Religion in der Musik ( im Metal )

Hero Of The Day

Till Deaf Do Us Part
Wie seht ihr das?
Dürfen religiöse Bezüge/Andeutungen/Symbole oder sogar Meinungen/Überzeugungen in der Musik, speziell im Metal, für euch eine (große) Rolle spielen?
Ist das für euch okay, oder geht das gar nicht? Stört euch das, wenn sich eine Band offen z.B. christlich gibt und es auch entsprechende Texte gibt ( mit fallen da jetzt Stryper und August Burns Red ein, die das mehr oder weniger offen zur Schau stellen )?
Oder findet ihr so was eher spannend, gerade wenn Künstler oder Bands auch mal Bezug auf den Islam/Budhissmus/Hinduismus oder aufs Judentum nehmen?
Es ist für auch sogar legitim oder sogar zwingend notwendig, wenn auf allerhand religion eingedroschen wird und offen Atheismus "gepredigt" wird ( geht dann meist schnell über zu Okkultismus/Satanismus ) ?

Gerade der Metal ist ja eher Atheistisch bzw. Agnostisch geprägt und ist generell immer kritisch gegenüber dem gewesen, was allerhand organisationen den Leuten als "höhere Macht" verkaufen wollten.


Ich für meine Verhältnisse bin da ziemlich entspannt, finde es sogar spannend und interessant,wenn mit religiöser Symbolik gearbeitet wird und man versucht, da vor allem kulturgeschichtliche und sozialpolitische Aspekte rauszufiltern. Auch (textliche) auseinandersetzungen mit dem Glauben an sich oder dem eigenen Glauben finde ich grundsätzlich nicht blöd; wenn es nach "innen" gerichtet ist völlig okay.
Was ich gar nicht leiden mag ist polemisches oder aufdringliches Predigen und eigene-meinung-reindrücken-wollen und das Spielen mit Emotionen. Und auch Beleidigungen und in den Schmutz ziehen anderer mag ich gar nicht.
Das vermischt sich dann meistens mit Politik ( meistens rechts-ideologisch; Stichwort NSBM ). Das kann mir dann echt gestohlen bleiben.


Finde dahingehend etwaige Zusammenhänge,Widersprüche,Ansichten und Herangehensweisen äußerst spannend und hoffe, das da sowas wie ne ernsthafte Diskussion bei rumspringt, die nicht in blöden "Religion ist scheiße" bzw. "Diese eine Religion ist Scheiße" oder "Meine Religion ist besser als deine" ausartet.

Wahrscheinlich wird sich das mit der Frage "Politik im Metal" irgendwann vermischen, ist aber okay, weil mmn. Politik und Religion eh untrennbar verbunden sind.

Ich weiß, solche Themen sind immer dünnes Eis, aber ich denke , das alle hier zivilisiert genug sind;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Musik ist Kunst und Kunst erfasst das gesamte Spektrum gesellschaftlicher Themen. Wenn jemand seine religiösen Gefühle/Ansichten im Metal ausdrücken möchte, bitte, sein Bier. Wenn drölfzigtausend Black Metal Bands schwarze Messen oder pagane Feierlichkeiten auf der Bühne imaginieren dürfen, sollen das auch andere Konfessionen/Religionen können, muss sich ja niemand antun. Solange mir das Gesamtpaket gefällt, ist auch die Konfession nebensächlich. Schwierig wird es nur bei Glaubensrichtungen, die auch innerhalb der Musik ernstzunehmend mit meinen Moralvorstellungen kollidieren. Sowas wie alttestamentarische Tierverbrennungen, damit JHWH geil wird oder mormonischer Pedophilie. Ist aber eher unrealistisch, auf sowas zu stoßen. Von daher bleiben wir dabei:
:cool:
 
Dürfen religiöse Bezüge/Andeutungen/Symbole oder sogar Meinungen/Überzeugungen in der Musik, speziell im Metal, für euch eine (große) Rolle spielen?

Ja.

Ist das für euch okay, oder geht das gar nicht? Stört euch das, wenn sich eine Band offen z.B. christlich gibt und es auch entsprechende Texte gibt ( mit fallen da jetzt Stryper und August Burns Red ein, die das mehr oder weniger offen zur Schau stellen )?

Ich habe "früher" Christliche Bands ignoriert. Aber über die Jahre immer wieder coole Bands kennengelernt, welche Ihren Glauben offen zeigen und
auch in den Texten verarbeiten. Damit habe ich eigentlich keine Probleme.
Das einzige Problem habe ich mit Texten wie Zbsp. Sacred Warrior - Fire from Heaven.
Die Christlich "extremen" Texte stören mich, mit satanischen Texten habe ich keine Probleme - da ich die Bands eh nicht
ernst nehme, die Christlichen Bands aber schon
 
Die Musiker aus dem Jesus-Fanclub lehne ich ab, ich bin nicht ausgetreten, um mir in meiner Freizeit dann wieder Lobpreisungen des Herren anzuhören. Tom Arayas Glauben hingegen hat mich nie gestört, ich fand es eher witzig, dass er „God hates us all“ und andere schöne Lieder gesungen hat.
 
Ich schließe mal aus den Äußerungen, dass es den meisten grundsätzlich erst mal egal ist, solange die Musik stimmt und die Bands nicht versuchen zu missionieren/predigen. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten Metalfreunde sowieso Religionen grundsätzlich ablehnend gegenüber stehen und eher zum Pragmatismus neigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin ja als Pastor beruflicher Vollzeit-Christ und höre Metal ziemlich genau, seitdem ich gläubig geworden bin - also jeweils etwa 15-16 Jahre.

Natürlich finde ich manche christlichen Texte plakativ oder dämlich, manchmal sehen das die Musiker später aber auch selbst ganz gut ein.

Ich nehme nicht alle satanischen Black Metal Lyrics ernst, aber ich finde es auch nicht richtig, das gar nicht zu machen - die Leute, die ernsthaft das Leben anderer oder das eigene Leben beenden in der Black-Metal-Szene sprechen da schon auch für sich.

Insgesamt muss ich bei Kunst aber zwischen dem Künstler und dem lyrischen Ich unterscheiden. Das ist ja nicht identisch.


Im Moment bin ich voll im White-Metal-Sammel-Wahn. Aber die neuen Scheiben von WATAIN und VERHEERER sind auch hier und liefen bereits mehrfach.


Ich bin ein großer Freund der Glaubensfreiheit - dazu gehört es, dass jeder werbend seinen Glauben vertreten darf, aber auch, dass niemandem Glauben aufgezwungen werden darf. Ich respektiere die Freiheit des Anderen - auch in der Musik. Jeder hat das Recht, seinen Glauben in Lyrics zu besingen. Ob ich das dann gut finde ist eine andere Frage - aber ziemlich viel an Black Metal steht dann ja doch in meinem Regal.
 
Es ist doch wie in allen anderen Lebensbereichen. Eine Metal Band kann grundsätzlich besingen was sie möchte.
Religion, Tierschutz oder meinetwegen auch Regenbogen oder Einhörner .
Am Ende entscheide ich als Konsument, was ich hören möchte.

Was das Thema Religion betrifft, so handelt es sich im Metal also offenbar ohnehin um eine Nische. Wie bereits oben erwähnt, sind wir hier vermutlich mehrheitlich eher Glaubensskeptiker.
Wäre es anders, gäbe es wohl auch mehr christliche Metal Bands.
Solange diese Bands und deren Musiker nicht aggressiv missionieren, stört mich das auch nicht weiter, wobei ich diesen Bands und deren Glauben persönlich keine Begeisterung entgegen bringen kann. Aber das ist natürlich meine persönliche Sicht der Dinge.
 
Grundsätzlich ist es mir egal, woran Menschen glauben und welcher Religion sie angehören oder halt nicht. Auch im Metal nicht. Ob man jetzt über Satan, Gott, Allah oder meinetwegen das Spaghettimonster singt - gibt sich in meinen Augen alles nicht viel.
Kritisch wird es, wenn offen andere Glaubensrichtungen angefeindet werden (Scheiß Christen) oder der Glauben regelrecht propagiert wird (Jesus ist der einzig wahre). Berechtigte Kritik kann mal natürlich an allem üben, aber das ist dann eher für mich die Frage nach dem Sinn hinter (dem jeweiligen) Glauben, nicht das Runtermachen. Bands wie Powerwolf, die Religion und ihre Geschichte humorvoll behandeln, finde ich ebenfalls legitim. Sobald es in Richtung Extremismus geht, bin ich raus.
Was Musiker persönlich an Glauben vertreten, ist deren Sache. Auch muss man bei Bands, die ihre Einstellung offen legen, das nicht unterstützen oder gut finden, kann man aber, wenn man will - Hauptsache die Musik gefällt.
 
Ich bin ja mehr so der "Satanic-blasphemic-church-tomb-script-dark-books-made-of-human-flesh-and-sacrifice-innocent-babies-freak". Andere religiöse Texte mag ich nicht, erst recht nicht wenn sie ernstgemeint sind. Ganz vermeiden kann man sie aber am Ende wohl nicht. Ist oft ein subjektives Aufwiegen von musikalischer Qualität gegen Nervigkeit der Texte/Künstler.

Slayer Tom z.B. kann ich zwar nicht verstehen, der hat aber im Gegensatz zu Megadave meinens Wissen noch nicht damit rumgenervt, daß er nicht mit anderen Bands zusammen spielen will und man die bitte vom Billing entferne (was ich auch generell daneben finde, wenn einen das Billing nicht passt, dann spielt man da halt nicht, aber queruliert nicht gegen andere).
 
Ich finde das auch völlig ok. Ist wie im richtigen Leben. Jeder soll glauben was er mag und darf das auch kundtun.
Solange es nicht ausartet und die Musiker anderen ihre Meinung aufdrücken wollen und/oder andere wegen ihrer Meinung diskriminieren, sei es durch das Entwickeln irgendeines Elitedenkens oder ähnlichem, sehe ich in religiösen Themen jedweder Art kein Problem.
 
Nun ja, ob Gott oder Satan, Odin oder Yoda besungen oder gesanglich abgelehnt werden, ist mir grundsätzlich latte.
Habe ja sowohl viele CDs von Saint und Rob Rock als auch von Bad Religion, Bathory, Unleashed, Amon Amarth oder Primordial im Regal stehen.
Beide Seiten der Medaille sozusagen.
Worauf ich aber ganz gut verzichten kann, sind sowohl übertriebene Lobpreisungen des Herrn als auch lebensverneinende Texte und der ganze Antikosmos-Kram, der (zumindest für mich) oftmals Ausdruck einer gestörte Psyche ist.
Manchmal rollen sich mir bei Saint schon leicht die Zehennägel hoch, aber auch wenn ich mir so psychotische Musik vom anderen Spektrum so anhöre (was selten vorkommt), Interviews lese un entsprechende Bilder sehe, komme ich nicht umher, mir Gedanken über die Musiker und deren seelischen Zustand zu machen.

Ich finde, das Bild von Selim Lemouchi (die Augen !!), sagt viel aus.

Und da finde ich, hört es auf, einen Musiker in seinem Wahn und Krankheit (egal, wie toll die Musik selbst ist) zu bestärken und zuzujubeln.
Gibt diesbezüglich ja auch andere Beispiele, die psychisch auffällig sind oder waren.
Also, dann höre ich lieber Rob Rock oder Josh Kramer zu.


(
devilsblood_01.jpg
 
Da mir Religion im Alltag ziemlich wumpe ist ist das auch in der Musik die ich höre so. Wenn es mir aber zu extrem wird dann steige ich schonmal aus (z.B. STRYPER). Ansonsten ist mir das völlig egal.
 
Wie geil, die Jesus Skins kannte ich noch gar nicht.

Im Grunde hat Novo direkt alles gesagt. Ich als Christ steh dem ganzen natürlich durchaus interessiert gegenüber, wobei wie bei allem halt die Qualität ausschlaggebend ist. Gibt leider schon viel textlich plattes im White Metal, allerdings auch einige musikalische Juwelen.
 
Das sehe ich anders, im Metal ist Satanismus Folklore, das sorgt für Athmosphäre, aber darüber hinaus nehme ich es nicht ernst.

Ich kann deinen Standpunkt schon verstehen, kann und möchte aber selber nicht entscheiden, bei welcher Band die Religion ernst gemeint ist oder nicht.
Ich bin mir z.B. nicht sicher, ob Bands wie STRYPER, KING DIAMOND oder WATAIN wirklich gläubig ist.
 
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