Gefällt mir sehr, das Album.
Nach mehreren Duchläufen wächst die Scheibe immer mehr und ich weiß jetzt schon, daß das Album
bei mir mehr Durchläufe bekommen wird als alles, was nach Promised Land und bis zu diesem Album von der Band mit Geoff Tate geschrieben und veröffentlicht wurde.
Man hört Queensrÿche wieder. Endlich.
Vor allem am Gitarrensound, Gesangsrythmik und dem ureigenen Stil.
Auf eine Song-Einzelkritik verzichte ich auch hier, das können die sogenannten Fachleute besser, wobei allerdings
festzustellen bleibt, daß die Songs ausgefeilter, packender und emotionaler gespielt und gesungen werden als noch bei allen
neueren Vorgängern der Früh-90er bis zu Dedicated To Chaos (da nur reingehört und mit dem Kopf geschüttelt) zusammen.
Auch wenn der Vorgänger gescholten wird, aber als logische Entwicklung und angesichts der damaligen Geschichte macht das schon irgendwie Sinn
und gefällt mir weiterhin (gerade erst die goldene LP + CD bei NB bestellt).
Die Bonus 7" hat zwei wirklich gute und schöne Songs zu bieten, das gelbe Vinyl mit der ge-etchten 4ten Seite macht optisch schön was her,
der Plattenspieler-Unterleger ist ein nettes Gimmick und das Poster hat 2 Seiten (Band oder Cover).
Well done, die Herren Königinnenreich.
Und wie so viele schon andernorts geschrieben haben:
Wenn das Album, natürlich in anderer Form, aber ähnlich klingend (wäre ja eine andere Mannschaft gewesen), nach Empire gekommen wäre,
hätte es den Absturz so nicht gegeben, ganz im Gegenteil, es wäre gefeiert worden.
Aber im Prinzip ist das sowieso nur ein Gedankenspiel,
denn wer weiß, wie die Nachfolger von Promised Land mit DeGarmo geklungen hätten, wenn er in der Band geblieben und
wenn der vermaledeite Grunge nicht dazwischengekommen wäre und unter Tate / DeGarmo´s Ägide Hear In the Now Frontier geschrieben und eingespielt wurde.
Was, wenn damals das "Next-Big-Thing" eine andere Stilrichtung gewesen wäre?
Hätte sich die Band dann an den Zug drangehängt bzw. von inspirieren lassen?
Wäre Geoff Tate auch so ein seltsamer Typ geworden, wie er jetzt ist, hätten die Musiker 1997 ähnliche Songs in der Schnittmenge
wie das heutige Album namens Condition Hüman geschrieben, oder wären sie in eine andere, frickelig-friemelige Jazz-Prog-Richtung abgedriftet?
Hätten sie einen ähnlichen Weg wie Savatage mit TSO eingeschlagen und wären theatralischer und bombastischer geworden,
würden sie queeniger geworden sein mit Ausflügen ins beatlesque, wäre ein Stil wie der von Pink Floyd die neue Marschroute geworden?
Hätten sie eine Wandlung in Richtung härtere Bon Jovi vollzogen oder würden sie sich an Rush mit Tendenzen in Richtung alte Saga orientiert haben?
Oder wären sie poppiger geworden und hätten fast alle Metalelemente abgelegt, da ja "Lucy" ein solcher Erfolg war
oder hätten die Hauptsongschreiber Tate / DeGarmo den tiefsinnig-melancholischen Stil von Promised Land
noch weiterverfolgt und in eine andere musikalische Dimension verfolgt?
Ein guter Ansatz wäre da Someone Else gewesen.
Oder anders gefragt:
Wenn Operation: Mindcrime und noch mehr Empire nicht so ein durchschlagender Erfolg gewesen wäre, sondern wenn die Band mit
Rage For Order auf einem gewissen Level stagniert hätte, wäre Geoff Tate in der Band geblieben und hätte die
Band in eine ihm (wie wir ja heute wissen, unvorteilhafte) genehme Richtung dirigiert oder hätte er die "erfolglose" Band verlassen?
Wie dem auch sei, was Geoff Tate heute macht und als Bandprojekt veröffentlicht, interessiert mich nicht mehr.
Ich höre das neue Album seiner alten Band und bisher kann ich auf Codition Hüman keinen einzigen Ausfall finden.
Ganz anders noch bei den Vorgängern, die unter seiner Regie entstanden sind.
Ich freue mich, daß Queensrÿche ein so starkes Album geschrieben haben und damit hoffentlich den Erfolg einfahren werden, der ihrnen all die vergangenen Jahre versagt blieb.
Ich stoße an auf eine erfolgreiche Zukunft
Ach ja, was Todd LaTorre mit seiner Aussage meinte, als er sagte, er orientiert sich bei den Songs an Alice In Chains, erschließt sich mir beim Hören des Albums nicht.