Unter des Banners Wort & Feder: Zitate (Film, Musik, Buch, Zeitgeschichte etc.)

I must not fear. Fear is the mind-killer. Fear is the little-death that brings total obliteration. I will face my fear. I will permit it to pass over me and through me. And when it has gone past I will turn the inner eye to see its path. Where the fear has gone there will be nothing. Only I will remain.

- Frank Herbert, Litany against Fear

Es gibt nicht allzu viele tiefer gehende Weisheiten, die ich aus fiktionalen Kontexten zu ziehen und mir zu bewahren versuche. Dieses Motto der Bene Gesserit aus Dune gehört dazu und geht mir immer wie ein Mantra durch den Kopf, wenn ich mal wieder vor etwas Bammel habe oder mich ausgeliefert fühle.
 
"Ich bin größer als ihr Gartenzwerge". Bud Spencer in "Auch Engel essen Bohnen", als er in der Schlange steht, um von der Heilsarmee Suppe zu bekommen. Und "ein wenig" vorgedrängelt hat.
 
Ever tried, ever failed - no matter.
Try again, fail again - fail better.

(Samuel Beckett)
 
Und nicht ganz so philosophisch aber nichtsdestotrotz zutreffend:

"Diplomatie ist die Kunst jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."


(da müsste ich noch arg dran arbeiten :D)
 
Gelegentlich besuche ich die öffentlichen Treffen und Sitzungen verschiedener hiesiger Parteien oder deren Jugendorganisationen. Quer durch die Bank, aus reinem Interesse, der reinen Möglichkeit wegen - ich lebe in der unmittelbaren Nähe zu zwei Landeshauptstädten. Und höre zu. Und letztens wurde bei einer solchen der polemische Vorwurf laut, "die Toleranten" müssten, wären sie konsequent, auch die Straftäter (Bezug Köln) tolerieren (was am Ende des Pamphlets zu nichts anderem führen sollte, als das die Gutmenschen die Bösen sind, blablabla...). Dazu fiel mir ein schönes Zitat meines alten Freundes Jacques ein:

"Toleranz ist zunächst Mildtätigkeit. Eine christliche Mildtätigkeit also, auch dann, wenn Juden oder Muslime diese Sprache anzunehmen scheinen. Toleranz steht immer auf der Seite der „Vernunft des Stärkeren“, sie ist ein zusätzliches Zeichen der Souveränität; sie ist das gute Gesicht der Souveränität, die von oben herab dem anderen bedeutet: Ich lasse dich leben, du bist nicht unerträglich, ich lasse dir einen Platz bei mir, aber vergiss nicht, ich bin bei mir zu Hause..." (Derrida, Jacques in einem Gespräch mit Giovanna Borradori. In: Jürgen Habermas, Jacques Derrida Philosophie in Zeiten des Terrors. Hamburg 2006)

Auch hier ist mit Toleranz wieder ein Begriff gegeben, der an allen Ecken kritisch oder vermeintlich kritisch erbrochen wird, über den es sich aber lohnen würde, nachzudenken. Trivial ist er nicht.


Soweit ich das mitbekommen habe, bist Du doch jemand, der auf die korrekte Definition von Begrifflichkeiten Wert legt @Lobi , nicht wahr ;-)?
Also denke ich, dass in diesem Fall der Terminus "Toleranz" (=passiv, da wortwörtlich "Ertragen") wohl besser durch "Akzeptanz" ersetzt werden sollte.

Mit dem berühmt-berüchtigten "Toleranz ist die letzte Tugend untergehender Zivilisationen" will ich mal erst gar nicht anfangen.... :-/.
 
Worauf beziehst Du dich genau in dem Text? Auf das Derrida-Zitat oder die Paraphrasierung irgendeines Konservativen? Letzteres ist in erster Linie Gelaber, aber Derrida verwendet Toleranz im christlichen Kontext vor allem (mMn) in seiner Bedeutung von Großzügigkeit oder Weitherzigkeit, was Übereinstimmung, Zustimmung oder ein Gutheißen (hier als aktive Elemente) nicht notwendigerweise mit einschließt. Das wäre allerdings beim Begriff Akzeptanz sehr wohl der Fall wäre, den dieser schließt immer eine aktive, zustimmende Komponente mit ein. Falls Du dich auf den Begriff "Mildtätigkeit" als aktiv beziehst, so glaube ich nicht, dass Derrida ihn als solches, als ein Tätigsein, gemeint hat. Müsste man mal im Original nachlesen, welches Wort er verwendet hat. Die hab ich leider nicht vorliegen. Jedenfalls finde ich das Zitat sehr gut, da Derrida darauf hinweißt, dass der Tolerierende gleichsam die Grenzen seiner Duldung vorgibt und es am Tolerierten ist, diese nicht zu brechen (womit der Köln-Bezug gegeben wäre und das Gelaber schon mal erledigt; was hier auch mein Punkt ist).

Das falsche Aristoteles-Zitat sollte man tatsächlich eher ruhen lassen.
 
Nein @Lobi, ich beziehe mich hierbei nicht auf Jacques Derrida (mit dem ich im übrigen nicht weiter vertraut bin, da er im fast 40 Jahre zurückliegenden Philosophie -Grundkurs überhaupt nicht stattfand), sondern auf die mMn immer wieder falsch verwendete Übersetzung des Begriffs "Toleranz".
Wenn Derrida dieses Wort also im christlichen Sinne verwendet, darf ich dann davon ausgehen, dass er das auch in der Art von "auch die andere Wange hinhalten" postuliert?

Das ist jetzt allerdings meine leicht verquere Form von Sarkasmus (lass Dich nicht ködern ;-)...... ich weiss schon, weshalb ich um den Politik-Thread einen Riesenbogen mache - da würde ich mit meinem provozierenden Diskussionsstil untergehen wie ein Kaktus am Nordpol.....;)
 
Dann schreib das doch so, dass man es auch versteht. Ja, Akzeptanz und Toleranz werden oft verwechselt. Is so.

Mein erster Post war doch eigentlich kurz, knackig und unmissverständlich.
Wenn Du das für Dich so nicht herauslesen konntest, tut's mir leid.

Okay, Schluss mit den spitzfindigen Wortklaubereien; ist wohl kaum der richtige Thread dafür.
 
Der oberste Prinz des Hasenvolkes der Efrafa steigt in das Totenreich des schwarzen Hasen Inlé hinab, um über das Schicksal seines Volkes zu verhandeln.


"You are a stranger here, El-ahrairah,' said the Black Rabbit. "You are alive."

"My lord," replied El-ahrairah, "I have come to give you my life. My life for my people."

The Black Rabbit drew his claws along the floor.

"Bargains, bargains, El-ahrariah," he said. "There is not a day or a night but a doe offers her life for her kittens, or some honest Captain of Owsla his life for his Chief Rabbit's. Sometimes it is taken, sometimes it is not. But there is no bargain, for here what is is what must be."


(aus Watership Down, dt.: Unten am Fluss).
 
"... so solle der Mensch nicht etwa seine Kraft dafür aufwenden, Glück zu erreichen, denn dies ist immer nur von kurzer Dauer. Er fokussiere seine Energie vielmehr darauf, das Unglück zu vermeiden, denn dieses ist real und automatisch vorhanden..."

Sehr frei nach Schopenhauer und meiner Ansicht nach die Quintessenz seiner "Aphorismen zur Lebensweisheit", mithin ein Motto mit dem ich sehr gut fahre.
 
Eben bei einem ehemaligen Kollegen von Jakob Kranz gehört:
"Kannibalismus, ist in einer Gesellschaft, in der alle Werte relativiert werden, eine Frage des Geschmacks."
 
The world is too noisy and distracted to probably ultimately survive. Everyone needs to shut the fuck up. The answers are in the silence. Monks set themselves on fire to protest and to make this point. Just consider it.

– Garry Shandling
 
13055386_1112075392185138_6697431206693350407_n.png


Find ich gut, denn wie es die Ironie so will, wird es im Bezug auf seine Ideen langsam mal Zeit. Nicht desto trotz ein kluger Mann mit klugen Ideen, die sich allerdings so langsam selbst überlebt haben...
 
Zurück
Oben Unten