Spotify


Streaming und Schallplattenkäufe schließen sich ja nicht notwendig aus. Würde mir aber ein DF Special dazu wünschen ob die Künstler letzenendes tatsächlich weniger verdienen als durch CD/LP Verkäufe, sprich wie die Plattenfirmen die Verträge mit Streaminganbietern aushandeln.

Ansonsten fahre ich einfach zweigleisig. Ich mag die Ästhetik und das haptische der Platte, das unkompliziert entdecken beim Streaming. Letzteres ist definitiv ein Vorteil, da es leider kaum noch kleine Plattenläden gibt wo man das Wunschalbum in gemütlicher Atmosphäre durchhören kann.
 
Geht mir genauso. Oft hört man dort in Platten rein, wenn eine richtig gut ist möchte ich die dann auch haben. Ein reiner Download ist nichts für mich.
 
Gerade für Metalbands, die ja eine recht treue CD Käufer Fanbase haben, halte ich Spotify für extrem wichtig. Denn mal kurz reinhören können hilft bei einer Kaufentscheidung ungemein. Klar, wer seinen Musikgeschmack daran definiert was gerade auf den ersten 5 Plätzen der Charts ist, wird sich nix kaufen, wenns das schon in Spotify gibt. Hätte er aber auch sonst nicht.
 
Nur mal aus meiner Perspektive: Durch Spotify sind meine Ausgaben im CD-Bereich deutlich angestiegen. Nur mal soviel zum Thema "Streaming macht arm!" ;)
 
...sprich wie die Plattenfirmen die Verträge mit Streaminganbietern aushandeln...

Glaubt ihr das wirklich? Ich mein klar, die großen wie METAL BLADE, NUCLEAR BLAST, etc... können das vielleicht (ich könnte es mir zumindest vorstellen, weiss es aber nicht). Aber was ist mit den ganzen Underground Labels? Ist es da nicht eher "friss oder stirb"? Glaub kaum das das spotify juckt, ob man da mitmacht oder nicht. Geschweige denn, dass die auf solche Forderungen eingehen würden. Das geht denen doch meilenweit am Arsch vorbei.
 
Fuer die meisten kleineren Bands ist das ja ueber name your price bei bandcamp moeglich, aber stimmt, ueber spotify koennte man sicherlich einen groesseren Kreis an Bands erreichen.
 
Glaubt ihr das wirklich? Ich mein klar, die großen wie METAL BLADE, NUCLEAR BLAST, etc... können das vielleicht (ich könnte es mir zumindest vorstellen, weiss es aber nicht). Aber was ist mit den ganzen Underground Labels? Ist es da nicht eher "friss oder stirb"? Glaub kaum das das spotify juckt, ob man da mitmacht oder nicht. Geschweige denn, dass die auf solche Forderungen eingehen würden. Das geht denen doch meilenweit am Arsch vorbei.

Dieses. Bei den Marktanteilen, die Spotifiy in einigen Ländern bereits erreicht hat, sind die Labels in einer extrem schlechten Position, was Verhandlungen angeht.
Druck ausüben könnten sie nur im Verbund, da sich ja aber beim Thema Geld sehr schnell jeder selbst der Nächste ist, wird die Zusammenarbeit sicher nicht einfach.

Ich hoffe sehr, dass wenigstens in den "Underground"-Szenen die Bereitschaft Tonträger zu kaufen erhalten bleibt. Bei den "Impericon"-Kids sehe ich das schon bröckeln.
 
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Ich nutze in den letzten Wochen auch seit langer Zeit wieder vermehrt Spotify und wundere mich schon was da mitlerweile alles erhältlich ist. Da sind ja inzwischen ganze Discographien von Bands der unterschiedlichsten Größen vorhanden, und auch Platten die gerade frisch erschienen sind gibt es teilweise. Bei der geringen Ausschüttung frage ich mich echt wie rentabel das ganze ist. Hat da jemand einen tieferen Einblick?
 
Ich nutze gerne und viel Spotify. Zum einen um in neue Bands und CDs reinzuhören, die ich mir bei gefallen kaufe. Zum anderen um auf der Autofahrt Musik zu hören. Da höre ich dann auch gerne über Spotify CDs die ich bereits besitze und hoffe, dass die Band dadurch quasi doppelt verdient. Dadurch brauche ich nicht immer alles auf dem Smartphone haben und spare viel, viel Platz da meine Lust auf bestimmte Musik sehr sprunghaft ist.
 
Bisher hat mich das Vorhandensein eines Albums auf Spotify noch nie davon abgehalten, selbiges zu kaufen.

Genau das.

Dazu kommt, das ich dank Spotify so viele geile Bands entdeckt habe, da ich früher mühsam über Mundpropaghanda oder im Plattenladen meines Vertrauen erarbeitet habe. Ist bequemer und auch einfacher. Da weine ich der Zeit nicht hinterher. Das die Bands davon weniger haben ist dagegen ein Manko und wird eben dann durch Merch oder Plattenkauf bei Gefallen gutiert. Benutze gerade unterwegs Spotify jeden Tag und mag es nicht mehr missen. Meine "Sicherheitskopien" wie in den frühen 2000er Jahren sind damit auch passe ;)

Ich mag auch diese Interview/Doku Reihen bei Spotify, das hat was und ist massiv ausbaufähig.
 
Ich nutze Spotify mittlerweile massiv als Ergänzung. Für unterwegs finde ich es absolut top, und als jemand, der bevorzugt Vinyl kauft, ensteht dadurch die Möglichkeit, die Musik völlig unkompliziert außerhalb meines Musikzimmers zu genießen - wenn auch in nicht so toller komprimierter Qualität. Ich habe nämlich weder Lust noch Zeit mehr, mir die Platten mit dem Rechner aufzunehmen, zu schneiden und nachzubearbeiten. Zumal manche Labels es leider immer noch nicht für nötig halten, CDs oder Downloads mit anzubieten, für meine Begriffe nicht mehr zeitgemäß.

Zweiter großer Vorteil ist das unkomplizierte entdecken neuer Musik. Ein Klick, und ich beschäftige mich mit Musik, die ich früher links liegen gelassen hätte. Daraus entstehen für mich ganz neue Kaufgelüste, was wiederum Künstlern und Labels hilft, physische Verkäufe zu generieren.

Genau darin liegt ja der große Vorteil von Spotify, es ist eine riesige Werbeplattform. Musik zu entdecken wird durch Streamingdienste zwar weniger romantisch, und vielleicht weiß man das entdeckte einen Hauch weniger zu schätzen als das mühsam erarbeitete früher (das ist aber eh seit mindestens zehn Jahren passé, wenn man nicht freiwillig im Mittelalter lebt), aber man kann am Ball bleiben, freut sich über neue Musik und kann den einen oder anderen (blinden) Fehlkauf vermeiden.

Aber man darf sich da auch nichts vormachen. Für den Musikerzeuger ist der zu erzielende Erlös mit Spotify ein absoluter Witz. Und wir dürfen nicht von uns auf andere schließen. Eine Sammlung physischer Tonträger hat bei der breiten Masse heutzutage nur noch wenig Stellenwert. CDs wollen längst nicht mehr so viele wie früher, Vinyl stellen sich derzeit viele nur aus Modegründen hin, oft fehlt sogar der zugehörige Plattenspieler.

Die Metalfans kaufen sicher noch CDs und LPs, meiner Erfahrung nach aber hauptsächlich die Generation 30+.
Die Hörer vieler anderer Musikrichtungen legen aber längst gar keinen Wert mehr auf so etwas. Wie groß kann schon die Sammelleidenschaft für Massenware wie Scooter-CDs sein?

Dazu kommen weitere Aspekte. Wenn ein Jugendlicher gratis Musik hören kann, hat er sein Taschengeld halt komplett für andere Dinge übrig, seien es Klamotten, Prepaid-Karten oder alkoholische Getränke. Soll sich ein Pennäler über die Wertschätzung für den Künstler Gedanken machen? Wäre schön, ist aber an der realen Gedankenwelt eines durchschnittlichen Jugendlichen meiner Einschätzung nach meilenweit vorbei.

Und was ist mit Leuten, die Musik generell nicht mit Leidenschaft hören, die keine Überzeugungstäter und Undergroundnerds sind? Außer, dass wir sie vielleicht bedauern kaufen sie auch keine Tonträger, sondern greifen auf Radio oder Streamingdienste zurück. Da existiert der Terminus "Tonträgerkauf" überhaupt nicht, diese Menschen sehen Musik als weitgehend wertlosen Konsumartikel.

Die Künstler müssen bei den Streamingdiensten präsent sein, um überhaupt stattzufinden, sie haben heutzutage praktisch keine Wahl. Weiter oben schrieb jemand, dass ihn das Gejammere der Künstler nerve und sie sich dann halt gegen Spotify entscheiden sollen, wenn es ihnen nicht passe. Im Metal mag das (noch, zumindest im Underground) möglich sein, in anderen Genres nicht. Der Künstler hat die Pistole auf der Brust, und das ist der ganz große Nachteil von Musik aus dem Internet. Dabei sein oder abgeschrieben sein, das sind die beiden Möglichkeiten.
Dass das beispielsweise Autopsy als im Death Metal-Underground geschätzter Hobbyband (wer ernsthaft glaubt, dass davon vier Musiker leben können, lebt gedanklich wohl im Disneyland) egal sein kann, steht außer Frage. Und eine Hobbyband hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie sich nicht verbiegen muss und genau die Musik produzieren kann, die sie produzieren möchte. Aber was macht eine Katy Perry oder so jemand, wie können die ihren ganzen Luxus finanzieren, wenn nicht über Präsenz? Wenn Tonträgerverkäufe zurückgehen, müssen Werbeverträge oder sonstwas her. Spotify finanziert kein Bling-Bling.

Die ganze Sache hat eben viele Vor- und Nachteile (je nach Perspektive), und die aufgezählten Aspekte sind mit Sicherheit nur die Spitze des Eisbergs.
 
Die Künstler müssen bei den Streamingdiensten präsent sein, um überhaupt stattzufinden, sie haben heutzutage praktisch keine Wahl.
Hm.

Die Ärzte haben ihr Zeug bspw. nach der ersten Spotify-Abrechnung direkt wieder runter genommen, von "müssen" kann also keine Rede sein.

Aber klar, das sind auch Etablierte, für neuere Gruppen kann das schon anders aussehen. Wobei ich bislang jede für mich interessante Gruppe auch ohne Spotify anchecken konnte. Wüsste nicht, wann das jemals die einzige Möglichkeit gewesen wäre. Ist natürlich manchmal aufwändiger, da das Zeug dann auf Bandcamp/SoundCloud/Youtube verteilt ist, aber es geht durchaus und sind maximal ein paar Klicks mehr...
 
Hm.

Die Ärzte haben ihr Zeug bspw. nach der ersten Spotify-Abrechnung direkt wieder runter genommen, von "müssen" kann also keine Rede sein.

Aber klar, das sind auch Etablierte, für neuere Gruppen kann das schon anders aussehen. Wobei ich bislang jede für mich interessante Gruppe auch ohne Spotify anchecken konnte. Wüsste nicht, wann das jemals die einzige Möglichkeit gewesen wäre. Ist natürlich manchmal aufwändiger, da das Zeug dann auf Bandcamp/SoundCloud/Youtube verteilt ist, aber es geht durchaus und sind maximal ein paar Klicks mehr...

Die Ärzte haben es aber auch nicht nötig, neue Fans zu erreichen und sind da vielleicht auch immer noch ein wenig idealistischer sls viele andere.

Dass du und ich suchen und entdecken können steht doch außer Frage. Aber ich habe doch eben gerade über Leute gesprochen, bei denen Musik eben nicht der wichtigste Lebensinhalt ist. Da hast du mich glaube ich etwas missverstanden. Wir als Musikverrückte sind definitiv die Ausnahme, nicht die Regel.
 
Ich habe Dich schon verstanden, es ging mir nur um Dein absolutes "Die haben keine andere Wahl"...;)

Die hat man IMHO aber nur dann nicht, wenn man mit seiner Musik auf Teufel komm raus auch erfolgreich sein will. Dann braucht man Spotify, Facebook und Co.

Wenn nicht, dann nicht. Und das gilt nicht nur für Die Ärzte.
 
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