Also was sich auf deren offizieller "Greatest Hits" ansammelt hat nicht viel (oder eigentlich eher gar nix) damit zu tun, für welche großartigen Hardrock-Songs Sweet einmal standen und warum sie in den 70ern für ein paar Hardrock-Fans ein toller Geheimtipp waren. Diese findet man nur auf den LP´s oder auch mal als B-Seite der Singles. Bis auf "Turn it Down" (das auch noch nicht von Ihnen geschrieben wurde) waren deren "Hits" aber kaum heavy, höchstens noch die Glam-Hits von 1973. Wie schon oben erwähnt, spielten die bei den Tourneen ab 1976 auch kaum eine Rolle.
Die "Waage" kann ausgeglichen wirken, wenn man die knapp 200 Songs nimmt (weil eben von 1968 bis 71 nur Schrott und danach immer mal wieder, gerade zuletzt von AS Sweet). Bleibt man aber in einem Jahr (74 - 81) oder auf einer Scheibe, so sind die Ausfälle gering. Auf Sweet F.A. evtl. der "Peppermint Twist" (den man jetzt erstmalig und für mich erschreckend für die Tour ausgegraben hatte) oder bei Cut above the rest "Eye games" und "Call Me". Die Off the record "Fever of Love" und "Funk it up" - die beide nichts mit Rock zu tu haben. Desolation Boulevard, Strung Up oder Give us a wink enthalten aber eigentlich überhaupt keinen "Müll". Die dort zu findenden Single-Hits sind zwar nicht wirklich heavy, aber wenigstens rockig und kompositorisch gut (Lies in your Eyes, Action, Fox on the run, The Six Teens).
Aber so etwas wie "Cockroach" landete nie im Radio:
https://www.youtube.com/watch?v=rwgjbu2FtzY
Die Songs dieses 91 er Konzertes (zwar nur noch Andy an der Gitarre, aber insgesamt, bis auf den späteren Slade-Sänger eine gute, professionelle Mannschaft, mit einem guten Programm) findet man fast alle auf Youtube!
Noch etwas echter ist dieser Marquee-Auftritt von 1986, wo noch Mick Tucker (bis 1990) an den Drums sitzt.
https://www.youtube.com/watch?v=Bghtzail-5E
Was sich später da besetzungsmäßig tat, ist kaum zu beschreiben. Zweimal übernahm irgendwann ein Bassist den nur noch mittelmäßigen Leadgesang, die Keyboarder waren zeitweilig die Leadgitarristen und der anspruchsvollen Part an den Drums, der durch Bodo Schopf kurzzeitig akzeptabel ausgefüllt wurde, wird seit 20 Jahren völlig vernachlässigt. Schlimmer als in den 80ern bei Priest.