Riverside (neues Album Januar '23)

Huch, im Vergleich zu anderen Threads ist dieser hier ja nur sehr wenig frequentiert, dabei waren die Polen für mich auf den ersten beiden Alben wohl DIE Entdeckung schlechthin im Prog. Die Neuausrichtung seit "SONGS" hat mich dann aber nicht ganz so sehr gepackt. Dennoch vor allem "Out Of Myself" und "Second Life Syndrome" sind natürlich absolute Pflicht. In Zahlen:

Out Of Myself - 9.5
Second Life Syndrome - 9.5
Rapid Eye Movement - 8.0
Anno Domini High Definition - 9.0
SONGS - 7.5
Love, Fear & The Time Machine - 8.0

"Eye Of The Soundscape" zähle ich jetzt mal nicht. Da war ich etwas irritiert über die +/- Kritik im DF. Als wäre das Musik, die man als Metal/Rock-Redakteur in Punkten bewerten sollte....
 
Mensch, hier habe ich ja noch gar nichts zu beigetragen, dabei zählen Riverside zu meinen absoluten Lieblingsbands. Insbesondere die "Reality Dream"-Trilogie (Alben 1-3) ist über jeden Zweifel erhaben, Second Life Syndrome ist für mich eines der besten Alben aller Zeiten. Fand die etwas härtere Ausrichtung auf der Anno Domini High Definition zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, konnte mich aber schnell damit anfreunden. Auch der eher im RetroProg verortete Ansatz der Shrine Of New Generation Slaves gefällt mir sehr gut, die Band hat das mit einer ziemlich eigenständigen Handschrift hinbekommen, wie ich finde; die letzte Platte ist ja mit die zugänglichste, aber nicht minder stark - Mariusz Duda hat auch einfach eine phänomenale Stimme. Nur die Soundscape-Geschichten brauche ich nicht.

@Vauxdvihl: Kennst du Dudas Nebenprojekt Lunatic Soul? Arbeitet zwar deutlich mehr mit Synthies und Soundscape-Elementen und sagt mir daher nicht so recht zu, aber dir könnte das ja trotzdem gefallen.
 
Ja, ich kenne LUNATIC SOUL, bin aber bereits beim zweiten Album ausgestiegen. Das Debüt fand ich ganz gut, aber fand da auch immer nur 'The Final Truth' super und den Rest eher so lala. Reingehört habe ich auch in die neueren, aber da fehlt mir dann doch die Gitarre zu sehr.
 
Ich würde so weit gehen und behaupten, dass "Anno Domini High Definition" für mich das beste Prog Album seit Vauxdvihls "To Dimension Logic" ist. Eine Schande, dass Piotr so früh sterben musste, er spielte die schönsten Gitarrensoli seit Gary Moore und Steven Rothery.
 
Dear Friends,

We've just started recordings for the new, seventh Riverside album (traditionally, in Serakos Studio in Warsaw). It will be our first album recorded as a trio.

Because "our world ended" two years ego, we've decided that the new release will be "post apocalyptic" in nature. We've been toying with such sound for quite some time but now the story has gained a much deeper meaning.

And because of the "post-apo" nature of the album, the music will be much heavier and darker, but still atmospheric, full of soundscapes and with a lot of live instruments.

Most of the music has been written by Mariusz, who will now be responsible not only for acoustic but also for rhythm guitars. There will also be a lot of contributions from Michał.

There will be guests, most importantly Maciej Meller, so those of you who were now expecting only bass solos can breathe a sigh of relief
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;)

What will our music without Grudzień be like? It will still be Riverside music. The new album will be different but it would have been different even if Grudzień was still with us. You know that we don't like recording two similar albums and so we are not intending to imitate the sound of one of our past releases. Our music has become more serious and more mature, so get ready for a manly and emotional album. The release date has been tentatively planned for the end of September this year.

Thank you for being with us.

Mariusz Duda, Piotr Kozieradzki, Michał Łapaj
Von deren Facebook-Seite.

@kingrandy kannst du den Threadtitel anpassen auf Riverside-TBA September 2018 ?
 
Ich würde so weit gehen und behaupten, dass "Anno Domini High Definition" für mich das beste Prog Album seit Vauxdvihls "To Dimension Logic" ist. Eine Schande, dass Piotr so früh sterben musste, er spielte die schönsten Gitarrensoli seit Gary Moore und Steven Rothery.

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, hätte von mir kommen können. Ich denke immer gern an die einzigartige Atmosphäre auf dem "Night of the Prog" zurück, als Riverside mit "Lost" eröffneten - was für ein Gänsehautmoment! Und niemand kannte das Stück, das Album war unveröffentlicht zum Zeitpunkt des Auftritts. Ein magischer Moment, fürwahr.
 
Hier auch meine Benotungen:
  • Out Of Myself - 9.0
  • Second Life Syndrome - 9.0
  • Rapid Eye Movement - 8.0
  • Anno Domini High Definition - 9.5
  • SONGS - 9
  • Love, Fear & The Time Machine - 9.0
Jedes Album hat einen ganz eigenen Charme. Die jeweilige Weiterentwicklung der Band fiel nie so harsch aus, als das man als Fan vor den Kopf gestoßen würde, meiner bescheidenen Meinung nach.

"Love, Fear & the Time Machine" ist im Grunde genommen schon eine Art Pop-Album mit progressivem Einschlag, ein wenig artverwandt mit Steven Wilsons "Hand.cannot.erase". Mit "Metal" hat das wenig zu tun, aber die Melodien jedes einzelnen Songs sind schon eine Klasse für sich.

"SONGS" ist im Grunde eine Verneigung vor Deep Purple und das auf eine ganz eigene Art und Weise.

"Eye of the Soundscape" habe ich mal außen vor gelassen, denn als "richtiges" Album kann ich das nicht so recht sehen - eher eine Ansammlung von Soundschnipseln, die aneinandergereiht wurden.

Ich hoffe auf ein amtliches neues Werk. Lt. Duda soll der Härtegrad ja wieder ein wenig nach oben geschraubt werden, wogegen ich nichts einzuwenden hätte. Es bleibt spannend....
 
Im September kommt ein neues Album mit dem Titel Wasteland (Waste7and). Außerdem wird es eine Tour geben:

Oct 12: Gdansk B90, Poland
Oct 13: Poznan Tama, Poland
Oct 14: Wroclaw A2, Poland
Oct 16: Katowice Miasto Ogrodów, Poland
Oct 17: Lódz Magnetofon, Poland
Oct 18: Torun Od Nowa, Poland
Oct 20: Kraków Studio, Poland
Oct 21: Warsaw Hala Kolo, Poland
Oct 30: Berlin Kesselshaus, Germany
Oct 31: Schorndorf Manufaktur, Germany
Nov 03: Lisbon LAV, Portugal
Nov 04: Madrid MON LIVE, Spain
Nov 05: Barcelona Salamandra 1, Spain
Nov 06: Lyon CCO, France
Nov 07: Paris La Machine, France
Nov 09: Manchester Academy 2, UK
Nov 10: London The Electric Ballroom, UK
Nov 11: Sint Niklaas Casino, Belgium
Nov 12: Utrecht Tivoli Vredenburg, Netherlands
Nov 14: Hamburg Markthalle, Germany
Nov 15: Oberhausen Turbinenhalle 2, Germany
Nov 16: Pratteln Z7, Switzerland
Nov 17: Neunkirchen Gloomaar Festival, Germany

Quelle: https://www.loudersound.com/news/riverside-announce-new-album-and-reveal-european-tour-dates.
 
Klingt mal wieder völlig anders und auch wieder nicht. Chamäleon Mariusz Duda weiß zu überraschen, ein unglaublich vielseitiger und einzigartiger Musiker.


Klassisch proggy, ab etwa 2:50 sind sogar "modernisierte" Maiden-Einflüsse mit drin. Trotzdem atmet der Song ebenso die Atmosphäre des letzten "richtigen" Riverside-Albums "Love, Fear and the Time Machine" (die Melodieführung), das Riffing am Anfang erinnert mich an "O2 Panic Room". In jedem Fall ist jetzt wieder ordentlich Härte drin, das ist mal auffällig, es wird gerifft!

Kurz: wenn der Rest des Albums diese Erwartungshaltung halten kann, verdammt, verdammt - vielleicht ernsthafte Konkurrenz für meine letzten Youngtime-Classics von PoS und FW....
 
Das Gefiepe am Anfang ist schon schwer unnötig, das Geriffe erinnert mich sehr positiv an die alten Klamotten nur in etwas gradliniger. Das Akustik-Geklimper im Chorus ist natürlich Love, Fear... in Reinkultur. Schöne Verbindung. Die lange Solosektion gefällt mir auch, nur der Drumsound fällt etwas ab. Solide.
 
Klingt mal wieder völlig anders und auch wieder nicht. Chamäleon Mariusz Duda weiß zu überraschen, ein unglaublich vielseitiger und einzigartiger Musiker.


Klassisch proggy, ab etwa 2:50 sind sogar "modernisierte" Maiden-Einflüsse mit drin. Trotzdem atmet der Song ebenso die Atmosphäre des letzten "richtigen" Riverside-Albums "Love, Fear and the Time Machine" (die Melodieführung), das Riffing am Anfang erinnert mich an "O2 Panic Room". In jedem Fall ist jetzt wieder ordentlich Härte drin, das ist mal auffällig, es wird gerifft!

Kurz: wenn der Rest des Albums diese Erwartungshaltung halten kann, verdammt, verdammt - vielleicht ernsthafte Konkurrenz für meine letzten Youngtime-Classics von PoS und FW....

Ja, guter Song. Totale Euphorie entfacht er aber noch nicht. Nachdem micht die letzten beiden Alben nur bedingt überzeugen konnten, macht das aber Hoffnung auf Besserung.
 
Muss gestehen, von RIVERSIDE kenne ich in Gänze nur die ersten beiden Alben.
Besonders die "Second Life Syndrom" finde ich sehr geil.
Die Kritiken und einzelne Songs der Folgealben haben mich allerdings vom Kauf abgehalten.
Wurde viel von Floyd und Steven Wilson geredet. Die sind nicht ganz meine Baustelle.
Der neue verlinkte Song gefällt mir aber sehr. Gerade weil die Gitarre dort eine Art Hauptrolle spielt.
 
Muss gestehen, von RIVERSIDE kenne ich in Gänze nur die ersten beiden Alben.
Besonders die "Second Life Syndrom" finde ich sehr geil.
Die Kritiken und einzelne Songs der Folgealben haben mich allerdings vom Kauf abgehalten.
Wurde viel von Floyd und Steven Wilson geredet. Die sind nicht ganz meine Baustelle.
Der neue verlinkte Song gefällt mir aber sehr. Gerade weil die Gitarre dort eine Art Hauptrolle spielt.

Die ADHD ist ein absolutes Meisterwerk, unbedingt mal in Gänze geben!
 
Muss gestehen, von RIVERSIDE kenne ich in Gänze nur die ersten beiden Alben.
Besonders die "Second Life Syndrom" finde ich sehr geil.
Die Kritiken und einzelne Songs der Folgealben haben mich allerdings vom Kauf abgehalten.
Wurde viel von Floyd und Steven Wilson geredet. Die sind nicht ganz meine Baustelle.
Der neue verlinkte Song gefällt mir aber sehr. Gerade weil die Gitarre dort eine Art Hauptrolle spielt.

Also, wenn dir die ersten beiden Alben gefallen, dann sind zumindest "Rapid Eye Movement" und "Anno Domini High Definition" auch schon noch Stoff für dich. Die Namen Floyd & Wilson wurden ja bei RIVERSIDE schon von Beginn an genannt (gerade ein Song wie 'The Same River' ist ja total floydig, wie generell das Gitarrenspiel häufig an PF erinnert), aber mich hat das auch nie gestört. Bei Riverside funktioniert das für mich vor allem auch wegen Dudas Stimme und dem prägnanten Rhythmusspiel, während ich gerade Pink Floyd nur sehr wenig abgewinnen kann.

Die folgenden beiden Alben hatten dann aber so einen Vintage-Vibe, der mich auch nicht so erreicht. Aber nochmal: "REM" und "ADHD" solltest du zumindest antesten. Wirst es nicht bereuen.
 
Muss gestehen, von RIVERSIDE kenne ich in Gänze nur die ersten beiden Alben.
Besonders die "Second Life Syndrom" finde ich sehr geil.
Die Kritiken und einzelne Songs der Folgealben haben mich allerdings vom Kauf abgehalten.
Wurde viel von Floyd und Steven Wilson geredet. Die sind nicht ganz meine Baustelle.
Der neue verlinkte Song gefällt mir aber sehr. Gerade weil die Gitarre dort eine Art Hauptrolle spielt.

Die Folgealben in meiner Kurzeinschätzung:

"Rapid Eye Movement" ist im Grunde ja der Abschluss der Trilogie, die mit den ersten beiden Alben begann. Zugegeben: es ist das für mich am schwersten zugängige Riverside-Werk, aber um Längen davon entfernt, "schlecht" zu sein.

"Anno Domini..." ist mein Lieblingsalbum von Riverside und ein wenig ein "Zwilling" von FW's Disconnected! Da ist nix Floyd und nix Wilson, das ist einfach unglaublich emoitional und ich finde da klassischen Prog. Das Longtrackdoppel "Left out" und "Hybrid Times" ist für mich dabei ähnlich zu sehen wie "Something for Nothing" bzw. "Still remains" auf eben FW's "Disconnected". Das Album ist kühl (was ja ohnehin eine Stärke ist bei Riverside) und trotzdem unglaublich emotional. Na @CimmerianKodex , nun dürfte ich Dir den Mund wohl schon etwas wässrig gemacht haben, aber so, wie ich Deinen Musikgeschmack kennengelernt habe kommst Du an DIESEM Album auf gar keinen Fall vorbei.

"SONGS" ist dann gewissermaßen eine Kehrtwende: der Sound ist wärmer, die Musik erinnert an 70er Jahre Prog- und Classic-Rock, geht dabei eine schlüssige Verbindung ein und klingt absolut zeitgemäß. Wir haben hier keinen Vollausritt in die Retro-Schiene, wie PoS ihn mit den Salzstraßen betreten haben, sondern durchaus alle Zutaten beibehalten, die Riverside ausmachen: Emotion und Melodie, die Kälte von "Anno Domini..." und der "Reality"-Dream Trilogie (also Album 1 - 3) weichen hierbei einfach einer wärmeren Grundausrichtung, was der Band gut zu Gesicht steht. Ganz klar auch hier eine Kaufempfehlung, herausragend: die Purple-Verneigung "Celebrity Touch".

"Love, Fear..." ist dann so etwas wie das Popalbum von Riverside. Härte ist hier eher Fehlanzeige, seinerzeit wurden in Teilen der Fachpresse a-ha als Referenz benannt, das kann man durchaus so stehen lassen. Da ich a-ha mag hab ich da so absolut keine Probleme mit :). Wenn Pink-Floyd- oder Wilson-Einflüsse, dann sind sie hier zu finden, allerdings in wohldosierter Form. Der Opener "Lost" ist eines der atmosphärischsten und tollsten Neo-Art-Rock-Stücke, die je geschrieben wurden, "Dischard your Fear" der wohl schönste absolut airplaytaugliche Song, der nie Airplay bekommen hat.

Also: Ganz klare Empfehlung für ALLE Riverside-Alben, ein absolutes Must-Have stellt für mich die "Anno Domini High Definition" dar. Ach so, abschließend noch: wenn der Gitarrensound eine Referenz an Pink Floyd darstellen soll (so, wie @Vauxdvihl zurecht anermekte), dann kann man das so stehen lassen, aber "floydige" Gitarren gibt es in vielerlei Bands, die dann trotzdem nicht wie ein Abziehbild von Floyd klingen. Piotr Grudziński hat ganz klar diesen Gilmour-Einschlag und konnte den auch umsetzen, in Gänze aber ist deshalb kein PF-Klon entstanden. Den "Gilmour-Style" kann auch nur authentisch umsetzen, wer mit Gefühl spielen kann, heißt: Petrucci kann es m.E. nach nicht, weil zu technisch, aber Grudziński hat stets das Gefühl vor die Technik gestellt, was man dem Gesamtwerk von Riverside anmerkt. Ich sortiere Gitarristen immer etwas anders, als vielleicht gemeinhin gängig, am liebsten mag ich die, die auf ihrem Instrument Geschichten erzählen können und Emotionen wecken - und da war Piotr Grudziński einer der ganz, ganz großen, gleich ob live oder auf Konserve. Für mich persönlich in einem Atemzug zu nennen mit einem Kalle Wallner, einem John Mitchell und einem Karl Groom, die wohl die wenigsten in rein technischer Hinsicht zur Klampferspeerspitze zählen dürften, für mich aber das Element Melodie, Emotion und Songdienlichkeit in perfekter Form vereinen.
 
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Die Folgealben in meiner Kurzeinschätzung:

"Rapid Eye Movement" ist im Grunde ja der Abschluss der Trilogie, die mit den ersten beiden Alben begann. Zugegeben: es ist das für mich am schwersten zugängige Riverside-Werk, aber um Längen davon entfernt, "schlecht" zu sein.

"Anno Domini..." ist mein Lieblingsalbum von Riverside und ein wenig ein "Zwilling" von FW's Disconnected! Da ist nix Floyd und nix Wilson, das ist einfach unglaublich emoitional und ich finde da klassischen Prog. Das Longtrackdoppel "Left out" und "Hybrid Times" ist für mich dabei ähnlich zu sehen wie "Something for Nothing" bzw. "Still remains" auf eben FW's "Disconnected". Das Album ist kühl (was ja ohnehin eine Stärke ist bei Riverside) und trotzdem unglaublich emotional. Na @CimmerianKodex , nun dürfte ich Dir den Mund wohl schon etwas wässrig gemacht haben, aber so, wie ich Deinen Musikgeschmack kennengelernt habe kommst Du an DIESEM Album auf gar keinen Fall vorbei.

"SONGS" ist dann gewissermaßen eine Kehrtwende: der Sound ist wärmer, die Musik erinnert an 70er Jahre Prog- und Classic-Rock, geht dabei eine schlüssige Verbindung ein und klingt absolut zeitgemäß. Wir haben hier keinen Vollausritt in die Retro-Schiene, wie PoS ihn mit den Salzstraßen betreten haben, sondern durchaus alle Zutaten beibehalten, die Riverside ausmachen: Emotion und Melodie, die Kälte von "Anno Domini..." und der "Reality"-Dream Trilogie (also Album 1 - 3) weichen hierbei einfach einer wärmeren Grundausrichtung, was der Band gut zu Gesicht steht. Ganz klar auch hier eine Kaufempfehlung, herausragend: die Purple-Verneigung "Celebrity Touch".

"Love, Fear..." ist dann so etwas wie das Popalbum von Riverside. Härte ist hier eher Fehlanzeige, seinerzeit wurden in Teilen der Fachpresse a-ha als Referenz benannt, das kann man durchaus so stehen lassen. Da ich a-ha mag hab ich da so absolut keine Probleme mit :). Wenn Pink-Floyd- oder Wilson-Einflüsse, dann sind sie hier zu finden, allerdings in wohldosierter Form. Der Opener "Lost" ist eines der atmosphärischsten und tollsten Neo-Art-Rock-Stücke, die je geschrieben wurden, "Dischard your Fear" der wohl schönste absolut airplaytaugliche Song, der nie Airplay bekommen hat.

Also: Ganz klare Empfehlung für ALLE Riverside-Alben, ein absolutes Must-Have stellt für mich die "Anno Domini High Definition" dar. Ach so, abschließend noch: wenn der Gitarrensound eine Referenz an Pink Floyd darstellen soll (so, wie @Vauxdvihl zurecht anermekte), dann kann man das so stehen lassen, aber "floydige" Gitarren gibt es in vielerlei Bands, die dann trotzdem nicht wie ein Abziehbild von Floyd klingen. Piotr Grudziński hat ganz klar diesen Gilmour-Einschlag und konnte den auch umsetzen, in Gänze aber ist deshalb kein PF-Klon entstanden. Den "Gilmour-Style" kann auch nur authentisch umsetzen, wer mit Gefühl spielen kann, heißt: Petrucci kann es m.E. nach nicht, weil zu technisch, aber Grudziński hat stets das Gefühl vor die Technik gestellt, was man dem Gesamtwerk von Riverside anmerkt. Ich sortiere Gitarristen immer etwas anders, als vielleicht gemeinhin gängig, am liebsten mag ich die, die auf ihrem Instrument Geschichten erzählen können und Emotionen wecken - und da war Piotr Grudziński einer der ganz, ganz großen, gleich ob live oder auf Konserve. Für mich persönlich in einem Atemzug zu nennen mit einem Kalle Wallner, einem John Mitchell und einem Karl Groom, die wohl die wenigsten in rein technischer Hinsicht zur Klampferspeerspitze zählen dürften, für mich aber das Element Melodie, Emotion und Songdienlichkeit in perfekter Form vereinen.
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