Science Fiction-Literatur

Genau so klingt er auch. Muss aber schon länger her sein. Die sitzt doch nur noch im Fernsehen, bringt wohl mehr Geld und Ruhm als zu schreiben.
 
Ich stehe persönlich total auf die alten sovietischen Klassiker von Asimov, Strugatzki, Snegow und Lem. Gerade die Strugatzki Brüder haben großartige romane geschrieben. Mitlerweile auch sehr gut bei Heyne zu bekommen.

Ansonsten sowas wie Dick, Gibson usw... kann man auch gut haben.
Ich hab's noch nicht gelesen, aber "Aëlita" von Tolstoi (dem Bruder, nicht der bekanntere) soll ebenfalls großartig sein.
 
Ich habe mir mal ein paar der Tipps zugelegt. Auf Leckie bin ich gespannt. Und auf den 1981er Reißer auch. Danke.
 
Unbedingt empfehlenswert:

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Großartige Science-Fiction Literatur muss nicht zwingend aus den USA, Großbritannien oder Russland kommen. Peak Oil Problematik, Zeitreiseparadoxon / Paralleluniversum, Erdgeschichte, Archäologie und Geologie sowie einen Schuss Jurassic Park nur ohne Dinos, alles gebündelt auf knapp 300 Seiten, die vor Spannung nur bersten. Ökothriller, Politthriller, Science-Fiction der besten Coleur, Abenteuerroman und Actionspektakel in einem knackigem Taschenbuch vereint. Kaum ein Buch habe ich so oft gelesen, kaum ein Buch habe ich so schnell in einem Rutsch durchgelesen und kaum ein Buch habe ich auf Reisen so oft dabei... Keine Seite ist zu langatmig, wenngleich die Charaktere etwas holzschnittartig gezeichnet sind.

Hab ich heute Nacht gelesen. War unterhaltsam, flott und flach. Als Häppchen zwischen F. und A. sehr willkommen.
 
Dann mach' auf keinen Fall den Fehler und lese sein letztes Buch. Da war er von der Krankheit schon sehr gezeichnet, nicht mehr Herr seiner Sinne möchte man sagen, und hat dann verzweifelt versucht, noch schnell unterzubringen, was ihn so bewegt. Das hat dann nicht mehr so funktioniert, es fehlen ganze Kapitel. Reiht ihn aber in die Liste der alten Starrsinnigen ein, Stanislaw Lem und Ray Bradbury als vielleicht populärste Namen. Die waren am Ende wirklich nur noch schwer, oder für mich: Gar nicht mehr! zu ertragen.

Uneingeschränkt empfehlenswert ist das vorletzte Buch von Wolfgang Jeschke: Das Cusanus-Spiel.

Man sollte vielleicht schon etwas Leseerfahrung mitbringen, denn hier wird Historienroman, Zeitreise-SF und Zeigefinger-Öko-Lehrbuch miteinander verknüpft, das es eine Freude ist. Raumschiffe und Leserschwerter findet man hier nicht, ist ja auch kein Sci-Fi, sondern SF.

Wirklich tolles Buch. Und die Hardcover Ausgabe im Drömer-Verlag ist für Cent Beträge zu bekommen. Das WJ zeitlebens im Heyne-Verlag gearbeitet hat und dort unglaubliches für die SF (nicht Sci-Fi) geleistet hat macht es nochmal interessanter. Immerhin hat er aus eigener Entscheidung nicht in dem Verlag veröffentlicht, für den er 40 Jahre gearbeitet hat.
 
Da Band 1 der Triologie alle, aber wirklich alle Preise gewonnen hatte habe ich auch 'reingelesen und mich gewundert: Ganz normale Space Opera mit Längen.

Das Orginal Cover ist hübsch:
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Die sprachliche Drehung, alles als weiblich zu bezeichnen, um so darzustellen das sich die handelnde KI nicht für Geschlechter interessiert (oder sie gar nicht unterscheiden kann) habe ich gar nicht mitbekommen. Dann wies mich ein befreundeter leser auf die deutsche Ausgabe hin:

Oh, der deutsche Übersetzer Bernhard Kempen (Doktortitel in Philosophie, wer's braucht) ist mir natürlich ein Begriff.
Wegen seiner zahlreichen, gelungenen Übersetzungen und seiner kräftigen Mitarbeit im Fandom.
Das er aber unter dem Namen Barbara auch höchstselbst eine Transgender-Identität pflegt war mir gar nicht bekannt (und er hängt das auch gar nicht an die grosse Glocke). Macht den Umgang mit "seiner" deutschen Version aber nochmal interessanter.

Klare Empfehlung, hier die deutsche Übersetzung (und die Anmerkungen des Übersetzers) zu lesen.

Zwei links:

http://diezukunft.de/essay/buch/welches-geschlecht-hat-die-herrin-der-radch

http://interfictions.com/translatin...tice-in-five-languages-alex-dally-macfarlane/

Und jetzt das deutsche Cover:

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Was ein Lektor bei Heyne heutzutage für Drogen nimmt möchte ich auch gerne wissen.
Es ist also: "Ein Roman aus der fernen Zukunft".
Kein Roman über die ferne Zukunft.
Somit ein historischer Roman, der uns per Zeitreise übermittelt wurde.
Wäre ja auch noch schöner, wenn sich jemand einfach etwas ausdenken würde, was vielleicht oder auch nicht noch passieren könnte.



In Band zwei wird eigentlich nur 'rumgesessen und Tee getrunken, aber der mittlere Band in Triologien ist ja eh' immer scheisse. Ich glaube der abschliessende Band wird dann gar nicht mehr wahrgenommen, wenn er überhaupt auf deutsch noch veröffentlicht werden sollte.
vor allem da diese Köppe mal so gar nix mit dem Roman zu tun haben, aber mal so gar nix!
 
also die Foundationtriologie von Asimov ist jetzt durch und natürlich bedingungslos zu empfehlen. Weiter geht es jetzt mit Solaris, ich wildere mal im Klassikerbereich

Foundation steht bei mir auf dem Einkaufszettel. Aber erstmal muss ich meine Erstlesung von "Ringworld" beenden.
Gibt es da Meinungen zu der aktuellen (anscheinend neuen) Übersetzung?
 
Foundation steht bei mir auf dem Einkaufszettel. Aber erstmal muss ich meine Erstlesung von "Ringworld" beenden.
Gibt es da Meinungen zu der aktuellen (anscheinend neuen) Übersetzung?
Meinst Du den Zyklus von Larry Niven? Ich habe mich in meine Kindheit zurückversetzt gefühlt - derselbe Sprech, dieselbe Art, etwas zu beschreiben. Köstlich.Larry Niven ist - wie praktisch jeder andere Sci-Fi-Autor - natürlich hoch umstritten, aber bei ihm kommt noch hinzu, dass er auf die Auswirkungen der Umwelt auf die handelnden Personen Wert legte - damals ein völliges Novum in dieser Sparte. Man kann ihn auch nicht ganz einordnen: Bei ihm kommen Space Opera, Soft Sci Fi und ein wenig Fantasy zusammen und ergeben einen eigenständigen Mix.

Eigentlich hat das danach nur noch ein Brandhorst hinbekommen, der diese Stilmittel aber anders mixt und die Soft Sci Fi gegen Hard Sci Fi austauscht.

Wer auf Begrifflichkeiten und Redewendungen aus den 70er Jahren steht bzw. damit umgehen kann (in dem er z. B. drüber lacht), für den ist Niven zu empfehlen. Wer auf SPIEGEL-Style setzt, kann ihn weglassen.
 
A propos SPIEGEL-Style:
Wer auf harte Fakten Wert legt (und dabei nur eine schwache Prise Fantasy verträgt, weil er ansonsten dagegen allergisch ist), sollte "Enceladus" von Brandon Q. Morris (Matthias Matting) lesen.

Sein wirklich staubtrockener Stil orientiert sich an wissenschaftlichem Fachjournalismus (man merkt auch, dass er in diesem Gebiet einiges an Erfahrung aufzuweisen hat), und erst nach und nach erkennt man den leisen Humor in seiner Schreibe.

Auf den letzten Seiten dieses Zyklen-Erstlings wird der Roman sogar noch actionreich! Schockschwerenot! Zu Hülfe!

Ansonsten an tatsächlichen, technischen Gegebenheiten orientierte, harte Sci Fi, die angenehmerweise ohne Geballer auskommt und sogar das Militär als komplette Vollidioten aussehen lässt, für die die Eltern sich schämen, diese Kinder jemals geboren zu haben, die den Befehls-Weg eingeschlagen haben.
 
Ich zitiere mich mal aus dem Allgemeine-Bücher-Thread selbst:

Hannu Rajaniemi - The Quatum Thief

Hard-SciFi von einem Finnen, der hauptamtlich Physiker ist. So weit, so gut. Liest sich ziemlich locker und spannend ists auch noch. Manchmal jedoch braucht man geraume Zeit, um zu erraten/erahnen/erschließen was Herr Rajaniemi mit seinen teils erfundenen Begriffen meint. Beispiel? Das "Gevulot" ist eine Art Privatssphärenverschlüsselungsirgendwas, womit man auf dem Mars, dessen Luft mit Nanopartikeln geflutet ist, bestimmen kann, wieviel das räumliche Umfeld von einem selbst wahrnimmt. Das geht soweit, dass es spezielle Taxifahrer gibt, die erraten müssen, wo sich mit dem Gevulot getarnte Häuser befinden, da sie auf ein hohes Privacy-Level eingestellt sind. Okay? Nur wird das nicht erklärt, es wird auch nicht erklärt, wie sich die Technik entwickelt hat und nicht wie es vor 200 Jahren war. Es ist halt up to date und wird selbstverständlich genutzt.
Anfänglich hatte ich die Befürchtung, dass ich wegen dem englischen Text nicht alles raffe, geht aber echt ganz gut.

Im Deutschen heißt das wohl die Quantum-Trilogie. Rückblickend würde ich die Sachen nochmal in deutsch lesen wollen, da ich doch einige Feinheiten nicht so recht erwischt habe. Obwohl. Hab gerade gelesen, dass der dritte Teil "The Casual Angel", den nicht recht gerafft habe, wegen mangelnder Nachfrage nicht übersetzt wird/wurde. Empfehlen will ich es aber trotzdem.
 
Mein Lieblings SF Schriftsteller aller Zeiten - ganz klar Philip K. Dick.
Mein Lieblings SF Buch aller Zeiten:
"Die drei Stigmata des Palmer Eldritch"
 
Ich hab mir am Wochenende "Arrival" von Ted Chiang gekauft, eine Kurzgeschichtensammlung die mit "Geschichte deines Lebens" die Vorlage für den Film "Arrival" geliefert hat.

Ich bin noch nicht ganz durch, würde bis auf die genannte Story auch bisher noch keine so wirklich als SciFi bezeichnen, bin aber trotzdem beeindruckt. Diese Rezension trifft ganz gut meine Meinung: https://perry-rhodan.net/aktuelles/...l-–-die-hölle-ist-die-abwesenheit-gottes«-von
 
Ich hab mir am Wochenende "Arrival" von Ted Chiang gekauft, eine Kurzgeschichtensammlung die mit "Geschichte deines Lebens" die Vorlage für den Film "Arrival" geliefert hat.

Ich bin noch nicht ganz durch, würde bis auf die genannte Story auch bisher noch keine so wirklich als SciFi bezeichnen, bin aber trotzdem beeindruckt. Diese Rezension trifft ganz gut meine Meinung: https://perry-rhodan.net/aktuelles/empfehlungen/die-redaktion-empfiehlt-»arrival-–-die-hölle-ist-die-abwesenheit-gottes«-von
Manche Geschichten von Ted Chiang könnte man eher als Fantasy einordnen. Kennst du „The Merchant and the Alchemist's Gate“? Das ist eine sehr gute Novelle, die in einem mittelalterlichen Arabien spielt und sich thematisch ebenfalls um Zeitreise und Vorherbestimmung dreht.
 
Manche Geschichten von Ted Chiang könnte man eher als Fantasy einordnen. Kennst du „The Merchant and the Alchemist's Gate“? Das ist eine sehr gute Novelle, die in einem mittelalterlichen Arabien spielt und sich thematisch ebenfalls um Zeitreise und Vorherbestimmung dreht.
Ist die letzte Geschichte in diesem Sammelband, werd ich in den nächsten Tagen lesen. :)

Hab mir gerade noch mal "Arrival" angeguckt. Mit der Kurzgeschichte und dem Wissen worum es eigentlich geht im Hintergrund, hat der nochmal ganz anders gewirkt, als beim ersten Gucken. Großartig!
 
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