N'abend!
Na ja, das ist immer so 'ne Sache mit den von Dir genannten Märkten: wenn da jemand arbeitet, der Ahnung hat bzw Vollblut-Fan ist, dann hast Du in dem betreffenden Markt auch ein entsprechendes Angebot. Derjenige kümmert sich dann auch um das Angebot. Und mit Neudi hat der Media Markt in Alzey dann ja wohl den "Fünfer im Lotto" in der Musikabteilung.
Wo ich Dir auch uneingeschränkt Recht gebe, ist die traurige Tatsache, daß die SecondHand-Plattenläden alle so langsam verschwinden. Das hat aber IMHO nicht unbedingt nur etwas mit der schwindenden Wertschätzung der Musik zu tun (es wird IMMER Freaks wie uns Metalheads geben, die den Wert der Tonträger zu schätzen wissen
) sondern allgemein auch mit der Gentrifizierung der Städte. Sowas wie die SecondHand-Plattenläden sind ja Teil einer alternativen Szene/Umgebung, und diese zieht mit der Zeit auch wohlhabendere Klientel an. Mit denen kommt dann der Modernisierungswahn, der wiederum die ganzen Miethaie und Spekulanten im Sog hat. Das treibt dann natürlich die Mietpreise in die Höhe, und die Betreiber der alternativen Läden sind dann gezwungen entweder zuzumachen oder auszuweichen.
Was mich in dem Zusammenhang auch schon wieder aufregt, ist die Wiederbelebung der "Geiz ist geil!"-Werbung bei Saturn - heute schon wieder mehrfach im Radio gehört.
Diese "Geiz ist geil!"-Mentalität macht vieles kaputt: man weiß den Wert dessen, was man da vor sich hat oder bereits in den Händen hält, gar nicht mehr richtig wertzuschätzen, weil irgendwo immer jemand sein wird, der sagt: "Das bekomme ich aber da oder da noch günstiger!" Bla bla bla...
Es gäbe unzählige Beispiele dafür, wo man sich ernsthaft fragt, wie angesichts der extrem niedrigen Preise noch alle Beteiligten ihren jeweiligen Gewinn erzielen können, um das eigene Überleben und das der Angehörigen zu garantieren. Das geht bei den Lebensmitteln los und hört bei den Konsumgütern auch nicht auf. Und dann wundern sich die Leute, daß sie einerseits von dem - kraß ausgedrückt - "Billigfraß" krank werden und andererseits sich über die niedrige Lebenserwartung der Konsumgüter aufregen.
Es gibt Sachen, die kosten nun mal Geld. Und wenn man das bei entsprechender Qualität gerne haben möchte, dann sollte man aber auch dazu bereit sein, den entsprechenden/geforderten Preis dafür zu bezahlen. Allerdings ist es auch nicht immer leicht zu erkennen, ob der geforderte Preis gerechtfertigt oder übertrieben ist.
Letztlich liegt es an jedem selbst, diesen Spagat zu meistern, den für sich selbst besten Preis zu ermitteln und auch zu bezahlen.
Grüße,
Church