SEPULTURA (incl. "Quadra" / VÖ: 7.2.2020)

Sepultura waren glaube mit der "Arise" eine der ersten Bands, die mich mit den "extremeren" Gefilden berührt haben - daher auch bis heute eine wichtige Band für mich. Mit der Post-Max-Ära habe ich es immer mal wieder versucht, aber bin nie ganz warm damit geworden, allerdings auch nicht so wirklich mit Soulfly.

Die These, dass noch nie ein Sängerwechsel einer Band so sehr geschadet hat, ist interessant und absolut zu unterstreichen. Eine weitere würde mir nicht einfallen. Denkbar wäre es halt bei Metallica oder Machine Head oder sowas. Aber Sepultura hatten eigentlich alle Türen offen - und jetzt mühen sie sich in Deutschland in recht beschaulichen Clubs ab.
 
Mein Lieblingsalbum ist ganz klar Beneath the Remains, sowieso eine meine Lieblingsscheiben überhaupt! Schizophrenia mag ich auch immer gerne. Arise ist sicher auch noch ein Klassiker. Was danach kam, war einfach nicht mehr mein Geschmack, auch wenn ich verstehen kann, dass die Band versucht hat, neue Wege zu finden. Immerhin rechne ich der Band an, dass es wohl eher kreative denn kommerzielle Gründe für die Neuorientierung gab. Trotzdem wurden Sepulture mit Chaos A.D. für mich uninteressant.
Anfang Mai beginnt übrigens die 30th Anniversary Tour (mit Destruction!!) in den USA.
 
Über Sepultura haben wir hier noch nicht gesprochen? :D Na gut, dann will ich auch mal meinen Senf dazu abgeben.

In meiner musikalischen Orientierungsphase hab ich mir die "Roots" kurz nach Erscheinen gekauft. Als 15-jähriger Bengel fand ich die damals echt hart und den Einsatz von diesen Tribal Sounds sehr interessant. Aber kurze Zeit später entwickelte sich mein Geschmack schnell in Richtung Death Metal, da wurde die "Roots" auf einmal ziemlich uninteressant und ich habe mich lange Zeit nicht mit der Band beschäftigt. Die "Roots" habe ich sogar noch zu Schulzeiten verkauft, was ich nur mit ganz wenigen CDs gemacht habe. So mit knapp 23 Jahren hatte ich dann eine musikalische Offenbarung in Form der überragendsten Band dieses Planeten, Death. Danach fing ich auf einmal wieder an Thrash Metal zu hören, der seit meiner Entdeckung des Death Metal eigentlich gar keine Rolle mehr gespielt hat. Über die Seite classicthrash.com bin ich dann wieder auf Sepultura gestoßen und hab mir die Klassiker "Arise" und "Beneath The Remains" zugelegt, die ich beide absolut grandios finde. Meinen eigentlichen Favoriten der Band "Schizophrenia" hab ich allerdings erst viel später durch einen guten Freund kennengelernt, aber ich war direkt beim ersten Hören in dieses Album verliebt. Für mich ist es einfach die perfekte Mischung aus den räudigen Death/Thrash Anfängen der Band und der musikalischen Virtuosität, die mit "Beneath The Remains" und "Arise" so richtig zum Vorschein kam. Meine Fresse, da krieg ich direkt ne Gänsehaut, wenn ich an die Riff-Feuerwerke auf diesem Album denke. Geiler geht es kaum. Ich würde sogar sagen, dass "Schizophrenia" mein Lieblings-Thrash Metal Album ist...zusammen mit "Epidemic Of Violence" von Demolition Hammer. Zwischen den beiden Alben kann ich mich nicht entscheiden :D "Chaos A.D." find ich wiederum ziemlich kacke, "Roots" kann ich mir heute auch gar nicht mehr anhören, der Rest ist einfach eine andere Band, die mich nicht interessiert.

In dem Sinne:
1. Schizophrenia
2. Beneath The Remains
3. Morbid Visions/Bestial Devastation
4. Arise
 
Meinen eigentlichen Favoriten der Band "Schizophrenia" hab ich allerdings erst viel später durch einen guten Freund kennengelernt, aber ich war direkt beim ersten Hören in dieses Album verliebt. Für mich ist es einfach die perfekte Mischung aus den räudigen Death/Thrash Anfängen der Band und der musikalischen Virtuosität, die mit "Beneath The Remains" und "Arise" so richtig zum Vorschein kam.

Da steht's!
 
Ich kann eigentlich mit jeder Sepultura was anfangen, außer mit "Chaos A.D.". Ich finde es total spannend, wie sich diese Band entwickelt und wie Kisser sein Ding durchzieht, obwohl alle nur am motzen sind. Für mich bestehen Sepultura aus drei Phasen: Thrash bis einschließlich "Arise", Experimente bis einschl. "Against" und dann diese seltsame Neuausrichtung seit "Nation": einerseits ein Move nach hinten, indem wieder Thrash-Elemente auftauchen, allerdings haben die stilistisch mit den Frühwerken trotzdem wenig zu tun, dazu dann diese großen Konzeptthemen mit teils total simpler musikalischer Umsetzung (vor allem "A-Lex" und "Kairos"). Da muss man erstmal reinfinden, ich hatte mit allem nach "Nation" anfangs große Schwierigkeiten. Letztere steht bei mir zusammen mit "Arise" übrigens auf der 1 und war auch mein Einstieg. Werde ich immer vom ersten bis zum letzten Ton lieben, da sind solche Übersongs drauf...im Nachbardorf hatte ich dazu mal ein Review geschrieben:

http://forum.rockhard.de/rhf/viewtopic.php?f=7&t=93794&start=75#p3854002

Die aktuelle stellt übrigens bis jetzt eine sehr große Herausforderung für mich dar. Ich werd schneller mit irgendwelchem Drone- oder Mathcore-Zeug warm als damit, keine Ahnung, wie das kommt. Ich muss mich beim Hören enorm konzentrieren.
 
Wie so viele andere Bands bin ich auch auf SEPULTURA erst 1993 gestoßen, als es bei mir mit dem Metal wieder richtig losging. In dem Jahr lief die "Chaos A.D." rauf und runter. Ebenso im Lloret-Urlaub im gleichen Jahr, wo es in unserer favorisierten Metal-Kneipe ne "Sepultura-Wall" gab ... die Jungs waren im Jahr zuvor dort gewesen und hatten sich auf der Wand verewigt:

Dennoch habe ich die Band erst nach dem Wechsel von Max zu Derrick 1999 zum ersten Mal live gesehen. Obwohl ich in dem Jahr weit über 30 Konzerte besucht habe, war dieser Auftritt mit das Beste, was ich erlebt habe (wurde erst zum Ende des Jahres von nem "Machine Head"-Gig noch übertroffen). Gerade in dieser Phase habe ich auch ne Menge Auftritte von SOULFLY gesehen ... letztendlich fand ich beide Bands und beide Sänger richtig klasse. Zuletzt habe ich beide Bands 2013 live gesehen. Und während Derrick Green nach wie vor die absolute Frontsau ist, ist Max mittlerweile mehr ne Parodie seiner selbst. Musikalisch ist er zwar wieder auf der Höhe (hab ihn 2010 live gesehen, da war seine Klampfe noch nicht mal angeschlossen und der Gesang war mehr ein Lallen), aber von dem alten Charisma ist kaum noch was übrig. SEPULTURA werde ich dann im Sommer wieder live sehen und bin mir ziemlich sicher, dass sie mich auch dieses Mal wieder umhauen werden.
 
Max live geht gar nicht, das ist aber schon lange so. Zum ersten Mal fiel mir das 2006 auf. Schnell aus der Puste, zuviel Gelaber, zuviel Selbstbeweihräucherung, kurze Spielzeiten, hängt seine Gitarre nur zu Dekozwecken um. Sepultura mit Green wollte ich immer mal sehen, aber letztes Jahr auf'm WFF war da irgendwie nicht so richtig Power drin. 50 Minuten Spielzeit sind allerdings auch echt zu wenig. Im selben Jahr hat mein Bruder sie in einem Club gesehen und war begeistert.
 
Wir hätten vor paar jahren mal nen Supportgig für die Band spielen sollen. Leider war der Drummer (also unserer) in Urlaub. :hmmja:

Hat mich fast so aufgeregt wie die verpasste Chance, mit GWAR zu spielen, weil ICH in Urlaub war :hmmja:
 
Sepultura mit Green wollte ich immer mal sehen, aber letztes Jahr auf'm WFF war da irgendwie nicht so richtig Power drin. 50 Minuten Spielzeit sind allerdings auch echt zu wenig. Im selben Jahr hat mein Bruder sie in einem Club gesehen und war begeistert.

SEPULTURA muss man im Club sehen, da sind sie ne absolute Macht. Auf nem großen Open Air funzen die meiner Meinung nach nicht. Von daher finde ich es gar nicht schade, dass die Band es (bedingt durch Max' Abgang) nicht geschafft hat, zu den ganz Großen aufzusteigen.
 
"Andreas, es ist SO TOLL, dich mal zu treffen! Also, deine Musik find ich seit 20 Jahren scheisse, aber danke für die ersten vier Alben und die vielen Gäste!"

:feierei:
So ungefähr :D

Obwohl, hatte der mit den ersten zwei eigentlich schon was zu tun? Der kam doch erst später, oder etwa nicht!?
 
Seppeltura waren 1989/90 wohl der heiße Scheiß überhaupt. Dem "Inner Self"-Video konnte ein Headbanger damals kaum entgehen. 1986 noch eine satanische Rumpelcombo, 1990 (???) schon Headliner bei Rock in Rio. So kann's gehen...
Maßgeblich verantwortlich war mit Sicherheit Gloria mit Tipps wie: " Death Metal ist nichts, distanziert euch mal davon", "Euer altes Klingenlogo muss weg", etc. Hat funktioniert, aber Matthias Herr hatte recht: Man spürte, das Ende ist nah.
Aussagen wie "Wir haben noch nie Death Metal gespielt. Dieser Stil ist so begrenzt" kamen bei mir schlecht an. Vor allem wenn auf dem Textblatt zu "Bestial..." nichts so groß geschrieben war wie die Worte 'Death Metal'.
Extrem negativ auch die Tatsache, dass Sepultura kein Problem damit hatten, dass Shark Records ihre Platten in Europa rausbrachten, später - nachdem Roadrunner wohl mit dem Scheckheft gewedelt hatten - plötzlich von Bootlegs faselten... Aus den Satansjüngern waren Gefolgsleute Mammons geworden.
"Chaos AD" war noch super, der Rest gibt mir nichts (Soulfly und Conspiracy ebenso). Da von den drei Gründungsmitgliedern Max Cavalera, Igor Cavalera und Wagner Moura Lamounier keiner mehr dabei ist, sollte man mal über eine Umbenennung nachdenken... Zumal Paulo Jr. auf keinem der ersten vier/fünf Alben zu hören ist. Betrug nenne ich das...

1. Bestial Devastation (zusammen mit Overdose als Picture Disc, daher allein auf 1)
2. Schizophrenia
3. Morbid Visions
4. Beneath The Remains
5. Chaos AD
6. Arise
 
Høwdy,

ich behaupte mal, jeder, der Sepultura damals, als sie sich mit der 'Beneath The Remains' und der 'Arise' auch in Europa durchsetzen konnten, live gesehen hat, führt das unter seinen denkwürdigsten persönlichen Konzert-Erlebnissen. Die Energie, die Spielfreude, die Aggression, vor allem aber dieser spürbare Hunger der Band nach Aufmerksamkeit, nach Erfolg - das war schon außergewöhnlich. Dazu grandiose Songs, grundsympathisches, bodenständiges Auftreten, enorme Live-Qualitäten und eben ungeheurer Biß... ach ja, those were the days :verehr:

Was die Platten angeht: 'Benath The Remains' > 'Arise' > 'Schizophrenia' > 'Chaos A.D.' (von der ich anfangs sehr enttäuscht war, die aber bei objektiver Betrachtung ihre Qualitäten hat) >>> Allem danach.
Ach ja, in der Rubrik "English for runaways" ist 'From The Past Comes The Storms' einer meiner liebsten Songtitel :D

Gruß

BFTD
 
Ach ja, zwei Dinge hatte ich noch vergessen: Sepultura wurden von Roadrunner (und vom Metal Hammer) als brasilianische Underdogs präsentiert, später kam raus, dass sie Diplomatenkinder waren...
In Interviews und Kolumnen, auf Alben und Videos zeigten sich die Jungs immer penetrant Heimatverbunden ("wir wollen nirgendwo anders leben"), obwohl sie - im Geheimen - tatsächlich in den USA wohnten.

Ändert natürlich nichts daran, dass ich die alten Sachen (auch Chaos AD) immer noch begeistert bangend abfeiere. Zu recht!
 
Ach ja, zwei Dinge hatte ich noch vergessen: Sepultura wurden von Roadrunner (und vom Metal Hammer) als brasilianische Underdogs präsentiert, später kam raus, dass sie Diplomatenkinder waren...
In Interviews und Kolumnen, auf Alben und Videos zeigten sich die Jungs immer penetrant Heimatverbunden ("wir wollen nirgendwo anders leben"), obwohl sie - im Geheimen - tatsächlich in den USA wohnten.

Ändert natürlich nichts daran, dass ich die alten Sachen (auch Chaos AD) immer noch begeistert bangend abfeiere. Zu recht!

Ach, ich rechne eigentlich bei kaum einer Band mit Authentizität. Wenn das, was rüberkommen soll, rüberkommt, ist das ok.
 
Ach ja, zwei Dinge hatte ich noch vergessen: Sepultura wurden von Roadrunner (und vom Metal Hammer) als brasilianische Underdogs präsentiert, später kam raus, dass sie Diplomatenkinder waren...
In Interviews und Kolumnen, auf Alben und Videos zeigten sich die Jungs immer penetrant Heimatverbunden ("wir wollen nirgendwo anders leben"), obwohl sie - im Geheimen - tatsächlich in den USA wohnten.

Ändert natürlich nichts daran, dass ich die alten Sachen (auch Chaos AD) immer noch begeistert bangend abfeiere. Zu recht!

Wenn man es in den 80ern aus einem musikalischen Entwicklungsland wie Brasilien geschafft hatte, international für Aufmerksamkeit zu sorgen, dann galt man automatisch als Underdog. ;)
Davon mal abgesehen ist es schon richtig, dass viele der damaligen "Tatsachen" absoluter Humbug waren. Aber als junge Band, die nach oben will, lässte halt Klamotten mit Dir machen, die hinterher komisch rüberkommen können. Ihre Heimatverbundenheit will ich den Jungs dennoch nicht absprechen ... die ist halt nur ein bissel anders, als die Plattenfirma uns damals weismachen wollte.
 
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