SEPULTURA (incl. "Quadra" / VÖ: 7.2.2020)

Brian Johnson ist /war auch länger Sänger als Bon Scott...
Ja genau und der ist ja nun auch der AC/DC Sänger. Da kommt aber auch nicht bei jeder Neuveröffentlichung diese 'früher war die Band geiler und der alte Sänger war viel besser' - Diskussion auf. Und woran liegt das? Weil halt Alben wie Back in Black auch als Bandklassiker akzeptiert werden. Das scheint bei Sepultura irgendwie zu fehlen...
 
Quadra ist jetzt 2x durchgelaufen.

Als alter Fan seit 1993, von 1998 bis 2011 ziemlich enttäuscht und seit "Kairos" wieder auf dem Weg der Versöhnung, muss ich mit großer Freude feststellen, dass das Album von vorne bis hinten kickt. Das Konzept der Vierteilung geht auf, die Songs sind zwingend, Derrick ist endlich im Bandsound angekommen und Eloy trommelt so variabel und songdienlich, dass ich mir wahrscheinlich sogar seine Spur isoliert als Album kaufen würde. Die Vorabsongs Isolation und Last Time repräsentieren nur den klassischen Thrash Ansatz, also den ersten Teil des Albums.

Mir fällt KEINE nicht explizit progressive Metal-Band ein, die nach über fünfunddreißig Jahren Bestehen momentan noch so unverbraucht und hungrig klingt. Alleine der gelungene Spagat Songs wie Last Time, Guardians Of Earth und Agony Of Defeat auf ein und demselben Album zu bringen - :verehr::verehr::verehr:

Review folgt.
 
Ganz schön proggy. Und ziemlich geil. Sogar die beiden schwachen Vorabsongs im Gesamtkontext. Spannende Band, die noch immer gerne anders heißen dürfte.
 
Listenwahn

"Bestial Devastation"

Ein Kleinod des frühen Death Metal, das seinen Reiz neben dem grandiosen Artwork des Covers und des Textblatts vor allem einem mitreißenden Drive und einem bestialischen Max (Possessed) Cavalera verdankt.
Das ist jetzt natürlich klanglich, spielerisch und kompositorisch eher primitiv, vor allem verglichen mit "Beneath the Remains" oder "Arise", aber hey, wir reden hier immerhin von brasilianischem Black Death Metal des Jahres 1985. Und da ist "Bestial Devastation" immer noch ganz vorne mit dabei. Vier echt coole Songs, die die damaligen Verrisse (Stichwort "Schäbi Metal") nicht verdient hatten.
Außerdem sind die Drums einfach brutal.
(10 von 10 umgedrehten Kreuzen)

"Morbid Visions"

Thrashiger und spielerisch deutlich verbessert, dafür nicht mehr ganz so kultig, so evil und - bei den Riffs - so Death-metallisch.
(9 von 10 morbiden Visionen - auch weil das Cover nicht so cool ist)

"Schizophrenia"

Andreas Kisser kam und mit ihm eine völlig neue Qualität an der Gitarre. Das Drumming ist sehr cool und zu Songs wie From the Past comes the Storms", "To the Wall" oder dem geilen Instrumental "Inquisition Symphony" muss man hoffentlich eh nichts mehr sagen. Meine liebste Sepultura und das nicht nur, weil der Schriftzug hier einfach umwerfend aussah.
(10 von 10)

"Beneath the Remains"

Das alte, geniale Logo war entschwunden und mit ihm jegliche Erinnerung daran, dass diese skatenden Thrasher mal, in Nieten, Leder und Ketten gekleidet, dem Teufel gehuldigt hatten. Dafür gab es exzellenten Thrash, für mich damals genau in der Schnittmenge von Metallica und Slayer, mit einer superben Roadrunner-Death-Metal Produktion und einem geilen Artwork.
Damals übrigens mein Erstkontakt mit der Band.
(9,5 von 10 Granaten)

"Arise"

Im Grunde "Beneath the Remains" Teil 2, lediglich ein wenig kompakter und trockener, aber druckvoller produziert.
Viel besser (Songs, Power, Produktion, und Artwork) kann man so ein Thrash Album eigentlich auch nicht machen.
(10 von 10)

tbc...

Wir warten hier seit 9 Monaten auf Teil 2 o_O:D:D
 
Hier läuft gerade zum ersten Mal so richtig bewusst Machine Messiah.
Doch, dass ist schon schön.
Ich war ja nie ein Derek "Gegner" und habe sie auch live nur mit ihm gesehen. Das hat mir immer ein Menge Spaß bereitet.
Als physische Tonträger stehen aber mit ihm tatsächlich nur Roorback und Dante daheim.

Against und Nation hatte ich wohl seiner Zeit mal gehört, aber ehrlich gesagt, hatte ich keine große Lust da einzusteigen.
A-Lex und Kairos kann ich mich gerade auch an nichts bewusst erinnern und bei Mediator bin ich mir sicher, dass ich nix gehört habe.

Ergo: Aufgrund des bevorstehenden Albums habe ich da etwas Nachholbedarf. Aber ich freu mich drauf.

Und was ich definitiv sagen kann, ist dass er ein extrem freundlicher Mensch ist. Zumindest in den 5 min in denen ich mich mal mit ihm unterhalten durfte

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