Queensryche - Von Queen of the Reich zu D.N.A.

Platz 5 ist ein Skandal. Ich erwarte heute Abend einen ARD Brennpunkt.
Das ist vollkommen korrekt, und deshalb ein wenig Off-Topic, nämlich nochmal was zu Queensryche. :D Die nunmehr korrekte Liste. Meine Sekretärin hat da wohl was durcheinandergebracht:

1. Rage For Order
2. The Warning
3. Empire
4. Promised Land
5. Occupation: Kindrhyme

"Warning" kannte ich bislang nur vom Rechner, und wenn das so ist, mit allen Ablenkungen und dem Schrottsound, sollte man am besten die Hände still halten, bis eine CD oder LP eintrifft, was kürzlich beides glücklich der Fall war. "The Warning" ist nichts weniger als ein Meisterwerk - mit kleinen, aber umso liebenswerteren Unvollkommenheiten. Für ein Debutalbum überirdisch. Visionär. Jede Menge Zeitgeist und trotzdem absolut eigenständig.

Wie konnte sich Zoff Tate eigentlich so lange so gut verstellen? :acute:
 
Ich möchte euch auf 'The Illusion' von Psyco Drama aufmerksam machen. Klar, von Queensryche beeinflusste Bands gibt es jede Menge. Aber im Zusammenspiel von anspruchsvollem Songwriting und eingängigen klasse Gesangsmelodien kam diese Formation aus Colorado Springs sehr dicht an das Quintett aus Seattle heran. Wenn man die Augen schließt, könnte man meinen, 'The Illusion' wäre das Bindeglied zwischen 'The Warning' und 'Rage For Order'. Das dieses Werk so unbekannt ist, muss wohl am Erscheinungsjahr 1995 liegen. Das Songwriting ist auf kontinuierlich hohem Niveau, vom Opener bis zum letzten Stück.

4876.jpg


Leider ist dieses Album noch immer ein vergessenes Juwel. Beim 90er-Battle-Vorentscheid hatte nur ich es auf meiner Liste. Aber ‘The Illusion‘ ist mindestens genauso gut wie ‘Programmed‘ von Lethal und verdient viel mehr Beachtung. Lasst euch nicht vom Cover abschrecken und hört mal rein. Am besten gefallen mir die Stücke "Flames Of Freedom", "Longtime Forgotten'' und die Gänsehaut Ballade ''Castle In The Sky''.

https://www.youtube.com/results?search_query=psychodrama+the+illusion+ ( das Komplette Album)

Castle In The Sky
 
Ich möchte euch auf 'The Illusion' von Psyco Drama aufmerksam machen. Klar, von Queensryche beeinflusste Bands gibt es jede Menge. Aber im Zusammenspiel von anspruchsvollem Songwriting und eingängigen klasse Gesangsmelodien kam diese Formation aus Colorado Springs sehr dicht an das Quintett aus Seattle heran. Wenn man die Augen schließt, könnte man meinen, 'The Illusion' wäre das Bindeglied zwischen 'The Warning' und 'Rage For Order'. Das dieses Werk so unbekannt ist, muss wohl am Erscheinungsjahr 1995 liegen. Das Songwriting ist auf kontinuierlich hohem Niveau, vom Opener bis zum letzten Stück.

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Leider ist dieses Album noch immer ein vergessenes Juwel. Beim 90er-Battle-Vorentscheid hatte nur ich es auf meiner Liste. Aber ‘The Illusion‘ ist mindestens genauso gut wie ‘Programmed‘ von Lethal und verdient viel mehr Beachtung. Lasst euch nicht vom Cover abschrecken und hört mal rein. Am besten gefallen mir die Stücke "Flames Of Freedom", "Longtime Forgotten'' und die Gänsehaut Ballade ''Castle In The Sky''.

https://www.youtube.com/results?search_query=psychodrama+the+illusion+


Platte ist in der Tat sehr gut, und das Cover find ich so schlecht nicht. Da gibt's schlimmeres.

War Jahrelang eines dieser bemittleidenswerten Alben die man immer in den 5 - 10 DM Kisten auf Plattenbörsen etc. gefunden hat. Für die etwas früher veröffentlichte Stranger Than Fiction von Forté habe ich sowohl als CD als auch auf Vinyl damals auch soviel bezahlt. Oder auch die erste Mystik. Es lohnte sich halt schon immer auch mal bei den Cheapos zu schauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Platte ist in der Tat sehr gut, und das Cover find ich so schlecht nicht. Da gibt's schlimmeres.

War Jahrelang eines dieser bemittleidenswerten Alben die man immer in den 5 - 10 DM Kisten auf Plattenbörsen etc. gefunden hat. Für die etwas früher veröffentlichte Stranger Than Fiction von Forté habe ich sowohl als CD als auch auf Vinyl damals auch soviel bezahlt. Oder auch die erste Mystik. Es lohnte sich halt schon immer auch mal bei den Cheapos zu schauen.

Ja, so ging mir das mit besagten Alben auch. Auch mit der Psÿco Drama. Massacre hatte ja gerne mal solche Overstocks geschichten; ähnlich auch Attika, Havoc Mass usw... Die erste Psÿco Drama ist deutlich das beste Album der Band, aber ich mag auch den Nachfolger und das Comeback durchaus gerne.
 
Ich bin offenbar ein Freund der populäreren Musik. Ja, diese Nachricht wird für viele unerwartet kommen, ich war selber ganz verdutzt, als ich´s an mir bemerkte. Aber ich kann´s nicht ändern, ich liebe "Silent lucidity".

Es stimmt, der Song hat schon produktionstechnisch, aber auch von der Instrumentierung heikle Passagen, ist aber dennoch ein absolutes Meisterwerk der anspruchsvollen Eingängigkeit geworden. Er ist handwerklich extrem gut gemacht. Und er hat verdammtnochmal Seele. Haufenweise Seele. Die zeigte sich zumindest mir erst nach ziemlich einigen Hördurchgängen, nicht schon direkt zu Beginn. Keine Ahnung, woran das lag, aber jetzt liebe ich den Song sehr.

Erster Kritikpunkt gleichwohl: Das rezitativ gehaltene Intro. Etwas zu schmierig geraten vielleicht, man befürchtet zunächst, der Typ wolle einem eine Heizdecke andrehen. Dann die Erleichterung, die Kapelle setzt ein und es wird richtig gesungen. Zweite Problemstelle: Das "Solo", welches allerdings kein richtiges Solo wird, sondern in sich emporschwingenden Keyboardstreicherkaskaden verliert, unter die wiederum somnambules Hypno-Gequassel gelegt wurde. Also, da hätte ich lieber ein gescheites Jahrhundertsolo gehabt, so in der Tradition von "Comfortably numb" oder so. Dazu dann natürlich auch eine etwas veränderte Chord-Progression, obwohl z.B. Dan und Brian von Psychotic Waltz auch aus dieser Wendeltreppe an Akkorden noch Gänsehaut hätten rausholen können.

Der Refrain hingegen erscheint mir makellos und hat mich irgendwie sogleich an "Goldilox" von King´s X erinnert. Von fern erstmal natürlich nur. Irgendwann habe ich sogar geschnallt, warum: Das langgezogene "I----" (northumbrisch für das gemeinfrz. "je", das am britischen Hof noch zur Zeit König Arthurs stärker en vogue war) ist natürlich ganz, ganz eng an denselben bedeutungstragenden Laut im King´s X-Song angelehnt, auch die Tatsache, daß er von der Gang ausgestossen wird und nicht etwa vom Anführer, macht mir immer wahrscheinlicher, daß sich DeGarmo da stark von seinen südnordamerikanischen Kollegen inspiriert haben lassen dürfte. Oder lassen haben dürfte. Was weiß ich.

Und das ist m.M.n. gar nicht weit hergeholt, King´s X waren ´89/´90 der ganz, ganz heiße Scheiß innerhalb der härteren und progressiveren Musikerszene, und hier, im Refrain von "Silent lucidity", quillt uns reinster "Goldilox"-Geist entgegen. Und das ist höchst erfreulich, wenn ich das mal festhalten darf.

Auf der insgesamt eher kühlen, kalkuliert klingenden "Empire" ist "Silent lucidity" mithin eine Oase der interessierten Mitmenschlichkeit, auch wenn das mokante "I´m smiling next to you..." gelegentlich immer noch ein bißchen bedrohlich auf mich wirkt.
 
Neue Solo-Single von Todd La Torre:
Nicht erschrecken. Der Song hat mit dem bekannten Queensryche-Stil anfangs nicht viel zu tun. Zu Beginn gibt's vielmehr klassischen US Power Metal.
Erst mit dem Refrain (so ab ca. 1:50 min.) klingt's dann doch vertraut.
 
Neue Solo-Single von Todd La Torre:
Nicht erschrecken. Der Song hat mit dem bekannten Queensryche-Stil anfangs nicht viel zu tun. Zu Beginn gibt's vielmehr klassischen US Power Metal.
Erst mit dem Refrain (so ab ca. 1:50 min.) klingt's dann doch vertraut.

Vertraut vielleicht!
Aber ich möchte ja kein QR-Aufwasch, sondern den Grund fürs Solo-Album hören.
Ich finde den Part vor „vertraut“ viel stärker!
 
Vertraut vielleicht!
Aber ich möchte ja kein QR-Aufwasch, sondern den Grund fürs Solo-Album hören.
Ich finde den Part vor „vertraut“ viel stärker!
Hm, diese Art von modernem Power Metal Sound gibt mir nix mehr. Ich habe da auch schon gefühlt 500 genau gleich klingende Tonträger im Schrank.
Ich warte erst mal das Album ab. Mal sehen wie der Rest wird. Falls dieser Song repräsentativ sein sollte, brauch ich's wohl eher nicht.
 
Scheinbar ist Scott Rockenfield nach eigenen Aussagen nie bei QUENNSRYCHE ausgestiegen.

Wenn man neu geposteten Bildern glauben darf, trommelt aber Ex KAMELOT Schlagzeuger Casey Grillo das neue Album ein.
Irgendwie eine verzwickte Lage...
 
Scheinbar ist Scott Rockenfield nach eigenen Aussagen nie bei QUENNSRYCHE ausgestiegen.

Wenn man neu geposteten Bildern glauben darf, trommelt aber Ex KAMELOT Schlagzeuger Casey Grillo das neue Album ein.
Irgendwie eine verzwickte Lage...

Laut QR ist Scott doch in Elternzeit gegangen und nie zurückgekehrt, sei nicht mehr zu erreichen gewesen etc.

Wahrheit liegt bestimmt irgendwo in der Mitte
 
Hm, mich lässt "The Verdict" ein wenig ratlos zurück. Trotz vieler Durchläufe und obwohl mir das Album beim Hören immer auch gefällt, bleibt irgendwie nichts hängen. Wenn das Album zu Ende ist, kann ich mich auch nach nunmehr 4 Wochen immer noch an keinen einzigen Song erinnern.


Geht mir auch so.
Bleibt null hängen. Zum einen Ohr rein, zum anderen Ohr wieder raus.
Schade.
 
Nee komm die Songs die es auch ins Live Repertoire geschafft haben, der Opener und "Propaganda Fashion" bleiben schon hängen! Hab die aber auch in meiner QR Best-Of Playlist, da rotieren die dementsprechend auch mal öfter
 
Hm, mich lässt "The Verdict" ein wenig ratlos zurück. Trotz vieler Durchläufe und obwohl mir das Album beim Hören immer auch gefällt, bleibt irgendwie nichts hängen. Wenn das Album zu Ende ist, kann ich mich auch nach nunmehr 4 Wochen immer noch an keinen einzigen Song erinnern.
Geht mir ähnlich. Obwohl das handwerklich gut gemacht und Todd's Stimme passend ist.
Ich kann noch nicht mal sagen, ob mir die gleiche Platte unter einem Anderen Bandnamen mehr geben würde
 
Typisches Album, das wenn es läuft gefällt und mich sagen lässt "Die muss ich öfters hören", letztendlich mach ich das dann aber doch nicht.

Ein Kumpel war so begeistert von der Scheibe, dass ich sie halt im Geschäft für 6€ mal mitgenommen habe.

Es ist an und für sich gut, aber so richtig hängenbleiben will da nichts. Wenn ich die jetzt einlegen würde, dürfte ich einiges erkennen, aber auswendig was vorsingen oder ein Riff summen, keine Chance.

Bin aber auch nicht die Zielgruppe. Für mich dürften Queensryche immer noch nach EP/The Warning klingen
 
Für mich dürften Queensryche immer noch nach EP/The Warning klingen
Ja. Und nach "Rage For Order" bitte, bitte, bitte. Was ich immer nicht verstehe, sind die vielen Bemerkungen (z.T. auch hier im Forum), auf ihren frühen Platten seien Queensryche noch nicht so richtig progressiv gewesen. Hä? Gut, bei der EP kann ich das nachvollziehen, aber was wäre wohl progressiver als "Warning" und "Rage For Order"? Gegen diese beiden (insbesondere die letztere) ist "Mindcrime" fast ein stinknormales, straightes Hardrockalbum, Himmel nochmal. :D

Mir geht immer die Straße aus, wenn ich eines der beiden, "Warning" oder RFO, im Auto einlege. Das sind (neben "Perfect Symmetry") wirklich die einzigen Alben, die ich nicht am Steuer hören kann, weil ich dann nicht mehr weiß, was diese ganzen Scheiß-Schilder von mir wollen oder warum die anderen Verkehrteilnehmer nicht einfach Platz machen, wenn einer kommt, der mit wichtigerem beschäftigt ist als ihrem erbärmlichen Wunsch möglichst zügig von A nach B zu kommen.

"N M 156" oder "Neue Regel" (haben Tate oder DeGarmo eigentlich Norbert Wiener gelesen?) sind Gründungsurkunden des großgedruckten "Prog" im Wörtchen PROGmetal gewesen. Niemand hat nachher und erst recht nicht vorher etwas ähnliches gemacht. Das mag damals vage von bestimmten Elektro-Pionieren und experimentellen Klangsuchern beeinflußt gewesen sein, die Verbindung mit vernünftigen Gitarren und selbstbewußtem Schlagwerk ist aber einzigartig und dabei ist es mir schnurzegal, ob man das Prog-Metal- oder Art-Metal oder Garkein-Metal nennen möchte.

"Empire" atmet halt den Geist von "Hysteria", was einen in der Tat auf Dauer ziemlich mürbe machen kann. Aber ich kenne jemanden, die hört "Empire" immer beim Kochen. Insofern alles in Ordnung mit der Scheibe. Man muß auch nicht alles dauernd bis zum Anschlag hinterfragen. "Promised Land" - ich habe mal den Anfang dieses Threads nachgeschlagen, es ist echt erstaunlich, wie viele Leute diese Platte regelrecht mit Verachtung strafen. Etwas durchwachsen, ja, aber groß in den genialen Momenten...

Deshalb ein kleiner ernstgemeinter Exorzimus für zwischendurch:

The Warning - 12/10
Rage For Order - 12/10
Operation Mindcrime - 10/10
Empire - 9/10
Promised Land - 9/10

Die drei El-Torro-Alben gefallen mir gleichwohl alle ziemlich gut. Von der ersten s/t (2013) war und bin ich immer noch am meisten angetan. Keine Ahnung, wieso.
 
Ja. Und nach "Rage For Order" bitte, bitte, bitte. Was ich immer nicht verstehe, sind die vielen Bemerkungen (z.T. auch hier im Forum), auf ihren frühen Platten seien Queensryche noch nicht so richtig progressiv gewesen. Hä? Gut, bei der EP kann ich das nachvollziehen, aber was wäre wohl progressiver als "Warning" und "Rage For Order"? Gegen diese beiden (insbesondere die letztere) ist "Mindcrime" fast ein stinknormales, straightes Hardrockalbum, Himmel nochmal. :D

Mir geht immer die Straße aus, wenn ich eines der beiden, "Warning" oder RFO, im Auto einlege. Das sind (neben "Perfect Symmetry") wirklich die einzigen Alben, die ich nicht am Steuer hören kann, weil ich dann nicht mehr weiß, was diese ganzen Scheiß-Schilder von mir wollen oder warum die anderen Verkehrteilnehmer nicht einfach Platz machen, wenn einer kommt, der mit wichtigerem beschäftigt ist als ihrem erbärmlichen Wunsch möglichst zügig von A nach B zu kommen.

"N M 156" oder "Neue Regel" (haben Tate oder DeGarmo eigentlich Norbert Wiener gelesen?) sind Gründungsurkunden des großgedruckten "Prog" im Wörtchen PROGmetal gewesen. Niemand hat nachher und erst recht nicht vorher etwas ähnliches gemacht. Das mag damals vage von bestimmten Elektro-Pionieren und experimentellen Klangsuchern beeinflußt gewesen sein, die Verbindung mit vernünftigen Gitarren und selbstbewußtem Schlagwerk ist aber einzigartig und dabei ist es mir schnurzegal, ob man das Prog-Metal- oder Art-Metal oder Garkein-Metal nennen möchte.

"Empire" atmet halt den Geist von "Hysteria", was einen in der Tat auf Dauer ziemlich mürbe machen kann. Aber ich kenne jemanden, die hört "Empire" immer beim Kochen. Insofern alles in Ordnung mit der Scheibe. Man muß auch nicht alles dauernd bis zum Anschlag hinterfragen. "Promised Land" - ich habe mal den Anfang dieses Threads nachgeschlagen, es ist echt erstaunlich, wie viele Leute diese Platte regelrecht mit Verachtung strafen. Etwas durchwachsen, ja, aber groß in den genialen Momenten...

Deshalb ein kleiner ernstgemeinter Exorzimus für zwischendurch:

The Warning - 12/10
Rage For Order - 12/10
Operation Mindcrime - 10/10
Empire - 9/10
Promised Land - 9/10

Die drei El-Torro-Alben gefallen mir gleichwohl alle ziemlich gut. Von der ersten s/t (2013) war und bin ich immer noch am meisten angetan. Keine Ahnung, wieso.

In normalen Zeiten bin ich beruflich auch viel auf der Straße. Die Kombination Prog/Autofahren kann ich super nachvollziehen. Was Queensryche angeht, sind die ersten 6 Alben (inkl. EP) einfach nur grandios.
Die Torro-Alben sind okay, können aber nicht annähernd die Euphorie entfachen, wie es die Band bis PL getan hat und bis heute immer wieder tut.
Empire zum Kochen wird ausprobiert! Da ist der „Hysteria“-Aufschrei der Familie vielleicht auch nicht gleich so laut! ;)
 
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