Thalon seziert...

Raditude

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Finger Weg!

Bitte mal Titel und Cover der Platte ansehen, und sich fragen, ob das was gutes sein kann. Ja, Weezer spielten immer mit Ironie und zeigten auch flachen Schenkelklopfer Humor. Aber das hier ist wirklich nicht mal mehr mit Schmunzeln zu quittieren, es ist einfach nur Mist. Genauso wie die Musik. Es ist das erste Album, auf dem man sich von Co-Songwritern (Darunter zum Beispiel Ex-Guns N Roses Drummer Josh Freese oder Rapper Lil Wayne) unterstützen ließ. Laut Rivers wollte man damit den Sound modernisieren, um musikalisch relevant zu bleiben. Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden, auf späteren Weezer Alben funktionierte diese Strategie gut. Ich habe allerdings den Eindruck, dass man diese Leute nur holte, weil Rivers und seine Kollegen kreativ völlig ausgebrannt waren. Ich würde jetzt gerne schreiben, dass es vielleicht noch zwei, drei mittelmäßige Nummern auf dem Album gibt, aber dem ist nicht so. Alles rauscht einfach völlig belanglos und nichtssagend vorbei. In den besten Momenten ist es langweilig, in den schlimmsten (Japanisches Geträllere in „Love is the Answer“, aufgesetzter Hip Hop in „Can´t Stop Partying) einfach haarsträubend. Radtitude hat damals viele Fans schockiert und vertrieben und auch ich kann bis heute nichts gutes daran finden. Es ist der Rohrkrepierer in ihrer Diskographie. Kurz danach kam die endgültige Trennung von Geffen Records. Angeblich auf Betreiben der Band, aber es könnte auch andersrum gewesen sein.

Hurley

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Finger Weg!


Nicht einmal ein Jahr nach Radtitude erschien Hurley und wirkte fast wie eine Entschuldigung für den miserablen Vorgänger. Zumindest konzentrierte man sich wieder auf die Kernkompetenzen und ließ Hip Hop, Electro und sonstige Experimente außen vor. Es war aber offensichtlich, dass man nach wie vor nicht an alte Songwriting Qualitäten anknüpfen konnte. Die Songs erreichen größtenteils nicht einmal B-Seiten Niveau, auch wenn sie einen Hauch besser komponiert sind. Das ist bei der vorangegangen Platte aber auch nicht schwer. „Unspoken“ und „Run Away“ können mit folkiger Atmosphäre punkten und Ruling Me rockt ganz gut, auch wenn der erschreckend lustlose Gesang hier einiges kaputt macht. Die Band war ganz klar nicht bei der Sache. Jahre später bestätigte Rivers das auch in Interviews. Die Geburt seines Sohnes verlief nicht unproblematisch, das Studium fraß Zeit. Darüber hinaus kam es während der Tour zu Radtitude zu einem Busunfall, bei dem er Rippenbrüche erlitt. In dieser Zeit zweifelte er wieder mal heftig an der Sinnhaftigkeit des Rock Star Lebens. Mit diesem Hintergrund ist es verständlich, dass musikalisch kaum was gutes aus dem Weezer Lager kam. Man muss Hurley eben genau wie den Vorgänger als Fehltritt verbuchen.

Everything will be alright in the End

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Empfehlenswert

Nach der schwachen sechsjährigen Phase ein Album mit einem solchen Titel zu bringen zeigt den typischen Weezer Humor besser als alles andere. Dazu noch mit der ersten Single „Back to Shack“ eine kaum versteckte Entschuldigung für die vorangegangen Katastrophen zu bringen, ist auch sympathisch. Vor allem wenn dieser Song so gut nach vorne geht und man das „We belong to the Rock World“ gleich beim ersten Mal mitgröhlen möchte. Dazu noch ein geiles Cuomo Gitarrensolo und alles ist wieder gut. Aber kann der Rest des Albums mithalten? Ja, und wie! Es wirkt, als hätten alle wieder Bock und wollten sich selbst beweisen, dass sie es noch drauf haben. „Eulogy for a Rock Band“ ist quasi der rockige Bruder von „Heart Songs“, in „The British are coming“ und dem geilen „Cleopatra“ gibt man sich wieder Folk-Poppig und „Foolish Father“ hätte sogar gut auf das blaue Album gepasst. Und mit dem abschließenden Epos „The Futurescope Trilogy“ verbindet man die HardRock Vibes von Maladroit mit den Beach Boys in ihrer experimentellen Phase (Eines der großen Weezer Highlights). Nicht alles funktioniert, aber generell war das Album ein großartige Rückkehr zu alter Form.
 
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White Album

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Zwiespältig


Man muss es jetzt mal aussprechen: Von allen farbigen Weezer Alben war einfach nur das blaue gut. Immer dann, wenn die Band eine unbetitelte Platte mit neuer Farbe brachte, war das Ergebnis halbgar. So auch hier. Mit Jake Sinclair verpflichtete man einen bekennenden Weezer Fan, der die Band laut eigener Aussage zum Sound ihres Debüts zurück führen wollte. Gerade das kollidierte aber mit den Vorstellungen der Musiker. Vor allem Rivers strebte einen modernen Sound an, der auch Einflüsse aus EDM und Hip Hop zulassen sollte. Und ironischerweise sind es auch genau diese Songs, wie etwa die schmissige erste Single „Thank God for the Girls“ die zu den gelungeneren zählen. „Jacked Up“ und „Wind in our Sail“ gießen kräftig Autotune auf die Vocals während die Beats locker rollen. Und trotzdem funktioniert das im Gegensatz zu Radtitude sehr gut. Weil Cuomo hier sein Songwriting niemals vergisst. Es mag vielen die Zehennägel hoch rollen, weil man hier so nach Mainstream Radio klingt und die E-Gitarren, wenn überhaupt, nur noch rudimentär vorhanden sind. Aber Tatsache ist, dass diese Kurskorrektur Weezer zu weiterer Relevanz verhalf. Das wird gerade durch die daneben stehenden, von Jack Sinclair erzwungenen, Songs deutlich. Genau wie auf dem grünen Album wird hier krampfhaft die frühe Bandphase bemüht. So eine Stimmung lässt sich aber nicht erzwingen. Und gerade bei Weezer führte sowas zu schlechten Songs. Die besten Momente auf dem weißen sind die, die soundmäßig in die Zukunft zeigen. Das sollte der Nachfolger kräftig unterstreichen.

Pacific Daydream


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Unverzichtbar


Achtung: Jetzt wird es kitschig! Jeder behütet aufgewachsene Westdeutsche hat doch die gleichen sentimentalen Kindheits- und Jugenderinnerungen. Als man sich auf dem Volksfest aufs Kettenkarussell setzte und Zuckerwatte reinstopfte. Als an Weihnachten die ersehnte Transformers Figur unter dem Baum lag. Oder als man später mit dem Schwarm ins Kino ging und das erste Mal Händchen halten durfte. Kitschig? Aber hallo! Manchmal ist das einfach schön. Mit Pacific Daydream haben Weezer genau diese Stimmungen und Gefühle in ein Album gegossen. Es ist die vertonte Zuckerwatte vom Volksfest. Wo sich die einen angeekelt abwenden, geht anderen halt das Herz auf. Auf Rivers Betreiben entschied man sich diesmal gegen Sinclair als Produzent und verfolgte die poppig moderne Ausrichtung weiter. Diesmal so stark, dass man die Band kaum wieder erkennt. Während aber auf Radtitude damals alles verkrampft und peinlich wirkte, funktioniert der Stilwechsel hier tadellos. Wohl auch, weil es diesmal zu hundert Prozent ehrlich ist. Wenn Maladroit der Kniefall vor dem Stadionrock war, dann ist Pacific Daydream der vorm Pop. Es beginnt schon so schön mit zwei Liebeserklärungen: „Mexican Fender“ als Ode an die Gitarre (die man hier das einzige Mal auf dem Album verzerrt hört) und „Beach Boys“, der großen Verneigung vor Rivers Idolen. „Weekend Woman“ und „Get Right“ thematisieren in nachdenklicher Weise die modernen Fernbeziehungen, während „Sweet Mary“ überraschend religiöse Untertöne aufweist. Und das alles mit Melodien zum Niederknien. Pacific Daydream ist ein Album, dass die Seele wärmt. An kalten wie an warmen Tagen. Zum Nachdenken, zum träumen, zum lachen und zum weinen. Die ganz große Gefühlspalette. Chapeau!

Black Album

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Zwiespältig

Weezer haben sich ja mit jeder Platte verändert und entwickelt. Mal stärker, mal schwächer. Bis auf das schwarze Album. Wieder mal eine Farbe (Die ja eigentlich keine ist) und wieder mal lässt das Ergebnis dann zu wünschen übrig. Man hätte es auch ohne Probleme Pacific Daydream Part 2 nennen können, mit einem Unterschied: Diesmal sind die Songs nicht so stark. Der witzige Ohrwurm „Zombie Bastards“, die zurückgelehnte Ballade „High as a kite“ , das mit Latin Pop flirtende „Can´t knock the hustle“ und das sogar ein wenig zum Dub Step schielende „California Snow“ sind die Highlights. Ansonsten hört es sich oft so an, als hätte man hier Songs verwendet, die für Pacific Daydream nicht gut genug waren. Es fehlt an den zündenden Melodien, interessanten Texten und Überraschungen. Wirklich schlecht ist die schwarze nicht, aber gemessen an den anderen Alben eine kleine Enttäuschung.
 
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Ok Human

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Empfehlenswert


Nachdem die More of the Same Strategie beim Vorgänger nicht glückte, war Rivers wieder auf Veränderung aus. Pacific Daydream war ein Pop Meisterwerk, bei dem er seine Liebe für die Beach Boys in eine modernes Soundgewand gegossen hatte. Warum aber nicht mal den Versuch starten, eine echte Beach Boys Platte aufzunehmen? Gesagt, getan! Ein 38-köpfiges Orchester wurde engagiert und ausschließlich analoges Equipment verwendet, um zu klingen wie die Kalifornier anno 1966. Natürlich klappt das nicht ganz. Cuomo hat ein zu charakteristisches Songwriting um wirklich retro zu klingen. Außerdem haben wir eben 2023 (2019 bei Erscheinen des Albums). Trotzdem sind ihnen hier eine ganze Handvoll geschmackvoller Sunshine Songs gelungen. „Playing my Piano“, „Grapes of Wrath“, „Bird with a broken wing“ und „Aloo Gobi“ dürften Beach Boys, Beatles und Weezer Fans gleichzeitig begeistern. Außerdem gibt es mit „Numbers“ eine der ergreifendsten Cuomo Balladen der jüngeren Bandgeschichte. Schöne Platte!

Van Weezer

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Empfehlenswert


Das Cover zeigt es schon: Das ist eine Rückkehr zu Maladroit. Eine erneute Fanverbeugung vorm Hard Rock. Diesmal ist es aber nicht ganz so gelungen wie das 2002er Album, auch wenn man fleißig musikalische Zitate (Crazy Train, Don´t fear the reaper, Heat of the Moment) in die Songs integriert. Mir persönlich fehlt hier aber ein wenig der Dreck, die großen Gesten, die Maladroit so gut gemacht haben. Manchmal wirkt es fast so, als hätte man den Vorgänger mit E-Gitarren nochmal aufgenommen. Ein bisschen brav. Aber das soll jetzt gar nicht so gemein klingen. Mit der zweiten Single „Hero“ und „All the good ones“ gibt es typsisch starker Weezer Ohrwürmlis. „Blue Dream“ überführt das Crazy Train Motiv schön in den Pop Punk und „Sheila Can´t do it“ erinnert nicht nur vom Titel her an die Ramones. Der größte Moment ist aber der Abschluss Track. „Precious Metal Girl“ ist ein gleichwohl witzige wie schöne Liebeserklärung an die Frauen im Metal (Nein, an Doro dachte er wohl nicht…)

SZNZ

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Zwiespältig

Das bisher jüngste Album wurde aufgeteilt auf vier EPs veröffentlicht. Jede Mini sollte dabei für eine Jahreszeit stehen. Das kann man als typischen Weezer Quatsch oder als Geldschneiderei abtun. Tatsache ist aber auch, dass man es dann insgesamt mit der längsten Weezer Platte aller Zeiten zu tun hat (93 Minuten verteilt auf die vier EPs). Und das führt halt leider zu viel Füllmaterial. Zudem ist das Jahreszeiten Konzept ein bloßes Gimmick. Es ist jedenfalls weder erkennbar noch hörbar, warum ein Song jetzt auf der Frühling, Sommer, Herbst oder Winterplatte gelandet ist. Man könnte die Lieder beliebig durchwechseln. Aber, und auch das ist die Wahrheit: In diesen 1,5 Stunden steckt eines der stärksten Weezer Alben seit langem. Hätte man hier zusammen gestrichen, wäre es ein Kandidat für unverzichtbar. Das wieder gelungen folkige „A Little bit of Love“ oder das bluesig eingefärbte „Cuomoville“ zum Beispiel sind echte Hits. „Blue like Jazz“ verneigt sich nicht nur dem Titel nach vor dem blauen Album, und „Get off on the pain“ hätte auch auf Maladroit eine gute Figur gemacht. Die Band liefert hier beinahe ein Best-of Programm ihrer gesamten Karriere. Wenn halt nur ein wenig mehr Qualitätskontrolle ausgeübt worden wäre…
 
So, damit ist meine Arbeit mit der Weezer Diskographie abgeschlossen :top:
Hat Spaß gemacht, und ich hoffe es ist für den ein oder anderen hier auch ein Spaß!

Hier noch eine Übersicht zum besseren Zurechtfinden:

Unverzichtbar:
Blue Album
Maladroit
Pacific Daydream

Empfehlenswert:
Pinkerton
Make Believe
Everything will be alright in the end
Ok Human
Van Weezer

Zwiespältig:
Green Album
Red Album
White Album
Black Album
SZNZ

Finger Weg!
Radtitude
Hurley
 
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Hmmm, Weezer. Ich habe es ja nach 2002 bei (fast) jedem Album probiert, zumindest mal reinzuhören, aber da ist nichts (mehr).
Im Gegensatz zu Dir finde ich gerade die Pinkerton als einzige unverzichtbar und die Blaue sehr empfehlenswert, aber dann war der Stern rasch verglüht. Die Grüne (und vor allem Island In The Sun) lief im Sommer 2001 zu Hause bis zum Erbrechen, nachdem wir Weezer auf dem Southside Festival live gesehen hatten (inkl. einer netten Unterhaltung mit Rivers Cuomo, der sich vor/nach dem Auftritt im Publikum andere Bands angeschaut hat) und meine damalige Freundin die Tendenz hatte, sich in ihre Lieblingssongs festzubeißen. Maladroit finde ich den Sound spannend, aber die Songs bereits ziemlich öde und dann war‘s das auch für mich.

Warum hast Du den Death To False Metal (immerhin der DFF-kompatibelste Albumtitel) und das „Teal-Album“ ausgelassen?
 
Hmmm, Weezer. Ich habe es ja nach 2002 bei (fast) jedem Album probiert, zumindest mal reinzuhören, aber da ist nichts (mehr).
Im Gegensatz zu Dir finde ich gerade die Pinkerton als einzige unverzichtbar und die Blaue sehr empfehlenswert, aber dann war der Stern rasch verglüht. Die Grüne (und vor allem Island In The Sun) lief im Sommer 2001 zu Hause bis zum Erbrechen, nachdem wir Weezer auf dem Southside Festival live gesehen hatten (inkl. einer netten Unterhaltung mit Rivers Cuomo, der sich vor/nach dem Auftritt im Publikum andere Bands angeschaut hat) und meine damalige Freundin die Tendenz hatte, sich in ihre Lieblingssongs festzubeißen. Maladroit finde ich den Sound spannend, aber die Songs bereits ziemlich öde und dann war‘s das auch für mich.

Warum hast Du den Death To False Metal (immerhin der DFF-kompatibelste Albumtitel) und das „Teal-Album“ ausgelassen?

Wie gesagt, die Pinkerton ist mir einen Hauch zu kaputt, obwohl sie trotzdem sehr gut ist.

Ich wollte mich auf die offiziellen Alben konzentrieren. Death ist als B-Seiten Sammlung ganz ok, sind ein paar gute drauf, aber nichts unverzichtbares.

Das Teal Album ist ganz lustig, aber auch ein bisschen fad… Viele Versionen bleiben mir zu nah am Original. Paranoid ist aber cool, weil Rivers besser singt als Ozzy :D
 
Wow, vielen Dank @ChrisChaos : ein wirklich toll geschriebener Seziertisch von einem echten Fan, der sich auch kritisch mit seinen Helden auseinandersetzt. Liest sich klasse. Danke!

Ich werde mal in das eine oder andere Album reinhören und mich mit der Band beschäftigen. Es ist einfach soviel Tiefe in Deinem Bericht drin. Da muss ich einfach in die Scheiben reinhören.

Cuomo erinnert mich auf frappierende Weise an einen früheren Schulkollegen und phasenweise sehr guten Freund. Auch er wollte unbedingt Musiker im Folk / Rock Bereich werden und war aus meiner damaligen Sicht auch ziemlich gut. Aber wie Cuomo ist er andauernd an sich selbst verzweifelt. Man konnte ihm nicht helfen, egal was man tat. Er brach irgendwann sein Studium ab und verkroch sich zunehmend. Seine musikalische Karriere kam ins Stocken und irgendwann hat ihn keiner mehr telefonisch erreicht. Seine Eltern, zu denen ich immer noch Kontakt hatte, waren total fertig.

Mittlerweile hat er seine Ambitionen an den Nagel gehängt und arbeitet in einem Musikverlag. Aber auch da scheint er nicht wirklich glücklich zu sein. Ich hätte ihm gerne geholfen. Es fehlte ihm einfach die Scheiß-Egal-Haltung eines Metallers. Ein dickeres Fell hätte ihm sicher gut getan. Aber das geht wohl mit einer gewissen Genialität einher. Das Seltsame, um es neutral zu formulieren, ist aber, dass ich gestern nach langer Zeit mal wieder an ihn gedacht habe. @Iron Ulf ist mein Zeuge. ;) Und dann kommst Du heute mit dieser Story um die Ecke. Echt verrückt.
 
Wow, vielen Dank @ChrisChaos : ein wirklich toll geschriebener Seziertisch von einem echten Fan, der sich auch kritisch mit seinen Helden auseinandersetzt. Liest sich klasse. Danke!

Ich werde mal in das eine oder andere Album reinhören und mich mit der Band beschäftigen. Es ist einfach soviel Tiefe in Deinem Bericht drin. Da muss ich einfach in die Scheiben reinhören.

Cuomo erinnert mich auf frappierende Weise an einen früheren Schulkollegen und phasenweise sehr guten Freund. Auch er wollte unbedingt Musiker im Folk / Rock Bereich werden und war aus meiner damaligen Sicht auch ziemlich gut. Aber wie Cuomo ist er andauernd an sich selbst verzweifelt. Man konnte ihm nicht helfen, egal was man tat. Er brach irgendwann sein Studium ab und verkroch sich zunehmend. Seine musikalische Karriere kam ins Stocken und irgendwann hat ihn keiner mehr telefonisch erreicht. Seine Eltern, zu denen ich immer noch Kontakt hatte, waren total fertig.

Mittlerweile hat er seine Ambitionen an den Nagel gehängt und arbeitet in einem Musikverlag. Aber auch da scheint er nicht wirklich glücklich zu sein. Ich hätte ihm gerne geholfen. Es fehlte ihm einfach die Scheiß-Egal-Haltung eines Metallers. Ein dickeres Fell hätte ihm sicher gut getan. Aber das geht wohl mit einer gewissen Genialität einher. Das Seltsame, um es neutral zu formulieren, ist aber, dass ich gestern nach langer Zeit mal wieder an ihn gedacht habe. @Iron Ulf ist mein Zeuge. ;) Und dann kommst Du heute mit dieser Story um die Ecke. Echt verrückt.

Danke für das Lob! Mir hat das aber auch echt Spaß gemacht, mich nochmal tiefer mit der Geschichte und der Diskographie zu befassen. Wahrscheinlich ist es so, dass gerade Cuomos Selbstzweifel die Stärke von Weezer ausmachen. Wäre er z.B. so wie Gene Simmons, hätte er wohl immer wieder das blaue Album neu aufgenommen :D

Ich freue mich, wenn du reinhören möchtest. Weezer sind halt mal so gar nicht DF kompatibel. Aber trotzdem lohnenswert :top: Ich bin wahrscheinlich zu sehr Softie, weil mir die Jungs so viel bedeuten :D
 
Danke für das Lob! Mir hat das aber auch echt Spaß gemacht, mich nochmal tiefer mit der Geschichte und der Diskographie zu befassen. Wahrscheinlich ist es so, dass gerade Cuomos Selbstzweifel die Stärke von Weezer ausmachen. Wäre er z.B. so wie Gene Simmons, hätte er wohl immer wieder das blaue Album neu aufgenommen :D

Ich freue mich, wenn du reinhören möchtest. Weezer sind halt mal so gar nicht DF kompatibel. Aber trotzdem lohnenswert :top: Ich bin wahrscheinlich zu sehr Softie, weil mir die Jungs so viel bedeuten :D
Ach Quatsch, es gibt nur gute Musik die einem gefällt und Musik für andere Leute. Ganz einfach.

Ich liebe z.B. fast alles was Mark Lanegan gemacht hat, incl. der Screeming trees. Und die kannst Du den meisten hier wie sauer Bier anbieten. :)

Nee, wirklich toll geschrieben. Man merkt sofort, dass Dir die Band viel bedeutet. Und nur darum geht es ja schließlich.
 
Weil wir gerade dabei sind und ich einen weiteren Schwung aussortierter CDs für den Verkauf fertig mache, habe ich dabei auch die beiden Weezer CDs Green Album und Maladroit ausgegraben. Wenn jemand neugierig ist, kann er die gerne für zusammen unschlagbare 5€ inkl. Porto von mir bekommen. Gerne kurze PN und sorry an @Thalon und @ChrisChaos für die kleine (aber halt gerade passende) Werbeunterbrechung.
 
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