Spotify und andere Streamingservices - der Tod von Tonträgern?

"In Podcasts und eng mit diesen verbunden in das Werbegeschäft hat Spotify zuletzt mehrere hundert Millionen Euro investiert. Studios wurden ebenso übernommen wie Vermarktungsdienstleister. Hinzu kamen diverse teure Vereinbarungen mit prominenten Podcast-Hosts, von den Obamas über Harry und Meghan bis hinzu Joe Rogan, mit dem Ziel begehrte Inhalte exklusiv anbieten zu können.

Diese „Audio first“-Strategie soll Spotify perspektivisch unabhängiger von der Musikindustrie machen. Alle Dienste zahlen rund zwei Drittel ihrer Einnahmen an die Rechteinhaber der auf ihren Plattformen vertretenen Songs aus. Das macht das Streaming für alle Dienste zu einem harten Geschäft. Doch für Spotifys ärgste Verfolger, Amazon, Apple und Youtube sind die Musikdienste nur ein Teil ihres großen und profitablen Ökosystems.
Mehr Podcast-Konsum und mehr darüber generierte Werbeeinnahmen bedeuten also mehr Geld, das bei Spotify verbleibt."

Spotify hat 2022 als Investmentjahr betrachtet und erst einmal viel Geld in die Hand genommen. Das erklärt die roten Zahlen.
 
Wie schon an anderer Stelle zwei-, dreimal geschrieben, ich will ein Album eh als Ganzes hören. Bei sämtlicher Online-Hörerei ist die Gefahr der Skipperei immens. Ich weiß nicht, wie viele geile Bands mir durch die Lappen gegangen wären, wenn ich sie mir nicht erst auf einer gesamten CD umfänglich "erschlossen" hätte.

Ich höre am liebsten auch Alben am Stück und hatte exakt diese Befürchtung in Sachen "skippen" auch - allerdings waren meine Hörgewohnheiten am Ende stärker und sind es bis heute geblieben, heißt: auch auf Spotify höre ich mir die Alben in 98% der Fälle am Stück und in der korrekten Reihenfolge an.

Wie schon an anderer Stelle vermerkt hat sich Spotify in Sachen Tonträgerkauf von meiner Seite aus eher positiv auf die kleineren und unbekannteren Bands ausgewirkt, denn wenn das Gehörte gefällt, dann gibt es die CD im Nachgang für mich. Priorität haben dann halt immer die kleinen Kapellen, da man nie so genau weiß, wie lange man deren Alben physisch überhaupt bekommt.

Ich würde sagen, Spotify bietet einen optimalen Einstieg in Neues oder Altbewährtes, deshalb aber in den "Skipmodus" zu verfallen, das liegt an einem jeden Selbst - und setzt natürlich ein Abo voraus. "Erarbeiten" geht auch digital, aber erwischt mich ein Album nach 1-2 Durchgängen nicht, dann kann ich auch einen Haken dran machen, zumindest etwas muss hängen bleiben, was mich packt.

Seit ich Spotify nutze (was eigentlich erstmal sehr widerstrebend geschah, aber aufgrund der nicht mehr vorhandenen CD-Player in Autos neuerer Bauart eine Notewendigkeit wurde) habe ich regelrecht einen Quantensprung in Sachen "Entdeckungen" machen können, da wäre wirklich eine Masse an Musik einfach an mir vorbeigelaufen.
 
Spotify hat einen Super Algorithmus wenn es um die Empfehlung von neuer/ähnlicher Musik geht. Dieser gräbt sehr tief in den Eingeweiden der Datenbank und findet unbekannte ("Mehr wie Band X") Perlen. Bei Tidal wird nur an der Oberfläche gekratzt, was oftmals nur bekanntere Bands zu Tage führt oder für mich genrefremde Metal-Spielarten empfohlen werden. Da muss ich mich mehr hier aufs Forum verlassen und den von mir sehr geschätzten NWOTHM Full Albums YT Kanal.
 
Meine Freundin nutzt Spotify nur für Podcasts und sie hat kein Abo. Gezielt Musik hören kann man ohne Abo ja nicht mehr. Alles nur noch queerbeet und durcheinander. Verstehe also nicht so recht wie die Podcasts mehr Geld bringen als Musik mit Abo.

P.s. ok, nur die (einige) exklusive Podcaster müssen bezahlt werden mit aber teilweise Millionen (Joe Rogan).
Im Webplayer kannst du einwandfrei gezielt hören. Das alles durcheinander shuffelt und man kein Album an Stück hören kann, ohne daß andere Bands reingemischt werden hast du nur in der App.
 
Ich denke zum neu entdecken reicht doch YouTube völlig aus. Nimmt man noch Newpipe oder eine Invidious Instanz dann ist es auch noch ohne Werbung.
Bin aber auch eher der Einzelstück Fan.
 
Ich bin da jetzt kein Experte aber man hat dann halt CD Qualität. Habe mal nen direkten Vergleich mit Spotify Hohe Qualität und Tidal mit Hifi (Lossless) gemacht und der Unterschied war deutlich. Spotify klang etwas weniger voll bei den Bässen und bot generell etwas weniger Klangfülle.
Bei Tidal (vielleicht bei anderen Diensten auch) gibt es noch die Master Qualität im Audioformat MQA. Aber dazu braucht man wohl ne teuflisch gute Anlage um hier Ungerschiede zu hören.
Ich höre auf meinen ganz guten Audio Technica ATH-DSR9BT mit AptX Übertragung keinen Unterschied zwischen der besten Spotify-Qualität, Deezer HD oder selbst erstellten FLAC Dateien. Auch nicht über meine ganz gute Anlage mit LDAC Verbindung. Und mit dem ganzen High Res Gedönse hab ich auch wieder aufgehört, weil das für meine Ohren alles nur Marketinggeschwurbel ist. Am liebsten hab ich ja eh Vinyl und das ist rein von den technischen Daten ohnehin klanglich dem digitalen Format unterlegen (jetzt Mal abgesehen vom Thema Loudness und so.) Ich glaube die Ohren vom Menschen sind viel schlechter als wir wollen und die Psychologie spielt beim Klangempfinden eine viel größere Rolle als wir glauben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich höre auf meinen ganz guten Audio Technica ATH-DSR9BT mit AptX Übertragung keinen Unterschied zwischen der besten Spotify-Qualität, Deezer HD oder selbst erstellten FLAC Dateien. Auch nicht über meine ganz gute Anlage mit LDAC Verbindung. Und mit dem ganzen High Res Gedönse hab ich auch wieder aufgehört, weil das für meine Ohren alles nur Marketinggeschwurbel ist. Am liebsten hab ich ja eh Vinyl und das ist rein von den technischen Daten ohnehin klanglich dem digitalen Format unterlegen (jetzt Mal abgesehen vom Thema Loudness und so.) Ich glaube die Ohren vom Menschen sind viel schlechter als wir wollen und die Psychologie spielt beim Klangempfinden eine viel größere Rolle als wir glauben.
Also alles totaler blödsinn ,oder wie? Aber meine Ohren sind eh nicht mehr die besten.
 
Also alles totaler blödsinn ,oder wie? Aber meine Ohren sind eh nicht mehr die besten.
Nein, ist natürlich nicht alles Blödsinn. Aber ab einer gewissen Schwelle nicht mehr wirklich hörbar. Dann sind es eher andere Faktoren, die sich auf den Klang auswirken, z.b. die Bluetooth Übertragung, der DAC, die Lautsprecher, die Raumakustik. Und eine 320 AAC Datei kann ich nicht von FLAC unterscheiden. Hab ich im Blindtest versucht. Auch kann ich keine FLAC von einem DSD File unterscheiden. Wenn die Studioaufnahme grandios ist, ist sie auch bei 320 AAC grandios.
 
Nein, ist natürlich nicht alles Blödsinn. Aber ab einer gewissen Schwelle nicht mehr wirklich hörbar. Dann sind es eher andere Faktoren, die sich auf den Klang auswirken, z.b. die Bluetooth Übertragung, der DAC, die Lautsprecher, die Raumakustik. Und eine 320 AAC Datei kann ich nicht von FLAC unterscheiden. Hab ich im Blindtest versucht. Auch kann ich keine FLAC von einem DSD File unterscheiden. Wenn die Studioaufnahme grandios ist, ist sie auch bei 320 AAC grandios.
Gut ,dann weiss ich jetzt besser bescheid.
Dankeschön für deine Antwort.
 
Ich guck mir das auch an.
Ich finde Spotify halt echt bequem wenn ich Öffis fahre z.Bsp.
Gebe aber zusätzlich noch viel Kohle für Platten und Shirts aus.
 
Ich guck mir das auch an.
Ich finde Spotify halt echt bequem wenn ich Öffis fahre z.Bsp.
Gebe aber zusätzlich noch viel Kohle für Platten und Shirts aus.

Letzteres ist genau der Punkt. Echte Musikverrückte nutzen die Streamingdienste als Infoquelle und bequeme Mobiloption, unterstützen aber „ihre“ Musiker durch Platten-, Merch- und Ticketkäufe.

Ich finde das auch zu kurz gedacht, nur den Streamingdiensten die Schuld zu geben, es sollte doch jedem klar sein, dass von 10€ im Monat niemals ein so großer Kuchen gebacken werden kann, dass alle davon mehr als nur ein paar Krümel abbekommen.

Anstatt dass sich die Mainstreamkünstler aus den Bereichen Deutschpop und -rap im Stuhlkreis einen abjammern über diese böse Welt, sollten sie sich lieber überlegen, wie sie denn eine bessere Bindung zu ihrer Fanbasis aufbauen können oder eben kleinere Brötchen backen.

Die Wahrheit ist eher die, dass viele und gerade jüngere die Streamingdienste eher als Ersatz für das Radio nutzen, was in der Doku recht gut am Beispiel der Dudelmusik in den Stimmungsplaylisten verdeutlicht wird und nicht als Ersatz für Platten- und CD-Käufe.
 
Zurück
Oben Unten