Sonja (Philadelphia Hard/Goth Rock)

Interview mit Melissa:

https://epicmetalblog.com/2022/10/12/interview-melissa-moore-sonja/

Am Ende erzählt sie, dass sie mehr oder weniger zeitgleich mit dem neuen Sumerlands Album aufgenommen haben. Der Soundgewand beider Album ähnelt sich, finde ich auch stark. Ich mag es persönlich sehr, aber ich bin eh bekenennder Arthur Rizk fanboy ;)

Bestätigt meinen Eindruck, dass es sich um eine ziemlich persönliche Angelegenheit handelt. Ihre Erläuterungen zum Albumtitel ergeben sehr viel Sinn für mich.
 
Bestätigt meinen Eindruck, dass es sich um eine ziemlich persönliche Angelegenheit handelt.

Aus meiner Sicht ist das auch ein wesentlicher Aspekt, der dazu beiträgt, dass sich das Album so 'besonders' anfühlt. Bei den allermeisten aktuellen Alben der klassischen Metal-Spielarten sind die Lyrics ja doch eher von der 'bewährten' Sorte - es wird halt über Dinge gesungen, die erfahrungsgemäß gut zu dem Stil passen, den man spielt. Hier hatte ich direkt beim ersten Mitlesen der Texte den Eindruck, dass die Person am Mikro bei den meisten Songs über Dinge des eigenen Lebens singt, eigene Erfahrungen einbringt - das macht schon einen deutlich spürbaren Unterschied, finde ich. (Und klar, 100% klassischer Metal ist "Loud Arriver" rein musikalisch natürlich nicht. Aber zumindest mit einem Bein fußt man ja doch in dem Bereich, von daher finde ich den Vergleich schon angemessen.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hätte die Musik ja genau beschrieben, wie Melissa es hier tut: Metal, aber weder per se „traditionell“, noch „modern“; mit modernen Einflüssen, die aber nicht aus dem modernen Metal kommen.

How would you classify yourselves stylistically? In my review I wrote about a mixture of dark (hard) rock and classic metal. Does that fit for you? Or is there an element missing that is important to you personally?

Those aren’t wrong descriptions but maybe not comprehensive. Our drummer does a lot of disco beats while we are playing notes that sound like melancholic doom all held together with the strength of heavy metal. If you wanna call us classic that’s ok but we aren’t retro in any way. We also aren’t modern. Maybe we do take from some modern artists but not modern metal artists.“
 
Ok, mit den Texten muss ich mir erst richtig befassen, bis auf "Nylon Nights" (das textlich, musikalisch und videoclipmässig ein geniales kleines Kunstwerk ist von einem Song ist!) habe ich sie mir noch nicht genau angeschaut. Muss ich mal abends in Ruhe mal machen, so richtig mit Kopfhörer und booklet in der Hand.

Was mich etwas irritiert sind die vielen Vergleiche hier im Thread mit Bands die mich nicht besonders kicken z.B. Unto Others. Da hat mich dieses, ich nenne es mal "Depeche Mode"-artige schon immer gestört und bin deswegen mit denen nie warm geworden. Das höre ich bei Sonja gar nicht und würde auch nie auf die Idee kommen die Musik als "Goth Rock" zu bezeichnen. o_O Ob Hardrock oder Metal da kann man diskutieren, aber Goth? Auch der Vergleich mit TDB passt für mich nicht. Irgendjemand hat hier auch ein wenig Warlord (die ich verehre) rausgehört, aber das passt für mich gar nicht. Andererseits stehe ich selber etwas auf dem Schlauch wenn ich die Mucke beschreiben soll oder ähnliche Bands nennen soll.... hmmm.... schwierig...

edit: jetzt hat sich mein Post mit dem von @zopilote überschnitten, aber ja die Beschreibung von Melissa selbst passt gut. Den Satz mit "modern metal" habe ich als Abgrenzung von dem Genre aufgefasst, weil damit hat es für mich nun wirklich null zu tun. "Modern Metal" ist doch so was wie Machine Head und so, oder ?
 
Vom Vibe der ganzen Scheibe hatte ich auch Assoziationen zu TDB, ohne vorher darüber etwas gelesen zu haben. Ist "nur" ein Gefühl, so richtig festmachen kann ich das nicht, Warlord sehe ich da gar nicht.
 
TDB vielleicht, weil man auch so vom Sound getroffen und “entführt” wird. Ist bei Uncle Acid auch so ähnlich. Andererseits hatte ich auch schon Iggy Pop- Assoziationen. Ich bin mir sicher, dass man viel passendere Bands zum Vergleich anführen könnte, aber ich kenne mich mit „Düsterrock“, oder was da in Frage kommen würde, fürchte ich, einfach nicht aus.
 
Zur Frage, ob das "Metal" ist: ja, definitiv. Nicht wenige Elemente, beispielsweise im Opener, erinnern mich gar ein wenig an Warlord und haben eine ganz latente Epik, die aber nicht ausgereizt oder überzüchtet wird.
Ok, ich habe jetzt mir den Opener mehrmals angehört und ich denke ich weiß welches "Element" @RageXX meinen könnte. Und zwar die Stelle wo ab 1:13 noch bevor dieser galloppierende Rhythmus (Maiden! :D ) nach ca. 20 sec einsetzt und später auch noch paar mal. Aber von vielen Elementen würde ich da nicht reden.
 
Habe die Scheibe mittlerweile auch physisch und mein Gefühl hat sich bestätigt, im Ganzen, ein ganz tolles Album.
Ich hatte vor dem Kauf nur "Nylon Nights" gehört.

Die Vergleiche mit den genannten Bands kann ich auch nicht wirklich teilen und aus der Musik höre ich auch keinen Goth Rock o.ä. raus. Allerdings kamen mir bei ein paar gesungenen Strophen, Enforcer, in den Sinn. Nur halt ein bisschen softer. Kann vielleicht auch keiner nachvollziehen, wer weiß...:D

Jedenfalls dürfte "Loud Arriver" sehr weit oben, in meinen persönlichen Jahrescharts vertreten sein.
 
Bei dem ganzen Hype um die Scheibe musste ich natürlich auch hier mal wieder reinhören...Ja, Gitarrenarbeit richtig geil, bis zur Albumhälfte stark, danach baut es aber auch ab. Kurz und knapp, mein persönliches Fazit: Werde ich öfters mal hören, kaufen? Nein. Einer dieser Forenhypes? Ja.
 
Ok, ich habe jetzt mir den Opener mehrmals angehört und ich denke ich weiß welches "Element" @RageXX meinen könnte. Und zwar die Stelle wo ab 1:13 noch bevor dieser galloppierende Rhythmus (Maiden! :D ) nach ca. 20 sec einsetzt und später auch noch paar mal. Aber von vielen Elementen würde ich da nicht reden.

So durch die Bank weg würde ich sagen: entweder ist diese Band unglaublich flexibel und offen in ihren Einflüssen oder wir haben alle komische Ohren. Bei mir ist mir das ja bekannt :D.
 
Bei dem ganzen Hype um die Scheibe musste ich natürlich auch hier mal wieder reinhören...Ja, Gitarrenarbeit richtig geil, bis zur Albumhälfte stark, danach baut es aber auch ab. Kurz und knapp, mein persönliches Fazit: Werde ich öfters mal hören, kaufen? Nein. Einer dieser Forenhypes? Ja.
Unglaublich, wie sich die Meinungen unterscheiden, für mich ist die B-Seite nochmal stärker als die A-Seite, weil sie mehr Fahrt aufnimmt :)
 
Also zumindest die Parts, mit denen "Wanting Me Dead" und "Daughter of the Morning Star" beginnen, würde ich schon klar als 'Düsterrock', 'Gothrock' o. ä. klassifizieren (zugegeben ohne mich in dem Bereich wirklich gut auszukennen). Sobald danach dann die doch meist sehr knackigen Gitarren einsetzen, wird's halt wieder etwas anders, die meisten Songs des Albums durchlaufen ja durchaus unterschiedliche Stimmungen. Unabhängig davon möchte ich der munteren Assoziationsparade für dieses Album gerne noch die frühen Warrior Soul hinzufügen (Fragen dazu werden nicht entgegengenommen). :D

Habe aber tatsächlich auch eine kritische Anmerkung, denn ich verstehe beim besten Willen nicht, warum man sich den meiner Meinung nach schwächsten Song als Opener ausgesucht hat. Neben "Moans from the Chapel" gefällt mir "When the Candle Burns Low" ganz klar am wenigsten, der fühlt sich für mich irgendwie nach angezogener Handbremse an, und ich mag auch die Chorus-Melodie nicht so richtig. Aber vielleicht wollte mich die Band auch nur in Sicherheit wiegen, um mich danach umso heftiger mit "Nylon Nights" (mit dem ich zukünftig wohl in die Platte einsteigen werde) an meine Wohnzimmerwand zu drücken...

"Zweite Albumhälfte baut ab" ist natürlich auch grotesk falsch. Alleine schon die Strophen des abschließenden Titelsongs KILLEN (also mich zumindest).

It’s so mysterious, all my enemies in pain
Don’t even know the rules but I always win the game
Arriving unexpectedly, ya know I leave just when I please
Too much louder than the rest, I hear them screaming from their knees
 
Was mich etwas irritiert sind die vielen Vergleiche hier im Thread mit Bands die mich nicht besonders kicken z.B. Unto Others. Da hat mich dieses, ich nenne es mal "Depeche Mode"-artige schon immer gestört und bin deswegen mit denen nie warm geworden. Das höre ich bei Sonja gar nicht und würde auch nie auf die Idee kommen die Musik als "Goth Rock" zu bezeichnen. o_O Ob Hardrock oder Metal da kann man diskutieren, aber Goth? Auch der Vergleich mit TDB passt für mich nicht.

Die TDB Vergleiche kann ich auch überhaupt nicht nachvollziehen, habe ich aber auch kaum gelesen, dass solche ernsthaft gezogen wurden.

Der 80er Goth Einfluss bei Sonja ist aber völlig unbestritten da. Der ist halt auch bei Unto Others sehr deutlich, daher wohl die Vergleiche.
 
Ersetzt "Goth" durch "Death Rock" und wir finden zusammen, Brüder und Schwestern. Goth zirpt und schwebt, Death Rock schneidet und stampft, beides melancholiert so'n büsch'n rum, nur ist der Death Rock eben im Gestus aggressiver und nicht zuletzt autoaggressiver und selbstzerstörerischer unterfüttert, dabei von einem gebrochenen Stolz und Pathos konterkariert, was sich in der Summe hervorragend mit Heavy Metal zusammenführen lässt, noch dazu einem Metal-Entwurf, der wiederum WASP und Warlord in den Puff einlädt. Album des Jahres? Album des Jahres...!
 
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