irgendeiner Art von Politik. Weder mit Pantera noch mit irgendeiner anderen Band. Das einzige, was da vorliegt, ist dieses eine Video. Hätte an dem Abend niemand gefilmt, gäbe es keinerlei Diskussionen um seine Person oder darum, was es bedeutet wenn Pantera irgendwo spielen.
Ich will das Rumgehitlere jetzt nicht kleinreden. Aber wir müssen andererseits schon ein wenig aufpassen, dass das nicht so eine Nummer wie um Sarah-Lee Heinrich wird, bei der Mob getobt hat, weil sie mit 14 mal was dämliches auf Twitter geschrieben hat.
Noch mal ganz deutlich: ich finde es völlig richtig, das zu thematisieren und auch kritisch zu beleuchten. Aber es wirkt an mancher Stelle schon aufgeregter und vehementer als es mir für das Thema angemessen scheint. Meiner Meinung nach wird hier der Kampf an der falschen Stelle geführt. Wenn ich mir um Rechtsrock und Nazis Sorgen mache, dann fallen mir jedenfalls sofort 1000 Themen früher ein als Anselmo oder Pantera. Auch ganz konkret in unserer Szene.
Trotzdem sind die Framings bei näherer Betrachtung Unsinn. Das ist ja genau das was der rechten Ecke dabei vorgeworfen wird und wieso die Benutzung kritisiert wird.
Man könnte aber auch daran arbeiten, sein eigenes Empörungslevel mal etwas zu dosieren.
Okay, dann erneut die Frage: Für wie glaubhaft hältst du eine Entschuldigung auf welche kurze Zeit später mit Trotz und Täter-Opfer-Umkehr reagiert wird?
Ich helfe weiter, allerdings wusste ich es auch nicht:
https://www.bedeutungonline.de/wer-ist-jasmina-kuhnke-quattromilf-lebenslauf-biografie-steckbrief/
Habe aber von der Dame noch nie was gesehen, gelesen oder gehört.
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