[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] - Die Liste von SMM

Absolutes Meisterwerk, das bei mir schon immer hoch im Kurs stand und im Zuge des Death-Spielchens zu Jahresbeginn tatsächlich noch einmal zugelegt hat, später Wachstumsschub sozusagen. In meinem Ranking wird das Album auf Platz 81 geführt, mittlerweile dürfte es für die Top 50 reichen. Und auch 'Symbolic' hätte nun wohl beste Chancen auf eine Nominierung, da auf der berühmt-berüchtigten anderen Seite das Gras gar nicht mehr so grün ist...
 
Absolutes Meisterwerk, das bei mir schon immer hoch im Kurs stand und im Zuge des Death-Spielchens zu Jahresbeginn tatsächlich noch einmal zugelegt hat, später Wachstumsschub sozusagen. In meinem Ranking wird das Album
nicht geführt, aber heute könnte es durchaus für eine Platzierung reichen. :D
 
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12 - VAUDEVILLE - To Dimension Logic (1994)

Das einzige Album der Australier ist natürlich ein Klassiker des Progressive-Metal, obwohl es keine "angenehme" Platte ist. Hier finden sich kaum einschmeichelnde Melodien á la Threshold, kein Breakgewitter - alle Songs haben eine seltsam kalte Atmosphäre, die aber den Reiz ausmacht. Ich vergleiche die Songs immer mit einem langen (Alp)traum, an den man sich noch lange erinnern kann, weil man die Erlebnisse nicht vergessen kann. Spätestens beim geflüsterten Beginn von 'In Search Of Forever' kommt sie dann auch bei den letzten Menschen an, die Gänsehaut. Große Band, die leider viel zu früh abgetreten ist. Sänger David Bellon trat später noch bei Neue Regel, Mechanical Organic und Fracture in Erscheinung.
 
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11 - SHADOW GALLERY - Tyranny (1998)

Mein Review von 1998 (sacredmetal.de) - ich unterschreibe noch immer with the blood of my enemies:

U - N - M - E - N - S - C - H - L - I - C - H !!

Dieses Attribut beschreibt denke ich am allerbesten, was Carl Cadden-James (Bass, Vocals Flute), Brendt Allman (Guitars, Vocals), Chris Ingles (Piano, Synthesizer), Gary Wehrkamp (Guitar, Piano, Synthesizer, Vocals), Joe Nevolo (Drums) und Mike Baker (Gottsänger) unter dem Namen "Tyranny" als Drittwerk Ihrer Band Shadow Gallery Ende September endlich auf die Menschheit loslassen. Endlose Arbeiten im Studio verzögerten den Release des Albums immer wieder, doch das Warten hat sich gelohnt! 14 neue Songs auf über 74 Minuten (alles kommende Klassiker) findet der sprachlose Fan höchster musikalischer Ergüsse auf dem Geniestreich des Sextetts, und einer ist besser als der andere!! Ganz im Ernst: Shadow Gallery's Zweitwerk "Carved In Stone" zählt heute zu den größten Klassikern der Musikgeschichte und meiner Meinung nach auch zu den zehn besten Alben aller Zeiten. Doch "Tyranny" ist NOCH besser geworden!! "Stiletto In The Sand" heißt der instrumentale Auftakt zu einer Reise durch die Musikgeschichte, die keinen kalt lassen wird. "War For Sale", der nachfolgende Song, überrascht mit für die Band recht hoher Geschwindigkeit, unglaublich packenden Melodien, dem gewohnt perfekten Gesang von Mike Baker und der Klasse der ganzen Band. Die beiden Balladen "Hope For Us" und "Spoken Words" (Mike Baker singt ein Duett mit der mir unbekannten Laura Jaeger) haben es verdammt nochmal verdient, mindestens so bekannt zu werden wie Dream Theater's "Another Day". Apropos: auf dem phantastischen "I Believe" (OH GOTT, DIESER REFRAIN!!) singt Jame LaBrie eine Strophe, und zwar so genial wie auf dem gesamten "Falling Into Infinity"-Album nicht! Er kann's also noch! Doch nun zurück zu Shadow Gallery: sämtliche Songs leben von den ausgereiften Vocal-Arrangements, der perfekten Instrumentierung und den eingestreuten, wahnwitzigen Instrumentalpassagen. Man höre nur einmal "Mystery" oder auch "Victims" - Eingängigkeit und gleichzeitig Komplexität pur! Besser geht es nun wirklich nicht mehr (Aber das dachte ich auch schon nach "Carved..."!) ! Auf "New World Order" hat ein weiterer Gastsänger seinen Auftritt: D.C. Cooper von Royal Hunt, der erneut seine Klasse unter Beweis stellt, jedoch hinter Mike Baker zurückstehen muss. Das Instrumental "Chased" zeigt dann insbesondere den ehemaligen Progressive-Kings Dream Theater und Queensryche, wie man auf 4 Minuten und 36 Sekunden alles hineinpacken kann, was das Genre ausmacht. Die abschließenden "Ghost Of A Chance" und "Christmas Day" beenden einerseits das lyrische Konzept um einen Militärspezialisten, der sich nach seiner Entlassung in die Weiten des Internets stüzt (arg verkürzt dargestellt), zeigen andererseits wieder in aller Deutlichkeit, wie ausgereift die Kompositionsfähigkeiten der Band mittlerweile sind.
Ich lehne mich nun weit aus dem Fenster: Shadow Gallery haben mit "Tyranny" einen Status erreicht, der sie endgültig zur derzeit besten Progressive-Rock-/Metal-Band macht!! Ach, Ihr ganzen Möchtegernanspruchsvollen und gewollt-Progressivos: hört hier einfach mal rein, und es wird sich einiges für Euch ändern...
 
12 - da bin ich aber komisch geschrieben. Sieht so "normal" aus. Ansonsten natürlich nur ein paar Plätze zu niedrig, aber es sei dir verziehen.
11 - Noch ein Klassiker. Überschneidung natürlich.
 
#11 und #12 könnten verschiedener kaum sein, und dennoch sind es zwei komplett unkaputtbare Prog-Meisterwerke. #11 liebt man schon beim ersten Durchlauf über alles, #12 hingegen ist deutlich schwerer zu haben, teilweise fast schon frustrierend komplex, doch irgendwann macht's klick, und der Weg zum Himmel ist frei.
 
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10 - RUSH - Hemispheres (1978)

Entern wir mal flugs die Top 10.
Rush. 1978. Hemispheres. Fertig.


Sollte eigentlich reichen, denn "Hemispheres", knappe 12 Monate nach "A Farewell To Kings" (muss man sich mal überlegen) veröffentlich, ist auch heute noch eine sensationelle Scheibe, der man sich nicht entziehen kann. Man startet direkt mal mit nem Longtrack ("Cygnus X-1 - Book II"), klettert kurz über zwei kurze Kracher ("Circumstances", "The Trees"), die Späteres vorwegnehmen sollten, bevor man mit dem vielleicht besten Instrumental der Prog-Geschichte endet: "La Villa Strangiato" ist die ultimative Abfahrt, ein Parforceritt durch alles, was Musik ohne Gesang kann.
 
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9 - ARCH/MATHEOS - Winter Ethereal (2019)

Ich könnte jetzt hier im Rausch der Gefühle seitenlange Abhandlungen über die persönliche Bedeutung von John Arch und seinem musikalischen Vermächtnis mit Fates Warning und ARCH/MATHEOS für mich schreiben, aber erstens wäre dies nicht sonderlich zielführend und zweitens möchte ich auch und speziell in diesem Review zumindest den Anschein der Professionalität wahren.

Den neun neuen Stücken auf dem von einem wundervollen Artwork umhüllten Album merkt man die relaxte Stimmung, die im Studio geherrscht haben muss, zu jeder Zeit an. Unter Druck kann ein John Arch nun mal, egal ob auf der Bühne oder im Studio, keine Höchstleitung erbringen. „Winter Ethereal“, und das ist vor allem (aber nicht ausschließlich) Archs Verdienst, hält nicht nur das Niveau von „Sympathetic Resonance“, nein, oft genug wird es übertroffen und man erreicht die Magie der frühen Fates Warning-Alben. Die Songs sind noch abwechslungsreicher, noch breiter arrangiert als auf dem musikalisch recht modern tönenden Vorgänger – sie haben schlichtweg mehr Platz zum Atmen, die Refrains wirken noch zwingender komponiert.

Diese neue stilistische Offenheit, die auch die Vergangenheit bis einschließlich „Awaken The Guardian“ einschließt, zeigt sich bereits im überragenden, stimmungsvollen Opener ‚Vermilion Moons‘, in dem Matheos‘ Akustikgitarre und Johns Stimme einen nach wenigen Sekunden gefangen nehmen. Sie zeigt sich in der mutigen Wahl der unterschiedlichen Weltklassebassisten (unter anderem Steve DiGiorgio, Sean Malone und Joey Vera) und -schlagzeuger (u.a. Bobby Jarzombek, Mark Zonder, Thomas Lang), die dennoch, und das ist die große Kunst des Produzenten Matheos, am Ende zu einem einheitlichen Klangbild wie aus einem Guss zusammengefügt wurden. Sie zeigt sich schließlich auch in den abermals unerreichten, mystischen Gesangsmelodien, die nie vorhersehbar klingen und die John Arch wie weltweit kein Zweiter zu schreiben in der Lage ist. „Winter Ethereal“ ist sowohl knallharter Progressive-Metal (‚Solitary Man‘, ‚Straight And Narrow’), zerbrechlich und persönlich (‚Tethered‘), es ist hochmelodisch (‚Wanderlust‘), technisch überragend (‚Wrath Of The Universe‘) oder gleich alles zusammen (‚Kindred Spirits‘, der bislang mit Abstand beste Song 2019). Ist es nun der große Höhepunkt und gleichermaßen der musikalische Abschied von John Arch? Das wissen nur Arch und Matheos selber. Bis dahin lasst euch verzaubern von annähernd 70 Minuten zeitloser Musik, die euch bis nach Arcana und weit darüber hinaus tragen wird.
 
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8 - PSYCHOTIC WALTZ - Into The Everflow (1992)

Auch wenn es langsam langweilig wird: Auch „Into The Everflow“, das zwei Jahre später unter nicht gerade einfachen Bedingungen entstandene Zweitwerk, ist ein Genremeilenstein, dessen Qualität WALTZ nie wieder erreicht haben. Die Platte ist zwar kürzer als das Debüt, aber auch deutlich düsterer und mit kaum weniger Ideenreichtum versehen. Das sich zunächst als Instrumental tarnende, erst im letzten Drittel mit einem Text versehene 'Ashes' zeigt die Combo ganz auf Debütkurs. Schon der zweite, recht harte Track 'Out Of Mind' macht deutlich, das hier eine Band auf einer Mission ist. Progressiv zu sein bedeutete für PSYCHOTIC WALTZ, dass ihr Bandsound einem stetigen Wandel unterlegen war und sie sich diesem Wandel nicht entgegenstellen wollten. 'Tiny Streams' klingt wie eine facettenreichere Fassung eines potentiellen Debütsongs, bevor einen der Titeltrack dann komplett aus den Latschen kippt. Ich weiß nicht, wie oft ich alleine diesen Song damals gehört habe – es müssen hunderte Mal gewesen sein. Mit diesem achtminütigen Monument katapultierten sich PSYCHOTIC WALTZ endgültig in der Progressiv-Liga ganz nach oben. Was so langsam und beschwörend, fast bedrohlich beginnt, wird im Laufe der folgenden Minuten zu einer einzigartigen, fast live klingenden Jamsession, bei der sich Dan Rock und Brian McAlpin minutenlang (!) die unglaublichsten Soli an die Köpfe werfen. Vergesst Malmsteen oder Petrucci – Gedudel haben Rock/McAlpin nicht tötig. Ihre Gitarrenmelodien und -soli sind kleine Songs innerhalb des Songs, sie sind durchkomponierte Geniestreiche, die einen, auch wenn es whimpig klingen mag, ganz tief berühren. Alleine 'Into The Everflow' also ist das Geld für diese Platte mehr als wert, doch die zweite Seite besitzt noch mindestens zwei weitere Klassiker: 'Hanging On A String' ist die zweite Jahrhundertballade der Band und das abschließende, mit brillanten Lyrics versehene 'Butterfly', der längste Song des Albums, beendet auf beeindruckende Art und Weise eine Ära, die zwei Klassikeralben hervorgebracht hat, ohne die der Progressive-Metal heute anders aussehen würde.
 
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7 - MARILLION - Misplaced Childhood (1985)

In der fanatischen Anhängerschaft der Briten hatte das dritte Album einen schweren Stand, was auf zwei Gründe zurückzuführen ist. Musikalisch erinnerte oberflächlich nur noch wenig an die beiden großen Vorgängerplatten, die Songstrukturen wurden noch eingängiger, was zum zweiten Grund führte: „Misplaced Childhood“ wurde zum Chartstürmer und 'Kayleigh' ein Welthit. Auch das sehr simple, wunderschöne 'Lavender' begeisterte mehr Menschen als jedes 'Assassing'. Bei aller kommerziellen Wucht verkennt man jedoch, dass „Misplaced Childhood“ jede Menge weiterer großartiger Stücke enthält, die fernab aller Charthits auch die Altfans begeistern sollten. 'Heart Of Lothian', das Epos 'Blind Curve' oder 'Childhood's End?' sind magische Songperlen, bei dem Steve Rotherys ausladende, hochmelodischen und nahezu singenden Soli zum allerersten Mal so richtig zum Strahlen kamen. Zudem war „Misplaced Childhood“ das erste Konzeptalbum der Band, das einen bittersüßen Rückblick auf die Kindheit, die Jugend und auch die Süchte Derek William Dicks im schottischen Edinburgh bietet. Daher also unbedingt am Stück und mit den erneut komplexen, mit symbolischen Bildern überfluteten Texten Fishs in der Hand hören!
 
Jau das Album ist wirklich stark. Ich bin bei weitem wirklich kein Marillion-Fan auch wenn ich es über die Jahre immer mal wieder probiert habe aber die ausgewogene Mischung aus eingängiger Hitmusik und Deepcuts machen das Album selbst für mich Non-progger zu nem richtig guten Teil.
 
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6 - QUEENSRYCHE - The Warning (1984)

Es ist eigentlich unglaublich, dass diese Platte schon 1984 erschienen ist - und noch unglaublicher ist es, wieviel Einfluss sie bis heute auf die gesamte US-Power-/Progressive-Szene hat. "The Warning" ist die mit Abstand beste QR (übrigens, ich muss beichten: "Operation: Mindcrime" habe ich vergessen - die ist irgendwie beim Zusammenstellen weggekürzt worden und ich habe es nicht gemerkt. Nun ist es zu spät...) mit ausschließlich Jahrhundertsongs. Es ist die Blaupause für USPM mit hohen Vocals - zwei Songs möchte ich gesondert erwähnen: "Take Hold Of The Flame" und den besten QR-Song aller Zeiten, "Roads To Madness". Was da geschieht, können alle, die mit "unserer" Musik nichts zu tun haben, nicht mal erahnen.
 
"Roads To Madness". Was da geschieht, können alle, die mit "unserer" Musik nichts zu tun haben, nicht mal erahnen.
Keine Ahnung wie man diesen Song vocal-technisch aufgenommen hat und noch weniger Ahnung wie Tate das wirklich live replizieren konnte aber: Was diese Gesangslinie im "chorus" ist, ist der heftigst aufgenommene Wahnsinn an Seattle US Metal jemals. Und das sage ich als Warrel Dane Fanboy.
 
10 - Megaklassiker. An der 3-Alben-pro-Band-Regel gescheitert, aber hätte genauso gut in die Liste gekonnt/gesollt/gemusst.
09 - Megaklassiker. Meine #14.
08 - Megaklassiker. Meine #12
07 - Klassiker, aber aus der Fish-Ära habe ich dann doch das Debüt genommen.
06 - Megaklassiker, von mir aber unter "US Metal" einsortiert. Wäre sonst Top20 gewesen. Mindestens.
 
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