Acrylator
Till Deaf Do Us Part
Gesang ja, die Rhythmusgitarren hingegen klingen für mich oft mehr nach ICED EARTH als nach MANOWAR, teils auch nach Black und Pagan Metal, auch wenn ich hier und da auch mal was gehört habe, das auch von MANOWAR hätte kommen können. Aber insgesamt sind die Rhytmusgitarren viel komplexer und stilistisch variabler als bei MANOWAR und die Leadgitarren erinnern mich sogar nie an die New Yorker.
Zu den Songstrukturen: die sind hier etwa zehnmal komplexer als bei Manowar, da sehe ich wirklich keinerlei Parallelen.
TRIUMPHER benutzen außerdem oft Tremolo-Picking, was absolut typisch für RUNNING WILD und viele (Melodic) Death und Black Metal Bands ist. Für Manowar war das nie typisch, zumindest nicht auf die hier zu hörende Art.
Und rhythmisch gehen TRIUMPHER auch hundertmal vielseitiger und abwechlsungsreicher vor als MANOWAR (zumindest als Manowar in den letzten 30 Jahren, aber TRIUMPHER verwenden auch viele Rhythmen die man noch nie von Manowar gehört hat)!
Ich sag ja nicht, dass ich da gar kein MANOWAR raushöre, aber dass die Band "das Manowar-Worshipping hier auf die Spitze getrieben" hätte, finde ich als Aussage extrem übertrieben und oberflächlich, da das nur auf einzelne Passagen zutrifft (und da auch nicht auf alle Aspekte, wie z.B. Schlagzeugspiel etc.) und MANOWARs Stil hier insgesamt in vielleicht maximal 20% der Musik irgendwie rauszuhören ist, neben vielen, offensichtlichen anderen Einflüssen.
Für mich ist das etwa so, als würde jemand sagen, BLIND GUARDIANs "Nightfall In Middle Earth" sei HELLOWEEN-Worshipping.
Vielleicht verdeutliche ich es mal anhand konkreter Song-Beispiele:
Hör dir mal "The Tomb" an, da klingt die ersten 35 Sekunden gar nichts auch nur entfernt nach MANOWAR, der Part danach zwar schon, aber eigentlich auch nur gesanglich, instrumental ist das viel komplexer als bei Manowar und ab Minute 1:16 kommen dann sogar kurz recht typische Black-Metal-Akkorde. Der Part danach (mit dem Chor) klingt auch wieder nur gesanglich nach Manowar, dann geht's wieder eher in die Extrem-Metal-Richtung, worauf ein Solo-Part folgt (der auch nicht nach Manowar klingt und sich dann teilweise sogar mit zweistimmigen Gitarrenleads abwechselt, die ja nun auch nicht gerade MANOWARs Markenzeichen sind) etc.
Bei "Esoteric Church Of Dagon" sind die Gitarren ab Minute 1:20 total RUNNING WILD-typisch (gibt aber noch mehr Beispiele auf dem Album), das Schlagzeugspiel hingegen geht schon in die Black-/Death-Richtung, nur der Gesang klingt wieder etwas nach MANOWAR (in den tieferen Lagen klingt der Sänger sogar oft frappierend nach Eric Adams in dem Bereich, bei höherem Gesang dann häufig eher nicht).
"Divus De Mortuus" hat instrumental so gut wie gar nichts von MANOWAR, allenfalls der Grundrhythmus in den Strophen teilweise, aber da sind Gitarren- und Schlagzeugspiel auch zu komplex für MANOWAR.
Unterm Strich passiert hier in den einzelnen Stücken manchmal auch fast so viel, wie bei MANOWAR in den letzten 27 Jahren auf einem ganzen Album.
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auf dem Laufband heute wollte man immer die Faust gen Himmel peitschen und nach dem nicht vorhandenen Schwert greifen...
