Schwierig, ganz schwierig. Denkt man den Stil, den Sólstafir auf Svartir Sandar und vor allem Ótta darboten, mal weiter, dann klingt Berdreyminn nach einer logischen Weiterentwicklung: Überwiegend ruhige und beinahe "warme" Passagen statt der rauen und kalten Ödnis, die die Musik in der Vergangenheit so besonders gemacht hat (insbesondere auf Köld, meinem absoluten Favoriten). Während auf den beiden Vorgängern die ruhigen, nachdenklichen Elemente aber noch mit der genannten "typisch isländischen" Atmosphäre verwoben wurden, fehlt mir letztgenannter Aspekt auf dem aktuellen Album. Einige Stücke könnten ohne Weiteres auf der Ótta auftauchen ("Silfur-Refur", "Hvít Sæng", "Dýrafjörður", mit Abstrichen "Bláfjall"), andere plätschern einfach so vorbei und "Ambátt" ist sogar ein richtiges Ärgernis.
Ich glaube nicht, dass der Stil grundsätzlich weniger gut ist; aber so, wie sie ihn derzeit praktizieren, kommt bei mir zu wenig an. Sólstafir leben von einer einmaligen Stimmung, die kaum eine Band so erzeugen kann (am ehesten noch Primordial) - und genau die vermisse ich zurzeit. Vielleicht später, vielleicht auch erst beim nächsten Album. Ich wünsche es mir.