Dass die Gegenwart von Insulin den Fettabbau hemmt ist erwiesen und macht bei näherer Betrachtung auch Sinn. Wer Kohlenhydrate isst, dessen Blutzuckerspiegel erhöht sich. Infolgedessen wird Insulin ausgeschüttet um den Blutzuckerspiegel zu senken. In dem Moment macht es für den Körper absolut keinen Sinn Fett abzubauen, denn Fettabbau erfolgt zur Betreibung von Citratzyklus und Atmunskette, die aber schon im vollen Gange sind durch die Anwesenheit von Glucose.
Kurz: Viel KH -> Viel Glucose -> Viel Insulin -> Kein oder stark inhibierter Fettabbau
Wie gesagt, kann absolut sein, dass das eine Rolle spielt. Ich hab da ja nur meine eigene anekdotische Erfahrung und die von den Leuten in meiner näheren Umgebung, auf die ich zurückgreifen kann. Ich rede hier also nur darüber, was für mich funktioniert. Ich ess halt alles andere als wenig Kohlenhydrate und ne gute Menge davon in aller Regel auch spät abends, hab aber trotzdem überhaupt keine Probleme, mein Gewicht/Körperfett innerhalb eines gesunden Rahmens zu kontrollieren. Wenn ich etwa 500 Kalorien Defizit fahre, nehm ich etwa ein Pfund pro Woche ab. Wenn ich 200 Kalorien Überschuss fahre, nehm ich ein bis zwei Pfund im Monat zu. Wenn ich mein Gewicht halten möchte, dann bleibt es stabil. Für mich und für die Leute in meinem Umfeld, die es ähnlich handhaben, funktioniert das sehr zuverlässig, ohne dass wir uns überhaupt irgendwelche Gedanken über eingeschränkte Kohlenhydrate oder das Timing unserer Mahlzeiten machen würden. Deshalb vermute ich, dass es da eher um ein paar Prozente geht, die man rauskitzeln kann, wenn man so effizient wie möglich vorgehen will.
Übrigens ist der verfügbare Energie Betrag in Fetten höher, als in der selben Menge Kohlenhydrate, weil metabolisierbare Kolhenstoffbausteine in Fetten in Tröpfchenform sehr dicht gepackt werden können.
Das ist doch die Grundlage der Keto-Diät, oder nicht?
Zu viel Protein (Aminosäureketten) wird im Überschuss auch wieder zu Glucose umgesetzt, hemmt also den Effekt, den man durch Low Card erzielen will.
Protein ist, glaub ich, auch so ein Punkt, über den sich die meisten Leute kaum große Gedanken machen müssen. Ich hab das mal für zwei Wochen getrackt, wobei herausgekommen ist, dass meine Proteinzufuhr soweit ganz annehmbar war. Ich denke, das ist bei den meisten Menschen so, die sich einigermaßen vernünftig ernähren.
Also in welcher Form Kalorien dem Körper dargereicht werden ist schon nicht so ganz unwichtig. 3000 Kalorien Butter werden einen anderen Effekt auf den Fettabbau haben, als 3000 Kalorien Brokkoli
Haha, klar, das stimmt natürlich. Was ich mehr schlecht als recht zu sagen versucht habe, ist, dass es innerhalb des Rahmens einer einigermaßen vernünftigen Ernährung, die ich bei den meisten Leuten, die sich ein bisschen mit dem Thema beschäftigen, als gegeben annehme, beim Gewichtsmanagement in allererster Linie auf die Kalorienbilanz ankommt und dass alle anderen Faktoren deutlich weniger schwer ins Gewicht fallen.