Prophecy Fest - 9. - 11. September 2021- Balver Höhle

Es wird übrigens einen Stream des kompletten Festivals auf der Facebook-Seite von Prophecy geben. Falls @Albi morgen Nacht nicht schlafen kann und sich doch noch Mortiis antun möchte
 
Ich wünschte tatsächlich, ich wäre vor Ort und das nicht unbedingt, um die sanitäre Situation zu begutachten. Aber auf 'nem richtitg authentischen Black-Metal-Festival wischt man sich den Arsch doch sowieso eher mit Tannenzapfen und einer Hand voll Torf ab...!

Naja, wieviel authentischer Black Metal hier noch vorhanden ist...? Aber schön ist es hier schon! Gute Nacht:feierei::)
 
Wie waren Strid? Wollte von unterwegs in den Stream reinschaun, hab es aber verplappert. Und gab es Porno-Edition-Klopapier mit exklusivem Prophecy-Logo auf der Deluxe-Drittlage? Gegen Aufpreis natürlich. Sagt schon!
 
Das Prophecy Fest ist immer unglaublich liebevoll und mit Hingabe organisiert. Der Balver Höhlenverein sorgt sich um Frühstück und um die Versorgung während des Festivals. Die Preise sind fair, Toiletten incl. Klopapier umsonst. Der Sound ist in aller Regel bei den Bands trotz der schwierigen Umstände in der Höhle gut. Schön ist auch, dass es nur einen kleinen Backstage Bereich gibt und die Künstler abgehalten sind sich unter das Volk zu mischen.

Was das musikalische angeht bin ich sicher nicht der richtige Ansprechpartner. Meine Überraschung des Abends waren Disillusion und A Forest of Stars. Alcest waren gut, hatte ich aber mehr von erwartet. War insgesamt auf die Dauer des Sets etwas eintönig.

Strid hat den Black Metal Fans unter uns sehr gut gefallen. Ich persönlich fand sie einfach langweilig und egal.
 
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Mortiis spielt gerade einen reines Ambient Set. Was ich zum einen nett finde, da mir sein Gesang bei den Industrial Dingern immens auf den Sack geht.... was ich auf der anderen Seite Scheisse finde, da ich die rein instrumentelle Musik so wahnsinnig langweilig finde.
 
Hier mal mein Eindruck:

Bin dann doch kurzfristig mit nem Kumpel hingefahren, aus beruflichen und familären Gründen war es nur der Samstag, aber glücklicherweise gab es auch Tagestickets. Als wir kurz vor 13 Uhr ankamen, war die Einweisung auf dem Parkplatz etwas abenteuerlich, da wir einen Parkplatz brauchten, wo man auch eher wieder fahren kann und nicht zugestellt wird (was wir letztendlich doch waren, aber Ausparken in 25 Zügen hat dann geklappt). Die Höhle und damit das Festivalgelände waren dann nur einen Steinwurf entfernt. Leider haben wir um die Zeit nicht mehr das Programmbuch bekommen, weil man - entgegen allen Ankündigungen vorab - dann doch nicht genug hatte und wohl vom hohen Zuspruch überrascht war. Naja egal, auch wenn die Dinger schon recht nett sind. Also rein in die Höhle. Hätte mir das Ganze größer vorgestellt, aber so war es schön familär und übersichtlich. Beeindruckend fand ich, gerade für die Größe des Festivals, wie weit gestreut die Herkunft des Publikums aus aller Herren Länder war. Merchandise gab es auch Samstag noch reichlich, von den Preisen ca. 3-5 EUR im Schnitt günstiger als im Onlineshop bei Prophecy. Und wer Laune hatte, konnte sich in Wühlkisten durch sehr günstige Restbestände kämpfen. Wie @DocHolle ja schon geschrieben hatte, sind die Künstler auch im Publikum unterwegs, da es keine großen Backstage-Bereiche gibt. So stand ganz unverhofft Markus Stock gleich mal neben uns, als er seine Bandkollegen für die Signing-Session suchte. Diese fanden ganz simpel im Bereich des Höhleneingangs statt, neben den Besuchern, die dort ihr Essen verspeisten. Näher kann man eigentlich nicht ran kommen. Und die Leute vom Höhlenverein, die sich um alles kümmerten, waren auch echt super. Getränke und Essen fand ich ganz gut und preislich fair. Das Wertmarkensystem passte auch, da man nicht ständig Geld zusammensuchen oder auf Wechselgeld an den Ständen warten musste. Von Atmosphäre und Organisation her alles bestens!!! Und (kurz) zu den Bands:

Laster: Kaputzen und Masken sind ja schwer angesagt, hier gab es gleich beides. Musikalisch irgendwo zwischen (Post-)Blackmetal und experimentellem Kram ging es ganz gut ab. Als Opener für den Tag passend und ordentlich laut und druckvoll.
Tchornobog: Musikalisch erneut in Richtung Black-/Deathmetal, dieses mal aber ohne große Experimente. Fand ich auf die Dauer recht eintönig und hab es auch nicht bis zum Schluss ausgehalten. Mein Kumpel fand es dagegen super.
Fen: Musikalisch so ziemlich genau meine Baustelle. Guter Shoegaze/Blackmetal, die Band hatte auch Spaß und kam im Gegensatz zu ihren Vorgängern ohne irgendwelchen Mummenschanz aus. Es gab auch ein neues Stück von dem demnächst erscheinenden Album. Fen werde ich auf jeden Fall weiter antesten und nach alten Alben ausschau halten.
Year Of The Goat: Die kannte ich bisher auch gar nicht und das war ein ziemlicher Gegensatz zum bisherigen Programm. Das geht schon bei der Besetzung los: Eine singende Bassistin (mit nem Rickenbacker) und ein Drummer. Auf jeden Fall kam ne Menge Energie rüber und sie erhielten gute Reaktionen vom Publikum. Ob ich das auf Platte brauche, weiß ich nicht, aber live machte es echt Laune.
Vermod: Anfangs fand ich die ziemlich geil, was aber schnell nachließ. Musikalisch orientiert man sich am norwegischen Blackmetal mit atmosphärischen Parts. Mit der Zeit hatte das aber auch einige Längen und die Klargesangpassagen wirkten ziemlich lächerlich. Und auch als Liveband eine ziemlich dröge Angelegenheit, aber die Distanz (gerade des Sängers) soll wohl auch Konzept sein. Mit geschlossenen Augen an die Höhlenwand gelehnt, war es dann aber doch wieder recht geil.
Darkher: Vom Stil her ganz schwer zu beschreiben und auch eher wieder Musik fürs Wegschweben. War aber keinesfalls schlecht gemacht, wir haben die Zeit aber fürs Abendessen genutzt.
Emyprium: Nach den großartigen Norwegern Seigmen die zweitwichtigste Band überhaupt für mich. Und auch der Grund, warum ich mich der Tagesfahrt nach Balve angeschlossen habe. Deswegen ab nach vorn, dritte Reihe Bühnenmitte. Trotz anfänglicher Soundprobleme ein absolut magischer Auftritt. Der Einstig gleich mit "Mourners", anschließend "The Blue Mists Of Night" und "Ode To Melancholy". Geht es noch besser? Gänsehaupt pur und absolut sympathisch vom Auftritt. Die Publikumsreaktionen waren entsprechend überwältigend (gerade im Vergleich zu allen Bands bisher). Der Stellenwert von Empyrium im Kontext von Prophecy ist (nicht nur wegen der ersten Label-Veröffentlichung überhaupt) ein ganz besonderer.

Bethlehem und Mortiis haben wir uns dann, auch wegen der noch anstehenden Heimfahrt geschenkt. Gerade Mortiis mit dem angekündigten Era I-Set brauche ich eigentlich überhaupt nicht.

2021 soll das Festival wieder in Balve stattfinden, dann zum 25jährigen Jubiläum von Prophecy.
 
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Ich war beide Tage vor Ort und kann mich meinem Vorredner in weiten Teilen anschließen: Das Festival war organisatorisch wie auch musikalisch größtenteils hervorragend. Auch bin ich froh, dass man sich wieder etwas mehr auf die härtere Gangart konzentriert hat, als noch 2017.

Um noch ein paar Worte zum ersten Tag zu verlieren:
A Forest of Stars hatte ich mir so bisher nie angehört. War ein ganz ordentlicher Auftritt, jedoch leider mit recht unausgeglichenem Sound. Der Gesang vom Nebenmann (Gitarrist?) war außerdem ziemlich schwach.
Farsot/Coldworld hat mich immerhin zur Hälfte überzeugt - mit Blick auf Farsot, die wirklich abgeliefert haben. Coldworld war mir dann doch deutlich zu öde. Habe mir da mehr erhofft, da das Album ja damals schon recht gehypt wurde. Hats nie auf den Plattenteller geschafft und wird es jetzt wohl auch nicht.
Sun of the Sleepless haben wir nicht gesehen, da schon mehrmals erlebt.
Katla hat mich wirklich positiv überrascht. Die Musiker um den Solstafir-Ex-Drummer haben erst ihre zweite Show überhaupt hingelegt und wussten einen defintiv in den Bann zu ziehen. Bis ein-zwei versemmelte Einsätze war das ein richtig guter Auftritt, der Lust auf mehr macht. Tolles Set und sympathische Typen. Einzig an der Bühnenpräsenz sollte der Sänger noch arbeiten.
Disillusion war im Nachhinein betrachtet mein Highlight des Festivals. Da hat man von der ersten Sekunde an gemerkt, dass da großartige Musiker auf der Bühne stehen. Da war alles on point. Auch ist schön zu sehen, dass es noch Bands gibt, die Intros und besondere Instrument-Einsätze (Trompete) nicht einspielen, sondern auch wirklich live umssetzen. Der lange Applaus war wohlverdient. Auch wenn sie mit ihren Progressive / Melodeath etwas aus dem Line-Up herausstachen, kam es offensichtlich gut an.
Alcest hat ein albenübergreifendes Best-Of-Set gespielt, ohne auch nur einen einzigen neuen Song zu liefern. Im Buch wurde das versprochen, daher war ich schon etwas enttäuscht. Neige selbst meinte "sie könnten keinen Song" spielen. Ob das jetzt auf Vorgaben von Nuclear Blast fußt oder ob die Sachen nicht rechtzeitig geprobt worden sind? ;) Nichtsdestotrotz war das ein ordentlicher Auftritt. Kodama war sowieso ein großartiges Album.
Bei Strid waren wir dann leider schon sehr müde. Man hat sich trotzdem hingeschleppt und wurde dann nach einiger Eingewöhnungszeit doch mitgerissen. Tolle Liveband.

Ansonsten möchte ich noch Laster, Vemod und Bethlehem am zweiten Tag erwähnen. Die maskierten Niederländer machen wirklich einzigartige Musik, die live noch viel mehr ihre Wirkung entfaltet als auf Platte. Das war eine perfekte Wahl als erster Act am Samstag. Es wurde mit der Zeit auch merklich voller in der Höhle. Ich kann mir vorstellen, dass die einige Fans dazugewonnen haben. Haben mich beim Roadburn schon überzeugt und taten es wieder.
Auf Vemod habe ich mich vorweg am meisten gefreut, da mir der Auftritt vom Prophecy Fest 2017 bis heute in Erinnerung geblieben ist. Damals hatte ich die nicht auf dem Schirm und war absolut überwältigt. Leider konnten sie den Erwartungen dieses Jahr nicht wirklich standhalten. Abgesehen von dem schrecklichen Sound beim ersten Song, wirkte der Auftritt auch sonst nicht so aus einem Guss wie 2017. Ebenso sollten die Vocals vom Bassisten niemals so laut gestellt werden. Die neuen gespielten Songs lassen jedoch Vorfreude aufs Album aufleben. Venter pa stormene war eh wieder überragend.
Betlehem mit Onielar war wirklich eine Macht. Die Frau hat eine wirklich starke Ausstrahlung und passt perfekt zur Band. Stimmlich eine Ausnahmeleistung. Tolles letztes Konzert für uns.
Mortiis haben wir uns dementsprechend geklemmt. Selbsterklärend.
 
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