Welche Waschmaschine benutzt du? Und wie nützlich ist das?
Du, ich hab´ die mickrigste, die´s gibt, die Knosti. Für viele ist die ja ein Witz, aber ich hatte seinerzeit mehrere tausend Klassik-LPs zu waschen und wenn ich die mit einer richtigen Maschine durchgenudelt hätte, wäre ich heute noch bei Scheibe Nr. 139...
Die Knosti ist für die Erstreinigung genau richtig, sie macht antistatisch (kein Knacksen mehr) und entfernt mit Sicherheit die meisten und die schlimmsten Pressrückstände, also die, die der Nadel gefährlich werden könnten. Neulich habe ich bei einer kolorierten IQ-LP die Erfahrung gemacht, daß zwei (!) extrem gründliche Reinigungen mit einer sauteuren Maschine die Mikro...äh...organismen fast ganz beseitigen konnten, die bei einer oberflächlichen Knostiwäsche dringeblieben waren. Aber farbiges Vinyl soll sich sowieso selbst ficken, ein Scheißdreck ist das...
Falls Du mit dem Gedanken spielst, Dir auch eine zuzulegen, denke daran, daß die Waschflüssigkeit gut gefiltert werden sollte, wenn Du sie wieder in den Kanister zurückgießt. Die mitgelieferten Filterpads sind total unbrauchbar, ich nehme immer große Teefilter, schneide sie zurecht und knicke sie am Rand ein, damit die Flüssigkeit nicht seitlich mit allem Schmand wieder in den Behälter laufen kann.
Ja, im Preis-Leistungsverhältnis ist die Knosti absolut unschlagbar! Hätte allerdings nicht gedacht, dass es mit ihr auch schneller geht als mit einer automatischen Reinigungsmaschine.
Ich brauche mit der Knosti auch schon recht lange - 8 bis 10 Platten zu waschen (viel mehr passen nicht so gut auf den mitgelieferten Abtropfständer) dauert bei mir meist schon über eine halbe Stunde (das wären bei Tausenden ja mehrere Wochen oder gar Monate lang täglich ganze Nachmittage)! Liegt aber auch daran, dass ich nach dem Waschen, die Platte immer erstmal noch eine Weile über der Wanne abtropfen lasse und, nachdem ich die eine Hälfte der Labelschutzkappen abgeschraubt habe, immer gleich erst einmal mit einem Taschentuch am Rand des Labelaufklebers die Flüssigkeit rundherum wegwische, da sonst manchmal beim Hinstellen der Platte dicke Tropfen über den Labelaufkleber laufen können. Das kann - je nach Material des Aufklebers - dann auch für immer zu sehen sein (besonders bei rauem Papier). Manche Aufkleber sind aber auch unempfindlicher.
Was mich manchmal allerdings ärgert, ist, dass die erwähnten Schutzkappen für ca. 30 % der Labelaufkleber etwas zu klein dimensioniert sind - da wird dann öfter schon beim Waschen der Aufkleber feucht und dadurch manchmal (je nach Material) dauerhaft angeraut. Ist zwar für mich nicht so schlimmt, da mir der Zustand des Vinyls und des Covers viel wichtiger sind als der, der Labelaufkleber, aber man hätte die Dinger auch einfach 2mm größer im Durchmesser machen können (oder sind die bei neueren Modellen vielleicht passender? Meine hab ich wohl schon fast 20 Jahre).
Ach ja, es geht hier ja eigentlich um PW...
Kann mich meinen Vorrednern bezüglich des Sounds nur anschließen, dass ist eine wirklich herrliche, druckvolle und dennoch natürliche, transparente Produktion (bisher nur Vinyl gehört), wohl wirklich die beste, die die Band bisher auf einem Album hatte! (Das sage ich selten von Bands, die bereits in den frühen 90ern und 80ern Musik veröffentlicht haben.)
Was die Songs angeht, fehlt mir aber noch ein gutes Stück zur totalen Euphorie - ich bin da wohl am ehesten bei Ulles Review und mich haben nicht nur die ersten beiden Alben der Band für viele Jahre deutlich mehr begeistert/umgehauen, sondern auch so einige Alben anderer Bands der letzten Jahre (letztes Jahr sogar mindestens drei oder vier). Es gibt zwar einige Gänsehautmomente (vor allem die phänomenalen, einzigartigen Gitarrenharmonien) aber auch ein paar Stücke, die ich bis jetzt nur gut finde ("Back To Black" und "Pull The String" und wohl auch "Season Of the Swarm", wobei es da wieder sehr geile Gitarrenmelodien gibt).
Höre die Scheibe(n) allerdings auch erst zum zweiten Mal. Hab aber dennoch mit "Demystified", "Stranded", "Sisters Of The Dawn" und "In The Silence" bereits erste Highlights ausmachen können. Auch das vorab veröffentlichte "Devils And Angels" finde ich inzwischen großartig. Die bereits live gehörten Songs sind für mich die Schwachpunkte, klingen auf der Platte allerdings immerhin viel besser als live.
Ich hätte mir tatsächlich noch einen häufigeren Einsatz der Querflöte gewünscht - nach dem Intro vom Opener ist die ja erst wieder bei einigen Stücken auf LP Nr.2 zu hören. Die hat für mich nämlich, neben den zweistimmigen Gitarren, schrägen Breaks und so mancher Gesangslinie immer den großen Reiz dieser Band ausgemacht. Aber auch früher war sie ja längst nicht bei allen Songs zu hören.