Pantera

Die Südstaatenflagge zig Jahre nach dem das damals passierte zu benutzen ist auf jeden Fall in meinen Augen eklig und schon als klares Statement zu verstehen. Denn wofür steht diese denn ? Und nein Naziband sage ich deshalb jetzt trotzdem nicht.

Dazu gab es auch mal ein Statement in einem Interview: https://www.loudersound.com/news/pantera-s-rex-regrets-use-of-confederate-flag

Ob einem das als Begründung langt, muss jeder selbst entscheiden.

Rex:
“The Confederate flag is on the back cover of The Great Southern Trendkill. That was the ‘Southern’ part of it.

“There were still states that had that on their state flags. Nowadays it’s forbidden to use it. It’s not so politically correct. But it had nothing to do with racism. None of us were like that.

“It was just a tie-in to the artwork on the back cover. Lynyrd Skynyrd used one for years and still do. Now people confuse it with racism and hatred. That’s not what this band is about at all, quite the opposite.

But it’s the only thing I would say in the ‘PC’ days that I have any regrets about.”


Phil:
“I don’t give a shit, because no matter what I say, I’m damned if I do, damned if I don’t – but the truth of it all is, it was about as innocent as innocent could be.

“We weren’t confessing to any clandestine power of structure or however you assholes wanna put it these days. I think we used the Confederate flag merely because of Lynyrd Skynyrd. We had learned from people before us. And it was never about anything other than that.”
 
Listenwahn-Zeit:

Metal Magic 5/10
Projects In The Jungle 6,5/10
I Am The Night 6,5/10
Power Metal 7,5/10
Cowboys From Hell 9/10
Vulgar Display Of Power 8,666/10
Walk EP 8/10
Far Beyond Driven 9,5/10
The Great Southern Trendkill 8,5/10
Official Live 101 Proof 8/10 (der Live-Teil kickt ordentlich, die beiden Studio-Songs sind irgendwie fad)
Reinventing The Steel 9/10
Far Beyond Bootleg: Live From Donington '94 Unkenn/10 (Kann wer etwas dazu sagen? Ist das Bootleg-Niveau, taugt die etwas?)

Bonus:
Damageplan-New Found Power 8,5/10

Down und alle andere PA-Projekte/Bands spare ich mir an dieser Stelle, weil nix Abbott.

Empfehlenswerte sonstige Songs: Immortally Insane (z.B. auf der 2003er Best Of Reinventing Hell oder dem Soundtrack Heavy Metal 2000), Avoid The Light (vom Soundtrack Dracula 2000), The Will To Survive (z.B. auf der CFH-Reissue 2010)

Fazit: Ab CFH hat die Band geliefert und mir die 1990er verschönert. Für mich musikalisch im Konglomerat "Biopanturahead", nebst z.B. der Schwarzen von Metallica, RATM, Big-4 des Grunge, White Zombie, Ministry sowie Type O Negatve, eine der stilprägendsten Bands der 90er. Wobei... diese Auflistung "Typischer Sound der 1990er" wäre einen eigenen Faden wert, extrem subjektiv und nie vollständig.
 
Es gibt ja nicht DEN Sound der 90er. Es gab extrem knalligen, fast synthetischen Sound wie auf Painkiller und Ram It Down, es gab schlackigen Sound wie bei Crowbar und Alice in Chains, es gab den cleanen aber differenzierten Sound von The Dark Saga, und es gab klassischen Hardrock-Sound wie bei Ritchie Blackmore's Rainbow; zwischen derselben Band Poison einmal mit "Swallow This (Live)" und einmal mit "Native Tongue", zwischen Gamma Rays "Insanity & Genius", Savatages "Edge of Thorns", Machine Heads "Burn My Eyes" und Fear Factorys "Demanufacture" passen stilistisch wie auch produktionstechnisch weitaus mehr als bloß ein Blatt Papier. Selbst der ach so böse Grunge, der bekanntlich allen Unkenrufen zum Trotz weder den Traditionsmetal gekillt noch das Entstehen von Blackmetal und Gothic Metal und ersten Mathcore-Bands verhindert hat, machte zwischen "Bleach" und "Nevermind", zwischen "Badmotorfinger" und "Down on the Upside" spiel- wie ton-technisch gewaltige Sprünge, von der Entwicklung Panteras einmal ganz abzusehen. Guns N' Roses schrieben ihren ursprünglichen Sleaze-Rock/Hair-Metal komplexer in Richtung teils fast schon sinfonischen Hardrock fort, und Nightwish betrat die Bühne mit neo-melodischem Metal. Durch die Nostalgie-Brille mag man das vielleicht alles in einen Topf werfen, alleine schon, weil das damals einfach den eigenen Geschmack stark prägende Bands waren, die man frisch für sich entdeckte und die daher wie "nie dagewesen" klangen; doch auch die hatten ja ihre Vorbilder, und in aller Regel waren das - zumindestt bei den oben genannten Bands - welche, die seinerzeit eben auch als "heavy" galten. Selbst von alten Recken wie Aerosmith klang in den 90ern auch nicht ein Album wie das andere. Und den Untergrund habe ich hier nichtmal angeschnitten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt ja nicht DEN Sound der 90er. Es gab extrem knalligen, fast synthetischen Sound wie auf Painkiller und Ram It Down, es gab schlackigen Sound wie bei Crowbar und Alice in Chains, es gab den cleanen aber differenzierten Sound von The Dark Saga, und es gab klassischen Hardrock-Sound wie bei Ritchie Blackmore's Rainbow; zwischen derselben Band Poison einmal mit "Swallow This (Live)" und einmal mit "Native Tongue", zwischen Gamma Rays "Insanity & Genius", Savatages "Edge of Thorns", Machine Heads "Burn My Eyes" und Fear Factorys "Demanufacture" passen stilistisch wie auch produktionstechnisch weitaus mehr als bloß ein Blatt Papier. Selbst der ach so böse Grunge, der bekanntlich allen Unkenrufen zum Trotz weder den Traditionsmetal gekillt noch das Entstehen von Blackmetal und Gothic Metal und ersten Mathcore-Bands verhindert hat, machte zwischen "Bleach" und "Nevermind", zwischen "Badmotorfinger" und "Down on the Upside" spiel- wie ton-technisch gewaltige Sprünge, von der Entwicklung Panteras einmal ganz abzusehen. Guns N' Roses schrieben ihren ursprünglichen Sleaze-Rock/Hair-Metal komplexer in Richtung teils fast schon sinfonischen Hardrock fort, und Nightwish betrat die Bühne mit neo-melodischem Metal. Durch die Nostalgie-Brille mag man das vielleicht alles in einen Topf werfen, alleine schon, weil das damals einfach den eigenen Geschmack stark prägende Bands waren, die man frisch für sich entdeckte und die daher wie "nie dagewesen" klangen; doch auch die hatten ja ihre Vorbilder, und in aller Regel waren das - zumindestt bei den oben genannten Bands - welche, die seinerzeit eben auch als "heavy" galten. Selbst von alten Recken wie Aerosmith klang in den 90ern auch nicht ein Album wie das andere. Und den Untergrund habe ich hier nichtmal angeschnitten...

Ich verstehe den Ausdruck eher als „das war typisch 90er für @Damage Case " als „so wurden Alben in den 90ern produziert und abgemischt“. Und genau die aufgezählten Bands (+ einige Punk- und Stonerbands) waren das, was viele ehemalige (und vor allem auch neu dazu gekommene) Metalheads damals vorrangig gehört haben, die nicht in den tiefen Untergründen des wahren, toten oder schwarzen Stahls unterwegs waren.
 
Ich verstehe den Ausdruck eher als „das war typisch 90er für @Damage Case " als „so wurden Alben in den 90ern produziert und abgemischt“. Und genau die aufgezählten Bands (+ einige Punk- und Stonerbands) waren das, was viele ehemalige (und vor allem auch neu dazu gekommene) Metalheads damals vorrangig gehört haben, die nicht in den tiefen Untergründen des wahren, toten oder schwarzen Stahls unterwegs waren.

Wollte es gerade sagen: Mein prägender Sound der 1990er wurde im Grieghallen definiert.
 
Ich verstehe den Ausdruck eher als „das war typisch 90er für @Damage Case " als „so wurden Alben in den 90ern produziert und abgemischt“. Und genau die aufgezählten Bands (+ einige Punk- und Stonerbands) waren das, was viele ehemalige (und vor allem auch neu dazu gekommene) Metalheads damals vorrangig gehört haben, die nicht in den tiefen Untergründen des wahren, toten oder schwarzen Stahls unterwegs waren.
Also dieses "Groovemetal"-Ding (+ gelegentlicher "Shredmetal")?
 
Wollte es gerade sagen: Mein prägender Sound der 1990er wurde im Grieghallen definiert.
Genau - unter anderem - darauf wollte ich hinaus:

Diese subjektiv stark variierenden Hörerfahrungen seinerzeit; dass die Heavy Rock-(im allerweitesten, Metal inkludierenden, Begriffs-Sinn)-Musik weit über das hinausging, was es in den Radio/TV-Mainstream schaffte - in den 90ern eben genau wie es in den 80ern bereits der Fall war, die man auch nicht auf den in den großen Stadien hauptsächlich angesagten Hairmetal und das "Monsters of Rock"-Festival verengen kann.

Die 90er haben ja, statt "den Metal zu töten" im Gegenteil für jede Menge Sub-Genre-Ausdifferenzierung und Stil-Variationen gesorgt, das war also eine durchaus kreative Zeit für "den Metal".

Dabei haben wir beide, Hugin, aber wohl verkannt, dass hier im Thread gar keine Aussage über DEN Metal oder gar DEN Sound der 1990er getroffen werden sollte; sondern eben ausschließlich auf Pantera stilverwandte Ausprägungen.

Zwei verschiedene Antworten, selbes grundlegendes Missverständnis.
 
Genau - unter anderem - darauf wollte ich hinaus:

Diese subjektiv stark variierenden Hörerfahrungen seinerzeit; dass die Heavy Rock-(im allerweitesten, Metal inkludierenden, Begriffs-Sinn)-Musik weit über das hinausging, was es in den Radio/TV-Mainstream schaffte - in den 90ern eben genau wie es in den 80ern bereits der Fall war, die man auch nicht auf den in den großen Stadien hauptsächlich angesagten Hairmetal und das "Monsters of Rock"-Festival verengen kann.

Die 90er haben ja, statt "den Metal zu töten" im Gegenteil für jede Menge Sub-Genre-Ausdifferenzierung und Stil-Variationen gesorgt, das war also eine durchaus kreative Zeit für "den Metal".

Dabei haben wir beide, Hugin, aber wohl verkannt, dass hier im Thread gar keine Aussage über DEN Metal oder gar DEN Sound der 1990er getroffen werden sollte; sondern eben ausschließlich auf Pantera stilverwandte Ausprägungen.

Zwei verschiedene Antworten, selbes grundlegendes Missverständnis.
Schau mal hier rein, war vor Deiner Foren-Zeit: https://forum.deaf-forever.de/index.php?threads/smells-like-90s-spirit-the-battle-ankündigungen-ergebnisse-und-diskussionen.14778/

Das Thema 90er wurde hier schon ausführlich und in epischer Länge in einem der größten Battles, die das DFF je gesehen hat, ausgefochten. Es wurden viele Tränen vergossen, wild auf mit den Füßen auf dem Boden gestampft und Freundschaften endeten. Und am Ende stimmten alle überein, dass niemand übereinstimmt, was den Sound und die Vorlieben dieser crazy Dekade betrifft ;):top:
 
schon als klares Statement zu verstehen
Einspruch! meinst du die unzähligen Rockabillybands welche die Flagge als Bühnendeko oder Albumcover verwenden machen das als Statement weil sie Sklaverei so geil finden?!
oder Axl Rose der auf der use you Illusion Tour ne Jacke mit dem Motiv anhatte.... für mich ist das halt Rocknroll Ästhetik, dass der Ku Klux Klan und ähnliche Spacken das Teil zweckentfremden ist
natürlich scheiße
 
Schau mal hier rein, war vor Deiner Foren-Zeit: https://forum.deaf-forever.de/index.php?threads/smells-like-90s-spirit-the-battle-ankündigungen-ergebnisse-und-diskussionen.14778/

Das Thema 90er wurde hier schon ausführlich und in epischer Länge in einem der größten Battles, die das DFF je gesehen hat, ausgefochten. Es wurden viele Tränen vergossen, wild auf mit den Füßen auf dem Boden gestampft und Freundschaften endeten. Und am Ende stimmten alle überein, dass niemand übereinstimmt, was den Sound und die Vorlieben dieser crazy Dekade betrifft ;):top:
Ich habe nur mal in die ersten 13 Seiten geschaut: Non-metallisches im engsten Sinn flog ja quasi nahezu komplett in der Vorrunde raus, und was die "Streitereien" anbelangt, so sind die zumindest nicht "quickly" eskaliert; zumindest bis dahin las ich nur kleinere, zahm geführte Kontroversen und die ein oder andere Frotzelei - alles noch verhältnismäßig harmlos. Meintest du den von mir blutrot gefärbten Satz ironisch, oder ging da später noch so richtig böse die Luzi ab?
 
Ich habe nur mal in die ersten 13 Seiten geschaut: Non-metallisches im engsten Sinn flog ja quasi nahezu komplett in der Vorrunde raus, und was die "Streitereien" anbelangt, so sind die zumindest nicht "quickly" eskaliert; zumindest bis dahin las ich nur kleinere, zahm geführte Kontroversen und die ein oder andere Frotzelei - alles noch verhältnismäßig harmlos. Meintest du den von mir blutrot gefärbten Satz ironisch, oder ging da später noch so richtig böse die Luzi ab?

Es gab damals Blutlachen, rollende Köpfe und jede Menge Gedärm. Natürlich wurde seitdem sauber gemacht, den Gestank würde sonst keiner aushalten (ausserdem hat sich Wolf-Rüdiger einen Extrataler verdient, indem er das Zeug an Watain weiter verkauft hat).
 
Wir kommen hier wieder an ein grundlegendes Problem der Semantik: Begriffe sind ihrem Wesen nach Generalisierungen. Verschiedene Entitäten werden unter einen gemeinsamen Hut gebracht und da muss man halt irgendwo eine Grenze für die Hutkrempe setzen. Der Grenzbereich kann dabei gar nicht anders, als streitbar zu sein. Je enger wir jetzt einen Begriff definieren, umso geringer ist die Zahl der klaren Fälle im Vergleich zu den streitbaren Fällen in den Randbereichen, denn die Randbereiche machen proportional einen größeren Teil des Ganzen aus. Je weiter wir den Begriff fassen, umso mehr klare Fälle gibt es, umso schwammiger wird aber auch der Begriff.
Zurück zum eigentlichen Thema: Wollen wir komplett aufhören, über einen "Sound der 90er" zu sprechen, nur weil der Begriff niemals der kompletten Breite der Sounds angemessen sein kann, die in den 90ern existierten? Dann hätten wir ja quasi nur noch Individuenkonstanten ohne irgendeine Verbindung zueinander und wir wären gar nicht mehr in der Lage, charakteristische Tendenzen sprachlich zu erfassen. Oder wollen wir dem Hut eine megabreite Sombrero-Krempe verpassen, sodass jeder Furz, der in den 90ern mikrofoniert und aufgenommen wurde, darunter Platz findet? Das wäre dann sicherlich der unstrittigste Begriff, aber wie gesagt auch mit Abstand der schwammigst... so schwammig, dass er im Grunde auch kaum noch etwas aussagt.
Ich denke, wir fahren da mit der bewährten Herangehensweise besser. Es gibt halt eine Reihe von tontechnischen Tendenzen, die mit guten Gründen als prototypisch für die 90er gelten. Die digitale Wende der Aufnahmetechnik machte einen differenzierteren Sound möglich und das wurde damals eben bis ins Extrem ausgereizt. Um das zu erkennen, muss man kein Tontechniker sein. Jeder von uns wird eine ziemlich gute Trefferquote haben, wenn es darum geht, unbekannte Aufnahmen nur nach Höreindruck einem Jahrzehnt zuzuordnen. Klar, hier und da irrt man sich sicherlich mal. Aber dass wir alle dennoch zu easy mindestens 75% richtig liegen würden, ist doch ein klares Zeichen dafür, dass der prototypische 90er-Sound faktisch existiert und dass es entsprechend Sinn macht, darüber zu sprechen.
 
Aktuell bei Eventim, wenn man Pantera-Tickets für Hamburg möchte...

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Es gibt halt eine Reihe von tontechnischen Tendenzen, die mit guten Gründen als prototypisch für die 90er gelten. Die digitale Wende der Aufnahmetechnik machte einen differenzierteren Sound möglich und das wurde damals eben bis ins Extrem ausgereizt. Um das zu erkennen, muss man kein Tontechniker sein.
Teilweise wurde das ausgereizt, andererseits knallte ab da aber auch der Loudness-Wahn/War voll rein - inklusive über "reines" Brickwalling hinausgehendes Clipping -, sodass selbst manches Re-Master auf einmal weniger Lautstärkendynamik aufwies als die richtig gute Siebzigerjahreproduktion der Erstausgabe. Das hörte man ebenfalls ohne Tontechnikerausbildung.
 
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