(Post) Black Metal, vielleicht sogar links, gutmenschlich und anarchistisch...

alles nach dem Demo war so rückblickend betrachtet einfach Rotz
o_O
New Bermuda und Sunbather sind überragend.
Dann einigen wir uns doch auf die Roads To Judah EP, die gefällt mir nämlich am besten. Obwohl ich die letzten beiden Deafheaven-Alben auf Anhieb toll fand, kann ich mit denen mittlerweile nicht mehr viel anfangen. Aus dem Genre selbst interessieren mich eigentlich nur noch Alcest.
 
Nirgends, für meine Begriffe ist er ziemlich gut sichtbar.

Keine der Bands spiel Post Black Metal oder dergl.. Ultha, Woe und Wode spielen einfach nur BM, die ersten beiden sogar typisch US-lastigen. Der Rest hat allenfalls Black Metal Einflüsse. Oathbreaker auf den Frühwerken noch weniger, eigentlich erst mit der letzten (da lass ich mich gern auf Metal-Einflüsse ein; aber die waren da so viel Black Metal wie Integrity...).
 
Der Rest hat allenfalls Black Metal Einflüsse.

Hä? Aber das ist doch gerade der Witz. Im Post-BM ist BM auch nur noch ein Einfluss, der mit Postcore, Sludge, HC, Psychedelic o.ä. vermengt wird. Deswegen passiert es ja auch immer wieder, dass eine Band wie Plebeian Grandstand oder Oathbreaker von einem Album auf das andere auf einmal irritierend metallisch klingt, obwohl sich an der Rezeptur insgesamt wenig geändert zu haben scheint. Wenn auf YAITW's "When Life Comes To Death" alle Songs klingen würden wie "Embrace Extinction", würden die auch dazuzählen. Diverse dieser Bands tauchen in diesem Thread auch auf, wohingegen ich dann z.B. die von dir eingangs genannten Iskra oder Vidargängr überhaupt nicht dort verorten würde. Eine Diskussion über die Grenzen eines Genres, das eigentlich eher durch seine Offenheit auffiel, finde ich aber eher müßig.
Dann bin ich jetzt mal so Post Post, dass ich alles an eingeschwärzter Musik nach ~2010, zu dem nicht abgehitlert und vegan gegessen werden darf, mit rein nehme. Wen juckt das? Unterm Strich bleibt dasselbe Problem: Nach der Anfangseuphorie höre ich kaum noch was davon.
 
Aber das ist doch gerade der Witz.

Dann könnte ja quasi alles Post Black Metal sein, das Black Metal Einflüsse aufweißt. Das wäre dann ja witzlos. Ich verstehe unter Post Black Metal immer noch Black Metal als (meinetwegen geschrumpftes) Fundament erweitert um stilfremde Komponente(n) X. Die oben genannten Bands sind irgendwas anderes + ein bisschen Black Metal.

'Post' steht da oben übrigens in Klammern. Es gibt auch linken oder Anarcho Black Metal, der einfach mal nur Black Metal ist oder nur um wenige Stilmittel erweitert ist.
 
Dann könnte ja quasi alles Post Black Metal sein, das Black Metal Einflüsse aufweißt. Das wäre dann ja witzlos.
Klar. Für mich gibt es diese Richtung erst ab einem gewissen Zeitpunkt (kann jetzt nicht genau sagen, wann, aber in meiner Wahnehmung nicht vor 2010), dann würde ich sie noch von den bis dahin bereits bestehenden Mixturen abgrenzen (Melodic BM oder sowas) und ihr natürlich auch schon ein "postiges" Klangbild zuschreiben (z.B. ausufernd, sphärisch, bestimmte typische Melodien/Harmonien/Dissonanzen) etc. aber...

Ich verstehe unter Post Black Metal immer noch Black Metal als (meinetwegen geschrumpftes) Fundament erweitert um stilfremde Komponente(n) X. Die oben genannten Bands sind irgendwas anderes + ein bisschen Black Metal.

...das weist ja schon auf ein Kräfteverhältnis hin, das auch mal von Song zu Song schwanken kann. Ob das jetzt BM + X ist oder X + BM, überlasse ich der Wahnehmung.

'Post' steht da oben übrigens in Klammern. Es gibt auch linken oder Anarcho Black Metal, der einfach mal nur Black Metal ist oder nur um wenige Stilmittel erweitert ist.
Ja, ok.
 
"postiges" Klangbild

Das würde ich jetzt nicht zwangsläufig, wenn ich das wortwörtlich nehme. Genausowenig wie Post Rock ein solches Klangbild haben muss; also zumindest, wenn ich dich richtig verstehe (Tortoise versus God Is An Anusnaut oder so). Aber gut, kein Grund zu händeln. Zumindest würde ich Celeste und YAITW nicht dort einordnen. Und Oathbreaker nur bedingt und wenn, dann nur mit dem neuen Album.
 
Zumindest würde ich Celeste und YAITW nicht dort einordnen. Und Oathbreaker nur bedingt und wenn, dann nur mit dem neuen Album.

Also laut Encyclopaedia Metallum spielen...

Oarthbreaker: Post-Black-Metal/ Post-Hardcore
YAITW: Black Metal/ Crust
Celeste: Sludge-Metal/ Post-Hardcore *

* laut ihrer Bandcamp-Page jedoch "French Avant-garde Black-Metal"

:D

Finde die ganzen Genre-Bezeichnungen auch immer wieder mühsam, letzten Endes aber auch völlig egal - Hauptsache die Musik ist gut!
 
Genausowenig wie Post Rock ein solches Klangbild haben muss; also zumindest, wenn ich dich richtig verstehe (Tortoise versus God Is An Anusnaut oder so).

Post Rock ist stilistisch aber auch deutlich breiter aufgestellt. Ich kannte erst GIAA und viel später dann Tortoise und musste mich schon ziemlich wundern, wie man das unter einen Begriff fassen kann. Aber gut, da fehlte mir als Spätgeborener die Sicht auf die Entwicklung eines Genres, das zum Glück spannender und besser wird, wenn man sich in der Zeit zurückbewegt. :D

* laut ihrer Bandcamp-Page jedoch "French Avant-garde Black-Metal"

:D

Als wenn das in irgendeiner Form akzeptable wäre, so eine arrogante Selbstzuschreibung zu übernehmen. Nee. :D
 
Von den 2017er-Alben, die ich als Tonträger vorliegen habe, sehe ich im Stapel nur eines, das ich unter Post-BM einsortieren würde:

Falls Of Rauros "Vigilance Perennial"
Auch wenn sie letztlich anders klingen - rein stilistisch ist der Mix aus BM- und Postrock-Elementen mit Deafheaven vergleichbar. Das Album braucht ein bisschen, hat aber bei mir im Laufe der letzten Monate einige Durchläufe bekommen und mir gefällt es ganz gut:
 
Von den 2017er-Alben, die ich als Tonträger vorliegen habe, sehe ich im Stapel nur eines, das ich unter Post-BM einsortieren würde:

Falls Of Rauros "Vigilance Perennial"
Auch wenn sie letztlich anders klingen - rein stilistisch ist der Mix aus BM- und Postrock-Elementen mit Deafheaven vergleichbar. Das Album braucht ein bisschen, hat aber bei mir im Laufe der letzten Monate einige Durchläufe bekommen und mir gefällt es ganz gut:
Bei mir braucht es gar nicht so viel... Alter was für ein geiles Album!!!
 
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