SUMMER BREEZE Open Air

Na komm, viel bleibt ja nicht übrig ;) Samstag morgen, 11 Uhr, große Bühne. Ich musste es im Camp leider mithören. Das ist einfach Schlager/Volksmusik in Reinform. Voraus die Band übrigens keinen Hehl macht.
War aber auch schon Mal schlimmer auf SB ich sag nur Eskimo Callboy und co. Und hey nicht jeder hat mit 16 einen ausgereiften Musikgeschmack. Ich persönlich behersche mittlerweile die Kunst der selektiven Wahrnehmung recht gut und kann den Scheiß ziemlich gut ausblenden.
 
Ich finde den Band-Mix auf dem Breeze top, auch das mal etwas Abwegigeres dort spielt, ist ja nicht die Regel! Da sollten auch die Pulveraffen nicht weh tun! Für meinen Geschmack istt es ein bißchen zuviel Metal-Core, wobei, ich hab dies Jahr 17 Konzerte gesehen, wenn ich richtig gezählt habe, bin da dann doch irgendwo an meiner Obergrenze angelangt, kann also alles so bleiben wie es ist, nur, wenn ich einen Wunsch frei hätte, nächstes Jahr bitte mal wieder die Kassierer!:cool:
 
Jetzt endlich mal mein etwas ausführlich gewordener Bericht. Ich war ja auf Grund von frischen Beziehungen meiner sonstigen Begleiter alleine da und hab es nicht bereut. Sorry für eventuelle Schreibfehler. Hab nicht nochmal drübergelesen.

Anreise

Da sich meine bisherigen Breeze-Begleitungen auf Grund frischer Beziehungen verhindert waren, entschied ich mich dazu das Open Air alleine zu Besuchen. Also bestellte ich mir ein Ticket und buchte gleichzeitig ein Zelt bei der zeltheld.de.
Obwohl man bereits Dienstags anreisen konnte, entschloss ich mich erst am Mittwoch früh anzureisen. Die erst Band spielte ja eh erst Mittwoch mittags um 14.00 Uhr.
Ich fuhr also bei mir auf die A 96 und über die A7 nach Dinkelsbühl. Gute zwei Stunden Autobahn und am Schluss ne Viertelstunde Landstraße. Alles ohne größere Verzögerungen. Einfacher geht’s nicht.
An der Schleuse angekommen musste ich nur sehr kurz hinter drei anderen Autos warten, sodass meine Nerven nicht unnötig strapaziert wurden. Ein Ordner schaute in mein Auto und kontroliierte mein Gepäck. Meine Hosentaschen waren ihm aber egal. Schon ging es weiter in Richtung Camp. Von anderen Festivalbesuchern bekam ich am Donnerstag zu hören, dass am Mittwochnachmittag Wartezeiten von 5 Stunden auftraten und alles recht chaotisch ablief.
Campingplatz
Meine Buchungsbestätigung für Zeltheld hatte ich vorher ausgedruckt, weshalb das Einchecken schnell erledigt war. Mein Ein-Mann-Zelt war sauber und gab keinen Grund zur Klage. Die Zelte sind aber doch recht eng zusammengestellt, sodass gute Nachbaren essenziell sind. Hier landete ich einen Volltreffer. Vier gemütliche Mittvierziger aus Tirol waren mir wohlgesonnen, sodass dem ein- oder vielfachen nachbarschaftlichen Biernichts im Wege stand. Ich hatte mir aber vorgenommen ne Menge Bands anzuhören, weshalb sich die Nachbarschaftspflege auf morgens beschränkte.

Mittwoch

Night Demon

Nachdem die Blaskappelle und Bembers ignoriert wurden ging es vor der Camel-Stage sofort zur Sache. Night Demon wussten die Massen zu begeistern. Ihren energiegeladenen klassischen Metal, der sich irgendwo zwischen Maiden und Motörhead befindet, hauten sie den hochmotivierten Festivalgängern bei bestem Sound und strahlendem Sonnenschein um die Ohren. Die eingängigen Hits mit enormem Mitsingfaktor werden sicherlich noch zahlreiche Fans finden. Mit dem Maiden-Cover „Wasted Years“ tickte die Menge dann völlig aus. Schade, dass nur ne dreiviertel Stunde Zeit war. Das nächste mal bitte auf einer großen Bühne. Ein Tourshirt legte ich mir dann natürlich für unschlagbare 12 Euro zu. Kein Vergleich zu den Korn und Megadeth Shirts, den Neymars unter den Oberteilen.

Vomitory

Die eigentlich nicht mehr existenten Vomitory sollten erst am Donnerstag als Cut Up auf der Bühne stehen. Im Rahmen der Überraschungskonzerte zum 20sten Breeze-Jubiläum wurde jedoch eine einmalige Rückbesinnung erreicht. Old-School-Deathmetal zum Mitnicken. Daran auszusetzen habe ich nichts. Mitgerissen haben mich die Schweden aber auch nicht.

In Extremo zum Ersten

Die Dudelsackkapelle gab ebenfalls eine Überraschungsshow zum Besten. Laut den anderen Besuchern wurden hauptsächlich die alten Songs gespielt. Für mich hörten sie sich aber jetzt nicht anders als die neuen an. Wobei ich aber auch kein Experte in Sachen Dudelsack-Deutschrock bin. Wobei noch eine Überraschung folgen sollte.

Uada

Mit Uada stand jetzt die Band auf der Camel-Stage, die bei mir die letzten Monate auf und ab lief. Und das mit nur einem Album, das es nur knapp über die 30 Minuten schafft. Wie viele aufkommende Sterne am neuen Black Metal Himmel setzen die Amis auch auf Kaputzen und Unkenntlichkeit. Das ganze verliert aber gehörig an Faszination, wenn die Musiker schon ne halbe Stunde vorher beim Soundcheck „kapuziert“ über die Bühne wackeln. Zu bemängeln ist auch noch der Stage DJ, der irgendnen popigen Post-Rock vergisst rechtzeitig abzuschalten, weshalb Uada zu möglichst unpassender Musik auf die Bühne kommen. Danach folgt aber fast das komplette Album. Auf Ansagen verzichtet man zu Gunsten der Spielzeit. Der melodische Black Metal kommt sehr gut an bei der Menge. Ich bin heiß auf ein neues Album. Leider konnte der Schlagzeuger mit der Qualität der Lieder nicht ganz mithalten. Einige seiner Blastbeats spielte er doch deutlich neben dem Takt. Alles in Allem war ich jedoch zufrieden und freu mich die Band nochmal in nem Club bei Dunkelheit zu sehen.



Powerwolf

Powerwolf hörte ich so nebenbei, während ich am Cocktailstand „konsumierte“. Die Ansagen nervten. Mein Pegel passte sich der Musik an, sodass der Auftritt, der auch zum Überraschungspakt gehörte erträglich wurde.

Amon Amarth

Der nächste Auftritt, der zu den Überraschungskonzerten gehörte, deren Teilnehmer bereits am Vortag bekannt gegeben wurden. Die Wikinger spielten auch ein Old-School-Set, weshalb die letzten drei Alben gänzlich ignoriert und hauptsächlich Hits aus der Anfangszeit ausgepackt wurden. Die Konsenzband schlechthin. Kaum einer mag Amon Amarth nicht. So kam es zur riesigen Party, nach der ich mich Metal- und Cuba-Libretrunken in Richtung Zelt begab.

Donnerstag

Da Bandtechnisch ganz klar die Metalcoreler zum Zuge kamen war die Gelegenheit gekommen am Donnerstag zur Mittagszeit das Treffen des „Deaf-Forever“-Forums abzuhalten. Einfach toll die Leute hinter den Avataren und Nicknames im Original kennenzulernen und bei ein paar Bierchen über die Metalwelt und das Breeze fachzusimpeln. Gerne wieder.

Carnation

Als erste für mich hörenswerte Band stand dann um 15 Uhr Carnation an. Klassischer Death Metal von jungen Belgiern sehr tight vorgetragen. Das machte definitv Laune. Leider nur eine halbe Stunde Spielzeit

Obituary

Jetzt ging es zum ersten Mal vor die Mainstage. Obituary feuerten ein Best of Set ab und zeigten, dass ihr zweiter oder dritter Frühling läuft.

Dawn of Disease

Kurz nach Realease des neuen Albums bot sich für Dawn of Disease die Möglichkeit Werbung in eigener Sache zu machen. Dies gelang ihnen bravourös, was sich auch an der Zuhörerzahl zeigte. Sie werden sicher nicht mehr lang auf der Camel-Stage spielen müssen.


Suffocation

Und weiter ging es mit dem Death-Metal Reigen. Suffocation spielten ihre ganze Erfahrung aus und gaben keinen Grund zur Klage.

Megadeth

Überraschenderweise war die Zahl der teilnehmenden Zuschauer gar nicht mal so groß. Trotzdem lieferten auch Megadeth einen rutinierten Auftritt ab. Dave wird halt weiter vor sich hinnuscheln und es als Gesang bezeichnen. Mein Ding waren Megadeth noch nie.

Cut Up

Ich verlies deshalb Megadeth frühzeitig, sodass ich das Konzert von Cut Up nicht verpasste. Es wurde ordentlich ausgeteilt und der hervorragenden Eindruck vom aktuellen Album bestätigte sich.

Moonspell

Ich beschloss mir die Portugiesen anzuhören, da gleichzeitig Amon Amarth ihr zweites Konzert, jetzt auf der Mainstage, spielten. Da ich sie schon am Vortag und beim Konzert im Mai hörte entschied ich mich für Moonspell, obwohl ich den Gesang von denen noch nie ausstehen konnte. Dies stellte ich erneut fest. Folglich ging ich doch zur Mainstage und gab mir bei einem Kaffee den Rest von Amon Amarth. Leider holten die gerade Doro auf die Bühne um den schlechtesten Song von Jomsviking zu spielen. Naja.

In Extremo zum Zweiten

Zur Überbrückung gab ich mir dann nochmal In Extremo. Und ich war tatsächlich begeistert. Vor massenhaft Leuten gab man eine riesige Geburtstagsparty mit ordentlich Mitsinghits und Pyroeffekten. Ne richtige Gänsehaut bereitete mir dann die „Ballade“ „Sternhagelvoll“. Tausende Stimmen sangen den Ohrwurm bei Konfetti und Pyro, sodass es mir die Sprache verschlug. Großes Kino. Ich freue mich zufällig Teil des Ganzen gewesen zu sein.

Wardruna

Zum Abschluss des zweiten Tages gab es das nordische Ambient-Projekt von Gaahl dem Ex-Gorgoroth-Sänger. Dabei wurde mit klassischen Wikinger-Instrumenten eine unglaubliche Atmosphäre geschaffen. Ganz ohne E-Gitarren wurde so mit Naturklängen und Schamanengesang der Death-Metallastige Tag ruhig beendet. Ebenfalls sehr beeindruckend.

Freitag

Der Freitag stand auch wieder deutlich im Zeichen des Death Metal.

Revocation

Revocation machten den Auftakt. Genau richtig zum Wachwerden. Sie ballerten ihre thrashig angehauchten Stücke von der Camel Stage in die nicht unerhebliche Menge an Frühaufstehern und sorgten so für reichlich vertriebene Käter (?).

Memoriam

Auf der Mainstage stand dann zu recht früher Spielzeit ein Highlight an. Die All-Star-Band bzw. der Bolt Thrower nachfolger zündete sofort, sodass Traditionelle Death Metal Herzen höher sprangen. Gewohnt sympatisch waren die Ansagen von Karl Willetts.

Battle Beast

Nach Memoriam folgte etwas leichtere Kost. Wobei ich feststellte, dass Battle Beasts Power Metal fast ausschließlich von der überragenden Stimme der Sängerin lebt. Die begleitenden Instrumente verkamen zum Beiwerk.

Mors Principium Est

Diese Melodic Death Metal Band war mir bislang gänzlich unbekannt, konnte aber mit eingängigen Songstrukturen überzeugen. Gerne wieder.

Gorguts

Anschließend folgte, ebenfalls auf der T-Stage, mit Gorguts ein sehr technischer Death Brocken. Songstrukturen waren kaum mehr wahrnehmbar, sodass selbst das Mitnicken über mehrere Takte zur Mamutaufgabe wurde. Für mich etwas zu vertracktoder vielleicht bin ich aber auch einfach zu doof. Gorguts bekommen aber den Preis für die lauteste Band des Festivals. Beim anschließenden Päuschen auf dem Camping Platz stellten sich doch deutliche Verständigungsschwierigkeiten mit meinen Tiroler Nachbarn ein. Nicht wegen deren Dialektes, sondern auf Grund des Fiepens in meinen Ohren.

Sacred Reich

Nach der Pause gab es zur Abwechslung mal etwas klassischen Thrash. Sacred Reich spielten Hit um Hit und legten einen Auftritt hin der keinerlei Wünsche offen ließ.

Crowbar

Trotz wolkenbruchartigem Regen harten hunderte Fans vor der T-Stage aus um die Sludge-Amis zu bestaunen. Energiegeladen wie immer und ebenfalls mit einem Hitfeuerwerk wurde das Nass von Oben vergessen gemacht.

Regenpause

Auf Grund des dann doch starken Regen begab ich mich in mein Auto wo ich dann den Saisonauftakt des glorreichen FCB im Radio verfolgte. Dabei verpasste ich Hatebreed, Possessed und Children of Bodom, was mir jetzt nicht wirklich leid tat.

Kreator

Durch den nun recht schlammigen Campground ging es dann, trocken von Oben, zu Kreator. Deren Show war Bombastisch und mit Songs sowohl der ganz alten als auch der aktuellen Scheiben gespickt. Dazu gab es jede Menge Pyros und tolle Animationen auf mehreren Leinwänden. Was mich persönlich dann aber wirklich gestört hat, ist die Tatsache, dass Mille wirklich nach jedem Lied herumschreit, dass der Applaus viel zu leise wäre und da doch noch mehr gehe. Das Ganze dann immer auf dieselbe Weise. Ich hatte dann irgendwann keinen Bock mehr auf Gejubel, da der Sänger ja eh nicht zufriedenzustellen war. Hier wäre weniger mehr gewesen. Oder Mille schneidet sich einfach mal ein paar Scheiben von Dark Tranquillity ab.



The Lurking Fear

Nachdem Eisregen so gar nicht mein Ding waren, verließ ich die T-Stage nach etwa 10 Minuten und begab mich vor die kleine Camel Stage, wo The Lurking Fear anstanden. Ich wollte mich überraschen lassen, weil mir die Band nichts sagte und man ja offen für Neues ist. Mir schwante schon Böses, da nicht mal ein Backdrop verwendet wurde. Es wurde lediglich ein 50x100cm großer Pappkarton vor die Camelwerbung gehangen, auf dem handschriftlich der Bandname vermerkt war. Als die Band auf die Bühnekam staunte ich dann aber nicht schlecht und meine Kinnlade ging vermutlich weit nach unten, trottet doch Tomas Lindberg, der Sänger von „At the Gates“ in unnachahmlich schlürfendem Schritt auf die Bühne. Dem Handyzeitalter sei Dank recherchierte ich dannkurz zum Rest der Band und stellte fest, dass es sich um ne wahre Supergroup handelt. Die anderen Mitglieder waren/sind unter anderem bei Cradle of Filth, the Haunted oder Crippled Black Phoenix aktiv. Was folgte war ein bärenstarker Old-School-Deathmetal-Auftritt, der die Routiniers auf der Bühne vermutlich nochmal in ihrer Jugend schwelgen ließ. Die verplanten und recht humorigen Ansagen von Lindberg setzten dem Ganzen die Krone auf. Wahnsinn.



Amorphis

Die Finnen zockten ein grandioses Best-of-Set, das durch seine Melodien perfekt dazu geeignet war herunter zu kommen und sich anschließend in die Heia zu begeben.
 
Samstag

Am Samstag Früh wollte ich eigentlich Shoppen, was sich aber gar nicht als so einfach darstellte, da sich unfassbar viele Leute an der Einlassschleuse tummelten. Schnell in der Festival-App nachgeschaut, ob ich irgendetwas nicht mitbekommen habe, erschlich mich die Gewissheit, dass die ganzen Banausen alle zu „Mr. Hurley & Die Pulveraffen“ wollten. Die tat ich mir dann nicht an, sondern frühstückte erstmal.

Excrementory Grindfuckers

Die Groupies von Mr. Hurley konnten dann gleich stehen bleiben, da die morgendliche Party mit den Grindfuckers weiter ging. Deren Programm schaute ich mir dann belustigt an. Der Humor sitzt bei denen auf jeden Fall. Eine Aussage des Sängers nach eine brutalen Nummer traf die Stimmung ganz gut:
„ Wie verstört alle wirken, wenn die Grinfuckers wirklich mal Grindcore spielen.“

Der Weg einer Freiheit

Nach einer längeren Shopping- und Zeltplatzpause ging es zu „Der Weg einer Freiheit“. Endlich mal ein wenig blackmetalische Abwechslung zwischen dem ganzen Death-Geballer. Ein sehr stimmiges und melancholisches Konzert, bei dem sogar Songs des just erschienen Albums gespielt wurden. Bei Dunkelheit wäre die Atmosphäre jedoch noch besser gewesen.

Havok

Anschließend folgten Havok auf der T-Stage. Klassischer US-Thrash. Für mich war es jetzt nichts Besonderes.

Overkill

Dann stand auch schon die nächste Thrashband an. Die Sirene von Blitz war noch nie so mein Ding, aber das Konzert beeindruckte mich dann doch. So viel Power von Typen in derart gehobenem Alter ist man nicht gewohnt, was bei Overkill aber wohl Standard ist. Großes Kino.

Dark Tranquillity

Der Sänger von Dark Tranquillity, Mikael Stanne, strahlt regelmäßig derart viel postitive Energie aus, dass so mancher Frontmann vor Neid erblassen dürfte. So auch beim Breeze-Auftritt. Sichtlich begeistert von den vielen Zuschauern, die dem Auftritt beiwohnten schmiss der Schwede mit Komplimenten nur so um sich. Zahlreiche Crowdsurfer sorgten dafür, dass es sich Stanne nicht nehmen ließ ebenfalls ein Ründchen zu drehen. Und das über den ersten Wellenbrecher bis zum Mischpultturm und zurück. Das haben nicht viele große Rockstars drauf. Die Musik tat ihr übriges, sodass das Dark Tranquillity Konzert bei den Breeze-Highlights ganz vorn mit dabei ist.



Asphyx

Zu Gunsten von Asphyx ließ ich Heaven Shall Burn zunächst links liegen und genoss eine meiner Lieblingsbands in vollen Zügen. Ein geiles Riff, strake Growls und regelmäßige Tempodrosselung. Mehr brauch ich gar nicht um im siebten Doom-DeathHimmel zu schweben. Dazu sympathische und von Herzen kommende Ansagen von Martin von Druinen. Leider nur 45 Minuten Spielzeit.



Heaven Shall Burn

Danach ging es Richtung Mainstage, wo ich die letzten Songs von Heaven Shall Burn mitbekam. Als letztes spielten sie Black Tears, wobei nach einer rührenden Ansprache von Mike, die Legende Dan Swanö, der Black Tears im Original schrieb, auf die Bühne geholt wurde. Er performte formidabel mit und machte das Ende des Konzerts zu etwas ganz besonderem.

Korn

Die Nu-Metal-Pioniere gehören mit zu den Initialzündern meiner Metalkarriere. Ich war also gespannt, ob die zeitlosen Klassiker oder das neue elektronischere Zeug gespielt wird. Mein innerer, pubertierender Tzulan kam voll auf seine Kosten und wurde mit Hits wie Blind, Here to Stay, Freak on a Leash und vielen weiteren beglückt. Dabei wurde eine bombastische Soundwand aufgefahren, die sämtliche Hosenbeine zum Zittern brachte. Einen dermaßenen Siegeszug, der auch beim restlichen Publikum sehrgut ankam hatte ich nicht erwartet.

Korn beendeten ihren Auftritt gegen 23:30 Uhr. Eigentlich wollte ich mir noch unbedingt Mgla anhören. Da die Band allerdings erst um 02:30 Uhr begann und zur Überbrückung der Zeit absolut keine für mich relevanten Bands anstanden (Eis sagte leider kurzfristig ab) trat ich die Heimreise an, auch um dem stundenlangen Stau am nächsten Morgen aus dem Weg zu gehen.



Fazit

Zum Geburtstag gab es dieses Jahr einige Änderungen. So wurde auf das große Zelt verzichtet, in dem sich die T-Stage normalerweise immer befand. Diese war nun im freien aufgebaut, sodass erreicht wurde, dass bei den großen Bands am Mittwoch mehr Leute davor Platz fanden. Dem Sound kam der Verzicht auf das Zelt ebenfalls entgegen. Atmosphärisch hätte aber die ein oder andere Band, die tagsüber spielte vom dunklen Zelt profitiert.

Bislang gab es beim Breeze immer zwei Hauptbühnen, die Main- und die Painstage. Diese wurden zum Jubiläum in Summer- und Breezestage umbenannt. Wobei das recht verwirrend war, da es sich eigentlich um eine große Bühne handelte. Diese hatte es aber in sich. Es handelte sich aber um die größte Drehbühne Europas, weshalb hinter einer Trennwand aufgebaut werden konnte, während davor ein Konzert stattfand. Nach den jeweiligen Auftritten wurde dann einfach das vorbereitete Equipment nach vorn gedreht und die vorige Band nach hinten. So gelang es, dass zwischen den Bands auf der Mainstage lediglich 10 Minuten Pause eingelegt werden musste. Zusätzlich waren links und rechts der Bühne zwei Dämonen aus dekorativen Gründen platziert. Diese machten optisch auch ordentlich etwas her und trugen auch etwas zur Atmosphäre bei. Auch wenn ich es mir nicht vorstellen konnte, betrachte ich die Zusammenlegung der Hauptbühnen als vollen Erfolg.

Bei den sanitären Einrichtungen wurde dagegen gespart. In den Vorjahren waren eigentlich immer ausreichend gespülte Toiletten und Dixis vorhanden. Zudem waren sie auch recht sauber. Dieses Jahr stand bei den gespülten Toiletten und den Duschen zwar massenhaft Personal herum, sauber war jedoch nichts. So sorgten die Mitarbeiter nicht gerade dafür, dass das ein oder andere Vorurteil das ihnen anhaftet zu entkräftet wurde.

Das Krisenmanagement funktionierte. Man handelte genau richtig und unterbrach das Festival kurz, da es heftig gewitterte. Anschließend ging es nach einer halben Stunde ganz normal weiter.

Für die kulinarische Vielfallt war wie immer bestens gesorgt. Es dürfte wirklich jeder fündig geworden sein. Meine Empfehlung ganz klar: Der Spießbratensemmel.
An die Preise musste ich mich erst gewöhnen. Sie scheinen sich aber wohl im Bereich des Standards zu bewegen. 0,4 l Bier/Anti-Alk 4 €. Lediglich das Wasser kostete 2 €. Dass ich für ne Cola gleichviel bezahlen muss wie für ein Bier gefiel mir dann nicht wirklich.

Ansonsten gibt es meinerseits keinerlei Grund zur Klage, wobei ich erwähnen muss, dass ich vermutlich zu alt für’s Campen und die Partypeople bin. Nächstes Mal vielleicht ein Zimmer in der Nähe. Ich kann es auf jeden Fall sehr empfehlen, sich alleine auf ein Open Air zu begeben und den Schwerpunkt auf Musik und nicht auf Bier zu setzen. Man ist ungebunden und kann tun und lassen was man will. Nächstes Jahr gerne wieder, wehe es will einer mit!
 
Wer Interesse hat: heute gibt es auf WDR die Rockpalastdoku von SB2017. Ich kopiere jetzt einfach mal den Text von der SB-Seite rein:

Bekanntlich war der WDR Rockpalast beim SUMMER BREEZE 2017 zugegen und hat vor und hinter den Kulissen fleißig Material mitgeschnitten. Nun stehen die Sendezeiten der Dokumentationen rund um unser Jubiläumsfestival 2017 fest: Am Montag, den 25.09.2017 von 00:45 Uhr bis 03:15 Uhr und am Montag, den 02.10.2017 von 00:45 bis 04:15 Uhr gibt es die absolute Vollbedienung in Sachen Behind The Scenes of SUMMER BREEZE. Hier erfahrt ihr jede Menge Neues rund um das Festival – sei es von Mitarbeitern, Bands, Freunden oder Geschäftspartnern des SUMMER BREEZE. Also schaltet rein und seht, was während unseres Jubiläums vor und hinter den Kulissen abgegangen ist und was langjährige Weggefährten über das SUMMER BREEZE zu erzählen wussten.
 
+ Alestorm :hmmja:
+ Origin
Origin habe ich live noch nie gesehen und Songmaterial kenne ich nur vereinzelte Lieder, ist aber schon mal ne ganz okaye Bestätigung für die Camel Stage oder Zelt (falls es das Zelt überhaupt gibt... ).
 
Zurück
Oben Unten