[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] - Ragexx' Liste

Zwei echte Überschneidungen (der unter Wert Verkaufte, Genesis), eine gefühlte. Rückblickend hätte ich statt "Watershed" wohl auch "Still Life" gelistet; letztere ist u. U. tatsächlich noch ein Iota besser, an manchen Tagen gar annähernd gleichauf mit meinem Primus "Blackwater Park". An dieser Stelle sei dann auch gleich nochmal diskret die Werbetrommel für ein Opeth-Top-25-Spielchen gerührt...
 
Zwei echte Überschneidungen (der unter Wert Verkaufte, Genesis), eine gefühlte. Rückblickend hätte ich statt "Watershed" wohl auch "Still Life" gelistet; letztere ist u. U. tatsächlich noch ein Iota besser, an manchen Tagen gar annähernd gleichauf mit meinem Primus "Blackwater Park". An dieser Stelle sei dann auch gleich nochmal diskret die Werbetrommel für ein Opeth-Top-25-Spielchen gerührt...
Ich dachte immer Ghost Reveries währe der Fan Liebling, vllt liegt es aber nur am Opener.
 
Ich dachte immer Ghost Reveries währe der Fan Liebling, vllt liegt es aber nur am Opener.

Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom :D . Natürlich ist auch "Ghost Reveries" ein tolles Album, gefühlt das Letzte, was die Fans der Frühphase und der mittleren bis späten Phase wirklich eint. Das Phänomen Opeth ist für sich genommen einfach nicht greifbar, ich habe es irgendwo schon mal geschrieben. Unfassbar schwierig, die 3 "Besten" zu nennen, da diese Band in Sachen Kreativität (die nicht durch die Bank gefallen muss) im Grunde den Großteil der sonstigen Musikszene in den Sack steckt.
 
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom :D . Natürlich ist auch "Ghost Reveries" ein tolles Album, gefühlt das Letzte, was die Fans der Frühphase und der mittleren bis späten Phase wirklich eint. Das Phänomen Opeth ist für sich genommen einfach nicht greifbar, ich habe es irgendwo schon mal geschrieben. Unfassbar schwierig, die 3 "Besten" zu nennen, da diese Band in Sachen Kreativität (die nicht durch die Bank gefallen muss) im Grunde den Großteil der sonstigen Musikszene in den Sack steckt.
Ich wüsste da ein paar Bands die ich pers auf Augenhöhe sehe, Enslaved zb
 
Ich wüsste da ein paar Bands die ich pers auf Augenhöhe sehe, Enslaved zb

Bleiben wir hier bei Opeth. Sicher gibt es Bands auf Augenhöhe, was auch immer eine subjektive Betrachtung ist. Aber das wäre dann schon eher ein extra Thema und ein extra Thread. No Offense, aber das würde hier den eigentlichen Sinn des Fadens ein wenig sprengen, so gern ich auch fachsimple, Neues kennenlerne und Paralleln zwischen Bands und deren Ausrichtung suche.
 
Die Alben von "Still Life" bis einschließlich "Watershed" liegen in meiner Welt auf höchstem Niveau ganz, ganz nah beieinander, "Damnation" ausdrücklich inkludiert. "Deliverance fällt womöglich leicht ab, hat aber mit dem Titeltrack mit den geilsten Song zu bieten...
 
Bleiben wir hier bei Opeth. Sicher gibt es Bands auf Augenhöhe, was auch immer eine subjektive Betrachtung ist. Aber das wäre dann schon eher ein extra Thema und ein extra Thread. No Offense, aber das würde hier den eigentlichen Sinn des Fadens ein wenig sprengen, so gern ich auch fachsimple, Neues kennenlerne und Paralleln zwischen Bands und deren Ausrichtung suche.
Alles cool, dein Thread, deine Regeln ;):)
 
31: Ja, gut, ehhhhhhh......das ist natürlich eine Pflichtveranstaltung hier. Pretty unique stuff, und zurecht ein Klassiker. Seperate Ends, Aaaaaaalter!!!!!
30: Opeth begeistern mich in allen Phasen, das wäre tatsächlich eine hervorragende, da vielseitige Band für eine kommende DFF Top 25 Aktion. Wie die Band schon recht früh verschiedene "fremdartige" Elemente in ihren deathigen Sound integrierte, und dies von Scheibe zu Scheibe immer mehr wurde und auf etwas Fantastische zusteuerte (sofern man diese Metamorphose mochte), das hat sich schon richtig geil angefühlt. Hach, ich müsste eigentlich viel mehr Opeth hören. Also, noch mehr Opeth, meine ich jetzt. Man hat immer das Gefühl, man wird gewissen Bands und ihrem Output nicht gerecht.
29: 10 Punkte Klassiker, nuff said!!
28: Jaaaaa, das ist eine prima Scheibe.....und nach dem Löwenkäfig wohl meine Nummer Zwei der Band. Hör ich mir nachher nach dem Portugal Spiel an.
27: coole Scheibe und even coolere Band, aber bei mir zündet Threshold nur bis zur "ganz cool" Stufe....außerdem, und die anwesenden Fans werden mich jetzt sicherlich steinigen, klingen die Briten ganz oft ganz ähnlich....ich versuche da jetzt schon sehr lange das nächste Begeisteurungs-Level zu erklimmen, aber es will einfach nicht passieren. Vielleicht brauche ich einfach nur mal eine recht intensive Threshold, will sagen: das wäre für mich ebenfalls ein hervorragender Kandidat für eine DFF Top 25.
26: die Band hab ich damals vergöttert, mittlerweile interessiert sie mich eigentlich gar nicht mehr...und die Klassiker laufen auch nur ganz, ganz selten....is' so, kann man nix machen.
 
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25. Anacrusis - Screams and Whispers (US, 1993)
Vorweg: wer Anacrusis über die Prog/Techno-Thrash-Schiene in eine Prog-Top 100 schiebt, der hätte auch Coroner mit in die Liste packen müssen. Zähneknirschende Zustimmung, aber letztlich eine Randnotiz. Die Entwicklung der Band um Kenn Nardi (dessen Schaffen ich leider kaum weiter verfolgt habe, Shame on me) ist schon beieindruckend: von einem Thrash-Metal-Brecher wie "Fighting Evil" hin zu eher technischem Thrash mit Queensryche-Einflüssen oder gar alternativen Elementen wie bei "Screams...." ist es schon ein weiter Weg. Und so macht auch diese Entwicklung den ganz eigenen Reiz dieses Albums aus: "Sound the Alarm" ist ein Opener, der unmißverständlich darauf verweißt, dass man sich nicht gerade absoften möchte. Unterlegt mit schlicht perfekt integrierten Keys haut einem das Ding ordentlich einen auf die Glocke, was sich mit "Sense of Will" unmittelbar fortsetzt, ehe "Too many Prophets" wie trotz klassischen Thrash-Riffings gar psychedelische Elemente integriert werden, ein wenig KC-Style im Metal-Gewand. "Release" könnte man als Ballade sehen und ist mit einem feinen Chorus versehen, "Division" klingt nach Coroner und bietet Thrash vom Feinsten mit dem gewissen Etwas. "Tools of Separation" ist fies und fein zugleich, spielt ebenfalls mit leicht psychedelischen Klängen und bleibt über die gesamte Laufzeit von über 6 Minuten ein Bastard aus Thrash und gemäßigteren Elementen. Führen wir es bis zum letzten Titel fort? Eigentlich unnötig. Was bleibt ist ein Album, das geringfügig "unthrashiger" ist als es Coroner eben sind und dafür mit einer Vielzahl an Zutaten zu einem harten Prog-Metal-Album wird. Bis heute wirkt "Screams..." nicht im Mindesten angestaubt, ein Album, das ich immer wieder gerne höre und daher am Ende meiner Top 25 steht. "Screams..." ist eine künstlerische Weiterentwicklung, ohne die Roots der Band zu verleugnen.

"Sound the Alarm" - https://www.youtube.com/watch?v=PeJZd1ru6i8
"Tools of Separation" - https://www.youtube.com/watch?v=QxTd5I4-V4k

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24. Riverside - Anno Domini High Definition (PL, 2009)
Als Riverside ihre "Reality Dream"-Trilogie (bestehend aus den Alben "Out of myself", "Second Life Syndrome" und "Rapid Eye Movement") abgeschlossen hatten deutete Bandkopf Mariusz Duda für den Nachfolger einen stilistischen Wechsel an. Somit war "ADHS" eine kleine Wundertüte - und da ich die Band erst mit dem Zweitling kennen und lieben gelernt hatte stimmte eine solche Aussage natürlich schon nachdenklich - Gottlob völlig zu Unrecht! Der Albumtitel in Buchstabenkürzelform trifft perfekt zu: bereits der Opener "Hyperactive" ist genau das: Hyperaktiv. Wütend, fordernd, schräg und trotzdem melodiös. Eine vollständige Abkehr vom Sound der bisherigen Platten hatte indes nicht stattgefunden, vielmehr wurden bestimmte Elemente des bisherigen Bandsounds auf andere Art und Weise betont - eine Form der Entwicklung, die sich durch die weitere Bandhistorie ziehen sollte. "Driven to Destruction" klingt schon gar ein wenig jazzig, ehe mit "Egoist Hedonist" die erste Wundertüte des Albums gezündet wird. Nicht umsonst noch gern in der Live-Setlist der Polen zu finden ist dieser Song sozusagen die auf die Spitze getriebene Quintessenz des bisherigen Schaffens der Band: ein fast 9minütiger Ritt in den Wahnsinn, beginnend mit einer ruhigen, vom Basslauf und einem eingängigen Gitarrenthema getragenen Melodie, ehe die erste weitere Stufe gezündet wird (incl. Jon Lord Gedächtniskeyboards), die nach nur kurzen Momenten in eine jazzrockige Passage mit harten Gitarrenriffs mündet - und außerdem mit Big-Band-Elementen aufwartet. Eine der abgefahrensten Songs der Bandgeschichte, schräg, abgefahren, fordernd. Bei "Left out" wird es erstmalig ein wenig ruhiger und es floyded ganz gewaltig: knapp 6 Minuten Wohlfühl-Prog mit einem Mix aus Floyd (wie schon gesagt) und Neo-Prog, wobei Gitarren und Keys schon gern ein wenig "purpeln" - im positivsten Sinne wohlgemerkt. Der klassisch-metallisch-progressive Part ab etwa Minute 6 macht das Ding rund und für meine Ohren zu einem weiteren Riverside-Classic. "Hybrid Times" fährt zum Ende hin als längster Albumtrack mit knapp 12 Minuten noch einmal einen Mix aus allen Elementen des Albums auf. "ADHS" ist fordernd, sprunghaft und trotzdem absolut homogen - seinerzeit für mich der Entwurf für modernen Prog-Rock, hart an der Grenze zum Metal. Was ich hervorheben möchte und muss, generell im Übrigen bei Riverside: Duda's Bassspiel und sein wundervoller Gesang (der bisweilen an der Schwelle zu Growls zu schweben scheint, sie am Ende aber nicht überschreitet, was dem Ganzen mehr Agressivität und Intensität verleiht, als es jegliches Gebelle je könnte) tragen dieses Album - und doch wäre es ohne die grandiosen Keyboardspielereien eines Michal Lapaj und das faszinierend vielseitige Spiel von Piotr (R.I.P.) nur die Hälfte wert. "ADHS" klingt wie 70er Prog in die Neuzeit transportiert und streift dabei zahlreiche weitere Zeitalter - wobei 5 regelrecht überirdische Songs entstanden sind, die bis heute zeitlos und wegweisend wirken.

"Egoist/Hedonist" - https://www.youtube.com/watch?v=AKlPRzemdIY
"Hybrid Times" - https://www.youtube.com/watch?v=RhatXL1L7Eo

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23. Fates Warning - Awaken the Guardian (US, 1986)
"Was denn, JETZT schon???" Schreit mich ruhig an, das macht John Arch auch gerade nach der wundervollen Einleitung der Zauberin. Was könnte ich noch über dieses regelrecht magische Album noch schreiben, was nicht schon geschrieben wurde? Soll ich allen Ernstes einen Anspieltipp bringen? Lässt mich schon selbst ein wenig schmunzeln. Der Wächter ist die Eintrittskarte in die Welt des Jim Matheos (und John Arch), die sich in den kommenden Jahren (für mich zumindest) noch weitaus spannender gestalten sollte, als es dieses völlig perfekte Album vermuten ließ - denn über einige Jahre habe ich kaum ein anderes FW-Album gehört, was dazu führt, dass es heute sicherlich zu wenig Spielzeit erhält. 7 Songs (zzgl. "Time-Long-Past" Quasi-Intro) ohne jeden Ausfall, Gesangslinien ab jeglicher Norm, metallische Gitarren, die einen Kokon um klassisch-progressive Strukturen weben - bis heute gibt es keine Band, die dies auch nur im Ansatz auf diese Art und Weise in diesem Genre auf die Reihe bekommen hätte. Was genau ist "Awaken..." eigentlich? Womöglich viel mehr als "nur" ein grandioses Meisterwerk des Prog-Metal, ganz sicher auch eine Blaupause für zahlreiche US-Metal-Bands, die sich später immer mal wieder die ein- oder andere Zutat für ihr Gebräu an Metal (mit- oder ohne erhöhtem Frickelfaktor) ausgeborgt haben, die Rezeptur des "Guardians" aber nie erreichen konnten. Ein Meilenstein.

Anspieltipps: ....ach, kommt schon....
 
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23. Fates Warning - Awaken the Guardian (US, 1986)
"Was denn, JETZT schon???" Schreit mich ruhig an, das macht John Arch auch gerade nach der wundervollen Einleitung der Zauberin. Was könnte ich noch über dieses regelrecht magische Album noch schreiben, was nicht schon geschrieben wurde? Soll ich allen Ernstes einen Anspieltipp bringen? Lässt mich schon selbst ein wenig schmunzeln. Der Wächter ist die Eintrittskarte in die Welt des Jim Matheos (und John Arch), die sich in den kommenden Jahren (für mich zumindest) noch weitaus spannender gestalten sollte, als es dieses völlig perfekte Album vermuten ließ - denn über einige Jahre habe ich kaum ein anderes FW-Album gehört, was dazu führt, dass es heute sicherlich zu wenig Spielzeit erhält. 7 Songs (zzgl. "Time-Long-Past" Quasi-Intro) ohne jeden Ausfall, Gesangslinien ab jeglicher Norm, metallische Gitarren, die einen Kokon um klassisch-progressive Strukturen weben - bis heute gibt es keine Band, die dies auch nur im Ansatz auf diese Art und Weise in diesem Genre auf die Reihe bekommen hätte. Was genau ist "Awaken..." eigentlich? Womöglich viel mehr als "nur" ein grandioses Meisterwerk des Prog-Metal, ganz sicher auch eine Blaupause für zahlreiche US-Metal-Bands, die sich später immer mal wieder die ein- oder andere Zutat für ihr Gebräu an Metal (mit- oder ohne erhöhtem Frickelfaktor) ausgeborgt haben, die Rezeptur des "Guardians" aber nie erreichen konnten. Ein Meilenstein.

Anspieltipps: ....ach, kommt schon....

Anschreien? Ich flüstere Dir ganz leise zu, dass das Album bei mir noch weiter hinten war! ;)
 
25 - Meine #7 - aber was meinst du denn "mit einem Thrash-Metal-Brecher wie "Thrashers""? Habe ich irgendwas verpasst?
24 - nicht gelistet, aber absolut würdig, ist bei mir erst am Ende gestrichen worden. 'Left Out' ist sicher ein Top10-Song der Band.
23 - Meine #9.
 
25 - Meine #7 - aber was meinst du denn "mit einem Thrash-Metal-Brecher wie "Thrashers""? Habe ich irgendwas verpasst?
24 - nicht gelistet, aber absolut würdig, ist bei mir erst am Ende gestrichen worden. 'Left Out' ist sicher ein Top10-Song der Band.
23 - Meine #9.
ARGH! Hab's mal korrigiert, heute morgen waren Death Angel im Player, das hat wohl Nachwirkungen hinterlassen....
 
Sound the alarm, was für ein Dreier! Warum zum Geier habe ich eigentlich die ADHS nicht gelistet? Ach so, habe "Waste7and" und "Second Life Syndrome" drin, na dann. Wobei die viel stärker als ADHS eigentlich gar nicht sind, falls überhaupt. Ach, weck' mir doch den Wächter! By the way: Zu niedrig, fraglos.
 
Anacrusis
Ganz, ganz wichtige Band für mich. Damals (also Anfang der 00er) wie so vieles andere über das RHF kennen gelernt und seitdem im Kreise meiner Lieblings Bands.
Du solltest unbedingt auch die Solo Sachen von Kenn Nardi antesten. Ich kann mich noch genau an den Release der Dancing with the Past erinnern. Monate hab ich darauf hingefiebert und dann gab es sie plötzlich bei Itunes vorab zum Download als ich zufällig ein Wochenende sturmfrei hatte. Das Album lief dann 3 Tage am Stück durch und war noch geiler als ich es mir erhofft hatte. Ganz klarer 10er für mich
Riverside
Eine Band die bei mir viel zu oft hinten runter gefallen ist. Muss da unbedingt mal tiefer einsteigen denn im Grunde ist das genau mein Ding.
Die ADHS hab ich sogar hier aber Jahre nicht gehört. Werde die Erinnerung demnächst mal auffrischen

FW
Soll ganz gut sein hab ich gehört
 
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22. Saga - Worlds apart (Can, 1981)
In den 80ern wandten sich zahlreiche Progbands eher dem Pop zu - oder vielleicht dem AOR, wie man das auch auslegen mag. Prominenteste Beispiele sind ganz sicher Genesis' Selbstbetitelte und Yes' "90125". Die ideale Gratwanderung in diesem Bereich aber kam aus Kanada - und dieses Mal nicht von Rush. Saga's "Worlds apart" war einerseits der endgültige Durchbruch auf breiter Basis, waren doch mit "Wind him up" und "On the Loose" die prägenden, eingängigen Songs am Start - doch da gab es noch mehr: die hervorragende Produktion von Rupert Hine und die Intention, alles, wirklich alles aus den Möglichkeiten der Musiker herauszuholen (nachzulesen im Übrigen im sehr guten eclipsed-Special über dieses Album). Was "Worlds apart" aber tatsächlich groß macht sind die wirklich noch offensichtlich progressiven Songs, die sicher mit zum Besten zählen, was diese Band je veröffentlicht hat: "Framed" (was für eine Abfahrt! Die ultimative Kreuzung aus AOR und Prog, allein das Drumming von Steve Negus verdient hier einen Bonuspunkt, von Crichtions Gitarre ganz zu schweigen - und hier hört man in jedem von Michael gesungenen Ton die Leidenschaft für diesen Song und seine persönliche Weiterentwicklung) und natürlich der Abschluss mit dem knapp über 7minütigen "No Stranger". Saga hoben mit diesem Album den Prog (wieder) in die Arenen und auf ein neues Niveau, denn weder die beiden angesprochenen Alben der Konkurrenz, noch sonst ein 70er Dino konnte den Kanadiern hier das Wasser reichen. Abgerundet durch das erneut primär durch das Drumming getragene "Amnesia", die tolle Ballade "No Regrets" (mit Jim Gilmour am Gesang) und das recht außergewöhnliche "The Interview" entsteht in Summe ein Album, das richtungsweisend werden würde: genug Prog, um noch hier aufzutauchen, gemischt mit einer überaus modernen Produktion und einer AOR-Variante, die sich massiv von der Gleichförmigkeit anderer Helden dieser Zeit abhob. Als bekennder Fan dieser Band, die mich seit unzähligen Jahren begleitet, war die Auswahl schwierig, wenn es um die Alben 1 - 4 geht - und doch bleibt die Erkenntnis, das "Worlds Apart" (zurecht!) ein echter Meilenstein in der Discographie dieser Kapelle ist. Auf "Worlds apart" folgte "In Transit" und der Höhenflug der Band - und so gut wie zu ihren Anfangstagen wurden sie dann nie mehr. Eine wechselhafte Discographie wurde mit "Sagacity" (vorerst) abgeschlossen, live ist die Band nach wie vor eine Macht.

"No Stranger" - https://www.youtube.com/watch?v=3mhNM4XqTN4
"Framed" - https://www.youtube.com/watch?v=pgcWiYQrymM

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21. Marillion - Script for a Jester's Tear (GB, 1983)
Konträr zur in der vorherigen Rezi angesprochenen stilistischen Wandlung vieler Prog-Dinos baute sich im Underground eine Szene auf, die genau die entgegengesetzte Richtung einschlug: back to the 70's! So orientierten sich Bands wie IQ, Pendragon oder Casino ganz offen an den Prog-Sounds der 70er: der Neo-Prog war geboren! Mein erster Berührungspunkt mit der Band war (wie bei sicherlich Vielen) "Kayleigh", das ich ohne weitere Kenntnis und nur vom Hören her Phil Collins zuordnete - und ja, schon damals war die Heavy-Rotation im Radio in der Lage, Songs totzududeln. Somit waren Marillion einfach uninteressant für mich, ein One-Hit-Wonder, über deren Vorgeschichte ich nichts wußte. Erst 1989 kam die Wende: die Übernachtung bei einem Kumpel, der eine regelrechte Rush- und Marillion-Besessenheit pflegte. Zu fortgeschrittener Stunde wurde zu einem 0,33er Bier und einer heimlichen Zigarrette "Script for a Jester's Tear" aufgelegt - Vinyl! Schon damals war mein Kumpel der festen Überzeugung, "diese Musik" (damals nannte das irgendwie kein jüngerer Mensch "Prog") müsse man "knistern" hören - und nach wenigen Knisterern im Halbdunkel erklangen diese magischen Klänge des Titelsongs. Der Neoprog hat eine Menge toller Musik hervorgebracht, aber eben jener Titelsong ist das Maß aller Dinge - und das dazugehörige Album "mein" Fish-Album. "He knows, you know", "Forgotten Sons" - Klassiker des Genres, die man kaum mehr Jemandem vorstellen muss, der auch nur ein wenig mit Marillion vertraut ist und mal über den "Misplaced-Childhood"-Tellerrand geschaut hat. "Script for a Jester's Tear" nimmt Dich unmittelbar mit in eine Welt, in der Musik auf einer anderen Ebene stattfindet, hier spielt Härte eine untergeordnete Rolle, es sind Geschichten, jede für sich in unnachahmlicher Form erzählt von Fish und untermalt von den wunderbaren Gitarrensounds eines Steve Rothery. Ich habe sowohl dieses Album, als auch "Fugazi" regelrecht eingesogen und noch heute finde ich keinen Ton, der auf einem der beiden Werke in irgendeiner Form überflüssig wäre. Ernsthaft: "Misplaced Childhood" war eine Enttäuschung für mich - nicht wirklich schlecht und natürlich über die schöne, bittersüße Geschichte, von Fish erneut perfekt in Szene gesetzt schon "gut", aber längst war ich über "Grendel" gestolpert...hey, ernsthaft, Leute....Ich höre heute selten Marillion und bin kein großer Anhänger von "H", ich schätze den künstlerischen Ansatz und die permanente Entwicklung, die diese Band nimmt, letztlich aber sind die ersten beiden Alben für mich (eigentlich) alles, was ich wirklich gern von Marillion hören möchte - zuzüglich des erwähnten "Grendel" selbstverständlich. Vielleicht, ja, nur vielleicht, erinnert sich Herr Pointer ja daran, dass er dieses Kleinod auf der allerersten ARENA-Tour auf die Bretter gebracht hat. Wiederholung im kommenden Jahr gern erbeten.

Anspieltipps: nicht ernsthaft notwendig, oder?

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20. Genesis - Foxtrot (GB, 1972)
Das 3. Album in diesem Package, das eigentlich einem Jeden (auch abseits progressiver Klänge) ein Begriff sein sollte. "Foxtrot" transportiert den 70er Prog-Vibe auf eine wunderbare Art und Weise und ähnlich wie auch beim zuvor ausgeführten Platz 21 ist hier bereits der Opener Magie pur. "Watcher of the Skies" ist kurioserweise dem "Script..."-Eröffner ähnlich und beide Songs zeigen, wie man mit den Hörer mitnehmen kann auf eine Reise, die man unmittelbar nach deren Ende direkt wieder antreten möchte. Es folgt das wunderbar melancholische und kompakte "Time Table", ehe es mit "Get 'em out on Friday" den nächsten Longtrack gibt. Natürlich gipfelt das Werk in dem 12-Pünkter "Supper's Ready" - in meiner Welt ganz, ganz klar der Longrack der (mir bekannten) 70er Songs dieser Längenkategorie. "Foxtrot" per se war mein erstes Eintauchen in die Welt des "klassischen" 70er Prog und lässt Yes weit, weit hinter sich, was allein schon am famosen Gesang von Peter Gabriel liegt. Genesis haben mit diesem Album ihre Extreme ausgelotet und es gibt kein schlechtes Album mit Gabriel an den Vocals - so einfach ist das.

Anspieltipps: s. auch Vorplatzierung....
 
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