Ich verbessere deine Aussage unter Bezug auf Winkler dahingehend, dass keine Liberalen, sondern nur ehemalige Liberale, die "schon lange vor dem Aufstieg des Nationalsozialismus nach rechts gerückt" waren. Es gab also keine Zusammenarbeit zwischen Liberalen und der NSDAP, sondern nur von Ehemaligen.
Und wo bitte hat denn das Zentrum mit der NSDAP zusammen gearbeitet? Hast du da wissenschaftliche Belege?
Und die Zusammenarbeit von KPD und NSDAP war keineswegs ein isoliertes, lokales Ereignis.
Diese gab es vorher schon öfter, so beim Volksentscheid zur Auflösung des preußischen Landtags vom 9. August 1931, wo die KPD explizit an der Wahlwerbung für das Volksbegeheren des Stahlhelm, der DNVP und der NSDAP beteiligte. Zwar wollte man das seitens der KPD anfänglich nicht, aber um der Sozialdemokratie zu schaden, beteiligte man sich schließlich doch (vgl. Hoppe, Bert (2007): In Stalins Gefolgschaft. Moskau und die KPD 1928 - 1933. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag. S. 206f.). Siehe dazu auch beim bereits von dir ins Feld geführten Winkler: Winkler, Heinrich August : Der Weg in die Katastrophe. Arbeiter und Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik 1930 bis 1933. Bonn, 1990, S. 385–391.
Und nicht nur in Preußen, auch in Sachsen war das erklärte Politik der KPD:
"Jawohl, wir geben zu, daß wir im Bunde mit den Nationalsozialisten stehen, daß wir vereint mit den Nationalsozialisten das bestehende sozialistische System zertrümmern wollen. Bolschewismus und Faschismus haben ein gemeinsames Ziel: die Zertrümmerung des Kapitalismus und der Sozialdemokratischen Partei. Um dieses Ziel zu erreichen, ist uns jedes Mittel recht.", so der KPD-Abgeordnete im sächsischen Landtag Kurt Alfred Sindermann 1930 (vgl. England, Peter: Menschheit am Nullpunkt: aus dem Abgrund des 20. Jahrhunderts. Stuttgart 2001, S. 107.).
Die Kommunisten waren also keineswegs die treibende Kraft gegen die Nazis, als die sie sich später darstellten.