PROCESSION ("Doom Decimation" Okt '17 via HRR)

Ich mag das Album, wird immer wieder auf dem Hinweg in die Firma oder halt auf dem Nachhauseweg gehört.
Im Wechsel zwar mit anderen Neuerscheinungen des Jahres 2017, aber es wird gehört.
Und bei dem Instrumental-Song Democide muß ich an Alan Averill´s Twilight Of The Gods denken (Sword Of Damocles),
was kein (für mich zumindest) schlechter Vergleich ist.
Das Album hat alles, was mir an dieser Sorte Doom-Metal gefällt: mal episch, mal zackig, mal langsam und mit klarem Gesang.
Weiter so, alter chilenischer Schwede :top:
 
Laaaanges Interview mit Felipe:

https://metalsquadron.com/2017/12/04/procession-doomed-from-birth/

Für mich mit am interessantesten vielleicht das hier:

As most of you are aware of, Felipe is involved in quite a few other acts, apart from Procession. What’s the status of Destroyer 666, Nifelheim, Capilla Ardiente and Vein?

– Vein is over. That was basically me experimenting with Jonas. He had these songs that didn’t really fit the Procession-sound, and we thought we should try to record them ourselves and since my label, Burn, was a bit more active back then, it was mostly about trying out how it would be to work together in a studio situation. Under the same conditions we did the “Death And Judgement” 10 inch with Procession. It was like a second try out; let’s check Procession-songs now, if we can record them as well and make it sound good. But then, since Jonas started composing and sending ideas for Procession, it didn’t make any sense to have Vein active anymore. Vein was always supposed to be Jonas’ stuff, and since he is producing music all the time, maybe he will continue doing Vein now on his own. With Capilla Ardiente, I am not too involved in the musical process, since the band is based in Chile, but we are working on an album now, I am going to sing on it again, and it’s supposed to be recorded next year.
 
So, höre die neue gerade zum dritten Mal und sie gefällt mir wirklich gut! Geht stilstisch tatsächlich ein wenig mehr in Richtung klassischen Heavy Metal, ist aber immer noch klar im Doom Metal zu verorten. Vielleicht mit etwas weniger Epik als früher, dafür teilweise mit etwas mehr Power und mit schönen instrumentalen Details!
Die Produktion finde ich übrigens super (die hab ich beim Vorgänger als deutlich schlechter/dünner in Erinnerung)! Da frage ich mich immer, warum Bands wie Heathen, Helstar und Co. seit einigen Jahren immer so steril klingen müssen (letzte Helstar war wenigstens eine kleine Verbesserung, klingt aber auch nicht so gut wie "Doom Decimation")! Es ist offenbar auch für kleine Bands mit geringem Budget möglich, einen recht fetten und natürlich klingenden Sound hinzubekommen! (Weiß man ja auch schon durch Slough Feg, Trial etc.)
Müsste die anderen Scheiben noch mal zum Vergleich hören, um die neue im Bandkontext einordnen zu können, bisher würde ich sie aber wohl zumindest vor dem letzten Album sehen.
Hab die Band ja bereits mit der Veröffentlichung ihrer "The Cult Of Disease" EP auf Iron Kodex kennengelernt, die ich auch lange Zeit am besten fand (also die neuen Stücke darauf, nicht die "Burn"-B-Seite), wobei mir das Debüt-Album ebenfalls sehr gut gefiel. Hab das alles aber schon lange nicht mehr gehört.
 
Habe ja heute den Vorgänger "To Reap Heavens Apart" bekommen und schon zwei mal durchgehört.
Mag beide Alben echt gerne hören, To Reap... hat mehr epischen Doom, klingt getragener und schwermütiger,
während Doom Decimation einen stärken Metal Einschlag und mehr, nun ja, Schwung hat.
Procession: Finde ich gut :top:
 
Ich find's ja immer etwas schräg, wenn Leute von mehr Doom oder mehr Metal reden... Doom ist doch eine Art von Metal!:D
Und Metal ist ja nicht dasselbe wie Heavy Metal.
 
ist ja lustig wie es für viele Musikhörer keine 'langsamen' Parts mehr in Songs gibt, sonder nur 'doomige' Parts. dabei hat es schon seinen Sinn dass das zwei unterschiedliche Wörter sind. Doom ist immer langsam, aber langsam ist nicht immer Doom.
 
ist ja lustig wie es für viele Musikhörer keine 'langsamen' Parts mehr in Songs gibt, sonder nur 'doomige' Parts. dabei hat es schon seinen Sinn dass das zwei unterschiedliche Wörter sind. Doom ist immer langsam, aber langsam ist nicht immer Doom.
Wenn Doom immer langsam wäre, dürfte man Grenzgänger wie Candlemass oder Solitude Aeturnus gar nicht erst dazu zählen. Selbst Saint Vitus wären dann raus, und mehr Doom als Saint Vitus geht an sich gar nicht!
Für mich ist Doom eher ein bestimmtes Gefühl, das halt musikalisch oft langsam interpretiert wird. Melancholie, Traurigkeit, innere Zerrissenheit, Trauer, Leid, das verbinde ich mit Doom, manchmal in Verbindung mit Licht und Hoffnung, manchmal trist und ohne positive Gedanken.
 
Wenn Doom immer langsam wäre, dürfte man Grenzgänger wie Candlemass oder Solitude Aeturnus gar nicht erst dazu zählen. Selbst Saint Vitus wären dann raus, und mehr Doom als Saint Vitus geht an sich gar nicht!
Für mich ist Doom eher ein bestimmtes Gefühl, das halt musikalisch oft langsam interpretiert wird. Melancholie, Traurigkeit, innere Zerrissenheit, Trauer, Leid, das verbinde ich mit Doom, manchmal in Verbindung mit Licht und Hoffnung, manchmal trist und ohne positive Gedanken.

wusste ich schon dass der Kommentar kommt ;) es geht halt um die Durchschnittsgeschwindigkeit in Relation zu den normalerweise im Metal üblichen Tempi. Im Metalkosmos sind auch Candlemass eher langsam, auch wenn dann - vor allem nach einem Livekonzert - alle ganz erstaunt aus der Wäsche schauen wenn sie in Grund und Boden gerockt wurden :D

aber du hast trotzdem recht und darauf hab ich ja auch angespielt: der Ton macht die Musik, nicht das Tempo.
 
Ich denke es soll nur aussagen, dass es zähflüssiger ist :)
Schon klar, aber Aussagen wie "Doom oder Metal" ist in meinen Augen irgendwie paradox, da Doom nun mal Metal ist (das ist wie zu sagen "Apfelsaft oder Getränk"). Ich hatte ja weiter oben auch von verstärktem traditionellen Heavy Metal Einfluss geschrieben. Wenn jemand nur Metal schreibt, kann doch von Doom bis Death Metal alles gemeint sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon klar, aber Aussagen wie "Doom oder Metal" ist in meinen Augen irgendwie paradox, da Doom nun mal Metal ist (das ist wie zu sagen "mehr Apfelsaft oder mehr Getränk"). Ich hatte ja weiter oben auch von verstärktem traditionellen Heavy Metal Einfluss geschrieben. Wenn jemand nur Metal schreibt, kann doch von Doom bis Death Metal alles gemeint sein.
Doom ist genau so wenig zwingend Metal wie langsam.
Saint Vitus, Pentagram, Trouble sind für mich definitiv keine typischen Metal-Bands, und extreme Sachen wie Sunn o))) schonmal gleich gar nicht.

Doom ist einfach Doom.
 
Wenn Doom immer langsam wäre, dürfte man Grenzgänger wie Candlemass oder Solitude Aeturnus gar nicht erst dazu zählen. Selbst Saint Vitus wären dann raus, und mehr Doom als Saint Vitus geht an sich gar nicht!
Für mich ist Doom eher ein bestimmtes Gefühl, das halt musikalisch oft langsam interpretiert wird. Melancholie, Traurigkeit, innere Zerrissenheit, Trauer, Leid, das verbinde ich mit Doom, manchmal in Verbindung mit Licht und Hoffnung, manchmal trist und ohne positive Gedanken.
Ist natürlich richtig, gerade in den letzten 20 Jahren gab's natürlich einiges im erweiterten Doom-Bereich, gegen das Candlemass wie Speed Metal wirkt. Aber tendenziell langsam ist Doom ja schon. Ich kann mich noch sehr gut dran erinnern, wie es war, die ersten Male Candlemass zu hören. Trotz einiger schneller Stücke wie "Into The Unfathomed Tower" war da das Tempo bei den meisten Songs schon ungewöhnlich langsam, wenn man als Vergleich vorher nur Sachen wie Maiden, Manowar, Helloween und Co. hatte. Das war völlige Entschleunigung für mich und hat durch dieses (zu dem Zeitpunkt) Alleinstellungsmerkmal für mich sehr reizvoll gemacht.
 
Ist natürlich richtig, gerade in den letzten 20 Jahren gab's natürlich einiges im erweiterten Doom-Bereich, gegen das Candlemass wie Speed Metal wirkt. Aber tendenziell langsam ist Doom ja schon. Ich kann mich noch sehr gut dran erinnern, wie es war, die ersten Male Candlemass zu hören. Trotz einiger schneller Stücke wie "Into The Unfathomed Tower" war da das Tempo bei den meisten Songs schon ungewöhnlich langsam, wenn man als Vergleich vorher nur Sachen wie Maiden, Manowar, Helloween und Co. hatte. Das war völlige entschleunigung für mich und hat durch dieses (zu dem Zeitpunkt) Alleinstellungsmerkmal für mich sehr reizvoll gemacht.
Verstehe ich zwar, aber Black Sabbath.
 
Doom ist genau so wenig zwingend Metal wie langsam.
Saint Vitus, Pentagram, Trouble sind für mich definitiv keine typischen Metal-Bands, und extreme Sachen wie Sunn o))) schonmal gleich gar nicht.
Sunn o))) sind aber auch nicht wirklich Doom - und die Musikrichtung Doom (ohne den Zusatz Metal) gibt es meines Wissens gar nicht (wenn überhaupt, ist das eine sehr junge Entwicklung). Und natürlich sind Saint Vitus, Pentagram oder Trouble eindeutig Metalbands. Im Grunde gehörte der Doom doch schon von vornherein zu den Ursprüngen des Metal dazu (Black Sabbath).
Außerdem geht es hier ja um Procession - und die waren ja wohl schon immer eine (Doom)Metalband!
 
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