SINCLAIR & Co - Der große Groschenroman-Thread

Und dieses Genre noch:

4. Krimi: "Butler Parker"

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Grandios verfilmt mit Dirk Dautzenberg. Atmet den Zeitgeist von "Graf Yoster". Auch hier wirkt vieles aus dem englischen Sprachraum abgekupfert. Charmant wie Edgar Wallace-Filme, repetitiv.
 
@Iron Ulf
Wie muss man sich das in dem Bereich genau vorstellen? Wie kommt man denn da rein? Für die Serien gibt es doch sicherlich immer einen festen Pool an Autoren? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Verlage in allen Bereichen, eben nicht nur im "Groschensegment" nur so mit Exposés zugeschüttet werden und gar nicht die Arbeit und Zeit investieren, alles zu sichten. Also ohne Beziehungen ein Lotteriespiel?

Das ist auch mit Beziehungen ein Lotteriespiel. Ich habe einfach recherchiert, welche Redakteure welche Serien betreuen und wo Bedarf bestand. Hierfür war damals das Bastei-Forum Gold wert. Dann habe ich die entsprechenden Redakteure angeschrieben und von der Lassiter-Redaktion tatsächlich noch am selben Tag eine Antwort erhalten. Nach einigem Mailverkehr bekam ich die Serienbibel, die in Lassiters Fall echt ein Kracher ist. So ist darin unter anderem festgehalten, dass Lassiter in jeder Geschichte dreimal Sex haben muss, wie auch das Vokabular ganz klar umrissen ist, mit dem diese Szenen so explizit wie möglich beschrieben werden dürfen, ohne wirklich explizit zu werden. Erst dann kam es zur Anforderung von Exposés. Mit unverlangt eingesandten Exposés oder gar ganzen Geschichten hat man eher schlechte Karten. Am besten ist es wirklich immer, wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt. Wie fast überall im Kreativbetrieb.
 
3. Deutsche Fantasy: "Mythor"

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Gnadenlos zusammengeklaut und im Rückblick gar nicht mal so gut. Damals prickelnd und exotisch.

Mythor finde ich eine der interessantesten Serien im Fantasy-Segment, das sich im Heftromanbereich ja nie so recht im deutschsprachigen Raum durchsetzen konnte. Gerade die Tatsache, dass viele Perry-Rhodan-Autoren hier mitschrieben und die Geschichten nach vorgegebenen Exposés entstanden, fand ich, ähnlich wie bei Perry Rhodan und Dämonenkiller, immer schon spannend. Ich hätte direkt mal wieder Lust, mich da durchzuwühlen.
 
Mythor finde ich eine der interessantesten Serien im Fantasy-Segment, das sich im Heftromanbereich ja nie so recht im deutschsprachigen Raum durchsetzen konnte. Gerade die Tatsache, dass viele Perry-Rhodan-Autoren hier mitschrieben und die Geschichten nach vorgegebenen Exposés entstanden, fand ich, ähnlich wie bei Perry Rhodan und Dämonenkiller, immer schon spannend. Ich hätte direkt mal wieder Lust, mich da durchzuwühlen.

Ich habe es mal mit einem Re-Run versucht, da mittlerweile alle 200 (?) Hefte als e-Book in Sammelbänden zu 50 erhältlich sind.

Das war dann irgendwie eine Überdosis. So wie "Strassen von San Francisco" nicht mehr gleich gut ist wie damals als Jugendlicher...

Müsste dem Ganzen wieder Mal eine Chance geben! Ganz so dröge wie oben von mir verkürzt dargestellt, war es vielleicht doch nicht...
 
Irgendwie ist es echt erstaunlich, wie nachhaltig einen diese Räuberpistolen geprägt haben. Ich kann mich oft nicht daran erinnern, wie der Live-Mischer vom Vortag hieß, wenn wir auf Tour sind, aber die Biographien von Boram, dem Nesselvampir, Mr. Silver, dem Eisernen Engel oder dem Silbermond-Druiden Gryf ap Llandrysgryf kann ich immer noch im Schlaf runterbeten.
 
Irgendwie ist es echt erstaunlich, wie nachhaltig einen diese Räuberpistolen geprägt haben. Ich kann mich oft nicht daran erinnern, wie der Live-Mischer vom Vortag hieß, wenn wir auf Tour sind, aber die Biographien von Boram, dem Nesselvampir, Mr. Silver, dem Eisernen Engel oder dem Silbermond-Druiden Gryf ap Llandrysgryf kann ich immer noch im Schlaf runterbeten.

Absolut! Frühstück von heute? Keine Ahnung!

Randomfantasy-Cover eines Taschenbuchs von 1986? Ja klar! Jedes Detail...
 
Ebenso erstaunlich finde ich wie diese Romane, zumindest bei mir, das Aussehen klassischer Monster geprägt haben.
Vor allem die Ballestar Bilder haben sich ins Hirn gebrannt wie nichts Vergleichbares aus der Zeit.

Klar, er hat sich definitiv an den Klassikern orientiert, hauptsächlich an den Universal- und Hammer Filmen.
Trotzdem hatte er eine ganz eigene Note mit rein gebracht.

Seine Darstellung des Teufels war perfekt. Das dreieckige Gesicht usw.

Ebenso die Darstellung des Schwarzen Tods mit seinem Gewand und seinem Hut. Was für eine monumentale Gestalt.
Überhaupt hab ich das ständige Auftauchen lebendiger Gerippe schwer gefeiert und habe mit immer erhofft sowas eines Tages
in einem Film zu sehen. Deshalb liebe ich Army of Darkness und Jason und die Argonauten bis heute.
Natürlich in Stop-Motion, CGI Gerippe sehen fürchterlich aus.
 
Ich find's immer wieder belustigend amüsant, wie viele der Cover dann bei irgendwelchen Death Metal-Bands gelandet sind.
Benediction's Debüt dürfte wohl das Parade-Beispiel sein.

Was dem Blind Guardian-Fan sein Rollenspiel is dem Death Metal-Fan sein Groschenroman-Cover. ^^
 
Nicht nur dem Death-Metal-Fan. Tröjan, The Rods, etliche Sampler - Die Liste der Zweit- und Drittverwertungen im kulturellen Austausch von Metal und Schundheften ist nahezu unüberschaubar.
Da fehlt mir der musikalische Zugang, aber ich glaube dir blind.
Einfach weil es mich wundern würde, wenn nicht.

Ich bin ja noch nichtmal Benediction-Fan, aber da is ja fast jedes frühe Cover von solchen Romanen geklaut... *g*
 
Hier übrigens eine fantastische Website für alle, die sich für die klassischen Gruselhefte interessieren. Titelbilder, Plots, Kurzkritiken, Hintergründe und dies und das und noch dazu im Design aus der Urzeit des Internets. Letztes Update irgendwann im März 2012. Weißte Bescheid.

 
Grandiose Seite mit Schnittberichten zu den Hörspielen, allen Romanen, Taschenbüchern usw.
Da kann man Wochen verbringen.

Leider hat der Betreiber 2012 das Handtuch geschmissen aber bis dahin ist das wirklich akribisch recherchiert.

Nobel von ihm, dass er die Seite im Netz lässt.
 
Mein Vater hatte ne große Kiste mit John Sinclair heften in den 80 er daraus habe ich mich immer gerne bedient,er kaufte mir auch damals die Perry Rhodan die ersten 3 Bände,danach hatte ich ein Klassenkameraden der die gesamte Sammlung der Bücher von Perry Rhodan hatte,ich leihte mir immer bei ihm die anderen Bände aus,mein Vater nahm die dann immer mit zu Arbeit und las die dann da ,wenn er Außendienst hatte und ich bekam immer dann Ärger wenn ich die Bücher nicht rechtzeitig zurück bringen könnte.Lassiter las auch mein Vater,ich durfte damals noch nicht....
 
Ich habe im jugendlichen Alter auch viel John Sinclair und Tony Ballard gelesen - am liebsten war mir aber der Gespensterkrimi, weil der unabhängig von einem fixen Hauptprotagonisten war und mich das übertriebene Heldentum immer schon etwas störte. Bei Tony ging das noch, aber John empfand ich - damals weniger, heute umso mehr - als selbstverliebten Schürzenjäger (nicht Dämonenjäger). Schlimmer ist da nur noch Lassiter (völliger Unsympath).
Okay, ich schreib das auch mit einem Augenzwinkern, aber im Grunde stimmt es schon: Da ist viel sexistischer Murks in diesen Heftromanen, und das stört mich manchmal mehr, als dass ich drüber hinwegsehen kann - und ja ich weiß, es gehört nun einmal zu dieser Art Heftroman dazu, sind ja nur Geschichten, und ich soll mich mal locker machen usw.
Ich weiß. ;)
Ich will auch keine Grundsatzdiskussion starten und niemandem die Freude am Lesen daran nehmen, wenn Johnny-Boy im nächsten Roman dann wieder mal das scharfe Fahrgestell der blonden oder rothaarigen Nebenprotagonistin bewundert, während er die Welt rettet. :D

Ich hol' mir weiterhin hin und wieder mal einen Gespensterkrimi.

Oh, und das hier ist mein Lieblings-Tony (hatte als Damals-Jungspundin Albträume davon):

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Die aktuelle Gespenster Krimi Reihe hat mich dann vor 4 - 5 Jahren (weiß nicht mehr genau, wann die gestartet ist) dazu gebracht, wieder Heftchen zu kaufen und lesen (hatte ca. 2013 damit aufgehört).
Dazu noch Sinclair, Sinclair Classic, Zamorra und Maddrax werden auch sporadisch eingetütet...
Der "kaufen" Anteil ist allerdings deutlich höher bislang :D, zur Zeit liegen ca. 300 Hefte ungelesen hier rum....

Isaac Kane habe ich auch 0-4 gelesen, bin aber noch nicht ganz überzeugt....
 
Klar ist da viel sexistischer Murks dabei. Wörter wie "Neger" und generell Stereotypen sind oft Teil der alten Hefte.
Heute natürlich ein No-Go aber man sollte immer den Zeitkontext und den damit einhergehenden Zeitgeist mit
berücksichtigen. Jason Dark ist jetzt auch kein Mann von Welt, sag ich mal. Der hat doch eher Dorfkneipen-Charme :D

Generell fällt es den "Alten" schwer sich dem aktuellen Zeitgeist anzupassen, geschweige denn Social Media konform zu schreiben.
Da sollte man etwas Milde walten lassen. Zumal es immer noch "Schundliteratur" ist. James Bond war zu der Zeit auch nicht besser.
Solche Sachen machen aber irgendwie dieses Schmuddel-Image aus.
Will gar nicht wissen was beim Bergdoktor alles abging :D
 
Cooler Thread. Mein Vater hat mir vor ein paar Monaten die Ausbeute des großen "Dachboden-Auffräumens" meines Elternhauses vorbeigeracht. Meine fast vollständige Tony Ballard Sammlung und etliche Simclair Romane. Schlummern derzeit noch bei mir im Keller :D
 
Früher habe ich auch gerne Grusselhefte gelesen, hauptsächlich John Sinclair und Tony Ballard.
Später durchlebte ich dann eine Perry Rhodan Phase. Und der eine oder andere Jerry Cotton war auch am Start. Westernrome wurden von mir, soweit im mich erinnere, ausnahmslos verschmäht.

Jetzt habe ich direkt Lust bekommen, mir mal wieder so ein "Schundheftchen" zu holen.
 
vernünftig ist das stichwort...

Über die RTL Sinclair Serie hüllen wir mal den Mantel des Schweigens...
Oh....RTL hatte sich mal dran versucht?
Hatte den Sender immer nur wegen F1 geschaut.
Ohja!
Aber wohl so eine Sache, die nach Jahrzehnten und vielen Falten (auch im Hirn) wohl nicht mehr so klappt.
Getestete Beispiele: Pippi...

Meine Mutter las schon ende der 60er Jerry Cotton, Butler Parker, ... - im Akkord!
Täglich musste mein Vater den Kram neu einkaufen, bis er mal Kistenweise beim Flohmarkt Zugriff.

John Sinclair & Co. waren dabei und da machte ich begeistert mit. Jede Woche neu. In der 5. Klasse gab es Buchbesprechungen und ich wagte es mit einer Folge und bekam sogar eine gute Note.

Als ich dann Stephen King mit "ES" entdeckte, war es vorbei und Hunderte wurden auf dem Flohmarkt verscherbelt.

Hab bestimmt schon 30 Jahre kein Heft mehr in der Hsnd gehabt.

Ah....Stephen King. Eine weitere schöne Jugenderinnerung.
Auch einige Bücher verschlungen.
ES fand ich allerdings ein wenig dröge. Bin aber auch kein Fan von Clowns jeglicher Art.
 
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