Spotify und andere Streamingservices - der Tod von Tonträgern?

Ich oute mich mal als Banause: Habe in den 90ern begonnen, meine CDs sukzessive auf Festplatte zu ziehen und dann fast alle CDs und das Vinyl bis auf ein paar wenige Scheiben verkauft. Ebenso den Großteil meiner Bücher und VHS-Kassetten. Lag daran, dass ich mehrmals umgezogen bin und es irgendwann leid war, den ganzen Kram durch die halbe Weltgeschichte zu karren und über zig Etagen zu schleppen. Außerdem fühle ich mich mit weniger materiellem Besitz wohler; darum bin ich großer Fan und Nutzer von Streamingplattformen. Ein Blick ins Forum und dann nur drei Klicks zum Hören des jeweiligen Albums. Meine Musik"sammlung" ist überall dabei: Im Job, im Auto (wichtig!). auf Reisen. Das ist für mich schon sehr reizvoll. Seitdem es Streamingdienste gibt, habe ich mein Hörspektrum maximal erweitert und Vieles kennengelernt, für das ich früher keinen Pfennig ausgegeben hätte. Ich sehe aber natürlich auch die großen Nachteile: unfaire Bezahlung von Künstlerinnen und Künstlern sowie das Fehlen der "Zeremonie", begonnen beim Kauf bis zum Auflegen. Streaming ist ein bisschen wie Fast Food ;-).
 
Zuletzt bearbeitet:
Charlie Benante (Anthrax) hat auch ne klare Meinung zu Spotify bzw. Streaming:

Gut und gerne wird dabei auch immer vergessen, dass sich Musiker heute die Bühne mit Video-Spielen (Sind voll im Mainstream angekommen), Streamingdienste für Filme und was weis ich nicht alles teilen. Da muss man bei jedem Album abwägen ob ich das jetzt kaufe oder meine Geld in die drölf anderen Ding investiere, die mich noch interessieren. Das ist ein Fakt.

Hier im Faden wurde doch aber auch schon darauf hingewiesen, Das die grossen Labels mit Spotify und Co. diesen miesen Deal gemacht haben, aufgrund dessen die Künstler so wenig Geld bekommen. Und ich wage zu bezweifeln, dass Apple den Künstlern mehr Geld bietet.
 
Gut und gerne wird dabei auch immer vergessen, dass sich Musiker heute die Bühne mit Video-Spielen (Sind voll im Mainstream angekommen), Streamingdienste für Filme und was weis ich nicht alles teilen. Da muss man bei jedem Album abwägen ob ich das jetzt kaufe oder meine Geld in die drölf anderen Ding investiere, die mich noch interessieren. Das ist ein Fakt.
Das Problem gab es früher auch schon,nur hast du dir die Sachen von Kumpels überspielen lassen....
Natürlich ist das ein Fakt,aber ich habe das Gefühl das heute es zu einfach ist an Musik zu kommen ,und somit die Leute dann denken,ich kaufe mir lieber das Spiel ,das Album kann ich ja auf Spotify hören.
Die Wertigkeit ist ne andere geworden.
 
Ich meide Spotify und Co., da ich deren Geschäftsmodell und -gebahren irgendwie immer unangenehm fand. Ist aber eher einBauchgefühl oder vielleicht bloß Spleen, keine Ahnung. Da ich über ein Familienabo gratis bei Amazon Music streamen kann, nutze ich das - allerdings ziemlich selten.
Aber egal, ich wollte hier eigentlich nur diesen Artikel teilen, über den ich gerade gestolpert bin, den ich ganz interessant fand und meine Abneigung gegen Spotify erhärtet. Es geht darin u. a. um die seit einigen Jahren zunehmende, geheime Praxis, Playlists beliebter Genres mit Stockmusik und "Fake-Künstlern" aufzufüllen, und dafür echte Musiker*innen zu übergehen. Denn: dadurch entfallen Tantiemen. Einerseits ist das schlecht für "echte" Musiker, andererseits aber wohl auchfür die Stockmusiker, die ebenfalls schlechter bezahlt werden. Und zu uter Letzt auch für die Konsumenten, die sich zunehmend mit Werbungsmusik bemüllen ... aber gut, das ist wohl auch eigene Schuld, irgendwie.

Hier der Artikel im englischen Original: https://harpers.org/archive/2025/01...liz-pelly-spotify-musicians/?utm_medium=email

Und eine kurze KI-Zusammenfassung auf deutsch:

Der Artikel beleuchtet intensiv die Problematik sogenannter "Fake-Artists" und den Einfluss von Plattformen wie Spotify auf die Wertschöpfungskette in der Musikindustrie, insbesondere durch PFC (Product Features Campaigns) – ein Modell, bei dem Spotify gezielt Inhalte kuratiert, um die eigene Marktposition zu stärken.


Was sind "Fake-Artists"?​


"Fake-Artists" sind Musiker oder Produzenten, die keine bekannten oder etablierten Persönlichkeiten sind, sondern oft anonyme Acts, die speziell für Playlists erstellt werden. Diese Tracks werden häufig von Produktionsfirmen oder im Auftrag von Spotify selbst erstellt und auf den populärsten Playlists platziert. Sie füllen zum Beispiel Stimmungs- oder Genre-Playlists wie "Chill Vibes", "Deep Focus" oder "Sleep". Statt Künstlern mit einer Karriere und Fanbase werden diese Lieder als günstige Inhalte verwendet, die keine hohen Lizenzgebühren erfordern.


Spotifys Rolle und Motivation​


Liz Pelly argumentiert, dass diese Praxis Spotifys Profitmodell dient. Durch "Fake-Artists" spart Spotify Lizenzkosten, die normalerweise an Labels und Musiker gehen würden. Stattdessen können diese anonymen Tracks, oft durch Drittanbieter produziert, kostengünstig lizenziert oder sogar direkt von Spotify finanziert werden. Dies gibt der Plattform eine größere Kontrolle über die Inhalte, die sie bewirbt, und maximiert den Gewinn.


Auswirkungen auf Künstler und die Industrie​


  1. Wettbewerbsverzerrung:Da Spotify eigenen oder verbundenen Inhalten Priorität einräumt, haben unabhängige Künstler und Labels eine geringere Chance, prominent auf Playlists vertreten zu sein. Die Plattform wird somit weniger ein neutrales Distributionsmedium und mehr zu einem aktiven Produzenten und Wettbewerber.
  2. Kreative Marginalisierung:Viele Playlists werden algorithmisch oder strategisch so gestaltet, dass sie ein bestimmtes Hörverhalten fördern, das von kurzen, einfach strukturierten Tracks mit geringem künstlerischen Anspruch dominiert wird. Das kann dazu führen, dass originelle oder experimentelle Musik verdrängt wird.
  3. Schlechte Transparenz:Spotify weist nicht klar aus, welche Tracks von unabhängigen Künstlern und welche von "Fake-Artists" stammen. Viele Nutzer sind sich dieser Praxis gar nicht bewusst, was die Glaubwürdigkeit und Authentizität der Plattform infrage stellt.

Verbindung zu PFC​


Product Features Campaigns sind eine weitere Strategie von Spotify, um die Plattform nicht nur als Anbieter von Musik, sondern auch als aktiven Kurator und Produzenten zu etablieren. PFC ermöglicht es Spotify, den Konsum von Musik gezielt zu steuern – durch die Platzierung von "Fake-Artists" oder die Manipulation von Playlists, um Nutzer auf bestimmte Inhalte zu lenken, die für Spotify rentabler sind.


Fazit​


Der Artikel kritisiert die Entstehung eines Systems, in dem wirtschaftliche Interessen über künstlerische Vielfalt und Fairness gestellt werden. Musiker verlieren nicht nur Einnahmen, sondern auch ihre Stimme und Sichtbarkeit in einem Markt, der zunehmend von Algorithmen und Unternehmensstrategien dominiert wird. Pelly fordert mehr Transparenz und ein stärkeres Bewusstsein der Hörer für diese Dynamik, um die Musikindustrie in eine gerechtere Richtung zu lenken.
 
Ich meide Spotify und Co., da ich deren Geschäftsmodell und -gebahren irgendwie immer unangenehm fand. Ist aber eher einBauchgefühl oder vielleicht bloß Spleen, keine Ahnung. Da ich über ein Familienabo gratis bei Amazon Music streamen kann, nutze ich das - allerdings ziemlich selten.
Aber egal, ich wollte hier eigentlich nur diesen Artikel teilen, über den ich gerade gestolpert bin, den ich ganz interessant fand und meine Abneigung gegen Spotify erhärtet. Es geht darin u. a. um die seit einigen Jahren zunehmende, geheime Praxis, Playlists beliebter Genres mit Stockmusik und "Fake-Künstlern" aufzufüllen, und dafür echte Musiker*innen zu übergehen. Denn: dadurch entfallen Tantiemen. Einerseits ist das schlecht für "echte" Musiker, andererseits aber wohl auchfür die Stockmusiker, die ebenfalls schlechter bezahlt werden. Und zu uter Letzt auch für die Konsumenten, die sich zunehmend mit Werbungsmusik bemüllen ... aber gut, das ist wohl auch eigene Schuld, irgendwie.

Hier der Artikel im englischen Original: https://harpers.org/archive/2025/01...liz-pelly-spotify-musicians/?utm_medium=email

Und eine kurze KI-Zusammenfassung auf deutsch:

Der Artikel beleuchtet intensiv die Problematik sogenannter "Fake-Artists" und den Einfluss von Plattformen wie Spotify auf die Wertschöpfungskette in der Musikindustrie, insbesondere durch PFC (Product Features Campaigns) – ein Modell, bei dem Spotify gezielt Inhalte kuratiert, um die eigene Marktposition zu stärken.


Was sind "Fake-Artists"?​


"Fake-Artists" sind Musiker oder Produzenten, die keine bekannten oder etablierten Persönlichkeiten sind, sondern oft anonyme Acts, die speziell für Playlists erstellt werden. Diese Tracks werden häufig von Produktionsfirmen oder im Auftrag von Spotify selbst erstellt und auf den populärsten Playlists platziert. Sie füllen zum Beispiel Stimmungs- oder Genre-Playlists wie "Chill Vibes", "Deep Focus" oder "Sleep". Statt Künstlern mit einer Karriere und Fanbase werden diese Lieder als günstige Inhalte verwendet, die keine hohen Lizenzgebühren erfordern.


Spotifys Rolle und Motivation​


Liz Pelly argumentiert, dass diese Praxis Spotifys Profitmodell dient. Durch "Fake-Artists" spart Spotify Lizenzkosten, die normalerweise an Labels und Musiker gehen würden. Stattdessen können diese anonymen Tracks, oft durch Drittanbieter produziert, kostengünstig lizenziert oder sogar direkt von Spotify finanziert werden. Dies gibt der Plattform eine größere Kontrolle über die Inhalte, die sie bewirbt, und maximiert den Gewinn.


Auswirkungen auf Künstler und die Industrie​


  1. Wettbewerbsverzerrung:Da Spotify eigenen oder verbundenen Inhalten Priorität einräumt, haben unabhängige Künstler und Labels eine geringere Chance, prominent auf Playlists vertreten zu sein. Die Plattform wird somit weniger ein neutrales Distributionsmedium und mehr zu einem aktiven Produzenten und Wettbewerber.
  2. Kreative Marginalisierung:Viele Playlists werden algorithmisch oder strategisch so gestaltet, dass sie ein bestimmtes Hörverhalten fördern, das von kurzen, einfach strukturierten Tracks mit geringem künstlerischen Anspruch dominiert wird. Das kann dazu führen, dass originelle oder experimentelle Musik verdrängt wird.
  3. Schlechte Transparenz:Spotify weist nicht klar aus, welche Tracks von unabhängigen Künstlern und welche von "Fake-Artists" stammen. Viele Nutzer sind sich dieser Praxis gar nicht bewusst, was die Glaubwürdigkeit und Authentizität der Plattform infrage stellt.

Verbindung zu PFC​


Product Features Campaigns sind eine weitere Strategie von Spotify, um die Plattform nicht nur als Anbieter von Musik, sondern auch als aktiven Kurator und Produzenten zu etablieren. PFC ermöglicht es Spotify, den Konsum von Musik gezielt zu steuern – durch die Platzierung von "Fake-Artists" oder die Manipulation von Playlists, um Nutzer auf bestimmte Inhalte zu lenken, die für Spotify rentabler sind.


Fazit​


Der Artikel kritisiert die Entstehung eines Systems, in dem wirtschaftliche Interessen über künstlerische Vielfalt und Fairness gestellt werden. Musiker verlieren nicht nur Einnahmen, sondern auch ihre Stimme und Sichtbarkeit in einem Markt, der zunehmend von Algorithmen und Unternehmensstrategien dominiert wird. Pelly fordert mehr Transparenz und ein stärkeres Bewusstsein der Hörer für diese Dynamik, um die Musikindustrie in eine gerechtere Richtung zu lenken.
Eine dreiteiige Audioserie bei der ARD (sehr gut aufgezogen) greift dieses Thema auch auf:

 
Ich meide Spotify und Co., da ich deren Geschäftsmodell und -gebahren irgendwie immer unangenehm fand. Ist aber eher einBauchgefühl oder vielleicht bloß Spleen, keine Ahnung. Da ich über ein Familienabo gratis bei Amazon Music streamen kann, nutze ich das - allerdings ziemlich selten.
Aber egal, ich wollte hier eigentlich nur diesen Artikel teilen, über den ich gerade gestolpert bin, den ich ganz interessant fand und meine Abneigung gegen Spotify erhärtet. Es geht darin u. a. um die seit einigen Jahren zunehmende, geheime Praxis, Playlists beliebter Genres mit Stockmusik und "Fake-Künstlern" aufzufüllen, und dafür echte Musiker*innen zu übergehen. Denn: dadurch entfallen Tantiemen. Einerseits ist das schlecht für "echte" Musiker, andererseits aber wohl auchfür die Stockmusiker, die ebenfalls schlechter bezahlt werden. Und zu uter Letzt auch für die Konsumenten, die sich zunehmend mit Werbungsmusik bemüllen ... aber gut, das ist wohl auch eigene Schuld, irgendwie.

Hier der Artikel im englischen Original: https://harpers.org/archive/2025/01...liz-pelly-spotify-musicians/?utm_medium=email

Und eine kurze KI-Zusammenfassung auf deutsch:

Der Artikel beleuchtet intensiv die Problematik sogenannter "Fake-Artists" und den Einfluss von Plattformen wie Spotify auf die Wertschöpfungskette in der Musikindustrie, insbesondere durch PFC (Product Features Campaigns) – ein Modell, bei dem Spotify gezielt Inhalte kuratiert, um die eigene Marktposition zu stärken.


Was sind "Fake-Artists"?​


"Fake-Artists" sind Musiker oder Produzenten, die keine bekannten oder etablierten Persönlichkeiten sind, sondern oft anonyme Acts, die speziell für Playlists erstellt werden. Diese Tracks werden häufig von Produktionsfirmen oder im Auftrag von Spotify selbst erstellt und auf den populärsten Playlists platziert. Sie füllen zum Beispiel Stimmungs- oder Genre-Playlists wie "Chill Vibes", "Deep Focus" oder "Sleep". Statt Künstlern mit einer Karriere und Fanbase werden diese Lieder als günstige Inhalte verwendet, die keine hohen Lizenzgebühren erfordern.


Spotifys Rolle und Motivation​


Liz Pelly argumentiert, dass diese Praxis Spotifys Profitmodell dient. Durch "Fake-Artists" spart Spotify Lizenzkosten, die normalerweise an Labels und Musiker gehen würden. Stattdessen können diese anonymen Tracks, oft durch Drittanbieter produziert, kostengünstig lizenziert oder sogar direkt von Spotify finanziert werden. Dies gibt der Plattform eine größere Kontrolle über die Inhalte, die sie bewirbt, und maximiert den Gewinn.


Auswirkungen auf Künstler und die Industrie​


  1. Wettbewerbsverzerrung:Da Spotify eigenen oder verbundenen Inhalten Priorität einräumt, haben unabhängige Künstler und Labels eine geringere Chance, prominent auf Playlists vertreten zu sein. Die Plattform wird somit weniger ein neutrales Distributionsmedium und mehr zu einem aktiven Produzenten und Wettbewerber.
  2. Kreative Marginalisierung:Viele Playlists werden algorithmisch oder strategisch so gestaltet, dass sie ein bestimmtes Hörverhalten fördern, das von kurzen, einfach strukturierten Tracks mit geringem künstlerischen Anspruch dominiert wird. Das kann dazu führen, dass originelle oder experimentelle Musik verdrängt wird.
  3. Schlechte Transparenz:Spotify weist nicht klar aus, welche Tracks von unabhängigen Künstlern und welche von "Fake-Artists" stammen. Viele Nutzer sind sich dieser Praxis gar nicht bewusst, was die Glaubwürdigkeit und Authentizität der Plattform infrage stellt.

Verbindung zu PFC​


Product Features Campaigns sind eine weitere Strategie von Spotify, um die Plattform nicht nur als Anbieter von Musik, sondern auch als aktiven Kurator und Produzenten zu etablieren. PFC ermöglicht es Spotify, den Konsum von Musik gezielt zu steuern – durch die Platzierung von "Fake-Artists" oder die Manipulation von Playlists, um Nutzer auf bestimmte Inhalte zu lenken, die für Spotify rentabler sind.


Fazit​


Der Artikel kritisiert die Entstehung eines Systems, in dem wirtschaftliche Interessen über künstlerische Vielfalt und Fairness gestellt werden. Musiker verlieren nicht nur Einnahmen, sondern auch ihre Stimme und Sichtbarkeit in einem Markt, der zunehmend von Algorithmen und Unternehmensstrategien dominiert wird. Pelly fordert mehr Transparenz und ein stärkeres Bewusstsein der Hörer für diese Dynamik, um die Musikindustrie in eine gerechtere Richtung zu lenken.

Ich kotze. Danke fürs Teilen.
 
Ich meide Spotify und Co., da ich deren Geschäftsmodell und -gebahren irgendwie immer unangenehm fand. Ist aber eher einBauchgefühl oder vielleicht bloß Spleen, keine Ahnung. Da ich über ein Familienabo gratis bei Amazon Music streamen kann, nutze ich das - allerdings ziemlich selten.
Aber egal, ich wollte hier eigentlich nur diesen Artikel teilen, über den ich gerade gestolpert bin, den ich ganz interessant fand und meine Abneigung gegen Spotify erhärtet. Es geht darin u. a. um die seit einigen Jahren zunehmende, geheime Praxis, Playlists beliebter Genres mit Stockmusik und "Fake-Künstlern" aufzufüllen, und dafür echte Musiker*innen zu übergehen. Denn: dadurch entfallen Tantiemen. Einerseits ist das schlecht für "echte" Musiker, andererseits aber wohl auchfür die Stockmusiker, die ebenfalls schlechter bezahlt werden. Und zu uter Letzt auch für die Konsumenten, die sich zunehmend mit Werbungsmusik bemüllen ... aber gut, das ist wohl auch eigene Schuld, irgendwie.

Hier der Artikel im englischen Original: https://harpers.org/archive/2025/01...liz-pelly-spotify-musicians/?utm_medium=email

Und eine kurze KI-Zusammenfassung auf deutsch:

Der Artikel beleuchtet intensiv die Problematik sogenannter "Fake-Artists" und den Einfluss von Plattformen wie Spotify auf die Wertschöpfungskette in der Musikindustrie, insbesondere durch PFC (Product Features Campaigns) – ein Modell, bei dem Spotify gezielt Inhalte kuratiert, um die eigene Marktposition zu stärken.


Was sind "Fake-Artists"?​


"Fake-Artists" sind Musiker oder Produzenten, die keine bekannten oder etablierten Persönlichkeiten sind, sondern oft anonyme Acts, die speziell für Playlists erstellt werden. Diese Tracks werden häufig von Produktionsfirmen oder im Auftrag von Spotify selbst erstellt und auf den populärsten Playlists platziert. Sie füllen zum Beispiel Stimmungs- oder Genre-Playlists wie "Chill Vibes", "Deep Focus" oder "Sleep". Statt Künstlern mit einer Karriere und Fanbase werden diese Lieder als günstige Inhalte verwendet, die keine hohen Lizenzgebühren erfordern.


Spotifys Rolle und Motivation​


Liz Pelly argumentiert, dass diese Praxis Spotifys Profitmodell dient. Durch "Fake-Artists" spart Spotify Lizenzkosten, die normalerweise an Labels und Musiker gehen würden. Stattdessen können diese anonymen Tracks, oft durch Drittanbieter produziert, kostengünstig lizenziert oder sogar direkt von Spotify finanziert werden. Dies gibt der Plattform eine größere Kontrolle über die Inhalte, die sie bewirbt, und maximiert den Gewinn.


Auswirkungen auf Künstler und die Industrie​


  1. Wettbewerbsverzerrung:Da Spotify eigenen oder verbundenen Inhalten Priorität einräumt, haben unabhängige Künstler und Labels eine geringere Chance, prominent auf Playlists vertreten zu sein. Die Plattform wird somit weniger ein neutrales Distributionsmedium und mehr zu einem aktiven Produzenten und Wettbewerber.
  2. Kreative Marginalisierung:Viele Playlists werden algorithmisch oder strategisch so gestaltet, dass sie ein bestimmtes Hörverhalten fördern, das von kurzen, einfach strukturierten Tracks mit geringem künstlerischen Anspruch dominiert wird. Das kann dazu führen, dass originelle oder experimentelle Musik verdrängt wird.
  3. Schlechte Transparenz:Spotify weist nicht klar aus, welche Tracks von unabhängigen Künstlern und welche von "Fake-Artists" stammen. Viele Nutzer sind sich dieser Praxis gar nicht bewusst, was die Glaubwürdigkeit und Authentizität der Plattform infrage stellt.

Verbindung zu PFC​


Product Features Campaigns sind eine weitere Strategie von Spotify, um die Plattform nicht nur als Anbieter von Musik, sondern auch als aktiven Kurator und Produzenten zu etablieren. PFC ermöglicht es Spotify, den Konsum von Musik gezielt zu steuern – durch die Platzierung von "Fake-Artists" oder die Manipulation von Playlists, um Nutzer auf bestimmte Inhalte zu lenken, die für Spotify rentabler sind.


Fazit​


Der Artikel kritisiert die Entstehung eines Systems, in dem wirtschaftliche Interessen über künstlerische Vielfalt und Fairness gestellt werden. Musiker verlieren nicht nur Einnahmen, sondern auch ihre Stimme und Sichtbarkeit in einem Markt, der zunehmend von Algorithmen und Unternehmensstrategien dominiert wird. Pelly fordert mehr Transparenz und ein stärkeres Bewusstsein der Hörer für diese Dynamik, um die Musikindustrie in eine gerechtere Richtung zu lenken.
Ach je. Einfach keine Playlist hören oder selber für sich zusammen stellen und fertig ist.
 
Auch hier danke fürs teilen.
Habe gerade 2 Monate kostenlos Spotify und fühle mich bestärkt zügig zu kündigen.
 
Ich bin da hin- und hergerissen. Lange Zeit hatte ich keinen Account bei einer Streaming-Plattform. Ich fand das Geschäftsmodell doof (schon ohne die Auswüchse), ich mag Tonträger und höre sowieso auch grundsätzlich Alben und keine Playlisten.

Vor 2 Monaten hat meine Frau wegen unseres Sohnes ihren Account zu einem Familienaccount erweitert und damit hab ich jetzt auch Zugriff. Und finde es eigentlich ganz geil. Da ich grundsätzlich sehr breit gefächert höre, waren seitdem sehr viele Alben dabei, die ich nicht habe und schon lange mal (wieder) hören wollte. Ich würde die auch nie alle kaufen und von dem her ist es schon ganz cool, da Zugriff zu haben.

Dazu kommt, dass ich mich immer öfter über die lieblose Aufmachung und / oder die Preise für physikalische Tonträger ärgere. 18 € für eine CD ohne Booklet im Pappschuber, über 30 € für Vinyl? Das sehe ich nicht so richtig ein.

Ich werde weiter Tonträger kaufen. Aber ich hab den Verdacht, dass es in Zukunft weniger sein werden, die ich wirklich haben muss.
 
Ich finde noch immer das Angebot, das Bandcamp macht, sehr fair, sowohl fan- als auch künstlerseitig.
Aber da ist die Auswahl etwas anders und man findet wenig Megasellerzeug (was ja auch toll sein kann und ich ebenfalls öfter höre), dafür dass meiste aus mindestens der zweiten Reihe und eine lebendige Demoszene. Letzteres gibt es bei Spotify und Co. m. E. nicht.
 
Ich bin da hin- und hergerissen. Lange Zeit hatte ich keinen Account bei einer Streaming-Plattform. Ich fand das Geschäftsmodell doof (schon ohne die Auswüchse), ich mag Tonträger und höre sowieso auch grundsätzlich Alben und keine Playlisten.

Vor 2 Monaten hat meine Frau wegen unseres Sohnes ihren Account zu einem Familienaccount erweitert und damit hab ich jetzt auch Zugriff. Und finde es eigentlich ganz geil. Da ich grundsätzlich sehr breit gefächert höre, waren seitdem sehr viele Alben dabei, die ich nicht habe und schon lange mal (wieder) hören wollte. Ich würde die auch nie alle kaufen und von dem her ist es schon ganz cool, da Zugriff zu haben.

Dazu kommt, dass ich mich immer öfter über die lieblose Aufmachung und / oder die Preise für physikalische Tonträger ärgere. 18 € für eine CD ohne Booklet im Pappschuber, über 30 € für Vinyl? Das sehe ich nicht so richtig ein.

Ich werde weiter Tonträger kaufen. Aber ich hab den Verdacht, dass es in Zukunft weniger sein werden, die ich wirklich haben muss.
Ich mag beides. Ein neues Album höre ich mir gerne auch genauso an.

Aber dann macht es eben auch jede Menge Spaß, wenn man sich Playlisten für bestimmte Anlässe und Launen zusammen bastelt.
 
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