Unsere (meine) Metalgötter: Warrel Dane

HellAndBack

Till Deaf Do Us Part
Deaf F. hatte sich gefragt warum immer nur Bandthread erstellt werden und hat einen Musikerthread eröffnet.
Da kann ich nur mitziehen!

Wie schon im "bester Sänger"-Thread kurz angerissen gibt es eigentlich gar keinen Sänger für mich als Warrel Dane, dessen Stimme mich emotional mehr berührt oder zu dessen Texten ich irgendwo gewisse Parallelen in meinem Leben feststelle. Kurzum, der Mann ist für mich mittlerweile eigentlich der wichtigste Musiker der so rumrennt. Nicht für den Metal, sondern für mich.

Wenn ich Alben wie die Politics Of Ecstasy höre und einfach nur ausrasten will - oder seine Soloplatte und mich in Klangcollagen (vor allem gesanglich!) wie "This Old Man" reinwühle und da niemals mehr rauswill, dann erlebe ich irgendwo eine gewisse Art von Katharsis (wenn auch eventuell etwas überspitzt ausgedrückt).

Es gibt glaube ich keine Musik die ich emotionaler erlebe und es wird wohl auch die einzige Musik sein, die ich emotional mit Geschehnissen in meinem Leben verbinde als der Kram, wo der gute Mann drauf singt. Ich habe zu der Musik gesoffen, hatte heftige Liebesgeschichten zu der Musik, ich hab große Tragödien erlebt während das Zeug lief. Doch, ich kann sagen, mich haben Erlebnisse in Verbindung mit der Musik geprägt.

Was für andere Iron Maiden ist oder AC/DC oder Metallica - das ist für mich Warrel Danes Gesang in Nevermore, Sanctuary und auf seiner Soloplatte. (Für die Kompletisten: Serpents Knight würde ich gern toll finden, da versauts für mich aber der Sound.)

Und darum: HULD!
 
Ich habe zwar andere Helden - obwohl Warrel Dane definitiv ein toller Sänger ist und mich vor allem "Into The Mirror Black" schwer in Verzückung versetzt -,aber ich finde es toll, dass Du Musik mit dieser starken Leidenschaft erlebst. Das geht mir nämlich genau so :feierei:
 
Heute ist es zum ersten Mal passiert. Wie mir doch beim Chorus von "The Year The Sun Died" das Wasser in den Augen stand. Das war eine höchst merkwürdige Erfahrung. Verbinde ich sowohl die Nevermore-Platte "Dreaming Neon Black", als auch die Communic-Platte "The Bottom Deep" die jeweils einen sehr schmerzhaften Verlust des beteiligten Sängers verarbeiten und auch ausleben. Aber bei beiden Scheiben, so gerne ich sie auch habe und so stark ich sie schätze; aber das Wasser stand mir da nie in den Augen. Nicht mal beim Blättern des Booklets zur Dreaming Neon Black, wo es beim Song "No More Will" so schön heißt:
For some there are no choices
Nicht einmal da stand mir so dermaßen der Rotz in den Augen wie bei "The Year The Sun Died". Allgemein bin ich ein Mensch, der bestimmt seit 5-6 Jahren wegen nichts emotionalen mehr geweint hat, was mich manchmal an meiner Empathie und allgemein meiner emotionalen Intelligenz hat zweifeln lassen, da es durchaus einige eigentlich bewegende Ereignisse in meinem Leben gegeben hat (Familientod, Tiertod, Beenden einer langen Beziehung, halt all das, was man als 20Jähriger so durchmacht). Und dann sitzt man nichtsahnend um Zug zu einem guten Kumpel, auf dem iPod "rotiert" die neue Scheibe und im Abschlusstrack findet man sich wieder mit nassen, verheulten Augen und als das lange Solo am Schluss vorbei ist und Stille auf den Kopfhörern einkehrt - ja dann fühlte man auf einmal nur noch Leere. Abgrundtiefe Leere. Und das dringende Bedürfnis eben jene schnellst möglich hintersich zu lassen mit dem Knopfdruck auf "Play" und dem erneuten Abspielen der Platte. Bloß schnell weg von dieser erdrückenden Leere.

Nur doof - und das schreibe ich grade mit einem eher sarkastischen Lachen und einem tränenden Auge - dass 45 Minuten später das Ganze von vorne beginnt.

Danke, Warrel Dane, für diese einmalige Erfahrung. Das bereichert mein Leben.
 
Tja, da kann es nur einen geben. Er begleitet mich schon mein ganzes Metal-Leben lang, hat unzählige Klassiker veröffentlicht und mich beeinflusst wie keine Zweiter.
Fast mein kompletter Freundeskreis hat den Mann damals gehasst (obwohl alle Metal-Fans). Teilweise wurde ich sogar ausgelacht....
Ich stand immer dazu und heute hat er endlich den Respekt, den er verdient (auch bei meinen Freunden)

Die Rede ist natürlich von:

KING DIAMOND
 
Heute ist es zum ersten Mal passiert. Wie mir doch beim Chorus von "The Year The Sun Died" das Wasser in den Augen stand. Das war eine höchst merkwürdige Erfahrung. Verbinde ich sowohl die Nevermore-Platte "Dreaming Neon Black", als auch die Communic-Platte "The Bottom Deep" die jeweils einen sehr schmerzhaften Verlust des beteiligten Sängers verarbeiten und auch ausleben. Aber bei beiden Scheiben, so gerne ich sie auch habe und so stark ich sie schätze; aber das Wasser stand mir da nie in den Augen. Nicht mal beim Blättern des Booklets zur Dreaming Neon Black, wo es beim Song "No More Will" so schön heißt:
For some there are no choices
Nicht einmal da stand mir so dermaßen der Rotz in den Augen wie bei "The Year The Sun Died". Allgemein bin ich ein Mensch, der bestimmt seit 5-6 Jahren wegen nichts emotionalen mehr geweint hat, was mich manchmal an meiner Empathie und allgemein meiner emotionalen Intelligenz hat zweifeln lassen, da es durchaus einige eigentlich bewegende Ereignisse in meinem Leben gegeben hat (Familientod, Tiertod, Beenden einer langen Beziehung, halt all das, was man als 20Jähriger so durchmacht). Und dann sitzt man nichtsahnend um Zug zu einem guten Kumpel, auf dem iPod "rotiert" die neue Scheibe und im Abschlusstrack findet man sich wieder mit nassen, verheulten Augen und als das lange Solo am Schluss vorbei ist und Stille auf den Kopfhörern einkehrt - ja dann fühlte man auf einmal nur noch Leere. Abgrundtiefe Leere. Und das dringende Bedürfnis eben jene schnellst möglich hintersich zu lassen mit dem Knopfdruck auf "Play" und dem erneuten Abspielen der Platte. Bloß schnell weg von dieser erdrückenden Leere.

Nur doof - und das schreibe ich grade mit einem eher sarkastischen Lachen und einem tränenden Auge - dass 45 Minuten später das Ganze von vorne beginnt.

Danke, Warrel Dane, für diese einmalige Erfahrung. Das bereichert mein Leben.

Ging mir früher auch so. Seit ca. einem Jahr weine ich allerdings sehr oft, manchmal täglich. Und das ist gut so. Dafür gibt es Gründe, die ich hier aber natürlich nicht im Detail ausbreiten will. Das das Weinen in unserer Gesellschaft teilweise so tabuisiert wird , zeigt nur, wie krank und entfremdet unsere Welt ist. Wer nicht weinen darf/kann muss irgendwann in den Krieg ziehen. Musik hilft mir da auch oft bei dieser emotionalen "Abfuhr". Gut, bei Warrel Dane ist mir das noch nicht passiert, aber Musik spielt schon eine große Rolle dabei. Aber der Mann berührt mich mit seinen Texten/seiner Musik trotzdem ungemein.

Das hier ist ein gutes Beispiel dafür (der Chorus!)

 
Wo es mich schon 1-2 Mal sehr sehr ja fast schon apathisch vor Ergriffenheit hat werden lassen, ist definitiv der hier:


Den Song kann ich halt auch wirklich fast 1:1 zu meinem Großvater übernehmen. Nur dass ihn seine Kinder nicht im Stich und allein ließen.

Ich hab auch keine Ahnung, warum das Weinen in unserer Gesellschaft als Zeichen der Schwäche gilt ehrlich gesagt. Nichts reflektiert einen die Gefühle die man hat und die Gedanken die man mit etwas verbindet so emotional und gut. Aber gut, ich kann das halt irgendwie nicht - und das, wo ich nicht mal NICHT will. Komisches Ding halt.
 
Sitze hier, gucke mir die live-Videos diesen Jahres an (auch Hypathalamus vor paar Tagen) und bin mehr als froh, ihn 2012 mit Sanctuary gesehen zu haben.

Das tut alles nur noch weh....
 
Ein ehemals wegweisender Sänger und Lyriker. Aber der Mensch ist schwer krank. habe ihn letzte Woche noch in Bochum gesehen und habe nach einer Stunde betrübt den Saal verlassen. Singen kann er gar nicht mehr. Röcheln oder heiser schreien wäre die richtige Umschreibung dafür gewesen. Dazu sah er sehr gebrechlich aus und erzählte viel wirren Kram.
 
Achja, Sanctuary & Nevermore gehören für mich in meinen engen Lieblingskreis wenn es um Metal geht. Ich habe die beiden Bands zwar relativ spät für mich entdeckt, möchte sie aber nicht mehr missen. Dass Dane ein geiler Sänger mit einer ausdrucksstarken Stimme ist das sehe ich auch so, das gehört mitunter zum Stärksten was der Bereich zu bieten hat. Gänsehaut pur!
 
Auf jeden Fall, das ist auch einer meiner Lieblingssongs von Nevermore. Ich bin ein riesiger Fan von seinem ersten Soloalbum, gerade weil es im Vergleich zu seinen Hauptbands so anders klang. Einer meiner besten Freunde ist riesiger Sisters of Mercy Fan und mein Vater liebt Simon & Garfunkel, und beide fanden die Coverversionen sehr gelungen.
 
Heute zufällig mal wieder die Shadow Works gehört. Wie man im Sterben noch so derbe alle anderen Sänger emotional an die Wand singen kann ... mir ist es vollkommen unbegreiflich. Aber gut, hat der verstorbene Sänger von Woods Of Ypres ja auch getan auf der 5.
 
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