Quo Vadis Black Metal?

Ich finde, das ist Jammern auf hohem Niveau, denn lieber eine Überdosis als das satte, faule, desinteressierte Event-Zelebrieren, welches dazu führt, dass die Kohle nach Wacken oder auf einen Kreuzfahrtdampfer geschafft wird, wo mehr Sonnenbrillen den Besitzer wechseln als Tonträger. Die Jagd nach Platten ist immer besser als die Jagd nach.... ähm.... nichts.
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...Wie kannst du dir da noch bewusst Zeit nehmen um jeden Tonträger ausgiebig zu zelebrieren? Mir raucht schon der Kopf wenn ich 2 Bands pro Woche bewerten soll und jedes Album circa "nur 4-8" mal in Ruhe anhören kann, bis der nächste Kandidat ungeduldig vor meiner Anlage aufschlägt. Würde mich sehr interessieren :)...

Dräng mich mal dreist dazwischen :D

Antwort: Hobby zum Beruf machen?! :)

Sidecomment:
Mit der wachsenden Hörerfahrung steigt doch außerdem auch die individuelle Optimierung der Aufmerksamkeitszuwendung auf bestimmte Aspekte der Musik.
 
Solange es Gruppen und Labels wie zB Nocternity/Kyrck gibt mache ich mir um "den" Black Metal keine Sorgen. Wie ich schon mehrfach und an verschiedener Stelle in diesem Forum sagte: Meines Erachtens soll jeder sein Süppchen kochen und schauen wo er damit hingelangt. Wen kümmerts? "Den" Black Metal sicher nicht..."der" hat ohnehin schon für alles Erdenkliche bereitwillig hergehalten. Um auf den Threadtitel "Quo Vadis Black Metal" zu antworten: Mir egal (und zu dieser Ansicht würde ich auch dem Threadersteller raten).
 
Ich finde, das ist Jammern auf hohem Niveau, denn lieber eine Überdosis als das satte, faule, desinteressierte Event-Zelebrieren, welches dazu führt, dass die Kohle nach Wacken oder auf einen Kreuzfahrtdampfer geschafft wird, wo mehr Sonnenbrillen den Besitzer wechseln als Tonträger. Die Jagd nach Platten ist immer besser als die Jagd nach.... ähm.... nichts.

Also ein Wacken-ist-doof Post scheint aber inzwischen schon obligatorisch zu sein. :D

Es gibt ja kaum einen "Über-die-Szene-diskutier-Thread", wo man nicht früher oder später in irgendeiner Weise immer die gleichen Kommentare über Wacken liest. Genauso wie die ständige Angst, irgendein böser, ominöser Mainstream könnte die eigene geliebte Szene infiltrieren. Das habe ich noch nie so stark erlebt, wie beim Black Metal. Das ist für mich noch das eheste Zeichen von Unsicherheit in einer Szene. Es entsteht zwar viel neues, aber gefühlt immer direkt mit einem großen Drang sich irgendwie zu rechtfertigen und abzugrenzen. Nicht unbedingt von den Musikern, eher von den Fans. Manche klappen ja schon fast zusammen, wenn Musiker sich vegan ernähren, oder sich zu Hipster-mäßig anziehen. Das ganze hat in meinen Augen schon fast dogmatische Ansätze und das ist für mich genauso ein Zeichen von Faul- und Trägheit. Die guten, echten Underdogs, gegen die bösen kommerziellen großen Konzerne. An sich schön und gut, aber mittlerweile geht man sich dabei lieber gegenseitig an die verbale Gurgel. Man hat sein klischeehaftes Bild von Anderen und hält sich deshalb für besser. Damit meine ich übrigens niemanden persönlich, aber manche Kommentare die ich hier mit der Zeit so gelesen habe, scheinen mir dann doch ziemlich in diese Richtung zu gehen.

Eine Szene, die auf der einen Seite ziemlich genaue Vorstellungen davon hat, wie ihre Musik klingen darf, aber auf der anderen Seite dann doch Eigenständigkeit, Kreativität und Glaubhaftigkeit will, braucht sich doch nicht darüber zu wundern, wenn sich gewisse Trends die funktionieren plötzlich ziemlich schnell kopieren. Black Metal muss in der Vorstellung mancher Leute genau so sein, wie sie denken, das er sein müsse. Da darf keiner Vegan essen, große Brillen tragen, oder aufs Wacken fahren. Sowohl Bands, wie auch Fans. Wenn doch, haben sie Black Metal nicht verstanden, oder müssen sich noch ein ganze Menge Hintergrundwissen aneignen, oder sind eben einfach kein richtiger Black Metal. Das ist in dem Fall auch keine Übertreibung, sondern habe ich so, oder so ähnlich schon zu hören gekriegt. Man zwängt sich doch oft selber in ein absolut enges Konzept gegen das es auch kaum Kritik gibt...
 
Alles ein Teil des Demarkationsprozesses eigener Identitätsbildung; zu häufig geht dabei aber auch zu viel Energie verloren und man verliert sich in musikalischer Belanglosigkeit bzw. in festen Szenestrukturen, obwohl man doch individuell, frei und einzigartig sein will. Einfach mal entspannt bleiben, es gibt durchaus Wichtigeres...
 
Das ist für mich noch das eheste Zeichen von Unsicherheit in einer Szene.

Was ist denn überhaupt die Szene? Ich stelle mir diese Frage des Öfteren. Trägt man dann auch Kapuzen, Corpsepaint, begießt sich mit Schweineblut, oder trägt umgedrehte Kreuze spazieren?
Ich meine das nicht provokant, sondern als interessierter nicht-Szene-Mensch. Mein Leben findet fernab von irgendwelche Szenegedanken statt und vielleicht konsumiere ich nur Musik, die mir gefällt und nichts weiter.
Die Veröffentlichungswut ist aber nicht nur ein Problem des BM, sondern der gesamten Metalszene. Dazu tragen auch, wie oben schon geschrieben, die Reizüberfutung durch Youtube usw., Foren und auch Metalmagazinen bei.
Daher mein Rat, weniger kaufen, intensiver hören und auch mal wegschauen, wenn hier oder irgendwo das neue große Ding gefeiert wird.
 
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Was ist denn überhaupt die Szene? Ich stelle mir diese Frage des Öfteren. Trägt man dann auch Kapuzen, Corpsepaint, begießt sich mit Schweineblut, oder trägt umgedrehte Kreuze spazieren?
Ich meine das nicht provokant, sondern als interessierter nicht-Szene-Mensch. Mein Leben findet fernab von irgendwelche Szenegedanken statt und vielleicht konsumiere ich nur Musik, die mir gefällt und nichts weiter.
Die Veröffentlichungswut ist aber nur ein Problem des BM, sondern der gesamten Metalszene. Dazu tragen auch, wie oben schon geschrieben, die Reizüberfutung durch Youtube usw., Foren und auch Metalmagazinen bei.
Daher mein Rat, weniger kaufen, intensiver hören und auch mal wegschauen, wenn hier oder irgendwo das neue große Ding gefeiert wird.

Naja, meiner Meinung nach ist die Szene letztlich all das, was über, mit und um diese Musik stattfindet. Von der Forendiskussion, über Magazine bis hin zu Konzerten, Clubs und Festivals ist das letztlich alles irgendwie "die Szene". Es gibt dabei keine klare oder absolute Grenze. Ich beachte mich auch durchaus als Teil dieser Szene. Wobei ich eben auch nur höre, was mir gefällt.
 
Was ist denn überhaupt die Szene? Ich stelle mir diese Frage des Öfteren. Trägt man dann auch Kapuzen..

mache ich auf der Bühne und privat ganz gerne :D fühle mich aber (was meine Stadt betrifft) keiner Szene zugehörig. Und das trotz regelmäßigem Besuchs von Konzerten, ehrenamtlicher Mitarbeit in einem Jugendkulturzentrum, Eigenveranstaltungen etc.

Naja, meiner Meinung nach ist die Szene letztlich all das, was über, mit und um diese Musik stattfindet. Von der Forendiskussion, über Magazine bis hin zu Konzerten, Clubs und Festivals ist das letztlich alles irgendwie "die Szene". ..

lt. Definition macht auch in etwa das "Szenen" aus. Aktive (in unserem Fall eine Band haben, in einem Magazin schreiben, Konzerte veranstalten...)/Passive (Musik hören, Konzerte Besuchen...) Beteiligung am Geschehen...
 
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