Popmusik

El Guerrero

Till Deaf Do Us Part
Ok, Titten auf'n Tisch! Was hört ihr an Pop? Was nicht? Und warum?

In Alltagssituationen ist man ja mitunter zwangsläufig der seichten Musikunterhaltung ausgeliefert. Daß das zu einem Großteil das vertonte Fegefeuer ist, ist nicht zu bestreiten. Aber dennoch gibt's immer wieder Künstler oder einzelne Songs, die nicht zu Unrecht im Radio laufen und die durchaus Klasse haben.

Hintergrund dieses Threads: Ich habe meiner Freundin zum Geburtstag Karten für das Lady Gaga-Konzert in der KölnArena geschenkt und mich in der letzten Woche mal ein bisschen mehr mit der Musik auseinandergesetzt. Darüberhinaus hatte ich vor ein paar Jahren schon einmal eine Phase, in der mich Metal gelangweilt hat und ich öfter mal in diverse Pop-Sachen reingehört habe und in der ich ein bisschen meine Scheu vor der "verbotenen" Musik abgelegt habe.

Auf besagte Lady Gaga gehe ich momentan besonders steil, die hat's einfach drauf!


Sowieso hab ich bei Pop eher eine Affinität zu weiblichen Künstlern. Was Männer angeht scheint es ja seit jeher eine ungeschriebene Regel zu sein, daß diese entweder unglaublich weinerlich oder unerträglich quäkend daher kommen müssen. Und im schlimmsten Falle beides. Dem Typen von Maroon 5 möchte ich jedenfalls rund um die Uhr auf die fiese Schnauze hauen.

Was sind'n so eure Faves, für die ihr von euren Freunden gemobbt werdet?
 
Pop ist ja an sich ein ziemlich weit gefasster Begriff, jetzt mal so aufs spex-/musikexpress-universum bezogen. Das kann man musikalisch kaum eingrenzen, da geht es ja eher um einer Idee. Finde ich aber seit ein paar Jahren deutlich spannender als das, was im Metall passiert.

Wenn es jetzt eher um den umgangssprachlichen Begriff von pop geht: von lady gaga mag ich auch einiges. Außerdem gefällt mir "gold girl gone bad" und "loud" von rihanna. "Back to basics" von Christina Aguilera ist auch super. Wer souligen pop mag: letzte kelis anhören!

Costa hat mir außerdem ein paar Sachen von kesha und Britney empfohlen, da ist auch echt gutes zeug bei, ernsthaft. Als nächstes in dem Bereich muss ich mir mal mehr von Justin Timberlake anhören, den find ich auch interessant, nicht zuletzt wegen seiner sympathischen features mit the lonely Island.

Am wichtigsten für mich ist im pop wahrscheinlich Daft punk. Gestern lief hier grad erst wieder "human after all". Besser gehts nicht.
 
Auf besagte Lady Gaga gehe ich momentan besonders steil, die hat's einfach drauf!

Was Männer angeht scheint es ja seit jeher eine ungeschriebene Regel zu sein, daß diese entweder unglaublich weinerlich oder unerträglich quäkend daher kommen müssen. Und im schlimmsten Falle beides. Dem Typen von Maroon 5 möchte ich jedenfalls rund um die Uhr auf die fiese Schnauze hauen.

Lady Gaga ist schon ziemlich toll. "Artpop" war für mich sogar eines der herausragenden Alben des vergangenen Jahres. :acute:Aber Einspruch in Bezug auf Maroon 5! Ich liebe die Stimme von Adam Levine. Ich könnte dem von morgens bis abends beim Singen zuhören. :D

Insgesamt bevorzuge ich im Pop aber ganz klar die 80er. Fast alle wirklich großen Klassiker kommen aus diesem Jahrzehnt: Tears For Fears, Madonna, Ultravox, OMD, Depeche Mode, Human League, A-ha, Eurythmics, Sade, die Bangles, frühe Nena, Prince, Men At Work, Sinéad O' Connor...

Ihr könnt mich teeren und federn, aber ich LIEBE sie alle - und ich rede in der Tat von kompletten Alben in meiner Sammlung - nicht von einzelnen Hitsingles. :D
 
Tja, Pop Musik ist schwierig. Weil, was versteht @El Guerrero genau darunter? @Sentinel erwähnt Human League und Ultravox. Die können wir auch unter Post Punk einordnen. Oder Sade und Prince. Funk? Soul? Ich bin mir nicht sicher. @1984 erwähnte ja schon, dass der Pop Begriff durchaus auch weiter gefasst sein kann. Nun ja, Lady Gaga funktioniert bei mir, Sinéad O' Connor ebenfalls.

Ich werfe mal St. Vincent in die Runde, die dann wohl eher unter den Spex Pop Begriff fällt. Die Frau hat bislang vier m.E. herausragende Alben veröffentlicht. Einzelne Songs sind schwierig, am besten mal bei Gelegenheit ganze Alben hören.

 
Tja, Pop Musik ist schwierig. @Sentinel erwähnt Human League und Ultravox. Die können wir auch unter Post Punk einordnen. Oder Sade und Prince. Funk? Soul? Ich bin mir nicht sicher. @1984 erwähnte ja schon, dass der Pop Begriff durchaus auch weiter gefasst sein kann. Nun ja, Lady Gaga funktioniert bei mir, Sinéad O' Connor ebenfalls.

Ich denke schon, dass alle diese Bands mindestens für den Zeitraum von 1980 bis 1990 bedenkenlos unter den "Pop"-Oberbegriff subsumiert werden können. Das gilt ebenso für die 80er-Jahre-Alben von 70er-Ikonen wie Bryan Ferry, Stevie Nicks, Fleetwood Mac, David Bowie, Don Henley und vielen, vielen anderen in diesem Jahrzehnt. Klar kann man das in zahlreiche Unterkategorien abspalten und verfeinern, und sicher ist es in manchen Fällen affiner zum Rock oder Soul oder Funk - aber es ist dennoch alles in der Hauptsache Pop, auch wenn man sich über einzelne Songs oder eventuell mal ein Album unter Umständen streiten mag. :)
 
''Teases & Dares'' von KIM WILDE läuft noch ab und zu. Immer mit dem Bild vorm geistigen Auge, wie geil die Britin in ihren Mad-Max-ähnlichen Klamotten zum Video von ''The Second Time'' rumstolzierte. Die Musik ist nun schon ziemlich schlimm, aber da hängt halt viel Nostalgie dran. Was habe ich die Frau vergöttert in meinem pubertären Erwachen. Und eine Eintagsfliege war sie ja beileibe nicht. Die gute Frau ist noch immer aktiv und auch, wenn ich mir ihre Musik nur ganz selten geben kann, meinen Respekt hat sie.
 
Talk Talk haben wohl ab Mitte der 80er das definiert, was ich erwachsene Pop Musik nennen würde. Die meisten kennen wahrscheinlich Songs wie It's My Life. Die sind OK, aber nicht wirklich speziell. Ab dem dritten Album The Colour of Spring sind sie wahrlich großartig geworden, also The Colour of Spring, Spirit of Eden und Laughing Stock. Dazu kann man noch Mark Hollis' Solo Album hören.

 

- Wenn man Pop nicht als Stilistik, sondern als Überbegriff für populäre Musik allgemein versteht, stimme ich dir zu.
Dann war er das in den 80ern aber noch viel mehr als heute - klar, die Chartpositionen von Metal-Bands sind heute oft höher als damals, aber das ist Augenwischerei und liegt nur im Niedergang der Musikbranche sowie der Tatsache, dass Metal-Fans eben noch Wert auf Tonträger legen, begründet. In den 80ern haben Bands wie Accept, die ja unlängst Platz 1 waren, auf jeden Fall mehr Alben verkauft und wären damit trotzdem nicht an der Spitze der Charts gelandet.

- Wenn man Pop als Stilistik begreift, macht die Aussage keinen Sinn. :D Aber ich glaube, du wolltest nur ein wenig provozieren. ;)
Für mich ist Metal ein Untergenre der Rockmusik. Ich finde es allerdings auch völlig legitim, ihn komplett davon losgelöst als eigene Säule der Musikwelt zu begreifen.
 
So etwas Gemeines würde ich ja nicht mal über HAMMERFALL sagen. o_O
Du sagst, HAMMERFALL seien Ballermann-Metal und vergleichst sie mit SABATON. Das finde ich wesentlich schlimmer. o_O

- Wenn man Pop nicht als Stilistik, sondern als Überbegriff für populäre Musik allgemein versteht, stimme ich dir zu.
Dann war er das in den 80ern aber noch viel mehr als heute - klar, die Chartpositionen von Metal-Bands sind heute oft höher als damals, aber das ist Augenwischerei und liegt nur im Niedergang der Musikbranche sowie der Tatsache, dass Metal-Fans eben noch Wert auf Tonträger legen, begründet. In den 80ern haben Bands wie Accept, die ja unlängst Platz 1 waren, auf jeden Fall mehr Alben verkauft und wären damit trotzdem nicht an der Spitze der Charts gelandet.

- Wenn man Pop als Stilistik begreift, macht die Aussage keinen Sinn. :D Aber ich glaube, du wolltest nur ein wenig provozieren. ;)
Für mich ist Metal ein Untergenre der Rockmusik. Ich finde es allerdings auch völlig legitim, ihn komplett davon losgelöst als eigene Säule der Musikwelt zu begreifen.
Selbstverständlich war das nur rumgeflame. :D Aber mit einem Funken Wahrheit, weil es eben wirklich davon abhängt über welche Definition von Pop wir hier reden, wie du ja selber gesagt hast. Und natürlich waren die 80er auch total Mainstream. Das ist ja eine der faszinierenden Ironien, dass das goldene Zeitalter des Metal da zu finden ist, wo Metallica bei der Hausfrau in der Küche beim Spülen lief. Das ist fast so gut wie Rob Halfords Prägung des Leder und Nieten-Looks.

Achja, Pop. Zählt das hier?
Oder ist das schon Rock? Ich sehe das Potential eines Speed-Thread-Nachfolgers, Leute. :feierei:
 
Bei Pop fällt mir plötzlich doch so viel ein. Ebenfalls in Richtung sehr erwachsener Pop Musik bewegen sich Wild Beasts. Die haben inzwischen auch vier Alben raus, wobei sich das 2014er, Present Tense, von den Vorgängern etwas abhebt. Die Band hat ein paar Synthesizer mehr eingebaut, was dem Sound erstaunlich gut getan hat, entschlackter, präziser.

Wer mehr von der Band hören möchte, geht am besten chronologisch rückwärts vor, also Present Tense, Smother, Two Dancers und dann Limbo Panto.
 
Ach ja, ich kann nicht umhin einen Festivalauftritt von Lady Gaga in Irland zu posten.

Die Musik von ihr kann ich mir beim besten Willen nicht geben. Da sträuben sich mir alle Nackenhaare. Zudem ist sie mir zu exaltiert. Das klingt jetzt prüde aus meinem Mund, oder? Gerade von mir. Ich bin der Auffassung, dass man als Künstler (oder in ihrem Fall Künstlerin) nicht so plakativ mit seinem Body hausieren gehen sollte. Es muss noch ein Reiz da sein, eine Ecke für die Vorstellungskraft. Mittlerweile weiß doch jeder, wie die Titten und der Arsch von Madame Gaga aussehen. Das ist wie public viewing mit Fleischbeschau.

Geht mir in der Hinsicht bei ihr ähnlich wie bei ROCKBITCH. Ich fand die mutig und klasse, dass sie ihre Sichtweise des Feminismus und der freien Sexualität so zu Protokoll gaben wie auf ''Motor Driven Bimbo''. Musikalisch nicht ganz meine Welt, jedoch nicht wirklich übel. Allerdings muss ich es nicht haben, dass
man auf der Bühne Fistfucks erlebt. Ebenso wenig wie damals bei den GENITORTURERS Nippeldurchstechungen. Und ich bin SMler. Aber das gehört alles nicht auf die Bühne, wie ich meine. Es reicht, wenn man darüber singt.

Ich finde, Sexualität ist eine der treibenden Kräfte der Musik. Man kann über sie schreiben, singen und sie auch darstellen. Man sollte es bloß nicht übertreiben, weil es sonst zuviel wird. Gerade die BDSM-Szene, der Frau Gaga ja angehört, hat schon genug damit zu tun, ihr muffiges Dungeon-Image loszuwerden. Ja, dieses ''nuttige'' Image. Vielleicht bin ich deshalb nicht ihr Befürworter, denn so offenherzig sie mit dem Thema umgeht, so falsch ist es, da sie mehr oder weniger nur das Oberflächliche, eben die reine Fleischbeschau zur Kunstform erhebt, aber nicht tiefer gräbt.

Vielleicht will sie das auch nicht. :hmmja:
 
Ja, dieses ''nuttige'' Image.

Das ist ja generell ein leidliches Problem heutzutage. :thumbsdown:

Miley Cyrus, Rihanna, Nicki Minaj und wie sie alle heißen - das ist nicht sexy, das ist billig; das ist nicht aufreizend, das ist nuttig; das ist nicht provokativ, das ist langweilig und unnötig. Bei Madonna früher hatte das durchaus noch Stil und Klasse - Sachen wie der "Justify My Love"-Clip oder das "Sex"-Buch waren künstlerisch wertvoll, weil die Frau dahinter einfach auch reif (sie war damals schon über 30), lange im Geschäft und vor allem auch außerordentlich smart war.

Diese jungen Dinger heute werden demgegenüber von Anfang an als bessere (oder schlechtere?) Nutten verheizt und merken gar nicht, was da eigentlich abgeht.

Lady Gaga schafft für mich persönlich in diesem Reigen aber durchaus noch den Spagat und rettet sich über den Abgrund der Hydra. Sie ist auch künstlerisch einfach versierter - man mag ihr vorwerfen, dass sie nur klaut, aber sie fügt das in der Regel ganz großartig auf ihre eigene Art und Weise zusammen. Ich bin kein Fan, aber finde ich die Frau allemal gut und absolut interessant - eine postmoderne Wundertüte ist sie auf jeden Fall. Und ihr letztes Album "Artpop" war - wie oben schon erwähnt - richtig klasse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, sicherlich spielt sie mit Sexualität. Aber ich denke nicht, dass sie das zu extrem darstellt. @Sentinel hat ja schon andere Beispiele genannt, wo es kalkulierter ist. Ich sehe Lady Gaga durchaus als ein künstlerisches Gesamtpaket. Zudem hat sie über ihre Musik und ihr Auftreten selbst die Kontrolle, was ich bei den oben erwähnten Sängerinnen zumindest mal bezweifeln würde.
 
Lady Gaga ist eine Borderlinerin und sehr intelligent. Daran dürfte kein Zweifel bestehen. Sie präsentiert sich jedoch als product of art. Das kann man machen, nur hat es irgendwie ein Gschmäckle. Eine Lady wie eine gewisse Frau DALBELLO, die auch eine dunkle Schlagseite (sic) besitzt, hat es wesentlich geheimnisvoller und ''edler'' gelöst. Deren Musik, als auch ihre Shows, hatten dieses Feeling einer schwer zu ergründenden Persönlichkeit und sie verpackte ihre Aussagen, dass man sich mit ihnen auseinanderzusetzen hatte. Oder anders ausgedrückt: sie sprang einem nicht mit ihrer Sexualität, mit dem blanken Arsch ins Gesicht.

Man kann darüber bloggen, in Foren schreiben oder es sonstwie los werden, aber auf der Bühne, vor zigtausend Fans, da muss ich Klasse und Stil beweisen. Ist aber nur meine Meinung und klar, das darf man anders sehen.
 
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