Scorpions

Der Post gefällt mir, aber Uli und Matthias (falls das beabsichtigt war) kann man nicht vergleichen. Das ist ein völlig anderer Ansatz ans Gitarrenspiel, an künstlerische Performance, an musikalischen Ambitionen. Matthias wollte ja auch nie Paganini-Etüden im Original-Register spielen.o_O Und das ist auch gut so,:top: denn sonst kein Blackout, Love at first sting usw.
Im Grunde waren die Scorpions mit Uli zwei Bands und mit Matthias dann eine.
Und was du mit "gleichwertig" sagst unterschreibe ich: Uli liefert die 70er Alben mit Niklas Turmann am Gesang einfach hervorragend ab. Er hat(te) Top-Musiker (Bahn, Ehré) dabei.
Scorpions haben ihr Ding eben rigoros durchgezogen und mit Rock Believer ein starkes Alterswerk vorgelegt.
Wacken 2006 bleibt aber unübertroffen! Best of both worlds!
Als Vergleich war es weniger gedacht. Du hast es auf den Punkt gebracht, beide haben für die jeweilige Inkarnation der Scorpions das Maximum herausgeholt. Ich empfinde es halt immer ein wenig so, als würde der Jabs irgendwie unter den Tisch gekehrt und habe dann sofort das Bedürfnis, ihn zu verteidigen. Dabei wäre das gar nicht nötig, sein Gitarrespiel spricht an sich für sich selbst.
 
Als Vergleich war es weniger gedacht. Du hast es auf den Punkt gebracht, beide haben für die jeweilige Inkarnation der Scorpions das Maximum herausgeholt. Ich empfinde es halt immer ein wenig so, als würde der Jabs irgendwie unter den Tisch gekehrt und habe dann sofort das Bedürfnis, ihn zu verteidigen. Dabei wäre das gar nicht nötig, sein Gitarrespiel spricht an sich für sich selbst.

Jabs ist halt am Ende bei aller Klasse als "Guitar Hero" weniger exponiert und extrovertiert als Roth und M. Schenker. Im Ganzen einfach song- und banddienlicher. Mir persönlich liegt das sogar tatsächlich etwas mehr als die klassische Schule der "bandleadenden Gitarristen".
 
Zur Sympathiefrage: Wenn man die betreffenden Menschen nicht persönlich kennt, kann man sich nur ein sehr eingeschränktes Bild machen. Gedruckte Interviews der Scorpions, die ich gelesen habe, fand ich eigentlich immer recht ok, Auftritte im Fernsehen empfand ich dagegen oft als gestelzt. Eine Sendung, in die ich mal reingezappt hatte, war da ganz anders, da hatten Rudolf und Klaus mit Uli locker und amüsant über alte Zeiten gequatscht. Vielleicht war das einfach ein für sie angenehmeres, weil intimeres Umfeld.

Überhaupt konnte man immer mal wieder hören oder lesen, dass Uli mit den Scorpions immer ein gutes Verhältnis gepflegt hat. Ich habe letztens auch online einen Artikel gelesen, in dem Uli sein Unverständnis über die Anfeindungen Michael Schenkers gegenüber seinem Bruder geäußert und nur Positives über Rudolf zu sagen hatte. Ein vielleicht naiver Gedanke, aber wenn ein - jedenfalls nach meinem oben erwähnten eingeschränkten Eindruck - toller Mensch wie Uli die Musiker der Scorpions mag, könnte das ein Zeichen sein, das die auch nicht so übel sind. Und abgesehen von einigen akustischen und optischen "Oh mein Gott"-Momenten haben sie auch seit der mehrfach bereuten Duldung (denn es ist nicht auf ihrem Mist gewachsen) des 'Virgin Killer'-Covers (damals ja noch mit Uli) vor 46 Jahren meines Wissens nichts mehr getan oder gesagt, was ich als verwerflich empfinden würde.

Im Übrigen hat mir mal ein Mitherausgeber eines hier nicht gänzlich unbekannten Musikmagazins erzählt, dass die Scorpions immer überaus sympathische und unkomplizierte Interview-Partner waren.
 
Der Post gefällt mir, aber Uli und Matthias (falls das beabsichtigt war) kann man nicht vergleichen. Das ist ein völlig anderer Ansatz ans Gitarrenspiel, an künstlerische Performance, an musikalischen Ambitionen. Matthias wollte ja auch nie Paganini-Etüden im Original-Register spielen.o_O Und das ist auch gut so,:top: denn sonst kein Blackout, Love at first sting usw.
Klar hat die Band mit Jabs auch einige großartige Alben rausgebracht, "Love At First Sting" gehört für mich allerdings nicht mehr dazu, auch wenn mit "Still Loving You" die wohl beste Ballade der Scorpions drauf ist. Aber die härteren Stücke sind für mich schon deutlich hinter denen der Vorgängeralben (was aber natürlich nicht an Jabs' Spiel liegt).
Selbst das etwas schräge Debütalbum mag ich ne Ecke lieber.
 
Klar hat die Band mit Jabs auch einige großartige Alben rausgebracht, "Love At First Sting" gehört für mich allerdings nicht mehr dazu, auch wenn mit "Still Loving You" die wohl beste Ballade der Scorpions drauf ist. Aber die härteren Stücke sind für mich schon deutlich hinter denen der Vorgängeralben (was aber natürlich nicht an Jabs' Spiel liegt).
Selbst das etwas schräge Debütalbum mag ich ne Ecke lieber.

Sehe ich anders. Für mich ist Love at first Sting nicht nur das beste Album der Band, sondern auch eins der besten Hard Rock Alben aller Zeiten!
 
Klar hat die Band mit Jabs auch einige großartige Alben rausgebracht, "Love At First Sting" gehört für mich allerdings nicht mehr dazu, auch wenn mit "Still Loving You" die wohl beste Ballade der Scorpions drauf ist. Aber die härteren Stücke sind für mich schon deutlich hinter denen der Vorgängeralben (was aber natürlich nicht an Jabs' Spiel liegt).
Selbst das etwas schräge Debütalbum mag ich ne Ecke lieber.
Aber es sind auf der First string mit Bad Boys, Rock you, Comming home und Big City schon ein paar sehr amtliche Rocker drauf, wie ich find. Natürlich nicht vergleichbar mir den drei Vorgänger-Alben.
 
Aber es sind auf der First string mit Bad Boys, Rock you, Comming home und Big City schon ein paar sehr amtliche Rocker drauf, wie ich find. Natürlich nicht vergleichbar mir den drei Vorgänger-Alben.

Mit Dynamite, Can‘t live without You, China White, No One like You und natürlich dem Titeltrack ist die Blackout auch eines der Topalben. Mein persönlicher Favorite der Band.
 
Wunderbarer Artikel mit vielen Wahrheiten! Trotzdem holen mich die Scorpions mit ihren 80er Alben nur mit ein paar einzelnen Songs ab (z.B. Black Out; China White; Rock You Like A Hurricane; Still Loving You). Auf Albumlänge geht da nichts, außer bei World Wide Live natürlich. Komischerweise ist das beim aktuellen Rock Believer ganz anders - das zieht von Anfang bis Ende.
 
Interessant ist, dass sich die Leserbrief-Schreiber entweder als Ignoranten outen oder als Rammstein-Fans, die die heutige Bedeutung der Bands miteinander verwechseln.
Klar sind heute bei jüngeren Hörern Rammstein angesagter, aber den internationalen Grundstein haben die Scorpions gelegt, zusammen mit Accept, denn die waren halt altersbedingt früher da und haben die Steine aus dem Weg geräumt, auf dem alle anderen Bands später unterwegs waren und sind.

Peinlich sind die Scorpions irgendwie nur, wenn sie Interviews geben müssen, da ist wie bei Doro immer so ein Fremdschäm-Faktor dabei.
Aber nicht musikalisch.
Ok, abgesehen von dem Wind und einigen "Kleintaten" in den 90ern :D.

Alles bis einschließlich 1988 spielt in einer größeren Liga
 
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Beflügelt von oben zitierten faz-Artikel habe ich mal die Rock Believer bei Spotify angetestet. Ich muss sagen, dass Album läuft gut rein. Wird morgen noch mal ordentlich gehört und wenn es dann noch gefällt als Vinyl geordert. Hätten sie das Album doch 1990 rausgebracht......
 
Finde die Scorpions bis "World Wide Live" eigentlich durchgehend gut, von den Kraut/Progressiv-Anfängen, wenn man es so nennen will, über den 70er-Hardrock bis hin zum 80er US-Stadion-Rock.
"Savage Amusement" fand ich allerdings schon eher lau, habe die LP trotzdem noch in der Sammlung. "Wind of Change" hingegen war ein toller Rock-Pop-Song, schöne Message, sehr gut gemacht, immer wieder schön zu hören. Das komplette Album kenn ich gar nicht, wie auch alles was danach kam, bis auf "Rock Believer", welches ich mir bei amazon music angehört habe und es dabei auch belasse. Keine Innovation, nur Wiederkäuen, nicht schlecht, nicht gut, da gibt es tausend bessere Sachen, die man kaufen kann. Ging mir bei diesem Album wie bei AC/DC's "Power Up".
Immer noch sympathisch, die Herren, aber musikalisch... naja. Da lobe ich mir doch Deep Purple, die immer noch irgendwie zu überraschen vermögen.
 
"Rock Believer", welches ich mir bei amazon music angehört habe und es dabei auch belasse. Keine Innovation, nur Wiederkäuen, nicht schlecht, nicht gut, da gibt es tausend bessere Sachen, die man kaufen kann. Ging mir bei diesem Album wie bei AC/DC's "Power Up".
Interessant - bei mir ist das genau umgekehrt. Sowohl die jeweils aktuellen Alben von AC/DC und den Scorpions empfinde ich mindestens als großartige Back-to-the-Roots-Alben, die bei mir gut zünden. Liegt vielleicht daran, dass ich alles was von diesen Bands seit den (frühen) 80ern kam eher als gähnenswert empfand, inzwischen aber ein Alter erreicht habe, wo es nicht mehr "nur" schnell sein muss :D
 
Jetzt hab ich mir doch tatsächlich noch das Scorpions Sonderheft von Rock Classics(?) geholt. Interessant, wie auch sie in den 90ern in die Grunge-Falle gelaufen sind. Auch die 70er waren sehr interessant. Für mich fanden die Scorpions ja erst mit der Lovedrive statt.
 
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Einziger Ausrutscher war die "Eye to Eye"...was sie dabei geritten hat....ähnlich der "Love me in black" von Doro.

Aber alle restlichen Scorpions-Platten haben gute Qualität, kann sogar der Crazy World einiges abgewinnen!

Vor allem die "Humanity Hour 1" wird gerne übersehen, ist aber richtig stark.
War bis zur noch besseren "Rock Believer" meine liebste seit "Savage Amusement"
 
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