[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] - Die Liste von SMM

Ach ja: Von Crimson Glory habe ich mir die beiden ersten Alben gerade erstmal auf Vinyl gekauft. Gar nicht mitbekommen, dass die neu herausgekommen sind.
 
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54 - DISILLUSION - Back To Times Of Splendor (2004)

Edge Of Sanity? Logisch, finden alle toll, genau wie Opeth, Katatonia, Amorphis oder Insomnium. Aber besonders nach der grandiosen Reunion (sowie dem überragenden Auftritt auf dem „Hammer Of Doom“) kann man sein Augenmerk doch auch mal wieder auf die (fast) makellose Diskografie der Leipziger Progressive-Deather DISILLUSION lenken, die schon 2004 ein musikalisches Statement setzten, das in der deutschen Szene kaum Konkurrenz zu fürchten hat. „Back To Times Of Splendor“ zählt auch 20 Jahre nach seiner Veröffentlichung zu den besten deutschen Metalalben des jungen Jahrtausends und zeigt perfekt auf, weshalb man auch erst einmal ein paar Jahre Demos sowie eine EP („Three Neuron Kings“) aufnehmen darf, bevor man den großen Studioschritt wagt.
‚…And The Mirror Cracked‘ ist der perfekte Opener in eine progressiv-anspruchsvolle Platte, die musikalisch klar im Death Metal fußt, aber deutlich mehr Tiefe aufweist als das Gros der Konkurrenz. Die kürzeren ‚Fall‘ sowie ‚A Day By The Lake‘ sind mitnichten straight und benötigen die volle Aufmerksamkeit, und auch ‚Alone I Stand In Fire‘ hat trotz eines Widerhakenrefrains enorme Langzweitwirkung. Höhepunkte auf einem schwächefreien Album sind die überlangen Epen ‚Back To Times Of Splendor‘ sowie das atemberaubende ‚The Sleep Of Restless Hours‘, bei dem von Sieges Even bis Death musikalisch wirklich alles geboten wird. Noch besser ist tatsächlich der Comeback-Meilenstein „The Liberation“ (2019), geworden. Da beißt die Maus keinen Faden ab: DISILLUSION zählen zur Speerspitze der europäischen Heavy-Metal-Szene.
 
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53 - SEVENTH WONDER - Mercy Falls (2008)

Alles, was ich über die Band bei Platz 89 geschrieben habe passt natürlich auch zu "Mercy Falls" - die Story des Konzeptalbums ist vielleicht noch etwas berührender, weshalb mir das 2008er-Album noch etwas besser gefällt. Aber das sind Kleinigkeiten, Fakt ist, dass die Schweden hier auch zeigen, wie man überlebensgroße Melodien und Progressive Metal im Symphony X-Stil beinahe perfektioniert. Das Album muss man am besten am Stück genießen - und wer bei den knappen zwei Minuten von 'Tears For A Father' nicht mindestens einen dicken Kloß im Hals hat ist emotional tot.
 
Viermal, nein, gleich fünfmal pures Audiogold! Wäre ich nicht im Urlaub, so wäre dies meine Playlist für den heutigen Tag. Los gehen würd's mit Disillusion, ein Wahnsinnswerk, das ich schändlicherweise nicht gelistet habe, eine Fehlentscheidung so fatal, dass der Spiegel birst!
 
55 - Klassiker, Überschneidung, aber 47 Plätze zu früh. Mindestens.
54 - Schwierig, bin nie so recht reingekommen. Lege ich noch mal auf.
53 - Super Ding, das es nicht in die Liste geschafft hat.
 
57: bis zur Mindcrime waren QR unantastbar, die Rage mag ich davon am wenigsten, die klingt manchmal zu modern
56: also wenn man diese sensationelle Scheibe als Prog ansieht, wird sie hier viel zu früh gelistet
55: ja, seeeehr geile Scheibe, für mich ihre Beste
54: in die Band komme ich nicht rein, sorry
53: Ja, die ist cool. Imo ihre beste Scheibe.
 
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52 - SACRED BLADE - Of The Sun + Moon (1996)

1986 - da haben wir es wieder. Ich weiß noch genau, welche Mystik, welches Geheimnisse dieses Album umschwebten, lange bevor es das Internet gab. Das Artwork fasziniert bis heute und das Bandbild auf dem wunderschönen Gatefold der Originalpressung zeigt vier Musiker, die mit ihrem gesamten Equipment scheinbar mit einem Raumschiff abgestürzt sind, um unsere Erde mit überirdischen Klängen zu verwöhnen. "Of The Sun + Moon" blieb leider das einzige Album dieser Ausnahmeband, deren Kopf Jeff Ulmer jahrzehntelang an neuem Material schrieb, aber auch etliche Versionen seines Studios baute, um seine Visionen umzusetzen. Im Jahr 2005 bin ich dann fast kurz gestorben, weil Jeff Ulmer mit neuer Musik und neuer Band (Othyrworld) zurück war. Auf der wunderbaren Platte "Beyond Into The Night Of Day" gab es jedoch nur drei (grandiose) neue Stücke, der Rest waren Neuaufnahmen alter Sacred-Blade-Stücke - wohl endlich in dem Sound, den Ulmer schon immer wollte. Noch in diesem Jahr wird es eine Neuauflage von "Of The Sun..." geben (leider ohne Gatefold) - tut euch den Gefallen, und hört euch eine der faszinierendsten, zeitlosesten und kuriosesten Progressive-Metal-Platten ever unbedingt einmal an!
 
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51 - ALKALOID - Liquid Anatomy (2018)

Progressive Metal verbinde ich besonders auch immer mit Longtracks - und wenn man ehrlich ist, denkt man bei Longtracks, die einem das Gehirn auf Links ziehen, eher an Rush, Dream Theater oder Disillusion als an Alkaloid, eine Band, die von Überdrummer Hannes Grossmann nach seinem Split mit Obscura aus der Taufe gehoben wurde. Aber der 19:42lange Abschluss 'Rise Of The Cephalopods' gehört für mich zu den besten "langen" Songs, die man aus Deutschland je gehört hat. Die ersten Minuten sind dabei noch (titelgemäß) relativ gemässigt, im Verlauf dieses Wahnsinnsstücks zünden die fünf Musiker Grossmann, Klausenitzer, Münzner, Tunker und Morean aber alles, was instrumental so möglich ist. Aber man tut dieser Scheibe Unrecht, wenn man "Liquid..." nur auf das letzte Stück reduziert - der Rest ist nämlich ebenfalls gigantischer, hochkomplexer Progressive-Death, der wie so immer im Ausland deutlich mehr Beachtung erfährt als im eigenen Land. Was für eine Band, was für eine Platte!
 
52 - tolles Album, sehr, sehr einzigartig. Keine Ahnung, warum das nicht in meiner Liste ist.
51 - die habe ich ein paar Mal gehört, weil @Prog on! sie auch in der Liste hatte. Gefällt mir gut, aber für eine Kaufentscheidung hat es noch nicht gereicht.


Haben wir alle gedacht.

Wenn etwas schön ist, darf es auch gerne lange dauern.
Wenn du artig bist, mache ich heute noch Platz 50.
 
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50 - KINGSBANE - Kingsbane

Damals, in der Zeit, also man noch zur Bank ging, sein Taschengeld in Dollars umtauschte, die eintütete und wochenlang auf einen Umschlag wartete, weil man in einem Fanzine gelesen hat, dass dieses Demo super ist, damals also, stieß ich auf Kingsbane. Und nicht nur ist das einer der besten Bandnamen aller Zeiten für mich, es ist möglicherweise auch das beste Demotape ever.
Ich finde mich noch immer in einer Zeitmaschine, wenn der Opener 'The Wages Of Sin' nur ein paar Sekunden läuft und diese magisch gesungenen Zeilen beginnen:
"I sat unmoving in thick and hollow darkness
Ruptured only by the dancing flame
Wandering whispering wind of yesterday
Thoughts becoming memories, becoming visions
I felt the blaze within me"
Das ist nicht schwächer als meine geliebten Fates Warning und ich war damals sicher, dass diese Band mal (zumindest in meiner Blase) riesengroß werden wird.
Leider hat es sich schnell erledigt, es folgten Seven Years und In The Name, auch beide toll, aber diese Magie von Stücken wie 'Dreamscape', 'The Edge Of Abyss' oder 'Destiny Awaits' findet man nur beim "real deal" - KINGSBANE forever!
 
Cool, ich war brav genug. Tolles Ding natürlich, nur nicht in meiner Liste, weil es eben ein Demo ist.

Ich bin immer ganz melancholisch, wenn diese ganzen Demos hier laufen. Das war so eine andere Zeit ohne Internet. Man hat jeden Tag auf die Post gewartet und irgendwann hat man dann eine Kassette und, wenn man Glück hatte, ein Anschreiben im Kasten gehabt. Hach.
 
52: Leider noch nie gehört
51: Mag ich sehr gerne (9/10) aber es gibt mindestens 2 Obscura Alben die mir nochmal deutlich besser gefallen
50: Geil! Hab ich damals kennengelernt als es diesen CD Rerelease gab. Ich weiß es nicht mehr genau aber die Wahrscheinlichkeit, dass irgendein Post von dir der Auslöser war ist recht hoch :D
Leider ewig nicht gehört. Zum Glück ist hier Heute ein langer Musikabend geplant:jubel:
 
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49 - PSYCHOTIC WALTZ - The God-Shaped Void (2020)

Den Status der ersten beiden Alben hatten "Mosquito" und "Bleeding" bei mir nie, aber das Comeback "The God-Shaped Void" hat mich so umgehauen, dass ich fast sprachlos war. Dabei verlief auch die Geburt nicht ohne Komplikationen, denn der Opener 'Devils And Angel' lief mir erst gar nicht gut rein, ist aber inzwischen ein Bandklassiker für mich. Die gesamte, perfekt produzierte Platte ist voller Geniestreiche: 'Stranded', 'The Fallen', 'While The Spiders Spin', 'Season Of The Swarm', 'Sisters Of The Dawn' oder 'In The Silence' sind allesamt zugängliche Progressive-Metal-Songs, die mich immer noch dazu verleiten, dieser Platte die Höchstnote zu geben. 10 Punkte - aber "nur" Platz 3 in der Band-Diskografie.
 
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48 - CROWN LANDS - Fearless (2023)

18 Minuten und 22 Sekunden. So lange dauert der Opener 'Starlifter: Fearless Pt. II' des kanadischen Duos CROWN LANDS, die darauf all das (und noch mehr) zelebrieren, was Rush in den 70ern zu einer der besten Bands aller Zeiten gemacht hat. Im Ernst: Wer "2112", "Hemispheres" oder "Farewell To Kings" vergöttert, der MUSS diese Band kennen und wird sie lieben. Aber auch die restliche Platte bietet Progerlebnisse der Extraklasse, 'Dreamer Of The Dawn' beispielsweise, dessen Refrain man nie wieder vergisst. 'Lady Of The Lake' verzaubert mit akustischen Gitarren und wundervollem Gesang und 'Context: Fearless Pt. 1' ("If Life Is A Wheel...") schlägt wieder voll in die Rush-Kerbe, die wir alle so vermissen.
Es ist so schade, dass diese Band und dieses Album wieder so in Vergessenheit geraten ist - aus dem angekündigten Europa-Release ist ja nun scheinbar nichts geworden. Ich hoffe sehr, dass die beiden diese musikalische Richtung volle Pulle fortsetzen. Ich bin bereit, set the sails!
 
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