Der Science-Fiction-Thread

Naja, bei Blade Runner 2049 war zwar auch natürlich CGI, aber irgendwie hatten einige Settings def. einen Modell-Charakter. Zumindest für mein Auge. War halt kein Videospiel-Cutscene-CGI-Zeugs... Und nach letzterem sieht der Mortal Engines Trailer halt extrem aus.
Blade Runner hatte überwiegend Modelle und ganz wenig CGI. Gibt bei yt eine kleine Doku dazu
 
In der Stop-Motion-Technik wie der Verteidigungsroboter bei ROBOCOP - ja, das hat was!
Das Problem ist leider, sowas wird heute in einem modernen Blockbuster nicht mehr gemacht.
Kennst Du DRAGONSLAYER? Der Drache wurde im Go-Motion Verfahren animiert, genau wie die Taun Tauns in Empire. Viel flüssiger als Stop Motion, welches leider eine aussterbende Art ist.
 
Naja, bei Blade Runner 2049 war zwar auch natürlich CGI, aber irgendwie hatten einige Settings def. einen Modell-Charakter. Zumindest für mein Auge. War halt kein Videospiel-Cutscene-CGI-Zeugs... Und nach letzterem sieht der Mortal Engines Trailer halt extrem aus.

Ich meinte schon so richtig schön altmodisch. Stell ich mir geil vor...
 
Stop-Motion ist halt sehr aufwändig. Sieht aber einfach fantastisch aus und man merkt einfach das etwas "Reales" gefilmt wurde. Durch die abgehackten unnatürlichen Bewegungen finde
ich Stop-Motion Monster auch sehr viel bedrohlicher als jedes CGI-Zeugs. Bei Terminator 1 z. Bsp. Das animierte Endoskelett wirkt viel bedrohlicher wie die Pendants aus T2.

Mein Traum wäre Stop-Motion bzw. Go-Motion Technik mit Computer-Unterstützung. Wäre bestimmt ein Taum....
 
Der recht neue Film "The Life Aquatic Of Steve Zissou" mit Bill Murray erhält auch einige Stop Motion Sequenzen.

Meister dieses Handwerks war der unvergessliche Ray Harryhausen.

Die Idee, mal einen Stop Motion Monsterfilm zu drehen, trage ich schon länger mit mir rum
 
Gerade Silent Running geschaut. Doof, dass Dewey alleine den Wald fegen muss.
So eine ausbeuterische Tätigkeit kann auch einen einsamen Roboter kaputt machen.
Die Musik übrigens hat mich noch mehr kaputt gemacht als den Dewey die Arbeit im Wald.
Mit 10 oder 12 Jahren, als ich den Film das erste Mal gesehen hab, dachte ich noch Joan Baez wäre für den Soundtrack verantwortlich gewesen.
Nein, die Musik hat sie nicht geschrieben, sie hat sie nur eingesungen.
Besser macht es das Lied nicht. Höchstens ihre Referenzen.
 
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Altered Carbon ist ziemlich bombig bisher. Die Differenzen zum Roman sind nicht zu tragisch, die Umsetzung schon ziemlich erstklassig. Bin schon gespannt, wie man die Story weiterentwickelt. Blade Runner Fans sollten mal ein Auge riskieren @netflix.
 
Altered Carbon ist ziemlich bombig bisher. Die Differenzen zum Roman sind nicht zu tragisch, die Umsetzung schon ziemlich erstklassig. Bin schon gespannt, wie man die Story weiterentwickelt. Blade Runner Fans sollten mal ein Auge riskieren @netflix.
Ich habe gestern die ersten 4 Folgen gesehen. Sieht schon hübsch aus, keine Frage. Aber die Hauptfigur wirkt unsympathisch und die Handlung enthält wirklich sämtliche Noir-Klischees. Ich bleibe aber dran. Über eine vernünftige Neuromancer-Verfilmung würde ich mich mehr freuen.
 
Hauptfigur wirkt unsympathisch

Soll so sein. Ist in den Büchern auch so. Mal sehen, wie das in der Serie herausgearbeitet ist. Das PKD-/WG-Setting ist natürlich so gewollt. Der Autor machte daraus auch nie einen Hehl; der Roman wurde damals gebührend gefeiert. In wie fern die Tiefen des Originals in der Serie zur Geltung kommen, kann ich noch nicht sagen. Kann aber gut sein, dass sie sich auf die zugegebenermaßen prominent vorhandenen reißerischen Elemente konzentriert haben. Wäre etwas schade... dann auch wieder nicht, wenn es unterhält. Wie schon öfter betont, gehört die Kovacs-Trilogie zu meinen Lieblingsstücken Literatur. Deswegen freue ich mich primär erstmal, dass da nun etwas gekommen ist und dass das auch erstmal entsprechend optisch umgesetzt wurde. Alles andere werd ich morgen wissen, wenn ich durch bin.

Über eine vernünftige Neuromancer-Verfilmung würde ich mich mehr freuen.

Ja!
 
Alles andere werd ich morgen wissen, wenn ich durch bin.

Bedauerlicherweise finden sich einige ärgerliche Änderungen bezüglich der Backgroundstory zum Buch. Für einen möglichen dritten Teil wird das problematisch. Sonst nach wie vor gut, wenn auch nicht so graphisch wie die Vorlage.
 
Und, @Bulletrider ?

Bin durch. Eigentlich eine Enttäuschung, aber dann doch gut genug, um zu unterhalten und gut auszusehen. Wie erwartet konzentrierte man sich auf die reißerischen Elemente der Serie, worunter natürlich die anklingenden philosophischen Aspekte zu leiden hatten.

Mich störten einige Veränderungen zum Roman, die ich als unnötig empfand, auch weil sie zum Teil einfach einige Details der Hintergrundgeschichte neu justierten, aber damit so signifikant für Veränderung sorgten, so dass eine werksnahe Verfilmung mindestens des dritten Romans damit ausgeschlossen ist. Das empfinde ich als ziemlich dumm, zumal einige dieser Veränderungen ziemlich flach waren. Sollten wohl der Figur eine gewisse Tiefe und Tragik verleihen; das Gegenteil war der Fall. Dafür hat man in Folge das letzte Drittel der Geschichte in den Sand gesetzt. Schon ein Kunststück, weitestgehend dem originalen Storyverlauf zu folgen, und dann doch an den falschen Schrauben gedreht zu haben... Andere Änderungen mögen auch unnötig gewesen, aber haben nicht besonders gestört, waren vielleicht auch der Produktion geschuldet (z.B. die Arena).

Jetzt sind solche Dinge keine Seltenheit bei Comic- oder Romanverfilmungen. Dennoch entzieht sich mir hier der Sinn, da man dennoch einen erheblichen Aufwand betrieb, um diese umzusetzen - warum nicht gleich am Original bleiben? Gestört hat mich vor allem:

*Harlans Welt wurde nicht entsprechend bzw. völlig falsch thematisiert, was den soziokulturellen Hintergrund von Kovacs kastriert, der nun einmal wichtig ist und was sich im Prinzip auf alles weitere auswirkt. Auch ist Harlans Welt an sich eine ganz interessante Sache, was vor allem für den dritten Roman sehr relevant ist. Von wegen, die Mischung der Eltern wäre es gewesen...
*Seine Schwester Reileen Kawahara wurde mehr oder weniger hineingeschrieben. Er hat zwar Familie, aber diese spielt keine Rolle. Reis Figur wurde zum Teil aus der Romanfigur und Konzern-/"Yakuza"-Chefin Reileen Kawahara zusammengeschustert. Der persönliche Bezug soll Kovacs wohl tragischer gestalten. Nicht gut. Kawahara war keine besonders prominente, aber wichtige Figur im Roman - und hatte eine persönliche Geschichte mit Kovacs, die nichts mit dieser Origin Story zu tun hat. Den Schwesterbezug hätte man sich problemlos schenken können.
*CTAC sind in den Büchern Marines des Protektorats, von denen Kovacs zu den Envoys rekrutiert wird - hier hat man seinen Werdegang vom kleinkriminellen Gangmitglied zum Söldner einer speziell trainierten Sondereinheit verkackt und die Envoys und ihr Training gleich mit. Die Rebellen sind keine Envoy, sie werden zwar thematisiert, aber aus gänzlich anderen Gründen und sind auch zeitlich viel früher situiert. Kovacs sympathisiert zwar mit den Lehren Quells, aber er war nie ein Rebell; er lebte zur Rebellion noch gar nicht. Die Herkunft der Envoy, aber auch ihre Bedeutung (was beides Kovacs natürlich extrem prägt), wurde damit kastriert. Hat Folgen. Auch ist Kovacs nicht der letzte Envoy. Er wird nicht vom Corps gesucht. Er ist einfach nach seiner Dienstzeit und einem Vorfall aus dem Dienst ausgeschieden und hat sich im Folgenden seinen Lebensunterhalt als Krimineller und Söldner verdient. Ex-Envoys gelten als gefährlich, sind quasi-geächtet und dürfen nach den Gesetzen des Protektorats nicht in höhere oder öffentlichen Postitionen agieren; sind also quasi zur Kriminalität oder zum militärischen Dienst verdammt; Außenseiter. Auch hat man Kovacs extreme Erfahrungen beim Core herausgeschrieben (bzw. anders in die Geschichte hineingeschrieben, wohl wieder um ihn tragischer zu gestalten), was natürlich problematisch ist. Kontakt mit Ex-Rebellen/Quellisten hatte Kovacs erst in seiner Zeit nach dem Corps.
*Nadia Makita bzw. Quellchrist Falconer kommt schon im ersten Roman vor. Sie ist quasi die philosophische Mutter von Kovacs. Über ihre Motivation zur Rebellion erfährt man erst wirklich im dritten Roman ausführlicher (es war eine andere als in der Serie), obwohl schon einiges anklingt. Hier hat man zwei Figuren, die beide wichtig für Kovacs (und den dritten Roman) sind, zusammengelegt. Seine tatsächliche Envoy-Ausbilderin Virginia Vidaura hat man zu einer Nebenfigur bei den Rebellen degradiert. Fehler, der den Verlauf von Kovacs Geschichte erheblich verändert. Vidaura ist Kovacs zweite geistige Mutter.
*Auch hat man die Bedeutung des Envoy-seins bei Kovacs kleingeschrieben. Seine Konditionierung scheint nur am Rande eine Rolle zu spielen.
*Die außerirdische Zivilisation (übrigens Marsianer; und was für welche!) wurden zu ungenüge thematisiert. Wurden sie zwar im Originalroman auch kaum, aber was gesagt wurde, war relevant. Hat ggfls. Folgen, aber sind wir mal ehrlich, "Heiliger Zorn" ist jetzt schon nicht mehr möglich.
*Apropos "Heiliger Zorn": der "Mönch" hatte nichts in "Altered Carbon" verloren. War jetzt aber auch nicht schlimm. Dafür hat man Kadmin auch stark vereinfacht. Das "Patchwork-Mann"-Lied ergibt so kaum noch Sinn und hätte man sich sparen können.
*Die Yakuza (relevant) und weitestgehend auch die Bedeutung von Konzernen und die Verflechtung von Wirtschaft und Kriminalität auf höchsten Ebenen hat man nahezu vollständig herausgeschrieben. Auch blöd, wenn man an die Folgegeschichten denkt. Immerhin wurde die Macht der Meths einigermaßen thematisiert, wenn auch auf die Art zu ungenüge.
*Obwohl man den Einstieg in den Roman fast originalgetreu übernommen hat, hat man eine von Kovacs Grundmotivationen, Sarah Sachilowska, rausgeschrieben.
*Manche Waffen wurden dann doch etwas schlichter gestaltet. Die Sunjet bspw. richtet wesentlich derbere Schäden an... aber ok. :D

--> all diese Dinge hätte man fast 1:1 übernehmen können, ohne die Geschichte überkomplex zu zeichnen, wenn man bedenkt, wie viele andere Details tatsächlich eingebaut wurden, die man nicht wirklich gebraucht hätte. Vielleicht wollte man Kovacs sympathischer gestalten. Ist zum Glück nur bedingt gelungen, aber Kovacs soll kein sympathischer Held sein. Er ist ein Killer, zynisch, rücksichtlos und zielstrebig, aber voller Zweifel und mit einem ausgeprägten Sinn dafür, was er für gerecht hält (starker Quell-Bezug). Letzteres hat man mehrfach kastriert.

Relevante Änderungen, die mich weniger gestört haben:

*Das Hendrix (nach Jimmy) als ein Poe-thematisiertes Hotel zu schreiben, fand ich okay. Man hat die Figur vielleicht etwas zu sehr herausgearbeitet und als Quasi-Sidekick stilisiert (auch sein Hintergrund), aber das hat schon irgendwie gepasst. Die AI des Hotels spielt auch im Roman eine Rolle.
*Vernon Elliot hat man als Figur zum Sidekick geschrieben. War ok, wenn auch überflüssig.
*Schade fand ich, dass viele Handlungen in die Stadt verlegt wurden. Natürlich hat das die Utopie unterfüttert, aber gerade bei der Arena hätte man bspw. wesentlich mehr rausholen können.
*Suntouch House.

Gar nicht gestört hat mich:

*Ortega. Jessas.
 
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Und, @Bulletrider ?

Bin durch. Eigentlich eine Enttäuschung, aber dann doch gut genug, um zu unterhalten und gut auszusehen. Wie erwartet konzentrierte man sich auf die reißerischen Elemente der Serie, worunter natürlich die anklingenden philosophischen Aspekte zu leiden hatten.

Mich störten einige Veränderungen zum Roman, die ich als unnötig empfand, auch weil sie zum Teil einfach einige Details der Hintergrundgeschichte neu justierten, aber damit so signifikant für Veränderung sorgten, so dass eine werksnahe Verfilmung mindestens des dritten Romans damit ausgeschlossen ist. Das empfinde ich als ziemlich dumm, zumal einige dieser Veränderungen ziemlich flach waren. Sollten wohl der Figur eine gewisse Tiefe und Tragik verleihen; das Gegenteil war der Fall. Dafür hat man in Folge das letzte Drittel der Geschichte in den Sand gesetzt. Schon ein Kunststück, weitestgehend dem originalen Storyverlauf zu folgen, und dann doch an den falschen Schrauben gedreht zu haben... Andere Änderungen mögen auch unnötig gewesen, aber haben nicht besonders gestört, waren vielleicht auch der Produktion geschuldet (z.B. die Arena).

Jetzt sind solche Dinge keine Seltenheit bei Comic- oder Romanverfilmungen. Dennoch entzieht sich mir hier der Sinn, da man dennoch einen erheblichen Aufwand betrieb, um diese umzusetzen - warum nicht gleich am Original bleiben? Gestört hat mich vor allem:

*Harlans Welt wurde nicht entsprechend bzw. völlig falsch thematisiert, was den soziokulturellen Hintergrund von Kovacs kastriert, der nun einmal wichtig ist und was sich im Prinzip auf alles weitere auswirkt. Auch ist Harlans Welt an sich eine ganz interessante Sache, was vor allem für den dritten Roman sehr relevant ist. Von wegen, die Mischung der Eltern wäre es gewesen...
*Seine Schwester Reileen Kawahara wurde mehr oder weniger hineingeschrieben. Er hat zwar Familie, aber diese spielt keine Rolle. Reis Figur wurde zum Teil aus der Romanfigur und Konzern-/"Yakuza"-Chefin Reileen Kawahara zusammengeschustert. Der persönliche Bezug soll Kovacs wohl tragischer gestalten. Nicht gut. Kawahara war keine besonders prominente, aber wichtige Figur im Roman - und hatte eine persönliche Geschichte mit Kovacs, die nichts mit dieser Origin Story zu tun hat. Den Schwesterbezug hätte man sich problemlos schenken können.
*CTAC sind in den Büchern Marines des Protektorats, von denen Kovacs zu den Envoys rekrutiert wird - hier hat man seinen Werdegang vom kleinkriminellen Gangmitglied zum Söldner einer speziell trainierten Sondereinheit verkackt und die Envoys und ihr Training gleich mit. Die Rebellen sind keine Envoy, sie werden zwar thematisiert, aber aus gänzlich anderen Gründen und sind auch zeitlich viel früher situiert. Kovacs sympathisiert zwar mit den Lehren Quells, aber er war nie ein Rebell; er lebte zur Rebellion noch gar nicht. Die Herkunft der Envoy, aber auch ihre Bedeutung (was beides Kovacs natürlich extrem prägt), wurde damit kastriert. Hat Folgen. Auch ist Kovacs nicht der letzte Envoy. Er wird nicht vom Corps gesucht. Er ist einfach nach seiner Dienstzeit und einem Vorfall aus dem Dienst ausgeschieden und hat sich im Folgenden seinen Lebensunterhalt als Krimineller und Söldner verdient. Ex-Envoys gelten als gefährlich, sind quasi-geächtet und dürfen nach den Gesetzen des Protektorats nicht in höhere oder öffentlichen Postitionen agieren; sind also quasi zur Kriminalität oder zum militärischen Dienst verdammt; Außenseiter. Auch hat man Kovacs extreme Erfahrungen beim Core herausgeschrieben (bzw. anders in die Geschichte hineingeschrieben, wohl wieder um ihn tragischer zu gestalten), was natürlich problematisch ist.
*Nadia Makita bzw. Quellchrist Falconer kommt schon im ersten Roman vor. Sie ist quasi die philosophische Mutter von Kovacs. Über ihre Motivation zur Rebellion erfährt man erst wirklich im dritten Roman ausführlicher (es war eine andere als in der Serie), obwohl schon einiges anklingt. Hier hat man zwei Figuren, die beide wichtig für Kovacs (und den dritten Roman) sind, zusammengelegt. Seine tatsächliche Envoy-Ausbilderin Virginia Vidaura hat man zu einer Nebenfigur bei den Rebellen degradiert. Fehler, der den Verlauf von Kovacs Geschichte erheblich verändert. Vidaura ist Kovacs zweite geistige Mutter.
*Auch hat man die Bedeutung des Envoy-seins bei Kovacs kleingeschrieben. Seine Konditionierung scheint nur am Rande eine Rolle zu spielen.
*Die außerirdische Zivilisation (übrigens Marsianer; und was für welche!) wurden zu ungenüge thematisiert. Wurden sie zwar im Originalroman auch kaum, aber was gesagt wurde, war relevant. Hat ggfls. Folgen, aber sind wir mal ehrlich, "Heiliger Zorn" ist jetzt schon nicht mehr möglich.
*Apropos "Heiliger Zorn": der "Mönch" hatte nichts in "Altered Carbon" verloren. War jetzt aber auch nicht schlimm. Dafür hat man Kadmin auch stark vereinfacht. Das "Patchwork-Mann"-Lied ergibt so kaum noch Sinn und hätte man sich sparen können".
*Die Yakuza (relevant) und weitestgehend auch die Bedeutung von Konzernen und die Verflechtung von Wirtschaft und Kriminalität auf höchsten Ebenen hat man nahezu vollständig herausgeschrieben. Auch blöd, wenn man an die Folgegeschichten denkt. Immerhin wurde die Macht der Meths einigermaßen thematisiert, wenn auch auf die Art zu ungenüge.
*Obwohl man den Einstieg in den Roman fast originalgetreu übernommen hat, hat man eine von Kovacs Grundmotivationen, Sarah Sachilowska, rausgeschrieben.
*Manche Waffen wurden dann doch etwas schlichter gestaltet. Die Sunjet bspw. richtet wesentlich derbere Schäden an... aber ok. :D

--> all diese Dinge hätte man fast 1:1 übernehmen können, ohne die Geschichte überkomplex zu zeichnen, wenn man bedenkt, wie viele andere Details tatsächlich eingebaut wurden, die man nicht wirklich gebraucht hätte. Vielleicht wollte man Kovacs sympathischer gestalten. Ist zum Glück nur bedingt gelungen, aber Kovacs soll kein sympathischer Held sein. Er ist ein Killer, zynisch, rücksichtlos und zielstrebig, aber voller Zweifel und mit einem ausgeprägten Sinn dafür, was er für gerecht hält (starker Quell-Bezug). Letzteres hat man mehrfach kastriert.

Relevante Änderungen, die mich weniger gestört haben:

*Das Hendrix (nach Jimmy) als ein Poe-thematisiertes Hotel zu schreiben, fand ich okay. Man hat die Figur vielleicht etwas zu sehr herausgearbeitet und als Quasi-Sidekick stilisiert (auch sein Hintergrund), aber das hat schon irgendwie gepasst. Die AI des Hotels spielt auch im Roman eine Rolle.
*Vernon Elliot hat man als Figur zum Sidekick geschrieben. War ok, wenn auch überflüssig.
*Schade fand ich, dass viele Handlungen in die Stadt verlegt wurden. Natürlich hat das die Utopie unterfüttert, aber gerade bei der Arena hätte man bspw. wesentlich mehr rausholen können.
*Suntouch House.

Gar nicht gestört hat mich:

*Ortega. Jessas.

Bin bei Folge 7 angekommen. Mir fehlt gerade die Muße, so sehr wie Du ins Detail zu gehen (sorry :D ). Generell geht es mir aber ähnlich wie Dir. Prinzipiell froh, dass da was gekommen ist (gehört halt auch zu meinen Lieblingsbüchern), da ich eine Serie im Ggs. zu einem Film doch als adäquate Form für eine Buchverfilmung halte. Den Anfang fand ich auch echt erfreulich und stark. Aber im Laufe der Folgen sind mir dann auch zunehmend Abweichungen drin, die mich mal mehr, mal weniger stören.

Serien Kovacs ist def. nicht gleich Buch Kovacs! Gerade das, wie Du auch schreibst, Envoy-sein kommt def. zu kurz. Ja, er ist immer noch kernig, aber längst nicht so zynisch und - platt gesagt - bad ass wie im Buch. Die in der Serie durch die Änderungen entstehende bzw. herausgearbeitete Tragik verändert def. seine Figur und die phil. Aspekte des gesamten Settings münden etwas sehr plump in einem "Oh, guckt mal, wie dekadent die Reichen sind". Ist halt einfacher zu konsumieren für den normalen Netflix-Abonnenten:hmmja: Die Poe-Änderunge dagegen hat mir echt gut gefallen, auch das sidekick-hafte passte da für mich und wurde ganz gut gespielt. Hätte nicht sein müssen, klar, gefiel mir aber bzw. tut es noch. Letztendlich wundert es mich aber auch, warum man nicht einfach 1:1 bei der Vorlage geblieben ist.

So bleibt unterm Strich aber schon ne ganz nette Sache, die aber halt für uns Fans irgendwie (war ja fast zu vermuten) etwas enttäuschend ist. Naja, immerhin meilenweit besser als die Verfilmung eines anderen Lieblingsbuchs seinerzeit - Der Goldene Kompass... Meine Fresse, was hat mich der Film damals frustriert...
 
Ohne die Serie gesehen zu haben - seit wann entspricht ein Buch zu hundert Prozent seiner filmischen Umsetzung?
 
Ohne die Serie gesehen zu haben - seit wann entspricht ein Buch zu hundert Prozent seiner filmischen Umsetzung?

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Ich dachte, du sähest anders aus... na, auch egal.

Ich wollte nur anmerken dass das selbst bei Schlöndorff nicht der Fall ist!
 
Ich wollte es ja nur anmerken. Kein Grund, sich aufzuregen.

Der benannte Regisseur ist für seine werktreuen Verfilmungen bekannt (u. a. "Die Blechtrommel"), und die hält sich auch nicht zu hundert Prozent an die Vorlage. Hat sich aber vom Grassens Günni jede Änderung absegnen lassen.

Ja, mei - ich liebe Literaturverfilmungen...
 
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