Science Fiction-Literatur

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Guest
Um das mal aus dem Sci-Fi-Filme-Thread rauszulösen: Bücher, GNs, Lesbares, auch Hörbares. Tipps, Empfehlungen, Warnungen!

Ich hatte die letzten Jahre auf meinem Nachttisch eher - auch interessenbedingt - seltener Belletristik, jedoch hab ich lange Autofahrten und andere Freiräume dazu genutzt, dann doch das eine oder andere gerne mal als Hörbuch zu goutieren ( :D ).

In letzter Zeit bin ich dann gerne mal auf Papier umgestiegen, letztens erst wieder - sehr begeistert! - wegen den Tipps bez. Alfred Bester. "Aller Glanz der Sterne" hat durchweg gefallen, "Demolition" liegt bereit, "Tiger! Tiger!" wird gerade gelesen. Und ich muss sagen: genau mein Geschmack. Ernst, bodenständig, spannend, tolle Ideen. Mehr davon, bitte!

Ansonsten haben mir die letzten Jahre vor allem Peter Hamiltons Zyklen (Armageddon und Commonwealth) sehr gut gefallen. Vor allem letztere. Dazu Richard Morgans Werke, allen voran die geniale Takeshi Kovacs Trilogie.

Über weitere Tipps, Klassiker oder neue Sachen, würd ich mich natürlich freuen. Gerne von anspruchsvoll und komplex (also auch kopfschmerzenverursachende Litertur wie die russischen Klassiker (wo ich auch noch bisschen nachholen muss) bis reißerisch, gerne auch (wie Kovacs) klischeebeladen, wenn gut geschrieben und passend. Wir wissen ja, Sci-Fi ist nicht gleich Sci-Fi.

Schön wäre es, eher (Kurz-)Rezis zu haben, statt plumpe Listen. Danke.
 
Ich antworte spät, aber dennoch:

Dirk van den Boom - die "Interceptor-Trilogie" (bis jetzt) der Reihe "Die Neunte Expansion".

Mehr im Bereich der Military Science Fiction, Charaktere, die so vollkommen daneben sind, dass man sie umarmen könnte. Liest sich zunächst wie Pulp, aber es gibt immer wieder massivere Schlenker in die philosophische Richtung.

Okay, ich kenne den Autor persönlich.
 
Lobi, sorry, aber Sci-Fi geht halt nicht.

Wenn du über gewalttätige pubertäre All-machtsfantasien mit verklemmter Sexualität diskutieren möchtest, gerne, dafür ist der Begriff Sci-Fi da, kannste dann alles 'reinpacken.


Du sprichst entweder von Science Fiction Literatur (ohne Bindestriche), oder, wenn das Thema benannt ist von SF. Nichts anderem. Oder von Sci-Fi.


Da du ja noch angemeldet bist kannst du gerne meinen einschlägigen Treat in einem anderem Musikforum nachlesen, sorry für andere, der ist hinter einer Anmeldeschranke.

@the-pit:
Dirk van den Boom ist ein albernes Pseudonym für einen Autor, der für mich hart an der Grenze zum Faschismus schreibt, Literatur ist das ganz gewiss nicht, wenn du ihn persönlich kennst tut es mir leid.

In der regulären SF-Szene kennt man ihn nicht persönlich. Da lässt er sich nicht blicken.
 


Ich habe natürlich sowas von gar keine Lust jetzt ständig per PM wegen Diboo (Dirk van den Boom) angefragt zu werden, deshalb hier Orginal-töne von ihm:

Ich gestehe, dass ich diesen Roman zuvorderst mit einer ganz bestimmten Zielgruppe im Hinterkopf geschrieben habe: Nämlich mich. Ich bin der Ansicht, dass ich nur gut schreiben kann, was ich auch gerne lese. Nenne mich einen primitiven Chauvi, aber gute Sci-Fi hat Aliens, Raumschiffe und Titten, so ist das nun mal.

Quelle (womöglich nur für angemeldete User?:) http://forum.sf-fan.de/viewtopic.php?f=17&t=3639&p=70908&hilit=Titten#p70908
 
Ich muss gestehen, die "Tentakel"-Reihe noch nicht gelesen zu haben.

SHOCKING! ER GESTEHT, ES NICHT GELESEN ZU HABEN! HÄNGT IHN!

Meine Güte, wenn da ein paar Brüste vorkommen ... 7,4 Milliarden Menschen haben Brüste, davon knapp die Hälfte mehr oder weniger mit Fettgewebe unterfüttert, also weich gekurvt. Die Natur hat es so eingerichtet, dass dieser Teil der Menschheit - zumindest mal 90 % - die Gewebsunterfütterung beim anderen Teil attraktiv findet. Es dient dem Forterhaltung der menschlichen Rasse (... wie gesagt, 7,4 Milliarden!).

Ich kann nur von dem reden, was ich kenne, und das ist die "D9E"-Reihe. Sie kommt mit weniger konnotierten Phanasien aus. Ja, es gibt sie auch, aber das ist eher fatalistisch bis nebensächlich.

Ganz klar: ein Łem oder ein Asimov ist van den Boom nicht. Er ist auch kein Bradbury und schon gar kein Dick. Es ist - wenigstens in der Serie, die ich gelesen habe - gute Unterhaltungsliteratur.

Nicht mehr, nicht weniger. Ein Pageturner, wie ich finde.

Und ja, ich habe mich gut amüsiert. Das tue ich nicht bei jedem Buch.

Und ich habe noch John Locke vor mir. Der hat auch SF geschrieben, damals im 17. Jahrhundert.

Es wird keine leichte Lektüre ... aber ich habe ja auch nicht vor, mich bei der Lektüre zu amüsieren.
 
Da ich mich entschlossen habe, mich jetzt doch eher von meinem Gusto leiten zu lassen und mich bei meiner Lektüre wenigstens etwas zu amüsieren:

wie ist eigentlich der Dune-Zyklus von Frank Herbert?

Sollte ich ihn mal antesten?
 
Da ich mich entschlossen habe, mich jetzt doch eher von meinem Gusto leiten zu lassen und mich bei meiner Lektüre wenigstens etwas zu amüsieren:

wie ist eigentlich der Dune-Zyklus von Frank Herbert?

Sollte ich ihn mal antesten?


Sollte man auf jeden Fall. Für mich gehört "Der Wüstenplanet" zu den großartigsten Büchern, die ich je gelesen habe. Von den anderen Büchern des "Dune"-Zyklus kenne ich nur "Der Herr Des Wüstenplaneten", der einige Jahre nach "Der Wüstenplanet" angesiedelt ist und aus dem ehemaligen Helden und Sympatieträger Paul Atreides einen faschistischen und wahnsinnigen Diktator werden lässt, dem seine interstellare und religiöse Revolution komplett entglitten ist.

Aber das komplizierte Machtgeflecht der einzelnen politischen, wirtschaftlichen und religiösen Akteure ist schon atemberaubend komplex, dennoch nicht undurchschaubar. Außerirdische Aliens gibt es nicht, bis auf die Sandwürmer vielleicht (die der Schlüssel zu allem sind: Sie propduzieren das "Spice", ohne das die mutierten Navigatoren der Raumfahrergilde nicht per Gedankenkraft den Raum krümmen könnten, interstellares Reisen und Handel wären somit unmöglich und dummerweise gibt es dieses Spice nur auf einem Planeten, der dummerweise von religiösen Fanatikern beherrscht wird.).

Alles in Allem: Politik, Wirtschaft, Ökologie, Psychologie, Wissenschaft, Hass, Liebe, Freundschaft, menschliche Geschichte in 10.000 Jahren... da steckt alles drin und sehr lebendig und nicht so steril beschrieben. Und ohne den Song "To Tame A Land" von Maiden hätte ich vermutlich weder diesen Roman noch die großartige Verfilmung von Lynch je gesehen (auch wenn man dieser keine Werktreue attestieren kann). Und ohne diesen Roman hätte Steve Harris nie To Tame A Land geschrieben. Herrlich.
 
Paul? Meinst Du nicht Leto II, seinen Sohnemann, der sich in einen Sandwurm verwandelt, um 3500 Jahre länger zu leben?

(Okay, nur den Film gesehen ... und ja, ich weiß, der ist fernab des Romans!)
 
Und welche Navigatoren sind denn mutiert? In den Büchern zumindest keine.

Dann schreibst du von:
Politik, Wirtschaft, Ökologie, Psychologie, Wissenschaft, Hass, Liebe, Freundschaft, menschliche Geschichte

Kann man machen, kommt alles vor. Allerdings nach den 99% Religion, die das Buch und erst recht den Zyklus ausmachen, die erwähnst du nicht. Sand kommt auch vor, viel, Wasser auch, aber wenig.

Unbedingt nur Bücher lesen, die von Frank Herbert selbst geschrieben worden sind, alles was nach seinem Tod erschienen ist hat als Feigenblatt den Namen seines Sohnes daraufstehen, der kann aber gerade mal seinen Namen gerade schreiben. Das ist alles übelste Sci-Fi, was mit der eigentlichen Saga nix zu tun hat.

Wer nicht gleich die amerikanische Ausgabe lesen möchte (eine erstaunliche Wortarmut übrigens, gerade mal 900 verschiedene Wörter hat ein Literaturwissenschaftler ausgezählt) sollte unbedingt die aktuelle Neuübersetzung aus dem Heyne -Verlag wählen. Jakob Schmidt war selber selber überrascht, als ihm die Neuübersetzung angeboten wurde, er hat einen fantastischen Job gemacht und hat auch (endlich) die Position der Fremen (Free-Men) zum Islam in das rechte, vom Autor so gedachte, Licht gerückt. Wer das Buch kaufen möchte kann das direkt in der Otherland Buchhandlung Berlin tun oder bestellen, dort arbeitet er: http://www.otherland-berlin.de/de/

csm_dune_6_07b29b5325.jpg


Hier gibt es ein paar Erklärungen zur Neuübersetzung: http://fantasyguide.de/gespraech-jakob-schmidt-am-18022016-im-otherland.html
http://fantasyguide.de/gespraech-jakob-schmidt-am-18022016-im-otherland.html
Das die 2 1/2 Verfilmungen des Buches (war ja ursprünglich 'ne lose Sammlung an Kurzgeschichten) nix mit dem Buch zu tun haben sollte klar geworden sein.
 
Und welche Navigatoren sind denn mutiert? In den Büchern zumindest keine.

Dann schreibst du von:

Kann man machen, kommt alles vor. Allerdings nach den 99% Religion, die das Buch und erst recht den Zyklus ausmachen, die erwähnst du nicht. Sand kommt auch vor, viel, Wasser auch, aber wenig.

Welche Navigatoren mutiert sind? Ähm, so ziemlich jeder? Was sind denn Gildenavigatoren und wie werden sie in den Romanen beschrieben? Als Mensch, der durch den generationenübergreifenden Genuss der Spice Droge so stark verändert wurde, dass er keinem Mensch mehr gleicht und in einem Fischtank durch die Gegend gekarrt werden muss, mit Flossen und Schwimmhäuten oder wie im Film von Lynch als riesiger Hodensack mit Augen und Armen.

Bezogen auf den ersten Band sind 99% Religion übertrieben. Vielleicht 75 - 80%. Aber ich will man nicht kleinlich sein.
 
Weil die durch Training zum Mentaten werden. Alleine durch meinen Willen setzt sich mein Geist in Bewegung und Saphos Saft verleiht den Gedanken Geschwindigkeit. Zitat: Piter DeVris. Paul Atreides wollte ja auch Mentat werden, entschied sich dann aber für den Karriereweg des Berufsmessias. Kann man machen.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man durch Training zum humanoiden Fisch im Fischtank (äh, ich meine Spicetank) wird, der den Raum krümmen kann.
 
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man durch Training zum humanoiden Fisch im Fischtank (äh, ich meine Spicetank) wird, der den Raum krümmen kann.

Vertue dich da mal nicht, neben SF-Literatur ist mein zweites Steckenpferd die Aquristik, aktuell habe ich an Neuzugängen sechs kleine Racker an Schmerlenwelsen, die verdammt an den Candiru erinnern.
 
Und Deine Fische den Raum krümmen? Wenn das Aquarium morgen leer ist, sind alle auf Caladan gelandet und schwimmen dort umher. Gildenavigator drittes Grades durch Training. Probier ich auch mal, ich hoffe, ich sehe danach nur besser aus, als der Typ aus dem Tank in der ersten Dune Verfilmung.
 
Da Band 1 der Triologie alle, aber wirklich alle Preise gewonnen hatte habe ich auch 'reingelesen und mich gewundert: Ganz normale Space Opera mit Längen.

Das Orginal Cover ist hübsch:
Leckie_AncillaryJustice_TP-202x300.jpg


Die sprachliche Drehung, alles als weiblich zu bezeichnen, um so darzustellen das sich die handelnde KI nicht für Geschlechter interessiert (oder sie gar nicht unterscheiden kann) habe ich gar nicht mitbekommen. Dann wies mich ein befreundeter leser auf die deutsche Ausgabe hin:

Oh, der deutsche Übersetzer Bernhard Kempen (Doktortitel in Philosophie, wer's braucht) ist mir natürlich ein Begriff.
Wegen seiner zahlreichen, gelungenen Übersetzungen und seiner kräftigen Mitarbeit im Fandom.
Das er aber unter dem Namen Barbara auch höchstselbst eine Transgender-Identität pflegt war mir gar nicht bekannt (und er hängt das auch gar nicht an die grosse Glocke). Macht den Umgang mit "seiner" deutschen Version aber nochmal interessanter.

Klare Empfehlung, hier die deutsche Übersetzung (und die Anmerkungen des Übersetzers) zu lesen.

Zwei links:

http://diezukunft.de/essay/buch/welches-geschlecht-hat-die-herrin-der-radch

http://interfictions.com/translatin...tice-in-five-languages-alex-dally-macfarlane/

Und jetzt das deutsche Cover:

81oNeJhLIjL.jpg


Was ein Lektor bei Heyne heutzutage für Drogen nimmt möchte ich auch gerne wissen.
Es ist also: "Ein Roman aus der fernen Zukunft".
Kein Roman über die ferne Zukunft.
Somit ein historischer Roman, der uns per Zeitreise übermittelt wurde.
Wäre ja auch noch schöner, wenn sich jemand einfach etwas ausdenken würde, was vielleicht oder auch nicht noch passieren könnte.



In Band zwei wird eigentlich nur 'rumgesessen und Tee getrunken, aber der mittlere Band in Triologien ist ja eh' immer scheisse. Ich glaube der abschliessende Band wird dann gar nicht mehr wahrgenommen, wenn er überhaupt auf deutsch noch veröffentlicht werden sollte.
 
ich hab diese 6 Bücher

Anhang anzeigen 96456

da ist die Übersetzung wohl schlecht? oder trotzdem die Gleiche wie bei Heyne?

Das ist die gleiche, erste Übersetzung von Ronald Hahn, die ist sehr dicht und prägend. Allerdings nicht sehr am Orginal. Als Wolfgang Jeschke ihm damals den Job gegeben hat, war Ronald als Schriftsetzer tätig, hatte nur Schulenglisch gelernt und Internet gab's nicht.

Steht aber oben alles in dem link zur Neuübersetzung.
 
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